Ich habe das auch schon in Richtung der Süddeutschen gesagt. Jetzt also dem SPIEGEL. Da geht es einen Schritt weiter.
Ich lese:
"Es ist ein typischer Palin-Moment. Immer etwas über das Ziel hinaus, immer leicht an der Grenze zum Fremdschämen. Was viele einst charmant und anders fanden, ihr sogar den Posten als Vizepräsidentin von Präsidentschaftsbewerber John McCain im Jahr 2008 einbrachte, nutzte sich ab.
Was tut sie also?
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Was mich wundert: Wie wenig sich erfahrene SPIEGEL-Kaufleute in die Leser hineinversetzen können. Einen Artikel kaufen, wenn man schon die Papier- und die Online-Ausgabe abonniert hat! Da lache ich doch nur kurz und bellend auf, wie bei trockenem Husten.
Ja nun, den Zeitungen geht es schlecht. Sie sollten überlegen, was sie 'in der Zeit danach' machen. Es ist wie bei den Kirchen -- die Gläubigen laufen still davon. Es wird kommen, dass große Zeitungssterben. Einfach weil das Internet eine Überversorgung mit Informationen und Meinungen und Werbung schafft.
Was tun? Das ist der zusätzliche Schritt, den ich vorschlage: Große Ehrlichkeit wäre gut. Zweimal im Jahr einen ungeschönten Bericht Finanzbericht im eigenen Blatt, für die Leser und die Öffentlichkeit. Eine Bilanz-Offenlegung ohne Details:
Einahmen Verkauf
Kiosk
Abos
Sonstige
Einnahmen Werbung
Einnahmen Sonstige
Kosten
...
Statt dessen immer dieses Großtun wie in den Werbeagenturen. Unter Art Director geht gar nichts. Und jeder weiß, dass die Zeitungen Probleme haben. Aber nix Gwies weiß ma net. O je! Es ist wie bei den Kranken, die nicht anders können, als weiter herumzuspringen. Jede Geste sagt: 'Schaut mal wie fit ich bin!' Nur das bleiche Gesicht will nicht so recht zu diesem Hüpfen passen ...
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