Montag, 13. Januar 2020

Erbschaftssteuer > Leistung - was ist das?

Die Schlaumeier, die mit der Leistung daherkommen! 

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 will den Nachlass neu besteuern: Umso höher, je älter das Vermögen ist. Ein Gespräch über Familie, Glück und die Fairness des Marktes.  Interview: Lars Weisbrod

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Erben sei also keine Leistung? Nur, ich würde behaupten: Von der Natur, den Eltern und dem Zufall ein Bill-Gates-Hirn & entsprechende zufällige Umstände mitbekommen zu haben, ist auch keine Leistung. Was zum Teufel ist im Leben schon Leistung! GLÜCK haben, darum geht es. Das Leben ist eine Lotterie!

Und außerdem, Achtung! Es gibt menschliche Instinkte! Das beginnt ja mit dem "Eigentum". Wohin haben die Eigentum-ist-Diebstahl-Versuche geführt? Ja, genau. Ins reine Elend haben sie geführt. Überall. Und zu den Instinkten gehört auch, Eigentum an Nachfahren oder an Menschen, die man selbst bestimmt hat, weitergeben zu dürfen.

Und wenn ich "Fairness des Marktes" lese, dann muss ich einfach spontan lachen. "Glück gehört dazu, das Getränk seiner Träu-me zu fin-den!" Getränk? Jawohl!

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Ok, das kommt natürlich auch.

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ZEIT: Die Wirtschaftswissenschaftler Milton und Rose Friedman haben ein anderes Argument gegen die Erbschaftsteuer ins Feld geführt: Warum macht es überhaupt einen Unterschied, ob ich ein Vermögen erbe oder ein Talent? Beides ist Glückssache. Wir würden nie auf die Idee kommen, die Talente von Musikern, Sportlern, Künstlern umzuverteilen. Warum also Vermögen?

Halliday: Die Friedmans tun so, als sei Talent etwas, das man einfach hat oder nicht. Aber das stimmt nicht: Jeder Sportler oder Künstler muss Arbeit aufbringen, um sein Talent auszubilden. Man muss Opfer bringen. Außerdem geben talentierte Menschen der Gesellschaft gewöhnlich etwas zurück, sie haben einen Output, der für uns in irgendeiner Form wertvoll ist. Menschen zahlen Geld, um einen talentierten Fußballer oder Pianisten spielen zu sehen. Für Erben gilt das nicht. Wer erbt, muss weder Arbeit in etwas hineinstecken noch erzeugt er einen Wert für die Gesellschaft. Erben ist keine Leistung. Erbschaften sind deswegen auch nicht Teil der Marktwirtschaft.

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Ich bleibe dabei: Auch die menschliche Fähigkeit, "Arbeit aufbringen" -- seltsame Übersetzung übrigens -- zu können, ist, neben vielem anderen, eine Sache des Glück-habens. Und wer sagt es denn: Macht Geld glücklich? Nein, sagt Arndt. Und der muss es schließlich wissen!

Ich sage: Lasst den Reichen ihr Geld! Sie haben ja nichts anderes!

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