Dienstag, 17. Oktober 2017

Rassismus und Wohlstandschauvinismus?

Ich nehme das mal sicherheitshalber aus der ZEIT hier rüber. Wer weiß, vielleicht wird es ja gelöscht.

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"'Anbiedern macht die Rechten stärker' Rassismus und Wohlstandschauvinismus treiben Wähler in die Arme von FPÖ und AfD, sagt der Politologe Claus Leggewie."

Ist es Rassismus, wenn einen Meldungen wie diese ratlos und dann fassungslos zurücklassen? Soll man da ständig an die Einzelfälle glauben, wenn die Zeitungen Meldungen bringen? Helfen da klingelige Wortschöpfungen wie 'Wohlstandschauvinismus', wenn gestern der SPIEGEL das Folgende vermeldet?

"Montag, 16.10.2017 -- Mit rund 40 Messerstichen wurden die Frauen in Lüneburg getötet, die Wohnungstür war zuvor abgeschlossen worden: Ein aus dem Irak stammender Jeside hat Anfang Januar 2015 seine Ehefrau und deren Freundin ermordet. ... Der aus dem Irak stammende Angeklagte hatte laut Polizei verschiedene Identitäten, zu seinem Alter gibt es unterschiedliche Angaben. Er war Ende der Neunzigerjahre nach Deutschland gekommen. 'Es gibt keine erkennbare Integrationsleistung', sagte der Vorsitzende Richter Axel Knaack mit Blick auf die mangelnden Deutschkenntnisse und die fehlende Ausbildung. 'Er hat sich in 15 Jahren nicht bewegt.' So habe er in seiner Lebensvorstellung die Heimat nie verlassen und sei jahrhundertealten Werten gefolgt. Er habe den Verlust der Kinder und den Verlust für seine Glaubensgemeinschaft gesehen."

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Nachtrag: Das hätte ich jetzt wirklich nicht für möglich gehalten. Das, was ich da oben in den Kommentarspalten der ZEIT geschrieben hatte, wurde innerhalb von Minuten von "der Redaktion" gelöscht. "Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Pauschalisierungen. Die Redaktion/sq".*

Das mache ich sonst selten, aber diesmal musste dieser Hinweis einfach sein:

"Ich habe da doch tatsächlich angemerkt, auch wenn ich es nicht wirklich erwartet habe, dass da gelöscht wird: "Rassismus und Wohlstandschauvinismus? Ich nehme das mal sicherheitshalber aus der ZEIT hier rüber. Wer weiß, vielleicht wird es ja gelöscht." Natürlich würde ich jetzt gerne wissen, was an dem, was ich geschrieben hatte, "Pauschalisierung" -- was'n Wort! -- war! Vorschlag zur Güte: Ich setze jetzt keinen Link, und Sie, Herr oder Frau sq, lassen das stehen. Falls wir uns nicht einigen, überlege ich doch, ob ich demnächst unser ZEIT-Abo kündige.

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* Da die Google-Suche in diesem Punkt erstaunlicherweise funktioniert, kann man sehen, wem diese Form des Gelöschtwerdens mit der wortgleichen Begründung auch widerfahren ist.

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Und dann kann man auch das noch lesen:

"LEITBILD DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG - Der Umbau von Deutschland | VON ALEXANDER GRAU am 18. Februar 2017 || Kolumne: Grauzone. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft einen Leitfaden veröffentlicht. Darin steht, wie sich die Linke offenbar die Zukunft vorstellt: Deutschland soll zu einer transformatorischen Siedlungsregion in der Mitte Europas werden" (cicero.de)

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Auch das noch: Versuch heute vormittag, das mit einer anderen Einleitung an passender Stelle beim SPIEGEL einzurücken. [ Druck auf den Knopf ] = Übersenden zur SPIEGEL-Kontrollstelle. Dann: Schweigen. Schön wäre es, wenn irgendeine Reaktion käme. Bis jetzt ist keine gekommen. Ich vermute mal, dass man solche Meldungen wie die aus dem SPIEGEL zwar lesen, aber nicht weiterverbreiten darf.