Donnerstag, 31. August 2017

Der Mann mit dem Goldhelm

Notizbuch.



Der Kaiser-Friedrich-Museums-Verein erwarb als Förderverein der Gemäldegalerie Berlin das Bild als eigenhändiges Werk Rembrandts im Jahre 1897. In den 1970er Jahren tauchten jedoch im Rahmen des 1968 gestarteten „Rembrandt Research Projects“ Zweifel an der Authentizität des Bildes auf. Es stellte sich heraus, dass das Porträt eine Werkstattarbeit war und kein Verwandter Rembrandts Modell gesessen hatte. Der Mann mit dem Goldhelm wird erst seit 1986 nicht mehr Rembrandt zugeordnet. Ernst van de Wetering berichtet im Tagesspiegel über die Neubewertung dieses Bildes und die Reaktionen darauf:

„Auch für uns war es ein fester Bestandteil im allgemeinen Rembrandt-Bild. Als das Gemälde dann in der Restaurierungswerkstatt aus dem Rahmen genommen wurde, fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Wir hielten eine Abschreibung zunächst für völlig unmöglich und haben jahrelang geschwiegen, denn bis zur Niederschrift in den Forschungsbänden waren unsere Erkenntnisse nur vorläufige Urteile.“

Die Echtheitsfragen werden kontrovers diskutiert und rufen heftige Reaktionen hervor. Oft hätten die Mitarbeiter des Rembrandt Research Project zu hören bekommen:

„Ihr stehlt, ihr vernichtet das Kapital der Besitzer. Die Menschen hatten das Gefühl, dass wir ihnen etwas wegnehmen würden.“

Eine Neuzuweisung des Bildes wurde oft versucht. Dabei wurden Carel van den Pluym und Heyman Dullaert als Maler in die Debatte gebracht. Auch der Augsburger Maler Johann Ulrich Mayr, der um 1648/49 in der Werkstatt Rembrandts tätig war, wurde in Erwägung gezogen, da der Helm als Werk Augsburger Waffenschmiede erkannt wurde. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass der Maler des Goldhelms nicht dem engeren Kreis, sondern dem weiteren Umkreis Rembrandts angehörte. (Wikipedia)