Samstag, 19. August 2017

"... verzichten Sie auf voreilige Rückschlüsse"

Und eine Anmerkung von mir im Kommentarbereich der ZEIT, in dem bei der Finnland-Messerattacke die Kommentare wieder erst nach Sichtung freigegeben werden. Mal schauen, ob das freigegeben wird. 

--

"Liebe Leserinnen und Leser, auch wenn der Vorfall emotionalisiert - bitte verzichten Sie auf voreilige Rückschlüsse und versuchen Sie Ihr Anliegen sachlich vorzubringen."

Liebe Redaktion,

bitte haben Sie, die mitlesenden Vertreterinnen und Vertreter der Redaktion, Verständnis dafür, dass es manchmal eine Anhäufung von Meldungen der gleichen Richtung gibt, die dazu führt, dass es bei dieser Häufung schwer fällt, sachlich zu bleiben. (Um 'Anliegen' der LeserInnen geht es ja in der Regel nicht.)

Ist es unsachlich, wenn ich folgende Meldung hier mit dazustelle:

"Bei der Messerstecherei in einem kleinen Geschäft in der Nähe des Wuppertaler Hauptbahnhofs war am Freitag ein 31-Jähriger getötet und sein 25-jähriger Bruder verletzt worden. Die beiden Opfer stammen nach Polizeiangaben vom Freitagabend aus dem Irak. Die beiden mutmaßlichen Täter sind nach Polizeiangaben von Samstag syrischer Herkunft." (faz.net)

Um nicht missverstanden zu werden, füge ich -- gewiss etwas überexplizit -- hinzu: Es geht darum, dass der Eindruck bei Lesern wie mir entsteht, dass die "fremden Kulturen", die gegenwärtig nach Europa kommen, politisch-terroristisch und persönlich-kriminell, gleichviel, halt doch ein sehr eigenes Gewaltelement mitbringen.

--

Nach dazu:

"Nur haben die allermeisten Taten dieser Art absolut nichts mit Chancen-und Zukunftslosigkeit zu tun."

+1

Was einen, finde ich, schon wundern kann: dass in Europa ein gewisser Anteil fremder Menschen aufgenommen wird, der offenbar überhaupt nicht froh ist über die neuen Chancen. Diese Menschen sind nicht froh, dass sie in Sicherheit und fürs erste durch geldwerte Unterstützung der aufnahmenden Gesellschaft versorgt werden. Sie bringen die Gewaltpotentiale ihrer Herkunftsländer mit und leben sie bruchlos hier aus. Nein, nicht alle. Aber halt doch erwähnenswert viele.

--

"Die bisher veröffentlichten Informationen tragen kaum zur Aufklärung der ZOL-Leser bei, sondern animieren eher zu diversen Mutmaßungen."

Ich trete immer mal wieder, hier auch, dafür ein, dass dieser selbstgerechte "aufklärerische Gestus" des: "Erst mal die gesicherten Erkenntnisse abwarten!" etwas zutiefst Bildungsbürgerlich-Bräsiges hat und keineswegs vernünftig ist. "Der Mensch" (= die allermeisten Menschen) ist ein emotionales Wesen, und zu diesem Wesen gehört die Spekulation genauso wie das Vorurteil. (Besonders deutlich wird der Sinn meiner  Kritik dann, wenn die Mahner gegen die Mutmaßungen am Ende für immer ohne "Fakten" dastehen und also nichts als die Liste der Mutmaßungen bleibt. Erinnert sei an den Flug MH 370, wo ebenfalls gegen Spekulationen gewettert wurde.)