Donnerstag, 28. Februar 2019

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ALLTAG RASSISMUS

Ein Kommentar von Vanessa Vu

27. Februar 2019 -- 547 Kommentare

Ich spreche über meine Herkunft nur noch zu meinen Bedingungen. Warum mich die Wo-kommst-du-her-Frage stört.

Über meine Herkunft spreche ich gern. Ich tue das als Journalistin, in sozialen Medien und in meinem Podcast, manchmal erzähle ich auch im Smalltalk vom "Asia Imbiss" meiner Eltern, empfehle Künstlerinnen, Regisseure und Autorinnen mit asiatischem Hintergrund. Aber ich spreche darüber zu meinen Bedingungen. Ich entscheide, wann ich wie viele Facetten von mir herauskehre. Wann ich nur #vonhier sein will und wann ich mehr sein will. (zeit.de)

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Mal vorweg -- ich stelle eine Goldene Regel auf:

Teil 1: Treffen Sie auf eine Person, die erkennbar "fremd" aussieht, dann sprechen Sie erst mal über was Unverfängliches, über das Wetter zum Beispiel. Wenn die betreffende Person in astreinem Deutsch antwortet, dann reden Sie über alles Mögliche, nur nicht über die Herkunft. Wenn Sie die Person später besser kennen, gibt es eine Gelegenheit, die Familiengeschichte auch geographisch zu vertiefen. Da ist ein "Woher sind denn deine Eltern gekommen?" sicherlich zulässig, vielleicht sogar normal und gewünscht.

Teil 2: Wenn die andere Person mit starkem Akzent spricht oder gar kein Deutsch kann, dann muss die Frage zulässig sein, woher sie kommt. Es ist einfach eine wichtige Information. Und man darf auch ein ganz klein wenig neugierig sein. Manche nennen das "Interesse an einer anderen Person" und sehen so etwas positiv.

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Irgendwann reden wir dann über die gesamte Bandbreite zwischen

dummes, instinkloses Reden <--> Überempfindlichkeit in Sachen Kommunikation

Ob Vanessa Vu nun überempfindlich ist, muss nach eigenen Maßstäben entschieden werden. Dazu müsste man sie wohl ein wenig besser, persönlicher kennen. Gut möglich, dass sie dann dem einen oder der anderen als "doch ziemlich schwierige Person" auffällt. Das hat dann aber nichts mit Asien zu tun.

P. S. Den Rassismus hätte Frau Vu oder die Redaktion besser im Köcher gelassen. Sonst ist bald nur noch Alltagsrassismus auszumachen.

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