Dienstag, 19. Juni 2018

"Regelmässige Hausbesuche nicht möglich"

Eine italienische Sozialhilfeempfängerin in der Schweiz. Mit "100 Franken Integrationszulage, obwohl sie in Bern aufwuchs und lupenreines Bärndeutsch sprach". Stirbt mit 59 und hinterlässt eine durch ihre Kaufsucht vollgemüllte Wohnung. Das darf nicht sein, heißt es auch in der Schweiz.

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Regelmässige Hausbesuche nicht möglich
In diesem Fall offensichtlich nicht. Felix Wolffers, Leiter des Sozialamts der Stadt Bern, sagt zwar: «Der Sozialdienst überprüft die Einkommens- und Vermögensverhältnisse regelmässig. Bei ausreichendem Verdacht werden monatliche Kontrollen durchgeführt.»

Gleichzeitig gibt er aber zu: «Unsere Sozialarbeiter betreuen pro Vollzeitstelle 100 Fälle, das sind gegen 160 Personen.» Bei dieser grossen Belastung sei es leider nicht möglich, regelmässig Hausbesuche durchzuführen.

Der Mietzins der grösseren Wohnung liege im üblichen Rahmen, so Wolffers. «Für eine Einzelperson werden maximal 900 Franken Miete plus die üblichen Kosten übernommen.» Francesca T. habe einen «kleinen Überschuss von 30 Franken pro Monat selber getragen.» Das Sozialamt habe nicht gewusst, dass sie sehr viele Kleider kaufte.

Grauzone Ausland
Unentdeckt blieben auch Francesca T.s regelmässige Reisen in die Heimat. «Sie blieb jeweils mindestens zwei Monate weg», erzählt eine Nachbarin. Wolffers sagt nur: «Längere Auslandreisen müssen begründet und vom Sozialamt bewilligt werden.» Verdiente sich die Italienerin in ihrer Heimat einen Zustupf? Das Sozialamt muss eingestehen: «Erwerbstätigkeit im Ausland kann meist nicht systematisch überprüft werden.»

Staatlich finanzierte Shopping-Sucht offenbar auch nicht. «Die Kleider haben sicher einen Wert von rund 100'000 Fr.», sagt Verwalter Eichenberger. «Ich rief beim Sozialamt an. Die hatten kein Interesse.» Er kontaktierte das Rote Kreuz. Gestern wurden die Sachen abgeholt. (blick.ch)

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Ein Sachverhalt so leer- und lehrreich: Wenn die normalen Verhaltensweisen nicht funktionieren, ist "Überwachung" nicht möglich, weil -- zu viele.

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