Dienstag, 23. Oktober 2018

Prä­si­dent Em­ma­nu­el Ma­cron

Ein Fund mit Inhalt, wobei der Inhalt wohl längst nicht mehr gilt:

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Ein Halbgott?! || Der fran­zö­si­sche Prä­si­dent Em­ma­nu­el Ma­cron, 40, fas­zi­nier­te die Me­di­en von An­fang an, nun aber ver­lie­ren man­che Jour­na­lis­ten an­schei­nend jede Dis­tanz. Die Wo­chen­zeit­schrift »VSD« prä­sen­tiert den Staats­chef in ei­ner Fo­to­mon­ta­ge als Halb­gott »Her­ku­les-Ma­cron« auf dem Co­ver, der mit Rüs­tung und Schwert für sei­ne Re­for­men kämpft. Der Ti­tel ist nicht als Sa­ti­re ge­meint. Im Text heißt es ernst­haft, »wie der Held aus der My­tho­lo­gie« kämp­fe Ma­cron »mit der Ent­schlos­sen­heit ei­nes Gla­dia­tors« für Re­for­men. »Er geht nicht, er ga­lop­piert«, so schnell re­for­mie­re er das gan­ze Land. »Er ist wie ein Rug­by­spie­ler. Er nimmt den Ball, läuft los und weiß: Wenn er sich um­dreht, ist er tot«, zi­tiert das Blatt zu­dem ei­nen nicht na­ment­lich ge­nann­ten Mi­nis­ter. Kri­tik trifft le­dig­lich die Mit­ar­bei­ter des Prä­si­den­ten. Denn nicht al­len ge­lin­ge es, mit dem Rhyth­mus ih­res Chefs mit­zu­hal­ten: »Im Ge­gen­satz zum Halb­gott brau­chen sie mehr als vier Stun­den Schlaf.« (spiegel.de 13 / 24.03.2018)

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Und heute, ein paar Monate später:

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Frankreichs Präsident || Die Entzauberung des Emmanuel Macron. Exklusiv für Abonnenten. Nach kaum anderthalb Jahren im Amt hat Frankreichs Präsident bereits einen erheblichen Teil seines Kabinetts erneuert. Folgt nun der ersehnte Neuanfang? Von Julia Amalia Heyer | 19. Oktober 2018 || Die Frau, nennen wir sie Suzanne, sitzt in einem Café im Pariser Stadtviertel Marais und kann noch nicht so recht glauben, was ihr widerfährt: "Es war brutal, es gab keinen Grund. Jedenfalls haben sie keinen angeführt." Suzanne hat gerade ihren Job verloren. Vermutlich, weil mal wieder ein neues Gesicht hermusste. Ihre Nachfolgerin jedenfalls soll nun für "frischen Wind" sorgen, so formulierte es Suzannes ehemalige Chefin bei deren Vorstellung. Nun arbeitete Suzanne nicht irgendwo, sondern als Beraterin im Élysée, für Emmanuel Macron. Sie arbeitete für ihn seit mehreren Jahren, von morgens früh bis spät abends. Schon im Wahlkampf hatte sie ausgeholfen, ehrenamtlich. Sie gehörte nicht zum innersten Zirkel seiner Vertrauten, war aber doch immer dabei. Damit ist jetzt Schluss. Warum? Die Antwort ist in der Tat banal: Nach den Schlappen der vergangenen Monate soll ein Neuanfang inszeniert werden, so wollen es Macron und die Seinen. (spiegel.de)

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