Aus der ZEIT, schon wieder ein paar Tage her:
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Kurt-Werner Wichmann. War er ein Serienmörder? || Kurt-Werner Wichmann erhängte sich vor 25 Jahren in Untersuchungshaft. 2017 fanden Ermittler in seiner Garage eine Leiche. Neue Spuren legen einen schrecklichen Verdacht nahe. Von Matthias Rebaschus 28. Dezember 2017 || Der Mann, der am Ende einer Sackgasse am Waldrand lebte, sah ausgesprochen gut aus. Die Haare stets gepflegt, die Schuhe geputzt, der Hund lief immer an der Leine, erinnern sich seine Nachbarn in Adendorf bei Lüneburg. Merkwürdig nur, dass er fast immer Handschuhe trug, auch im Sommer. Und eine Sonnenbrille, auch bei Regen. Heute ist klar: Kurt-Werner Wichmann war nicht nur ein Sonderling, sondern ein sadistischer Mörder. Unter dem Boden seiner Garage hat man die Leiche von Birgit Meier gefunden, einbetoniert vor 28 Jahren, entdeckt nur, weil ihr Bruder, der ehemalige Hamburger LKA-Chef Wolfgang Sielaff, jahrelang auf eigene Faust recherchierte (ZEIT Nr. 42/17). Doch damit endet die Geschichte nicht. Das Landeskriminalamt Hannover hat nach Informationen der ZEIT an Spuren zu einem anderen 28 Jahre zurückliegenden Mordfall DNA von Wichmann gefunden. Die Lüneburger Polizei äußert sich zu diesem konkreten Fall nicht, ebenso wenig die dortige Staatsanwaltschaft. Sie soll ein Verfahren gegen einen möglichen Komplizen eingeleitet haben. Dass die Behörden schweigen, könnte einen Grund haben. Möglicherweise haben sie massive Ermittlungsfehler gemacht. Im Raum steht die Frage: War Kurt-Werner Wichmann ein Serienmörder?