Freitag, 17. August 2007

Harry Potter 7 auf Französisch

Es ging durch die Zeitungen. Beispielsweise im SPIEGEL:
Harte Bandagen: Ein 16-jähriger Schüler aus Aix-en-Provence ist von der Polizei festgenommen worden, nachdem seine französische Übersetzung des jüngsten Harry-Potter-Romans im Internet aufgetaucht war. [...] Die Ermittler hätten gestaunt, wie "professionell" der 16-Jährige das Buch übersetzt habe. Die Website ist mittlerweile gesperrt.
Auf der anderen Seite hätte man doch gerne gewusst, ob die noch vorhandene Übersetzung die gemeinte ist. Oder ob es zwei französische Übersetzungen gibt, von denen nur die eine "gesperrt" wurde. Die jedenfalls, die es noch gibt, ist nicht von einem Schüler, sondern von einem Übersetzer-Gremium + Korrekturlesern erstellt worden, und die Übersetzung ist nach Auskunft des kompetenten Lesers H. nicht recht lesbar. Was den Leser F. nicht daran hindert, sie sich komplett und sehr schnell reinzuziehen.
Tja, und so ein Buch möchte man doch auch mal geschrieben haben:
"C'est le "meilleur livre de tous les temps. J'ai adoréééé les derniers chapitres", a confié un internaute non identifié sur le site internet Mugglenet, tandis qu'un autre y déclarait que c'était "le livre le plus extraordinaire de tous les temps". "

Sonntag, 12. August 2007

Das wahrhaft Schreckliche

Wenn die Einfach-Menschen die anderen Einfach-Menschen herbeirufen, um sich bestätigen zu lassen, dass das Einfach-Menschentum die einzige Möglichkeit der Existenz ist.

Versuch

Was passier eigentlich, wenn man hier >> Kleiner Hinweis zu "Revertiertem" nachschaut?

Samstag, 11. August 2007

Deutschlandfunk -- Kontakt

Versuchen Sie doch mal, dem Deutschlandfunk wegen irgendeiner guten und hochinteressanten* Sendung eine E-Mail zu schicken. Wenn Sie die Suche nach einer vernünftigen E-Mail-Adresse aufmerksam mitverfolgen -- reflektieren sozusgen, dann werden Sie feststellen, dass beim Deutschlandfunk** viel Gehirnschmalz darauf verwenndet wird, damit so ein Sender
a) als welt- und höreroffen dasteht und aber gleichzeitig
b) nicht zu viele E-Mails bekommt, dass er in den Mails ersäuft bzw., was sender-fiskalisch auf das gleiche rausläuft, drei neue Bürokräfte für die Beantwortung der Mails anstellen muss.
Dieses Zwickmühlige zu bewältigen, muss wohl eine Expertengruppe eingesetzt worden sein.
Also doch endlich einmal die Schritte im Einzelnen***:
1. Sie finden die Seite des Deutschlandfunks. Das ist,wie sich denken lässt, weiter kein Problem.
2. Sie suchen nach dem allseits bekannten Wort "Kontakt".
3. Da machen wir morgen weiter. Oder übermorgen. Oder irgendwann. Oder nie.
---
* Btte nicht: hoch interessanten!
** Wie natürlich bei jedem anderen vergleichbaren Sender!
*** Je nun, was machen wir in puncto / punkto / Puncto / Punkto Rechtschreibreform mit und was nicht? Man lacht sich kaputt!

Rechtschreibung, pragmatisch gesehen

Auf die Rechtschreibung gibt man ja heute nichts mehr. Aber dann bleibt doch die Frage im Raume: Würden Sie von jemandem bei Ebay etwas kaufen, der formuliert:

Privatverkauf dacher keine Garantie umtausch oder rückname.
[Diesmal keine Quellenangabe.]

Donnerstag, 9. August 2007

Plenzdorf † 09.08.2007

Im Deutschlandfunk gedenkt man Plenzdorfs. Die Moderatorin telefoniert darum mit: "Ingo Schulze (* 15. Dezember 1962 in Dresden) ist ein deutscher Schriftsteller". Wunderbar der kleine Kampf, der sich in diesem Totengedenken entspinnt. Schulze will über die "Legende von Paul und Paule" sprechen, die Moderatorin hat vor allem "Die neuen Leiden des jungen W." vorbereitet. Es geht hin und her. Schulze bemüht sich. Die Moderatorin insistiert. Immer noch ein Ost-West-Konflikt. Schulze sagt, dass er ja eine andere Generation ist.
Und Plenzdorf ist trotzdem tot.

Dr. Irabu, Deutschlandfunk

Eine attraktive, wenngleich ständig mürrische Krankenschwester. Der Patient Yamashita. Hideo Okuda, der Autor. Dr.Irabus Patienin. Und die Krankheit bei Golfspielern, hieß die nicht Morbus Binswanger, Multiinfarkt-Demenz, subkortikale arteriosklerotische Enzephalopa- thie, also SAE? Nicht Übs oder Ybs oder Yps oder Üps.

Wirklich komische Bellestrik. Man kann sie auch schnell bei Amazon bestellen, diese Belletristik:

Die seltsamen Methoden des Dr. Irabu. Von Hideo Okuda. (Matthias Pfeifer, Übersetzer) EUR 8,00.

Dienstag, 7. August 2007

Geld, Gier und Geltungssucht

Ein Zitat, das verbreitet zu werden verdient:
"Wie sich der kleine Moritz die Weltgeschichte vorstellt, so ist sie auch."
Und weiter:
Gilt dieses Wort Kurt Tucholskys über Stupidität und Eigennutz bei manch historischer Entscheidung auch für das globalisierte Bankwesen? Wie sich gerade im Prozess gegen einst führende Manager der österreichischen Bank für Arbeit und Wirtschaft (Bawag) in Wien beobachten lässt, kann es beim großen Geld noch dümmer und lächerlicher zugehen.
Süddeutsche Zeitung 178 / 4. August 2007, Seite 3
Damit aber die Österreicher nicht allein so schön eigennützlich dastehen, hat Deutschland natürlich nachgezogen:

BANKEN: Ende der Sorglosigkeit
Die Fast-Pleite der Mittelstandsbank IKB zeigt, wie schnell die aktuelle US-Immobilienkrise hiesige Institute erreicht. Und die Gefahren sind noch lange nicht gebannt. Auch in den Bilanzen anderer großer deutscher Geldhäuser lauern gewaltige Hypotheken-Risiken.
DER SPIEGEL 32, 06.08.2007

Vogelnest mit Vogelspinne?

Lustig klingt, was die Süddeutsche gestern aus Peking, der zukünftigen Olympia-Stadt vermeldet:
Hinweisschilder sollen bis dahin in korrektem Englisch verfasst sein und nicht mehr so unfreiwillig komisch klingen wie der Hinweis in einem Fitness-Studio: "Verstauchen Sie sich den Knöchel vorsichtig." Computer sollen Computer heißen und nicht mehr "electric brain machines", und auf Speisekarten soll der Krebs "crab" heißen und nicht "crap", denn das könnte den englischsprachigen Olympia- touristen abschrecken, weil crap nämlich "Scheiße" heißt. Überhaupt die Speisen: Es gibt bekanntlich eine Vielzahl davon in China, 6000, sagt Chen Lin, und die bekanntesten und populärsten will man ebenfalls übersetzen. Das wird sicherlich hilfreich sein, aber vielleicht nicht in jedem Fall. Denn auch wenn das beliebte vegetarische Gericht mit dem Namen "Buddha springt über die Mauer" in makellosem Oxfordenglisch daherkommt - den kulinarisch uneingeweihten Besucher könnte es trotzdem verwirren.
Süddeutsche Zeitung 178 / 4. August 2007, Seite 3.
Quelle (für SZ-e-Paper-Abonnenten)
Gar nicht lustig klingt, was Bayern 5 heute morgen mitteilt. Die Kritik von Amnesty International an China, die man auch andernorts nachlesen kann:
Gut ein Jahr vor den Olympischen Spielen von Peking gibt es in China laut Amnesty International noch immer gravierende Menschen- rechtsverletzungen. Die Regierung habe ihre Zusagen gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht eingehalten, beklagt die Menschenrechtsorganisation. Bürgerrechtsaktivisten würden verfolgt, Menschen ohne Gerichtsverhandlung inhaftiert, inländische Medien kontrolliert und das Internet zensiert, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht.
Ja nun -- jetzt fragt sich wieder mal, ob man in einem solchen Fall durch internationales Ächten oder Umarmen die Situation verbessert. Muss sich Peking jetzt verändern, weil die Welt hinschaut, oder sitzt eine stolze kommunistisch-kapitalistische Regierung so was einfach aus?

Sonntag, 5. August 2007

Joschka Fischer

Weil ich vor ein paar Tagen J. F. hier erwähnt habe: Wer denkt noch an ihn? Und doch ist die Vita erstaunlich.
Ausschnitt aus der Wikipedia:

Fischer wurde als drittes Kind eines Metzgers geboren. Die Eltern mussten als Ungarndeutsche 1946 ihren Wohnort Budakeszi, eine im Jahr 2000 zur Stadt erhobene Gemeinde nahe Budapest, nach Langenburg im Hohenlohischen verlassen. Der von ihm geführte Vorname leitet sich von Jóska ab, einer Verniedlichungsform des ungarischen Vornamens József.

Noch vor Beendigung der Untersekunda (10. Klasse) verließ Fischer 1965 das Gottlieb-Daimler-Gymnasium in Stuttgart-Bad Cannstatt ohne Abschluss und begann in Fellbach eine Lehre als Fotograf, die er 1966 abbrach. Während seiner Jugend war er als Ministrant in der katholischen Kirche aktiv.

Danach arbeitete er vorübergehend als Spielwarenverkäufer. Im November 1966 starben Fischers Schwester und sein Vater.

Am 29. Oktober 2005 heiratete er in Rom Minu Barati (* 1976), mit der er seit Sommer 2003 zusammen lebt. Erstmals öffentlich hatte sich Fischer mit der Tochter eines iranischen Oppositionellen am 26. November 2004 auf dem Bundespresseball in Berlin gezeigt.

Die vier vorherigen Ehen Fischers – mit Edeltraud Fischer (Geschäftsfrau, verheiratet von 1967 bis 1984), Inge Vogel (Architektin, verheiratet von 1984 bis 1987), Claudia Bohm (Journalistin, verheiratet von 1987 bis 1999) und Nicola Leske (Journalistin, verheiratet von 1999 bis 2003) – endeten jeweils mit einer Scheidung.

Mit Inge, der zweiten Ehefrau, hat Fischer zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Im April 2005 wurde er zum ersten Mal Großvater.

Joschka Fischer nahm 1999 ein im Auftrag der Zeitschrift GEO von dem Heraldiker Dieter Krieger entworfenes Familienwappen an.


Das mit dem Familienwappen finde ich am schönsten. Einfach rührend.
Ansonsten: Ein großes Vorbild für alle Schul- und sonstigen -Abbrecher natürlich. JF hat ja gezeigt, wie man es mit Mutterwitz und Politik auch ohne Abitur usw. doch noch zu etwas bringen kann.

Samstag, 4. August 2007

Die Wikipedia ist klasse...

... schon allein deshalb, weil man nirgendwo sonst sehen kann, mit wieviel Emotionen Demokratie und Wissensfestellung verbunden ist. Ein Auszug aus einem Hin-und-Her von heute:
Ichh lege einen WP-Artikel über Oliver Thienhaus an, weil über den in der Süddeutschen Zeituung ein Artikel steht. Und immerhin ist Thienhaus Weltmeister im Bumerangwerfen, in einer bestimmten Disziplin, die der Artikel nicht genau benennt. Ich gehe davon aus, dass WP so aufgebaut ist, dass man so einen Artikel beginnt und andere, die mehr wissen, setzen ihn fort.
Kaum hatte ich den Artikel online gestellt, war ein Löschantrag da.
...

Damit so was nicht untergeht ... ... doch noch mal hierher. Dem geneigten Publikum zur Lektüre. (Nachfolgend alles Zitate aus der der Rubrik "Extrem- schnelllöschung".) Man beachte bitte die Zeitangaben! Welche Art von Verständnis des Begriffs 'Diskussion' mag da dahinterstehen? --Delabarquera 12:07, 4. Aug. 2007

Ich habe den Artikel gerade angelegt, nachdem ich den Artikel in der SZ gelesen hatte. Natürlich noch zu wenig. Wer kann nachtragen? Leben: Geboren usw. Sportliche Entwicklung / Titel. --Delabarquera 11:03, 4. Aug. 2007



Für solche Anfänge bitte eine Unterseite deiner Benutzerseite anlegen und erst, wenn es einigermaßen fertig erscheint, einstellen. -- Jesi 11:19, 4. Aug. 2007 (CEST)


Hi, Jesi! Tja, wir haben da am Samstag Vormittag verschiedene Auffassungen: Ich bin der Meinung, dass es überhaupt nicht und niemandem schadet oder weh tut, wenn so eine Seite schon mal normal da steht und zum Weitermachen auffordert. Wenn ein Schaden anggebbar (natürlich nicht nur: Wir (wer?) machen das eben so!), dann denk ich sofort um. Versprochen! -- Ach, und eben bekomme ich die Meldung, mitten im Schreiben, dass die Seite schon gelöscht ist. Das ist doch wieder mal einer von den Schnellschüssen, die ich schon einmal beobachtet habe. Die WP-Jäger des Überflüssigen gehen ständig um? --Delabarquera 11:57, 4. Aug. 2007
Nachtrag: Ich bin heut gut drauf und lache einfach mal: "Diese Seite wurde bereits früher gelöscht. Bitte prüfe, ob eine Neuanlage sinnvoll ist. Falls die Seite nach einer regulären Löschdiskussion gelöscht wurde, wende dich bitte an die Löschprüfung. Logbucheinträge: 11:52, 4. Aug. 2007 Voyager (Diskussion Beiträge) hat „Oliver Thienhaus“ gelöscht (SLA)" Wie kann eine Löschdiskussion stattfinden, wenn im Minutentakt gelöscht wird?1 --Delabarquera 12:01, 4. Aug. 2007


[Buchstäblich im Sekundenabstand hatte ein "Socrates" den Eintrag oben wieder gelöscht. Darum die Nachfrage.]

Nachtrag, wieder Sekunden später wurde wieder gelöscht mit der begründenden Bemerkung, die es verdient, festgehalten zu werden:

12:13, 4. Aug. 2007 Voyager (Extremklugscheissing entfernt)
---
Auf meiner WP-Benutzer-Seite bittet Voyager darum, dass ich aber auch das Folgende hinzufügen möge:

Eine Bitte

Bitte unterlasse es, Diskussionsseiten von gelöschten Artikeln bei mir zu "parkieren". Das halte ich für "Extremklugscheissing". --Voyager 12:14, 4. Aug. 2007

Du solltest meinen letzten Revert ebenfalls in deinem Blog verewigen, der Vollständigkeit halber. --Voyager 12:39, 4. Aug. 2007

Dieser Bitte komme ich natürlich gerne nach. -- Mit der folgenden Bemerkung: dass mich nur zwei Dinge sehr irritiert haben.
a) Das Löschen im Sekundentakt (nachdem ich z. B. beim Bumerangclub e. V. wegen weiterer Informationen angefragt hatte und halt noch ein wenig warten wollte). Das "Parken" -- eine ironische Notlösung, weil mit dieser Maßnahme sonst einfach jede Spur des angefangenen Artikels verschwunden wäre. (Die Sache erinnert mich an einen Witz aus meiner Schulzeit: Haut der Schäl dem Tünnes eins auf die Nase. Dreht sich einmal um die eigene Achse. Brüllt dann den Tünnes an: "Lass dat mit dem Nasenbluten jefällichst! Isch han eine neue Teppisch!")
b) Und vor allem, ganz klar: die Wortwahl. Ich frage mich immer, was das für Menschen sind, die in einer kurzen Auseinandersetzung sofort zu solchen verbalen Mitteln greifen. Was die WP-Hintergründe angeht: Würden sie auch so formulieren, wenn sie mit vollem Namen und Adresse unterschreiben müssten?

Freitag, 3. August 2007

Ideen

Kann man heute guterdings ein Ideenbüro aufmachen?

Wie man so sagt: "Ich trage mich mit dem Gedanken ..."

Donnerstag, 2. August 2007

Post an Celebrities

Stellen Sie sich mal vor, siie sind halbwegs bekannt / berühmt / ... / sehr, sehr berühmt / ein Weltstar. Dann denken Hinz und Kunz, dass sie Ihnen eigentlich mal schreiben müssten. Mit tollen Ideen, einer kleinen Bitte, einem Autogrammwunsch. Was weiß ich. Sie bekommen drei = 3 Briefe pro Tag ... 679 ... 1.817 solcher Briefe pro Tag.
Was machen Sie da?
Sie werfen alles weg (Fans nehmen so was übel!) oder -- Sie organisieren einen Beantwortungsservice. Am besten auch gleich mit einem Unterschriften-Automaten, der ihre Unterschriften auf Autogrammkarten so aussehen lässt, als hätten Sie selbst geschrieben. Kleinere Abweichungen vom Stanardar natülich inklusive. Der Beantwortungsservice gibt den Anfragern das Gefühl, dass es Sie als Person tatsächlich gibt und dass die Fanpost angekommen ist. Ihnen, der Berühmtheit, gibt er die Sicherheit, dass Sie nie mit den Knallknöpfen, die an die berühmten Leute schreiben, etwas zu tun bekommen.
Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal an Ihre Lieblingsschauspielerin schreiben!

Zur Kritik der Kritik der Selbsternannten

Wer sind die, die von einem anderen sagen, der sei ein "selbsternannter Sonundso"? Oder die und die seien doch nur "selbsternannte XY"?

selbsternannte Börsen-„Experten” oder eben auch, ZEIT-gemäß:
Erst einmal, ein wenig dialektisch: Die, die ihre Kritik da kundtun, sind selbst selbsternannte Kritiker der angeblich "Selbsternannten". Wer hat sie denn zu Selbsternannten-Kritikern bestellt? Sie haben sich eine Masche, ein Schlagwort links oben ins Gehirn gezogen, das sie jetzt immer wieder einmal abrufen. Sollte man die Selbsternannten-Kritiker für vernünftige Menschen halten? I wo!
Dann: Glaubt wirklich einer der Selbsternannten-Kritiker, die folgenden Personen hätten sich um der demokratischen Wahl im Ortsverein der Nicht-Selbernannten gestellt und seien immer wieder einmal legitimiert worden? Fidel Castro, Karl Kraus, Napoléon Bonaparte, Friedrich Nietzsche. (Bitte fortsetzen) Die alle -- und alle ihres Schlages -- waren von einem bohrenden, selbsternannten Selbstbewusstsein so sehr durchdrungen, dass sie doch erstaunt gewesen wären, hätte man sie mit der Denkfigur des "Selbsternannten" konfrontiert. Sie haben sich so sehr selbst ernannt wie einstens Konrad Adenauer, als er sich mit der eigenen Stimme zu Bundeskanzler gemacht hat.
Nun denn, wer etwas auf sich hält, der ernennt sich selbst. Der wartet nicht auf die Dumpfbacken, die ihn aufs Schild heben. Er sagt: "He, hier stehe ich. Hebt mich endlich hoch." Und alle packen an und heben ihn.
Jetzt zum Ausklang analytisch und ruhiger: Die Selbst- ernennungkritiker suchen sich mit feinem Instinkt immer die unteren Chargen aus, an denen sie ihr demokratisches Mütchen kühlen können. An die wirklich großen Selbsternannten, trauen sie sich nicht ran. Ja, sie erkennen sie nicht einmal als Selbsternannte. Denn der Selbsternannten-Kritiker hat eines sicher: Ehrfurcht vor den Erfolgreichen, egal ob er sich selbst ernannt hat oder nicht.
Und die Selbsternannten-Kritiker, hüten sich in die Nähe einer klaren, schlichten Erkenntnis zu kommen: Die Ernannten vom Schlage eines Joschka Fischer, sagen wir mal, die hatten -- haben eine Fähigkeit, die den Selbstbewussten eben auszeichnet.
Solche Menschen wissen instinktiv, wie sie agieren müssen, damit ihre eigenen Parteigänger sie zum Parteichef ernennen.

Und das soll es dann gewesen sein, das große Andere? Diese Fähigkeit zur Manipulation der anderen, die den Erwählten auszeichnet, das macht die Legitimation?! Dass ich nicht lache!

Und bevor ich es vergesse: Ich - ich bin natürlich: ein selbsternannter Kritiker der Selbsternannten-Kritiker. Aber ich habe eben auch nichts dagegen, wenn sich einer in solchen und vergleichbaren Fällen selbst ernennt.

Mittwoch, 1. August 2007

Malware


Ist da denn was dran, frage ich mich? Irfan war doch immer verlässlich und klasse.


Whetzkys Marktwirtschaft

Der Ebay-Anbieter "Whetzky" hat es mir angegetan! Wie der von Japan aus mit kühnem Schwung das Doppelte und Dreifache des ortsüblichen Preises für einen MD-Player verlangt. Sofort-kaufen natürlich, kein langes Bieten. Hut ab! Das hat Stil.

Verkäufer: whetzky( 388 Bewertungspunktestand von 100 bis 499)
Bewertungen: 98,5 % Positiv
Mitglied: seit 01.04.99 in Japan
Angemeldet als gewerblicher Verkäufer


Dann muss natürlich auch noch sein:

Hinweis: Dieses Angebot ist nur ausgewählten Käufern zugänglich.
Bitten Sie den Verkäufer per E-Mail, Sie auf seine Liste ausgewählter Käufer zu setzen.


Wahrscheinlich ist das alles nur ein Code, mit dem man sich an einem Geldwäsche-Unternehmen der Yakuza beteiligen kann. Mit satten Gewinnen für den Trader, versteht sich. (Aber, ihr Herren Strafadvokaten, das ist eine Vermutung unter dem Schutze der Meinungsfreiheit.)


NACHTRAG: Ich glaube, es gibt wieder eine Steigerung!

Preis: EUR 1.000,00 Sofort-Kaufen

Versandkosten: EUR 100,00
Versicherter Versand
Service nach: Deutschland
(Weitere Versandservices)
Versand nach: Weltweit
Artikelstandort: Tokyo, Japan
Käufer: Mitgliedsname wird nicht veröffentlicht



Architektur

In einer Häuser-Zeitschrift sehe ich etwas, das mich fasziniert. Rostige Eisenkuben in der Wüste von Arizona. Als ich in den ersten Stock zum PC gehe, lasse ich die Zeitschrift liegen. Aber im Gedächtnis sind zwei Wörter: Joy (eingängiger Name, so heißt der Architekt) und Arizona. Dazu, weil die englischen Seiten sicher mehr hergeben: house. Und schon ist eine Seite gefunden, die Rick Joys Werke zeigt. Einfach phantastisch! Wie da das Unbürgerliche, ja das Asoziale in die bürgerliche Ästhetik gezwungen wird! (Das ist, wirklich, keine Kritik. Nur so entsteht eine neue Ästhetik. Ich sage nur: Rap!) Das kaputte des Rosts, die Wüste mit aller Verlassenheit, die Vereinzelung von kaputten, aufgelassenen Siedlungen. Und dann, Kontrast: die hell erleuchteten Fenster.
Überlegungen, die durch Rick Joy herbeigezwungen werden: Wie sieht das elementare, auch elementar kostengünstige Bauen aus? Vorgefertigte Elemente. Verwitterungsfest. Aber eben doch auch: atmend! Wie könnte man solche Elemente hinbekommen? Holz, mit Glas überzogen -- übergossen wäre besser. Und diie Belüftung? Durchlässe? Wie gegen Regen geschützt? (Not the whole planet is situated in Arizona.) Stapel- und verhakbar.
Auf, auf ihr Kreativen! Und wenn ihr es geschafft habt, schenkt mir solch ein Haus!