Ein Fund mit Inhalt, wobei der Inhalt wohl längst nicht mehr gilt:
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Ein Halbgott?! || Der französische Präsident Emmanuel Macron, 40, faszinierte die Medien von Anfang an, nun aber verlieren manche Journalisten anscheinend jede Distanz. Die Wochenzeitschrift »VSD« präsentiert den Staatschef in einer Fotomontage als Halbgott »Herkules-Macron« auf dem Cover, der mit Rüstung und Schwert für seine Reformen kämpft. Der Titel ist nicht als Satire gemeint. Im Text heißt es ernsthaft, »wie der Held aus der Mythologie« kämpfe Macron »mit der Entschlossenheit eines Gladiators« für Reformen. »Er geht nicht, er galoppiert«, so schnell reformiere er das ganze Land. »Er ist wie ein Rugbyspieler. Er nimmt den Ball, läuft los und weiß: Wenn er sich umdreht, ist er tot«, zitiert das Blatt zudem einen nicht namentlich genannten Minister. Kritik trifft lediglich die Mitarbeiter des Präsidenten. Denn nicht allen gelinge es, mit dem Rhythmus ihres Chefs mitzuhalten: »Im Gegensatz zum Halbgott brauchen sie mehr als vier Stunden Schlaf.« (spiegel.de 13 / 24.03.2018)
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Und heute, ein paar Monate später:
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Frankreichs Präsident || Die Entzauberung des Emmanuel Macron. Exklusiv für Abonnenten. Nach kaum anderthalb Jahren im Amt hat Frankreichs Präsident bereits einen erheblichen Teil seines Kabinetts erneuert. Folgt nun der ersehnte Neuanfang? Von Julia Amalia Heyer | 19. Oktober 2018 || Die Frau, nennen wir sie Suzanne, sitzt in einem Café im Pariser Stadtviertel Marais und kann noch nicht so recht glauben, was ihr widerfährt: "Es war brutal, es gab keinen Grund. Jedenfalls haben sie keinen angeführt." Suzanne hat gerade ihren Job verloren. Vermutlich, weil mal wieder ein neues Gesicht hermusste. Ihre Nachfolgerin jedenfalls soll nun für "frischen Wind" sorgen, so formulierte es Suzannes ehemalige Chefin bei deren Vorstellung. Nun arbeitete Suzanne nicht irgendwo, sondern als Beraterin im Élysée, für Emmanuel Macron. Sie arbeitete für ihn seit mehreren Jahren, von morgens früh bis spät abends. Schon im Wahlkampf hatte sie ausgeholfen, ehrenamtlich. Sie gehörte nicht zum innersten Zirkel seiner Vertrauten, war aber doch immer dabei. Damit ist jetzt Schluss. Warum? Die Antwort ist in der Tat banal: Nach den Schlappen der vergangenen Monate soll ein Neuanfang inszeniert werden, so wollen es Macron und die Seinen. (spiegel.de)
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