Sagt Magnus im Wikipedia-Café. Zwei Antworten kurz, ich lang. (Halt weil das Diktierprogramm funktioniert.)
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15:58 zwei Bücher in einen Artikel wiedereingefügt, 20 Minuten später eine EMail von Amazon, in der mir eines dieser Bücher vorgeschlagen wird. In dem Browser nicht bei Amazon angemeldet, kein Amazon-Browser-Add-On, den Titel vorher nicht bei Amazon nachgeschlagen, der Autor interssiert mich auch sonst nicht. Ich fühle mich beobachtet... --Magnus (Diskussion) 19:01, 5. Apr. 2018
Amazon -> Blockierliste. Meine Meinung.--Bluemel1 (Diskussion) 19:20, 5. Apr. 2018
STRG+U oder STRG+SHIFT+C auf diversen Webseiten und mal sehen was da welche Werbung einblendet. --Hans Haase (有问题吗) 20:55, 5. Apr. 2018
Nicht ganz neu, was ich hier sage. Aber mal für diesen Fall gesprochen: A) könnte trotz allem noch Zufall sein. B) Wahrscheinlicher ist, dass du die Bücher doch einmal in anderen Zusammenhängen gesucht hast. C) Wenn nicht A oder B, muss erst einmal beantwortet werden, wie das geschehen sein soll. Tastaturüberwachung durch den BND, der seine Erkenntnisse an Amazon verkauft – trotz all der Vorfälle in letzter Zeit: doch eher unwahrscheinlich. Wie also? D) ist es nicht besser, über Bücher informiert zu werden, die einen irgendwie interessieren, als über Zufalls-Schnickschnack? E) Das große Rad im Internet wird nun mal über Werbung und Datenhandel gedreht. Wer das nicht gut findet, muss entweder in die Politik gehen und schauen, was er ändern kann. Von vornherein wissend, dass da mächtige Interessengruppen antreten. Oder er muss aussteigen aus dem ganzen Technikkram. Alles andere ist nur Jammern. Immer entlang dem Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. F) Ein kleiner Trost: Deine Daten werden nicht irgendwie von neugierigen Menschen, sondern von sehr kalten Algorithmen ohne Bewusstsein weitergegeben. Die Sache also vom Ende her denken: Was wäre der maximale Schaden, der durch diese Art von Überwachung eintreten könnte? (Ich, der ich vollkommen unsensibel gegenüber dieser Form von Überwachung bin, wusste lange überlegen, was denn die Menschen so sehr stört, wenn ihre Google-Abfragen mitgelesen und in maschinenlesbare Persönlichkeitsprofile umgesetzt werden. Ich selbst unterschreibe in jeder Hinsicht den Satz: „Wer nichts zu verbergen hat, der muss auch nichts befürchten.“ *kopfschüttel*? Ist halt so. So bin ich nun mal. – Erst nach langem Suchen ist mir ein Vergleich eingefallen, der mir seitdem hilft, die Daten-Sensibelchen zu verstehen: Für viele Menschen ist das mit dem Internet-Überwachtwerden so, als ob sie unter der Dusche immer von einer Kamera beobachtet werden, die die Bilder in die Welt hinaus sendet. Die Bilder erscheinen nicht in der Öffentlichkeit, aber unangenehm ist es den Menschen doch. Ich meine – dass sie unter ihren Kleidern nackt sind, weiß jeder; aber muss das denn so offensichtlich gemacht werden? Das gehört sich doch nicht.) --Delabarquera (Diskussion) 08:16, 6. Apr. 2018
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Fortsetzung:
Ich bin ja nicht Paranoid und mache mich deswegen auch nicht wahnsinnig, aber manchmal sind solche Zu- oder Zwischenfälle doch bizarr. Man googelt am PC nach einem Gerät, das einem dann später am Smartphone als Werbung vorgeschlagen wird. Man schaut eine Blu-ray zur Hälfte und wird später auf einem anderen Player (!) gefragt, ob man die Wiedergabe dort fortsetzen möchte. Oder dann sowas. Sicher Zufall, weil ich vor Tagen be Amazon nach dem Buch geschaut habe (Verfügbarkeit), aber dennoch weird. --Magnus 08:27, 6. Apr. 2018
OT @Delabarquera: „Wer nichts zu verbergen hat, der muss auch nichts befürchten.“ In totalitären Systemen wird daraus: "Wer etwas verbirgt, hat etwas zu befürchten." Bisschen wie beim Wahlgeheimnis; wenn alle anderen offen wählen, weiß man, wer heimlich für die falsche Partei gestimmt hat. Jeder darf heute wissen, was ich so für Bücher lese, klar. Blöd nur, wenn die morgen auf einer Verbotsliste stehen. Grüße Dumbox 08:33, 6. Apr. 2018
@Magnus Ein Beispiel zum Trost, weil es zeigt, dass die Algorithmen trotz allem doch ziemlich dumm sind: Ich habe mal für eine Collage das Bild eines Bikini-Mädchens gesucht. (Ergebnis, für Interessierte: Hier.) Nicht etwa, weil ich einen Bikini kaufen wollte. Drei Wochen lang habe ich ständig von den allerschönsten Bikinis Angebote bekommen. Wären die Algorithmen einigermaßen gut gewesen, dann hätten sie mir Angebote für Zeichenpapier und Kleister geschickt, vielleicht auch von Collageprogrammen, die es so gibt; aber doch nicht von Bikinis! -- @Dumbox Nun ja, wir leben Gott sei Dank nicht in einem totalitären Regime. Und die Kraft sollte dafür eingesetzt werden, zu verhindern, dass wir demnächst in einem solchen leben. Die Berichte aus China – mit durchaus vielen Chinesen, die das sogar gut finden – sind mir im übrigen bekannt. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht auch ca. 30% der Deutschen ein solches System befürworten würden. Ich selbst habe mich noch nicht entschieden. Es spricht ja doch auch Einiges dafür! Was ich da so täglich an Beispielen von extremem asozialen Verhalten lese! Alles eine Frage der Güterabwägung.) --Delabarquera 08:46, 6. Apr. 2018
"Nun ja, wir leben Gott sei Dank nicht in einem totalitären Regime. Und die Kraft sollte dafür eingesetzt werden, zu verhindern, dass wir demnächst in einem solchen leben." Yup. Und unabdingbar dafür ist, so abstrakt das zunächst scheinen mag, das unbedingte Recht auf Privatsphäre. Wenn man erst diskutieren muss, was der Staat von meinen Vorlieben und Abneigungen wissen darf, ist es fast schon zu spät. Zum zweiten Teil: Autoritäre Systeme haben immer ihren Reiz, und schon die Alten wussten, dass eine Monarchie mit einem guten König die beste Staatsform ist. Das offenkundige Problem damit war ihnen aber auch klar. Grüße Dumbox 08:57, 6. Apr. 2018
@Dumbox "das unbedingte Recht auf Privatsphäre": Wobei wir natürlich wissen, dass dieses Recht von vornherein seine Grenzen hat. Stichwort: Strafverfolgung. Es wird ja – nicht nur von mir – oft gesagt, dass da die gegenwärtige Sicht auf den Datenschutz zu manchmal ziemlich grotesken Ergebnissen führt: Die Polizei hat Video- bzw. Fotoaufnahmen und kommt damit nach einem Jahr daher, weil sie vorher erst “alle anderen Mittel der Ermittlung“ ausschöpfen musste. Ich habe nicht das geringste Verständnis dafür, dass, wenn einer einen anderen niedergestochen hat, ein Jahr gewartet werden muss, bevor ein Bild kommt. -- Ein Beispiel im Grenzbereich habe ich vor Jahren schon einmal festgehalten: "Fahrraddiebs Liebling -- der Datenschützer!" Was wäre denn da die richtige Haltung? – Und nur zur Sicherheit: Im vorliegenden Fall ging es nicht um „den Staat“, sondern um die Privatwirtschaft. – So, das war's für heute von meiner Seite. Dir und allen Kaffeehaus-Besuchern ein sonniges Wochenende! --Delabarquera 10:20, 6. Apr. 2018