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Aliaxe #4
Ja, es ist eine Schande, dass Rechtsradikale die Oberwasser erhalten und nun offen ihre Aggressivität zeigen. Es ist aber auch eine Schande, dass Medien unreflektiert aufgrund von twittermeldungen zweifelhafter Herkunft, news raushauen müssen.
Die organisieren Rechtsradikalen dringen dort in die Stuben der ‚Normalbürger‘ vor, wo diese sich von der etablierten Politik vernachlässigt fühlen. Es schleicht sich für viele der Eindruck ein, dass der Staat gegen insbesondere kriminelle Flüchtlinge keine Chance hat, während man die hiesige Bevölkerung mit scheinbaren Reformen hinhält. Da kommt ein solcher Anlass wie in Chemnitz nur recht. Wenn dann viele der demonstrierenden in die gewaltsame rechte Ecke gestellt werden fühlen diese sich bestätigt. Der beste Ausweg gegen Rechts ist, diesen Gruppen keine Gründe zu geben so stark zu werden.
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BDLB #4.1
"Der beste Ausweg gegen Rechts ist, diesen Gruppen keine Gründe zu geben, so stark zu werden."
Gut! Jetzt müssen Sie nur noch drei Stufen konkreter werden.
1. Wer sind die Bürger, die da gefährdet sind und welche Bürger sind eh schon nach Rechts hin verloren (Parteienspektrum und Ansichten)?
2. Was sind die "Gründe", und wie sollen diese Gründe abgeschafft oder beiseite geschafft werden?
3. Ist die Gesellschaft, wenn die Gründe abgeschafft sind, nicht die Gesellschaft, die die Rechten eh wollten?
Antwort auf #4 von Aliaxe
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Wendekind1989 #4.9
1.1 Gefährdete Bürger = Von extremen Gedankengut sind stets jene gefährdet, die sich bedroht fühlen oder das Gefühl haben nicht mitzukommen, ausgestochen zu werden oder vernachlässigt zu sein. Spaßfakt: Da es auf einer Gefühlsebene stattfindet ist das Ganze nur äußerst schwer mess- und greifbar.
1.2 Verloren sind wohl auch hier (wie bei jedem Extrem) all jene, die Gewalt gut heißen, diese provozieren oder selbst ausführen. Gewalt-"Tolerante" sollte noch rettbar sein.
2. Gründe für die Probleme:
2.1 Die fragwürdige Sicherheit der Rente
2.2 Die erlebte Vernachlässigung von Infrastruktur
2.3 Die Schwierigkeiten prekärer Arbeitsverhältnisse (Zeitarbeit, Minijobs, Arbeitslosigkeit im Alter)
2.4 Verfallene Schulen/Mangelnde Investitionen in Bildung
2.5 Rettung von "systemrelevanten" Kapitalhochburgen zur Finanzkrise - Das Ding scheint gradezu Katalysator zu sein
2.6 Leere Wohnungsmärkte / Steigende Wohnkosten / Mieten
2.7 Zinslosigkeit (der Kleinsparer liebt Zinsen, ob inflationsbereinigt noch etwas stehen bleibt spielt dabei einfach keine Rolle, so weit zu denken ist nicht jedem zumutbar)
2.8 Die dem gegenüberstehende Steuerbelastung
Wichtig: Auch hier sind gefühlte Gründe wichtiger als tatsächliche. Der Tunnelblick der Wut ist für Rationalität vieler Orts schon zu eng.
3. Nein. Es wäre ein starker Sozialstaat in dem ein "Wir schaffen das!" So gut wie niemanden gestört hätte - eher sogar einer in dem ein vertrauensvolles "Wir schaffen es alle gemeinsam, wie immer"1/2
Antwort auf #4.1 von BDLB
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Dank für die ausführliche Antwort!
Vieles kommt mir richtig vor; bei 3. habe ich aber noch so meine Zweifel. Es sind die bekannten Kosten, die Menschen mit niedrigem Einkommen das "Wir schafffen das!" in ein "Mit wieviel Steuermitteln schaffen wir das?" umformen lassen. Und dann sind da, wie ich sie nenne: "Leuchtturmvorkommnisse". Bestimmte Verbrechen wie die Ermordung von Maria L. in Freiburg stechen so aus den kriminellen Taten heraus, dass sie die Stimmung massiv belasten.
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