Die Petitessen – ich liebe sie!
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Die ZEIT vermeldet in ihrem Spartenkanal ZEITCampus das folgende:
FOTOGRAFIN. "DER MARKT IST ÜBERSCHWEMMT MIT AMATEUREN". DAS ANONYME GEHALTSPROTOKOLL. Von Bernadette Mittermeier. 25. Januar 2018 | 250 Kommentare || Sie schoss Passbilder wie am Fließband, für Kunden, die sie behandelten wie einen Fußabtreter. Das anonyme Gehaltsprotokoll einer Fotografin Im Einkaufszentrum drängen die Menschen von einem Laden in den nächsten, Lampen bestrahlen die Gänge mit grellweißem Licht, die Klimaanlage surrt, 20 Kunden stehen Schlange, quatschen, hinten im kleinen Fotostudio brummt die Belichtungsmaschine. Hier ist mein Arbeitsplatz. Meine Beine schmerzen vom Stehen, meine Wangen vom Lächeln. Ich schieße im Zehn-Minuten-Takt Pass- und Bewerbungsbilder: Kunde begrüßen, immer freundlich, neutraler Hintergrund, bitte recht freundlich, noch ein paar rote Flecken wegretuschieren, der Nächste bitte, acht Stunden lang. Es ist Arbeit am Fließband.
Mein Kommentar:
Nun ja – denken wir mal ein wenig quer! Der technische Fortschritt hat schon so manchen Arbeitsplatz gekostet. Die meisten sind zu jung, um noch eine Ahnung davon zu haben, dass es einst das ehrenwerte und gut bezahlte Handwerk des Schriftsetzers gab. Dann kamen, früher als die PCs auf den Schreibtischen, Satzsysteme für die Verlage und die Zeitungen. Es gab noch einen großen Streik, bei dem jeder hätte wissen können, dass er vergeblich ist. Und das war's dann.
Immerhin haben die Fotografen durch die strengen Passbild-Regelungen es erreicht, dass manche Leute sich immer noch von Profis fotografieren lassen. (War die Sache mit den Passbild-Anforderungen Lobbyarbeit oder Zufall?) Da alle Richtlinien einzuhalten, ist halt doch nicht ganz so einfach. Bei meinem letzten Passbild war es allerdings die Fotografin, die mich ziemlich von oben herab behandelt hat. Vielleicht sollte man also auch einmal untersuchen, wie sich die Profis der verschiedenen Sparten gegenüber ihren Kunden verhalten.