Dienstag, 3. Oktober 2017

Anschlag in Las Vegas -- Überlegungen

Wieder so ein schrecklicher, diesmal riesig schrecklicher Schusswaffen-Anschlag in den USA. Ich formuliere, auf der Kommentarseite der ZEIT, meine Überlegungen knapp und, was mich also angeht, ein für allemal.

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Also -- diese Diskussion um das US-Waffengesetz und die uralte gesetzliche Grundlage* mitsamt der Diskussion drum herum geht jedesmal, wenn ein solcher Wahnsinn irgendwo aus irgendeinem Grund vorkommt, erneut los. -- Versuch meiner Einordnung:

1. Die USA = eine Mehrheit ihrer einflussnehmenden Bürger ticken anders als Deutschland = eine Mehrheit ... .

2. Es geht um eine Schaden- / Nutzen-Abwägung, und da glauben die USA (immer wie oben definiert), dass Waffen in der Hand freier Bürger gegen staatliche und sonstige Unterdrückung notwendig sind. Die Deutschen glauben das nicht.

3. Irgendwo in ZEIT oder SPIEGEL hat mal vor Jahren ein US-Korrespondent versucht klarzulegen, wie ein durchschnittlicher US-Bürger die Waffengesetz-Vorwürfe aus Deutschland sieht: Die in Deutschland, nach den Untaten des 2. Weltkriegs verständlicherweise in Richtung Pazifismus unterwegs, seien heutzutage halt 'wimps'. ('wimp' -- dafür stehen die Übersetzungen "Schwächling, Feigling, Schlappschwanz, Waschlappen, Warmduscher, Weichei" zur Verfügung.)

4. Wer verstehen will, wie ein solcher rechtlich-kultureller Unterschied USA - D im Umkehrfall funktioniert, der sollte einmal bedenken, dass es in Deutschland unmöglich ist, eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen einzuführen, obwohl a) trotz aller bekanner Relativierungen der Interessengruppe 'Rasen' -- analog zu der National Rifle Association of America --, durch geschwindigkeitsbedingte Unfälle in D, relativ zur Einwohnerzahl, wahrscheinlich mehr Menschen sterben als durch Schusswaffen in den USA. Und obwohl b) alle vergleichbaren Industriestaaten solche allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen kennen. Was man ja als einen Indikator für 'allgemeine Weltvernunft' nehmen könnte.

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* "Amendment II. RIGHT TO BEAR ARMS Passed by Congress September 25, 1789. Ratified December 15, 1791. ... 'A well regulated Militia, being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed.'"