Dienstag, 5. Dezember 2017

Die Sache mit der Demokratie 1

Mal im Wikipedia-Café eingeworfen:

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Aus meiner Reihe: Über die allmähliche Verfertigung der Überzeugungen beim dialogischen Schreiben. || Vorweg: In der Wikipedia sind natürlich die Leuchten der Gegenwart versammelt. Also: Die Wikipedia-Schreiber und insbesondere die Besucher dieses Cafés nehme ich von meinen Überlegungen hier selbstverständlich ausdrücklich aus. -- Dann stelle ich die Frage: Ist die westliche One-Man-One-Vote-Repräsentativ-Demokratie der Weisheit letzter Schluss? Die zwei großen und komplex-langen Stichworte vorweg, durch die ich auf diese Frage gekommen bin:


"Im Gegensatz zu allen anderen deutschen Fußballvereinen räumt RB Leipzig seinen Anhängern keine offizielle Möglichkeit ein, stimmberechtigtes Mitglied zu werden. Nach Angaben des damaligen Geschäftsführers Ulrich Wolter strebe RB Leipzig nicht die hohen Mitgliederzahlen anderer Klubs an. Laut Wolter seien Vereine, in denen Fans aus der Ultra-Szene Strukturen geschaffen haben, nicht im Sinne des deutschen Fußballs, und man wolle sich solchen Zuständen absolut entziehen." (Wikipedia)

Vorher hatte ich eine Zeitungmeldung gelesen:



"Fußball, Bundesliga: Klubpräsident Klaus Hofmann von Fußball-Bundesligist FC Augsburg hat kräftig gegen den Vizemeister RB Leipzig gewettert. "Leipzig darf keine Lizenz bekommen. Sie erfüllen die faktischen Voraussetzungen eines Vereins nicht. Juristisch mag das erlaubt sein, aber Leipzig hat nur 17 Mitglieder, da darf kein weiteres Mitglied rein", sagte Hofmann, 50, auf der Mitgliederversammlung des FCA am Montagabend." (rp-online.de) 11:46, 5. Dez. 2017



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Der Weisheit letzter Schuss, wie immer der auch aussehen mag, wird von einer anderen Spezies als dem homo sapiens kommen.--Kmhkmh 11:56, 5. Dez. 2017

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Schön gesagt! -- Nachtrag. (Wollte ich schon immer mal schriftlich haben! Also eben verschriftlicht.) Volker Pispers, der meines Wissens Chez Henri inzwischen nicht mehr bringt, wegen, wie er meint, Beifalls von der falschen Seite:


(Mit französischem Akzent zu lesen) "'Ich bin Faschist. Ich steh dazu. Für mich ist der Faschismus zunächst einmal: antidemokratisch. Oui, je suis anti-democrate. Ich habe keine Lust, mein Leben von Mehrheitsentscheidungen abhängig zu machen. Sie doch auch nicht, Monsieur! Wenn sie ehrlich sind. Hm? Monsieur! Sind Sie wirklich der Meinung, dass jemand, der zu blöd ist für die Auptschulabschluss, dass der die gleiche Stimmrecht haben soll wie Sie?! Das können Sie Ihrem Friseur erzählen, Monsieur! Das hat schon Ihre alter Schiller geschrieben: „Die Mehrheit ist Unsinn. Vernunft ist nur bei wenigen zu suchen.“* Vox populi, vox Rindvieh. Ich bitte Sie! Zeigen Sie mir eine Bereich – zeigen Sie mir eine Bereich in Ihre zentrale demokratische Alltag, wo Sie nach dem Mehrheitsprinzip entscheiden! Wo machen Sie das mit dem Mehrheitsentscheidungen, he? In die Familie? Üben Sie das da mit die Kinder? Mehrheitsentscheidung? Ertragen Sie das, wenn Sie in die Minderheit sind? Oder aben die deutschen Familien deshalb nur eine Kind, damit das funktioniert mit die Demokratie? Wo machen Sie das mit die Mehrheitsentscheidungen? In die Schule? Bei Ihnen an die Arbeitsplatz? Oder irgendwo? Mehrheitsentscheidungen? Wir sind doch nicht blöd! Wählen dürfen Sie. Ah, oui. Alle 4 Jahre. Sie dürfen die Demokratie zu Kreuze kriechen. Wahlen ändern nichts. Sonst wären sie verboten.'" (Youtube, ab Minute 7:20).

* "Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen. Der Staat muss untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet." (Schiller, Der Reichstag zu Krakau)

12:25, 5. Dez. 2017