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LITERATURKRITIK | Fett! | Der Bachmannpreisträger Ferdinand Schmalz veröffentlicht sein erstes Buch: gesammelte Theatergrotesken. || Ferdinand Schmalz, 32, heißt eigentlich Matthias Schweiger. Was auch ein schöner Name wäre für einen Wortspieler wie ihn. Aber Schmalz, ein junger Mann mit Wanst und Walrossbart, mag die fetten Metaphern. | Dreimal war Schmalz schon nominiert für den Mülheimer Dramatikerpreis, im Jahr 2014 haben Theaterkritiker ihn zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt, aber so richtig bekannt wurde er erst in diesem Sommer. Mit seinem ersten Prosatext, der Groteske „mein lieblingstier heißt winter“, gewann er das Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis. Zurzeit arbeitet Schmalz daran, die morbide Schauergeschichte zu einem Roman fortzuschreiben, Anfang 2019 soll er bei S. Fischer erscheinen. Fürs Erste hat der Verlag soeben „leibstücke“ veröffentlicht, eine Sammlung seiner Theatertexte, geschrieben in Kleinbuchstaben. ... | Tobias Becker (magazin.spiegel.de)
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16:15 Uhr: es fällt mir auf und ein, dass die Lust an der Schahrade und am Klamauk bei den Österreichern vielleicht besonders ausgeprägt ist. Da ist nicht nur der Mann mit dem Pseudonym Ferdinand Schmalz, sondern auch diesem Mann-Lady mit dem schönen Namen Conchita Wurst. Es ist wohl so das nicht nur ich solches Gebaren als wahrscheinlich zeitgemäß, aber auch unglaublich nervig empfinde. Natürlich hat es manchmal was, sich zum Affen zu machen, aber so recht als große Kunst will mir das nicht erscheinen. Auf der anderen Seite natürlich – Kleinkunst kann sehr unterhaltsam sein. Man vergleiche nur die Känguru-Chroniken. Allerdings ist da auch weit und breit kein Bachmann-Preis zu sehen.
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16:15 Uhr: es fällt mir auf und ein, dass die Lust an der Schahrade und am Klamauk bei den Österreichern vielleicht besonders ausgeprägt ist. Da ist nicht nur der Mann mit dem Pseudonym Ferdinand Schmalz, sondern auch diesem Mann-Lady mit dem schönen Namen Conchita Wurst. Es ist wohl so das nicht nur ich solches Gebaren als wahrscheinlich zeitgemäß, aber auch unglaublich nervig empfinde. Natürlich hat es manchmal was, sich zum Affen zu machen, aber so recht als große Kunst will mir das nicht erscheinen. Auf der anderen Seite natürlich – Kleinkunst kann sehr unterhaltsam sein. Man vergleiche nur die Känguru-Chroniken. Allerdings ist da auch weit und breit kein Bachmann-Preis zu sehen.