Sonntag, 8. April 2018

Die Logik des Zentralrats

"petruz #3 | "Vorfall" also, "Amokfahrt", weil der Täter Jens und nicht Mohammed heißt vermutlich, denn dann hieße es selbstverständlich Terror."

Noch dazu: 

"Nach der tödlichen Amokfahrt eines 48-jährigen Deutschen in Münster hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland "Doppelstandards" bei der Einordnung solcher Gewalttaten kritisiert. "Deutsche Täter sind psychisch gestört – muslimische 'islamistische' Terroristen?", fragte Zentralratschef Aiman Mazyek am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Mit diesem unsäglichen Doppelstandarddiskurs brauchen wir uns nicht wundern, warum Islamphobie stets weiter steigt." Damit werde "das Geschäft der Extremisten und Terroristen" betrieben."

Versuch einer Erklärung: Wenn sich psychisch Gestörte geschlossen auf das Weltbild X berufen, dann nennen wir sie "Terroristen im Namen X", bevor sie zur Tat schreiten "Xisten". (Wobei die Xisten es sich verbitten, dass wir sie als psychisch gestört ansehen. Sie sind ihrem Selbstverständnis nach Kämpfer im Namen von X.) Wenn ein Mörder unter Verfolgungswahn leidet oder schizophren ist, ohne Bezug auf X, dann ist er "nur" psychisch gestört. Das ist keine Doppelmoral, "so reden wir eben" (Ludwig Wittgenstein).

Ich glaube, der Islam gehört tatsächlich nicht zu Deutschland. Anders gesagt -- es sollte besser nicht zu Deutschland gehören.

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"Genau so unmoralisch ist übrigens auch, die Befriedigung mancher, dass der Täter ein Deutscher war oder sich ein "rechtes Motiv" herbeigesehnt wird."

Wenn die Aufgeklärten unter den Bürgern doch zugeben würden: "Der Mensch" im anthropologischen Sinn ist ein Wesen, das seine Umwelt nach Mustern absucht, um sich zu orientieren. Er kann nicht anders. Ihm das abtrainieren zu wollen = der vorurteilsfreie Mensch, ist kaum möglich. Ist es überhaupt wünschenswert? Wenn also 1000 mal in 5 Jahren gemeldet wird, dass Menschen mit dem Ruf "Allahu akbar!" oder vergleichbaren Äußerungen sich und andere in die Luft gesprengt, auf andere geschossen oder auf andere eingestochen haben, dann bildet sich das Muster "islamistischer Terrorist, Mehrheit".

Und, ja, es gibt auch andere Terroristen, z. B. rechtsradikale, Muster: Breivik, und es gibt psychisch kranke Gewalttäter. Aber als geschlossene, identifizierbare Gruppe sind es nun mal ganz offensichtlich muslimische Gewalttäter in der Mehrheit gewesen. Soll ich der Statistik misstrauen?
https://de.statista.com/themen/548/terrorismus/

Dass jetzt, bei 1 offenbar Geisteskranken, das "Siehste, es gibt ja auch diesen 1 anderen!" ausgepackt wird, ist eher dazu angetan, die vorherige Musterbildung zu verstärken.

P. S. Mir ist übrigens nicht klar geworden, ob Mazyek, ZdM, dafür plädiert, alle Terroristen, unabhängig von Motiv und Ideologie, einfach zu Geisteskranken zu erklären, oder ob er da doch gerne irgendwie anders einteilen würde.