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Die Huffington Post schickt die Botschaft voran, dass gleich verstörende Bilder folgen werden. Man ist also gewarnt. Die unscharfen Bilder, die zeigen, wie ein Mann wiederholt auf einen Hund einschlägt – der Hund ist festgebunden und kann nicht davonlaufen und sich nicht wehren. Diese Bilder sind wirklich ekelerregend. Ich stoppe das Video nach ein paar Sekunden.
Die Huffington Post schickt die Botschaft voran, dass gleich verstörende Bilder folgen werden. Man ist also gewarnt. Die unscharfen Bilder, die zeigen, wie ein Mann wiederholt auf einen Hund einschlägt – der Hund ist festgebunden und kann nicht davonlaufen und sich nicht wehren. Diese Bilder sind wirklich ekelerregend. Ich stoppe das Video nach ein paar Sekunden.
An diesem Beispiel zeigt sich auch, wie schwierig das mit der Wahrheit der Berichterstattung ist. An der Ankündigung: „Video. Vorher kettete er ihn an: Polizist schlägt drei Stunden auf Hund ein, bis er stirbt" ist zunächst nichts falsch. Dass die Pronominalisierung „bis er stirbt“ im Grunde den Polizisten nach den drei Stunden sterben lässt – geschenkt. Das ist halt ein schnell hingeschriebener journalistischer Text. Wichtiger ist etwas anderes: Was ist eigentlich der Kontext dieser Meldung, wenn wir einmal von der „sensationellen Sache“ absehen? Warum wird diese Zeile auf eine schwer zu fassende Weise – nun ja –, nicht wirklich falsch, aber ...
Natürlich ist die Frage, wo sich das Ganze zugetragen hat. Das fragt sich wahrscheinlich fast jeder, der diese Ankündigung sieht. In welcher Kultur, in welchem Kulturkreis geschieht so etwas? (Ja, solche Meldungen gibt es auch aus Deutschland. Vielleicht nicht ganz so krass, nicht aus der Öffentlichkeit.) Normalerweise gilt ja, dass das Video aus Deutschland stammt, wenn nichts anderes gesagt wird. Seltsamerweise habe ich gedacht, dass jetzt gleich ein kleiner Einspieler aus den USA kommt. Obwohl ich die USA nicht für ein Land halte, in dem Polizisten Hunde zu Tode prügeln. Meine Vorurteile gehen da in andere Richtungen. Also was dann?
Dem Ton des Videos nach geschrieben: „Verstörende Bilder aus der chinesischen Shang-tscha..."
Wollte man das, um nicht als vorurteilsbeladen zu gelten, bei der Huffington Post nicht in diese Textzeile hineinschreiben? Wie wahr oder falsch ist die Meldung, wenn man den Ort und dann die weiteren Hintergründe weglässt? Und natürlich: Wie ging es da weiter? Wurde der Polizist von seiner Dienststelle, seinen Vorgesetzten bestraft? In welchem Umfang?
Also dann. Wieder so ein Vorurteil: Die Chinesen und ihr Verhältnis zu Hunden. Natürlich, ja, nicht alle Chinesen sind so! Aber ich erinnere mich natürlich sofort an die Geschichte eines deutschen Sinologen, der mir erzählt hat, er sei in China unterwegs gewesen, sei vom Besitzer eines Restaurants an einen Hundezwinger geführt worden. Der Restaurantbesitzer habe gefragt, welches wohl der schönste im Zwinger sei. Er habe arglos auf einen Hund gedeutet. Dann sei er in das Restaurant geführt worden. Und eine halbe Stunde später habe er das Essen bekommen – die feinsten Stücke von diesem Hund. Vorurteile? Gruselgeschichten? Kulturelle Eigenheiten? Wie auch immer. Dieses Video gibt es auf jeden Fall. Was sagen Chinesen zu solch einem Video? Was sagen die Behörden?
Und natürlich -- es bleibt die Frage: Warum hat dieser Polizist überhaupt auf den wehrlosen Hund eingeschlagen?!
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Und natürlich -- es bleibt die Frage: Warum hat dieser Polizist überhaupt auf den wehrlosen Hund eingeschlagen?!
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