Donnerstag, 4. Oktober 2018

Flüchtlinge: Ein Vergleich

Mal wieder ein Kommentar bei der ZEIT*, freizuschalten oder auch nicht:

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Alles hochgelahrt hier!

"Einen Anspruch auf Gastlichkeit kann man bejahen, ohne damit aber schon Gastfreundschaft zu meinen, auf die jeder Fremde ein Anrecht hätte (im Französischen wird dieser wichtige Unterschied allerdings im Begriff der hospitalité kaschiert)."

Mich beschäftigen da schlichtere Probleme. Ein Freund, der sich durchaus für liberal, oft auch für linksliberal hält, brachte den Vergleich, hinter dem er auch steht: Rettungsorganisationen mit ihren Schiffen im Mittelmeer seien wie Sozialarbeiter, die Obdachlose in der Stadt aufsammeln und beim nächsten Hotel bitten, dass man diese Obdachlosen doch für unbestimmte Zeit aufnehme. Sie können ja irgendwann vielleicht auch als Kellner oder Köche, die Begabtesten gar als Hoteldirektoren arbeiten. Für diesen Freund gilt, wie er sagt: Flüchtlinge aufsammeln und zur weiteren Betreuung bei der Allgemeinheit abliefern, das sei unredlich. Die Organisationen sollten Strukturen aufbauen, die eine autonome Betreuung und Versorgung durch eben diese Organisation, nicht durch die Allgemeinheit garantierten. Und zwar für die Zeit, in der die konkreten Menschen Betreuung und Versorgung brauchen.

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* Flüchtlingspolitik. Gastfreundschaft lässt sich nicht verordnen. Denjenigen gegenüber, die in Not sind, sollte Gastlichkeit selbstverständlich sein. Eine rechtliche Verpflichtung zur Freundschaft aber würde im politischen Kitsch enden. Ein Essay von Burkhard Liebsch. 3. Oktober 2018, 580 Kommentare.

Intressant auch das aus der ZEIT, wahrscheinlich nur für Abos: 

Frankfurt (Oder). Die Grenze In Frankfurt an der Oder verbreitet eine Gruppe Syrer Angst. Der linke Bürgermeister reagiert mit einem Tabubruch. Das Bild von der weltoffenen Oststadt bekommt Risse. Eine Reportage von Christian Bangel, Frankfurt (Oder) 4. Oktober 2018. 59 Kommentare.

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