Auch so eine Meldung: ARD und ZDF und die Gebührenfrage.
... Diesmal wird aber nicht nur kühl gerechnet, sondern hitzig debattiert: Die Öffentlich-Rechtlichen stehen wie nie zuvor in der Kritik. Sie müssen sich für ihre Ausgaben, ihre digitalen Aktivitäten und ihre inhaltliche Ausrichtung rechtfertigen. Nicht nur viele Bürger äußern ihren Unmut über die monatlichen Beiträge und die aus ihrer Sicht starre Programmatik, auch Politiker äußern sich zusehends kritisch. So forderte Sachsen-Anhalts Staatskanzleichef Rainer Robra (CDU) sinngemäß, die Tagesschau abzuschaffen und die ARD zu einem "Schaufenster der Regionen" umzubauen. Es geht also nicht nur ums Geld, sondern auch ums Programm, und – noch wichtiger – um die generelle Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
So ist es nicht verwunderlich, dass der neue ARD-Vorsitzende, der BR-Intendant Ulrich Wilhelm, zu Jahresbeginn eine Warnung aussprach. Sollte der Rundfunkbeitrag von derzeit 17,50 Euro nicht steigen, werde man in der nächsten Beitragsperiode ab 2021 nicht ohne einen "Teuerungsausgleich" auskommen. Dieser werde etwa drei Milliarden Euro betragen. (zeit.de)
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Kommentar meinerseits
Es ist eine wirtschaftliche Konstante: Unternehmen, die bestehen, wollen bleiben und möglichst expandieren. Das gilt auch für die "öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten". Natürlich kann man die nicht von heute auf morgen radikal verkleinern. Aber man kann schon einmal überlegen, welche neuen Gegebenheiten Veränderungen notwendig machen.
Da ist als erstes natürlich das Internet zu nennen, das die Zeit, die die Menschen für „Mediengebrauch“ zur Verfügung haben radikal verändert. Hinzu kommt – meine Erfahrung –, dass auch die privaten Sender hart betroffen sind. Wer schaut sich schon noch Filme mit ellenlangen Werbezeiten, die als unangenehme Unterbrechungen daherkommen, an? Dann doch lieber gleich zu Netflix und Amazon Prime und in aller Ruhe einen Film anschauen und wenn es sein muss sogar 2-5 Euro für einen guten Film ohne Werbung bezahlen.
Irgendwann wird man fragen müssen, ob nicht, durchaus sozialverträglich, eine ganz neue Richtung festgelegt werden muss: Wir kämen vier ARD-Anstalten durchaus gut zurecht, Nord, Süd, Ost, West. Und ein ZDF dazu, das sich zu einem überregionalen Politik- und Kultur-Spartensender umwandelt.