Menschen, vor allem wichtigtuerische und ernsthafte, reinzulegen, das macht Spass. Manchmal wird es auch als eine Sache der Rationalität und der Aufklärung beworben. Neuer Fall:
In einem Exposé stellt Beutlich sein angeblich 842 Seiten langes Werk vor. Protagonist der Handlung ist ein Kevin-Lukas, der schon als Zwölfjähriger "4000 Bücher quer durch die Beete gelesen" habe. Der junge Mann verliebt sich in Susi, die Assistentin seines Chefs, und wird zusammen mit ihr gefeuert. Er hackt sich in den Zentralrechner der Nasa ein und schickt Hilferufe an Außerirdische. | Die All-Bewohner, so geht die Geschichte weiter, holen Kevin-Lukas samt Freundin auf den Planeten, wo "der dilettantische Professor für frühgalaktische Geschichte Blassschütter über ein Volk von vollbusigen Frauen" herrscht. Als Titel schlägt Beutlich, je nach Verlag, "All-Es" oder gar "Über-All" vor. | Klar, dass der Nonsens in Größe enden muss. Am Ende kehren Kevin-Lukas und Freundin auf die Erde zurück, um nicht weniger als die Weltherrschaft zu übernehmen. | Beutlich schickt neun Seiten des Manuskripts an die Deutsche Literaturgesellschaft in Berlin, den R.G. Fischer in Frankfurt am Main, den ebenfalls dort residierenden August von Goethe Literaturverlag, den Berliner Frieling-Verlag, den Wagner Verlag im hessischen Gelnhausen und den österreichischen Novum-Verlag.
Und was ist daraus geworden? Ein SPIEGEL-Artikel immerhin! Das ist doch schon mal was. Demnächst verfilmt -- nein, nicht von Kevin-Lukas, sondern von George Lucas. Der damit die Frage zu beantworten versucht, ob Star Wars wirklich so viel besser und klarer ist als diese Geschichte.