Notizbuch / Fund:
Über den wütenden Gebrauch von -- stellenweise sehr fragwürdigen -- Bildern. Es spricht: Bazon Brock in der FAZ.
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"Das Internet als virtuelle Unterwelt?
Ja. Der Papst hat am 20. April 2007 leichtsinniger Weise erklärt, er hebe den Limbus auf. Wir haben damals wütend protestiert. Aus dem Limbo, also der Unterwelt, in der Jesus Christus war und in die Vergil den Dante geführt hat, haben alle, die unten waren, ihre große Menschheitsweisheit her - bis zu Doktor Faustus von Thomas Mann. Aristoteles, Sophokles, Aristophanes und Platon, also alle, die vor Christi Geburt bzw. vor 30 v. Chr. gelebt haben, haben dort ihre Heimat. Das weltweite Netz könnte ihre neue Heimstatt werden, es ist die von der Theologie verstoßene alte Konstruktion des Limbo. Und diese Vorbildhölle ist dann tatsächlich da, da kann man dann Aristoteles und Aristophanes begegnen. Aber man nimmt sie nur als Tote wahr, nur als Gewesene. Und so ist es im ganzen Netz - es ist die Unterwelt der neuen Welt, es ist ihre Hölle. Das Niederfahren zur Hölle, das ist unsere Verpflichtung ins Netz einzusteigen, aber dann müssen wir wieder auffahren wie Christus, wie Dante, wie alle großen Geister, damit wir einen sinnvollen Gebrauch von dieser Welt machen können."
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