Ein Mann von Transparency International sagte mir mal: Bestechung sei ganz klar zu fassen. Wenn ein Entscheidungsträger etwas von einem X annehme, und die Geschichte dürfe am nächsten Morgen in der Zeitung stehen, ohne dass sich jemand aufrege, dann sei das keine Bestechung gewesen.
Dazu:
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30. August 2018 | Im Gespräch Jan Böhmermann und Martin Sonneborn
Herr Sonneborn, haben Sie zu Titanic-Zeiten je gedacht: Nun hört der Spaß aber auf?
Sonneborn: Ja, als ich in einem Stuttgarter Hotel nach der WM-Affäre dem Anwalt von Franz Beckenbauer und des Deutschen Fußballbundes gegenübersaß und dieser für einen kurzen Moment eine Schadenersatzsumme von 600 Millionen D-Mark* in den Raum stellte. Unsere Anwältin Gabi Rittig hat mich da mit einem Blick angeschaut, den ich von ihr nicht kannte. Es galt die Regel, dass der Verlag zahlt, was der Chefredakteur in den Sand setzt. Aber bei der Summe, fürchte ich, hätten die mich hängen lassen. Ich war für das ganze Land der Feind des Fußballs. Die Bild rief ihre Leser auf, uns anzurufen. Wir haben dann ein Aufnahmegerät neben den Anrufbeantworter gelegt und aus den Beschimpfungen eine CD gemacht. Das ist bis heute die erfolgreichste Titanic-Aboprämie aller Zeiten. (sueddeutsche.de)
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* Natürlich bleibt die Frage, wann denn dieses Gespräch stattgefunden hat. Zu D-Mark-Zeiten?
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Der Zusammenhang? Öffentlichkeit ist ein extrem wirksamer Wahrheits- und Ethikfilter. Die Dinge unkommentiert, zusammengefasst öffentlich machen. Da trennt sich das Pils vom Weizen. (Na gut, kleiner Scherz am Ende...)
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