Wieder mal eine Anmerkung bei der ZEIT.
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BDLB #151
"Die SPD fordert eine Härtefallregelung"
Jeder Fall, in dem ein Flüchtling von seiner Familie getrennt ist, ist ein Härtefall. Auf der anderen Seite: Wenn alle Familien zusammengeführt werden, was dann? Vor allem da die zukünftige Rückführung -- wie zu sehen -- mit extremen Problemen verbunden ist, dann ist das eine Forderung in der Ausweglosigkeit. Wir haben einfach nicht das allerkleinste Konzept gegen "das Heerlager der Heiligen".
Weil es nach westlich-zivilisierten Maßstäben kein Konzept geben kann. Das müssen sich alle eingestehen. Was also?
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Damals Ulrich Ladurner in der ZEIT weiter:
"Raspails Buch ist ein übles Machwerk. Es bedient sich der Ängste der Europäer auf grobschlächtige Weise, um eine brachiale Untergangsvision zu rechtfertigen:
Die Helden in Raspails Buch sind diejenigen, die sich mit aller Gewalt gegen den Untergang stemmen und versuchen, die „Menschenflut“ zurückzudrängen, um das vermeintlich bedrohte Abendland zu retten.
Mitte der Siebziger dann (1975) warf der italienische Dichter Pier Paolo Pasolini einen ganz anderen Blick über das Meer. Pasolini war ein scharfer Kritiker des Kapitalismus. ...
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Da liebt es jemand, den Kapitalismus anzuklagen! Da kann ich mich anschließen. Nur -- Kapitalismus ist ein Begriff so allgemein wie das Böse. Die Sache ist aber: Es wird in absehbarer Zukunft vollkommen egal sein, ob "der Kapitalismus" schuld war oder was anderes. Wir stehen mittelfristig einfach vor Heerlager-Problemen und was zählt ist einzig: vernünftige Vorschläge zur Lösung dieser Probleme. Da hilft kein allgemeines Kapitalismus-Gejammere mit Blick zurück auf Passolini. Das sind angesichts des Konkreten -- schon bei diesen Koalitionsgesprächen und spätestens bei den nächsten Wahlen -- Schöngeist-Elogen.
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BDLB #151
"Die SPD fordert eine Härtefallregelung"
Jeder Fall, in dem ein Flüchtling von seiner Familie getrennt ist, ist ein Härtefall. Auf der anderen Seite: Wenn alle Familien zusammengeführt werden, was dann? Vor allem da die zukünftige Rückführung -- wie zu sehen -- mit extremen Problemen verbunden ist, dann ist das eine Forderung in der Ausweglosigkeit. Wir haben einfach nicht das allerkleinste Konzept gegen "das Heerlager der Heiligen".
Weil es nach westlich-zivilisierten Maßstäben kein Konzept geben kann. Das müssen sich alle eingestehen. Was also?
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Damals Ulrich Ladurner in der ZEIT weiter:
"Raspails Buch ist ein übles Machwerk. Es bedient sich der Ängste der Europäer auf grobschlächtige Weise, um eine brachiale Untergangsvision zu rechtfertigen:
Die Helden in Raspails Buch sind diejenigen, die sich mit aller Gewalt gegen den Untergang stemmen und versuchen, die „Menschenflut“ zurückzudrängen, um das vermeintlich bedrohte Abendland zu retten.
Mitte der Siebziger dann (1975) warf der italienische Dichter Pier Paolo Pasolini einen ganz anderen Blick über das Meer. Pasolini war ein scharfer Kritiker des Kapitalismus. ...
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Da liebt es jemand, den Kapitalismus anzuklagen! Da kann ich mich anschließen. Nur -- Kapitalismus ist ein Begriff so allgemein wie das Böse. Die Sache ist aber: Es wird in absehbarer Zukunft vollkommen egal sein, ob "der Kapitalismus" schuld war oder was anderes. Wir stehen mittelfristig einfach vor Heerlager-Problemen und was zählt ist einzig: vernünftige Vorschläge zur Lösung dieser Probleme. Da hilft kein allgemeines Kapitalismus-Gejammere mit Blick zurück auf Passolini. Das sind angesichts des Konkreten -- schon bei diesen Koalitionsgesprächen und spätestens bei den nächsten Wahlen -- Schöngeist-Elogen.