Freitag, 23. Oktober 2015

Wissenschaftliche Sexualtäter

Notiz:

Nach dem heftig diskutierten, erzwungenen Rücktritt des britischen Nobelpreisträgers Tim Hunt vor wenigen Monaten hat sich die wissenschaftliche Gemeinschaft dieser Tage einem neuen prominenten Skandal zu stellen, der über bloße Genderfragen hinausgeht und ein anderes, unrühmliches Problem im Umgang der Geschlechter betrifft: sexuelle Belästigung als Mittel und Folge der Machtausübung in wissenschaftlichen Hierarchien. | Eine sechsmonatige Untersuchung der University of California, Berkeley, war bereits im Juni zu dem Ergebnis gekommen, dass Geoffrey Marcy, einer der bekanntesten amerikanischen Astronomen, in den Jahren zwischen 2001 und 2010 in mindestens vier Fällen gegen die universitären Richtlinien verstoßen hat. Dem Universitätsprofessor, der für seine Arbeiten im Feld der Suche nach erdähnlichen Planeten noch kürzlich als Kandidat für einen Nobelpreis gehandelt worden war, wird vorgeworfen, sich wiederholt Studentinnen mit ungewollten Massagen, Küssen und unsittlichen Berührungen genähert zu haben. Der Fall war ursprünglich unter Verschluss gehalten worden. Erst als das Online-Magazin Buzzfeed vor knapp zwei Wochen den Vorgang an die Öffentlichkeit brachte, wurde bekannt, dass die Universität Berkeley trotz der eindeutigen Untersuchungsergebnisse lediglich eine Verwarnung gegen Marcy ausgesprochen hatte. (FAZ)

--

Doch noch eine schnelle Anmerkung zu Hunt, hier.