Montag, 30. Juni 2014

Claudio Bravo ...

... wieder mal. Ein schöner Artikel über ihn hier. Seine Website mit persönlichen Fotos. Die Wikipedia-Artikel. Und, wie das heute so ist, jede Menge Bilder im Internet.

Das Leben gelebt.
8. November 1936
4. Juni 2011

Sprachtrend bei Jugendlichen

Auch so ein Beispiel, mit dem man sich über Sprachnormen verständigen oder -- lustig machen kann.

Hamburger Abendblatt online || 30. Jun. 2014 || Hamburg. Der neue Sprachtrend bei Jugendlichen klingt noch gewöhnungsbedürftig. "Ich komm mit Fahrradmahrrad" oder "Ich bring Colamola". Das heißt so viel wie: Ich komme mit dem Fahrrad. Und ich bringe dann auch Cola mit, erklärt Heike Wiese, Sprachwissenschaftlerin an der Universität Potsdam. Ihre Germanistikstudenten haben Teenagern diese Sätze in türkisch geprägten Stadtvierteln Berlins abgelauscht. Das Wiederholen eines Wortes mit einem "m" davor habe seinen Ursprung im Türkischen. || "Kiezdeutsch" ist bei mehrsprachigen Jugendlichen besonders dynamisch und wandlungsfähig. Dabei hat Kiezdeutsch automatisch etwas mit Migration zu tun. Das hat jüngst die Berliner Soziolinguistin Diana Marossek in ihrer Doktorarbeit belegt. Sie war dafür ein Jahr lang in 30 Berliner Schulen zu Gast. In allen Berliner Bezirken hörte die Doktorandin zu, wie insgesamt rund 1400 Acht- und Zehntklässler miteinander redeten. Sie notierte zum Beispiel, wie oft Teenager mit Deutsch als Muttersprache "zum" oder "beim" wegließen. Ob im tiefbürgerlichen Zehlendorf oder in den Migrantenvierteln Neuköllns – sie fand keine großen Unterschiede. Überall fielen Sätze wie "Kommst du mit Klo?" oder "Ich war Fußball". || "Kiezdeutsch verstärkt, was ohnehin schon da war", sagt auch Forscherin Wiese. Im gesprochenen Deutsch gebe es schon seit Langem den Trend, Artikel und Präpositionen zu verkürzen oder wegzulassen.

Sicher scheint zu sein: Es muss eine Untersuchung her, die zeigt, mit welchen Meldungen LinguistInnen es in die Zeitung oder gar in die Tagesschau schaffen. Das "Unwort des Jahres"? Und, mal so nebenbei: Ist Unwort nicht selbst ein solches?

Freitag, 27. Juni 2014

Phraseologismen

Zufallsgedanke. Na ja, was ist schon zufällig? Anyway.

Was wird wohl alles ergänzt, wenn man nach der Formel "ist auch nicht mehr, was sie mal war" sucht? Und: Gibt es auch Formeln mit er und es?

DEUTSCHLAND WIRD WELTMEISTER


Wenn ich jetzt Zeit hätte, würde ich gerne ein wenig über Realität, Zufall und Notwendigkeit nachdenken. Hab leider keine Zeit. Aber wenn dann Deutschland Weltmester ist, dann mach ich mich ans Werk. Versprochen! -- Ach was, das ist selbst eine Wette. Und Wettschulden sind Ehrenschulden. Die Wette aber zwingt die Frage herbei: Was ich mache, wenn Deutschland nicht Weltmeister wird. Das ist zwar meines Erachtens praktisch ausgeschlossen, aber weil es zur Wette dazugehört: Sollte das der Fall sein, dann weise ich aus der Wettstatistik nach, woran es gelegen ... Ach Quatsch! Das kommt einfach nicht vor. Dass die Deutschen diesmal nicht Weltmeister werden!

Und dann sind wir Triple-Sieger!
  • Exportweltmeister
  • Urlaubsreiseweltmeister
  • Fußballweltmeister
Olé, OléOléOlé -- Deutschland, Olé!

Mittwoch, 25. Juni 2014

Das Olivenöl des STERN

Ein Auszug aus dem Wikipedia-Café

Ich kaufe normalerweise den STERN nicht. Manchmal lese ich ihn beim Friseur, im Café (also in dem am ...platz). Heute war es mal wieder soweit. Ich koche gern. Ich koche gern Italienisches. Der STERN macht die Titelseite:

"Der Olivenölbetrug. Extra ranzig statt extra vergine. ... PLUS: Woran Sie Qualität erkennen."
Ich hätte das alles am Zeitungsstand kurz durchsehen können. Aber ich finde, dass die "Printmedien" auch was verdienen müssen. Also gekauft. Was bekomme ich? Einen äußerst allgemeinen Berichte mit Erkenntnissen dieser Art:

"390 Millionen Liter Olivenöl exportiert Italien jedes Jahr. Ein Großteil des Ölst stammt aber nicht von dort, sondern aus Spanien ..."
Na, das hab ich mir schon gedacht. Überall, wo es um Geld geht, läuft irgendwann was in Richtung Betrug. Siehe unsere Bio-Eier. Der Rest sind Hinweise von der allerallgemeinsten Sorte:

Ein Experte: "Der Preis bestimmt alles. Jeder in der Brache weiß doch, wass es für zwei oder drei Euro pro Liter kein 'extra vergine' geben kann."
So, da wär ich jetzt nicht draufgekommen. Interessiert hätte mich, ab welchem Betrag man denn mit EV rechnen kann. Und vielleicht nicht bei ausgesuchten Feinkostgeschäften, die eben mal 350 Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegen. (Hallo, Einwohner: Köln, Ebringen, Bremen, Pohlheim, Saarwellingen Untersiemau und Würzburg werden genannt. Man kann sich das Öl von dort auch schicken lassen! "... per Paketdienst bequem ins Haus." Ja, sapperlot! Da schau her. -- Erfahren hätte ich, so 20 Namen / Hersteller aus den Supermärkten hätten mir schon gereicht, wie denn die gängigen Öle so abschneiden. Nix da. -- Der Hinweis:

"Es kann leicht 20 bis 30 Euro pro Liter kosten",
das gute Öl. Also, da wär ich jetzt nicht draufgekommen.

"Gutes Öl duftet nach Heu und Artischocke."
Ja, wenn da so ist, dann besorg ich mir ein paar Artischocken und ein paar Pfund Heu. -- Also, ran ans Verkosten!

"Und so geht's: Nase ins Glas, einen Schluck nehmen, Luft durch den Mund ziehen, Öl runterschlucken. Nein, davon stirbt man nicht."
Da bin ich jetzt aber froh.

Warum schreibe ich das alles! Damit ihr den STERN nicht kaufen müsst. (Ich such dann mal im Netz konkrete lebensmittelchemische Untersuchungen. Da wird ja was zu finden sein.) -- Und aus weitergehender Neugier: Wo kauft ihr denn zu welchem Preis euer gutes Öl? Und wenn ich mir hier im Café einen Salat bestelle, welches Öl wird denn da verwendet? --Delabarquera (Diskussion) 16:21, 23. Jun. 2014

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zu deinen beiden Fragen:
Du wirst jetzt sicher verschnupft sein, wenn ich dir sage, dass ich mein Olivenöl beim Hofer (Aldi) kaufe. Es gibt immer wieder Aktionen, bei dem relativ gutes Öl unter 10 Euro angeboten wird. Ich verwende Olivenöl seit 1980, hab schon einen Riecher und Schmecker für annehmbare Qualität. Ich warne dich nur vor Olivenölen, welche extrem mundig sind und relativ günstig sind. Damit kann man Anfänger mit Billistzeug ködern, gutes Olivenöl (bis auf ein paar kretische und portugiesische Hersteller) schmeckt einfach so aus der Flasche nicht mundig. Der bittere, scharfe Zug ist kein Zeichen für schlechtes Öl.
Als Österreicher setze ich natürlich auf Kernkraft. Was sonst! Was anderes - außer Olivenöl - kommt mir nicht auf den Salat. Auch gemischt ist es ok.
Du tust aber grad so, als ob mit dem Öl auf dem Salat dieser schon fertig wäre! Den Zauber des Essigs, den musst du noch dazugeben! Der nämlich macht aus der Bitterkeit des Olivenöls erst etwas Mundiges, Weiches! Und über Essig kann man sich (ohne das Thema Balsamico auch nur zu berühren) endlos auslassen. Denk dabei immer dran, dass der Ursprungswein für den Essig nicht schlechter sein soll als der Wein, den du gerne zum Essen trinkst. Also, dahin geht die Marschroute! Ein halber Liter Essig um 2 Euro, dafür gibsts wahrscheinlich nichts Gutes. Man kann Essig übrigens auch selbst machen. Aus dem Wein, den man will. Allerdings nur den Roten. Der Weiße eignet sich nur dann, wenn man das Essigmachen wirklich beherrscht. Wegen dem zugesetzten Schwefel, den die Essigsäurebakterien einfach nicht mögen.--Hubertl (Diskussion) 16:57, 23. Jun. 2014

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Ehrlich gesagt, ist mein Lieblingsöl für die meisten Küchenzwecke Rapsöl, und zwar genau, weil es mittlerweile sehr neutral schmeckt, und nicht mehr bitter. Für welche Zwecke, außer Salat, braucht man denn wirklich besonders aromatisches Olivenöl? Bei den hochpreisigen Olivenölen kann ich mir kein Urteil erlauben, aber ich hege den Verdacht, dass es sich da wie bei den Spirituosen verhält: bis zu einer Grenze von 20-30 Euro pro Liter ist der Zusammenhang zwischen Preis und Qualität linear. Weiter drüber bekommt man für mehr Geld nicht zwingend etwas besseres, sondern nur etwas "besonderes". Geoz (Diskussion) 17:13, 23. Jun. 2014

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Ich nehm das *Extra Vergine* zu 3,50 €/l beim Discounter meiner Wahl (naja, Wahl nicht wirklich; er liegt einfach am nächsten). Werd auch *davon* schon nicht sterben, und so fein sind meine Geschmacksnerven nicht (ja, es ist etwas "scharf", aber nur pur, sonst merke ich das nicht). Bei unserem Familienverbrauch von 20-30 l/Jahr wären mir 20-30 €/l auch viel zu viel. Man kann sich schließlich nicht nur von Olivenöl ernähren ;-) Erinnere mich übrigens dunkel an irgendwelche Blindtests, bei denen es keine erkennbare Korrelation zwischen Preis und Geschmackseinschätzung gab. Dito beim Gehalt von Stoffen, die da nicht reingehören. --AMGA (d) 17:15, 23. Jun. 2014

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Genitiv des Sterns ist „Sterns“. —★PοωερZDiskussion 17:25, 23. Jun. 2014

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Ich benutze immer Mobil 1. Das ist sehr gut und kostet ca. 11,- Euro pro Liter. --91.50.126.24 00:25, 24. Jun. 2014

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@Amga: Leider ist es modern, dass das Olivenöl diesen fiesen Beigeschmack ("scharf") hat. Das ist richtig so.
Infos zu Olivenöl finden sich z.B. hier: [4], dort ist auch das Deutsch Olivenöl-Panel aufgehängt. Infos zu den Tests: [5] Den einen der 16 Tester kenne ich persönlich (Lebensmittelchemiker) und bin mir recht sicher, dass er sich nicht für Blödsinn hergeben würde. Was den Geschmack angeht wird dort sehr genau geprüft, was da in den Falschen drin ist.[6]
Mein Frau verarbeitet übrigens das Olivenöl von "Feinkost Albrecht" in hochwertigen Seifen, das ist schon ein ziemlich gutes Öl. Die Formel Discounter = mieses Öl, Feinkostläden = gutes Öl geht leider gar nicht. Da die Discounter aber auch mal die Lieferanten ihrer Hausmarken wechseln, ohne das man das direkt mitbekommt, macht die Sache nicht gerade leichter.
Hört auf Euren Geschmack und gut ist (sorry, blöder Wortwitz). Ob das Öl wirklich nativ extra oder "nur" nativ ist, wen juckt's? Hauptsache es schmeckt und der Preis ist angemessen (gibt leider auch teuren Schrott aka Lamptanöl). --Ingo Fish icon (The Noun Project 27052).svg 15:16, 24. Jun. 2014 P.S.: Ich "tanke" üblicherweise Raps-, Reis, oder Kürbiskernöl, je nach Anwendung

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Wunderbare Hinweise und Informationen! Ich mag eigentlich gar nichts hervorheben, um andere nicht hintanzusetzen. Na ja, vielleicht: "Infos zu Olivenöl finden sich z.B. hier: ..." Dem werde ich nachgehen. -- Ach, und das noch, in einer ganz anderen Richtung: "Genitiv des Sterns ist 'Sterns'". Könnte man denken. Ist aber nicht so. Ich verwende das Beispiel immer, um was über die formale Grammatik und das Sprachgefühl zu sagen. Die Argumentation geht so: Wer legt fest, wie "es" heißen muss, wie "man" sagt? Die Grammatik? Mit welcher Berechtigung? Der Berechtigung, die einfache Analogien nun mal haben? Das ist Deutschlehrer-Selbstsicherheit. Linguistisch, sachlich: Nein, das Sprachgefühl der ominösen "Sprachgemeinschaft" über die Zeit hin legt fest, wie "es" heißen muss, und das wird dann in Grammatiken -- stets veränderbar -- kodifiziert. Im vorliegenden Fall ist naheliegend: des Spiegels = Gen. des Badezimmerspiegels usw. des SPIEGEL = Gen. des Hamburger Magazins. Also eben: Die Journalisten des STERN (nicht des Sterns)... Hab das mal schon vor Jahren mit ca. 100 Studenten ausgetestet. -- Ok, das hat nun wenig mit Olivenöl zu tun, zugegegben. --Delabarquera (Diskussion) 21:34, 24. Jun. 2014

Montag, 23. Juni 2014

zack - der speedtest

Test mit avm zack - der speedtest

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15:38:24,23.Juni 2014:durchschnittliche Pingzeit: 426 ms
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15:39:22,23.Juni 2014:Ergebnis: DL 3,258 MBit/s,UL 547 kBit/s,Ping-Zeit 426 ms,Jitter 154,2 ms
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15:39:22,23.Juni 2014:Fritzbox: DL 4605 kBit/s ,UL 700 kBit/s (Aktuelle Datenrate der Leitung)
15:39:43,23.Juni 2014:Ergebnis:Paketverlust - %
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Jetzt hätte ich nur noch gerne eine Beurteilung. Aber die muss ich mir wohl selbst zusammenbasteln.

YVES KLEIN (1928-1962) ...


... IKB 234 || Price Realized | $2,770,500 (Set Currency) | Estimate | $2,000,000 - $3,000,000 | Sale Information | SALE 2048 — | POST-WAR & CONTEMPORARY EVENING SALE | 12 November 2008 | New York, Rockefeller Plaza | stamped with the artist's monogram (on the reverse) | pigment and synthetic resin on canvas laid down on panel | 30½ x 21¾ in. (77.5 x 55.2 cm.) | Painted in 1957.

Dazu noch, aus dem Wikipedia-Artikel Yves Klein:

"Ab 1957 entwickelte Klein die Anthropometrien mit Aktmodellen, die nackt und mit blauer Farbe getränkt, die Leinwand mit ihrem Körper bemalten. Hierzu fand als erstes größeres Ereignis 1960 in der Galerie Internationale d’Art Contemporain in Paris die Performance Anthropometrie statt. Dazu spielte ein Orchester ein von Klein komponiertes Stück, die Monotone Symphonie, die nur aus einem einzigen Klang bestand."

Jetzt die Frage an die sprachlichen Feingeister: Kann man bei einem Stück, das nur aus einem einzigen Ton besteht, von einer Komposition sprechen? (Wird der Ton in einem aufregenden Rhythmus dargebracht, oder in immer gleichen Schlägen?) Wahrscheinlich ist die Bezeichnung mit dem gleichen Recht korrekt oder nicht korrekt, mit dem man eine monochrom gestrichene Fläche als Gemälde bezeichnet.

Sonntag, 22. Juni 2014

Sic transit

Richard Dehmel

Bierernste Kritik

Mag ich die Deutschen? Dumme Frage. Wer soll das schon sein, "die Deutschen"? Auf der anderen Seite -- eine bestimmte Gruppe von Menschen, nennen wir sie mal die 'Gruppe der besserwisserischen Alleskritiker', die scheint in Deutschland überrepräsentiert zu sein. Wie anders soll man sowas verstehen?

Ein Junge zeigte seinem großen Vorbild stolz ein Tattoo mit Schweinsteigers Namen auf dem Rücken und Arm. / Erfreut durch so viel Verehrung postete Schweini das Foto in seinem Facebook-Account. / Die Reaktion der Nutzer fiel jedoch alles andere als positiv aus./ Ein Nutzer spöttete über Schweinsteigers derzeitiges Reservisten-Dasein in der DFB-Elf: „Da nutzt er alle Mittel um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, nachdem er auf dem Platz ja nicht mehr zu sehen ist. Bei der WM spielen wird er sowieso nicht mehr! Manchmal muss man der Wahrheit ins Auge sehn.”/ Eine andere Stimme ging in dieselbe Richtung: „Spielt er oder macht er nur Strandurlaub?” / Hauptbestandteil der Kritik war aber das Tattoo des Jungen, bei dem nicht klar ist, ob es sich um ein gestochenes oder aufgeklebtes handelt. / Ein Facebook-Nutzer kommentierte: „Ein tätowiertes Kind? Manch einer überlegt nicht was er da postet!” Ein weiterer spang auf diesen Zug auf: "Der (Junge; d. Red.) hat sich das ganze Leben versaut."

Wenn sich Kritik und Bier paaren, heißt das Kind bierernste Kritik.

Samstag, 21. Juni 2014

Lange Wörter

Das längste Lemma nach den üblichen Verdächtigen
Also das hier hat, von den üblichen Verdächtigen (dumme Donauschiffer und belämmerte Orte) abgesehen, das Zeug dazu: Oberflächenplasmonenresonanzspektroskopie. Welche gibt es noch? --Jack User (Diskussion) 23:05, 20. Jun. 2014

Lopadotemachoselachogaleokranioleipsanodrimhypotrimmatosilphiokarabomelitokatakechymenokichlepikossyphophattoperisteralektryonoptokephalliokinklopeleiolagoosiraiobaphetraganopterygon war neulich im Schon-gewusst-Kasten zu kosten. --Rôtkæppchen₆₈ 23:30, 20. Jun. 2014

--

Lopadotemachoselachogaleokranioleipsanodrimhypotrimmatosilphiokarabomelitokatakechymenokichlepikossyphophattoperisteralektryonoptokephalliokinklopeleiolagoosiraiobaphetraganopterygon
Lopado­temachose­lachogaleo­kranio­leipsanodrim­hypotrim­matosil­phiokarabome­litokata­kechymeno­kichlepikos­syphophat­toperistera­lektryonopto­kephallio­kinklopeleio­lagōosiraio­baphētragano­pterygōn ist ein erfundenes Gericht, welches in Aristophanes’ Komödie Die Weibervolksversammlung erwähnt wird.

Es ist die Transliteration des altgriechischen Wortes λοπαδο­τεμαχο­σελαχο­γαλεο­κρανιο­λειψανο­δριμ­υπο­τριμματο­σιλφιο­καραβο­μελιτο­κατακεχυ­μενο­κιχλ­επι­κοσσυφο­φαττο­περιστερ­αλεκτρυον­οπτο­κεφαλλιο­κιγκλο­πελειο­λαγῳο­σιραιο­βαφη­τραγανο­πτερύγων[2]. Liddell & Scott übersetzen dies als Name einer Speise, die aus allen Arten von Leckerbissen, Fisch, Fleisch, Geflügel und Saucen besteht.

Das Original besteht aus 171 Buchstaben und ist 78 Silben lang. Es war durch Jahrhunderte das längste bekannte Wort und zeigt vor allem die Freude der Griechen an spielerischen Wortzusammensetzungen. Laut dem Guinness-Buch von 1990 ist es das längste Wort, das je in der Literatur verwendet wurde.

--

Da Wikipedia, l'enciclopedia libera.
La parola precipitevolissimevolmente è tra le più lunghe della lingua italiana, con le sue 26 lettere e 11 sillabe. La più lunga è il neologismo psiconeuroendocrinoimmunologia con 30 lettere e 14 sillabe.

L'avverbio (che significa "in modo assai precipitevole") è una parola d'autore coniata nel 1677 da Francesco Moneti per la sua Cortona convertita:
« finché alla terra alfin torna repente
precipitevolissimevolmente »
(Francesco Moneti, Cortona Convertita, canto III, LXV)

Freitag, 20. Juni 2014

Avira - vielleicht gut gemeint ...

... ist noch lange nicht gut gemacht!

--

Werden wir mal grundsätzlich! Es ist mit dem Internet wie mit der Welt an sich. Der Natur. Und mit Gott! Die Welt, die Natur, Gott sowieso -- ist gut! Aber! Die Menschen, nein -- manche Menschen sind gemein, bescheuert, ekelhaft. Knallchargen. Und andere Menschen sind wahrscheinlich nur deshalb nicht gut, weil sie sich zu viel zumuten. Dinge, die sie in ihren Auswirkungen nicht überblicken. Davon reden wir jetzt!

Vorher noch: Es scheint manchmal, als ob das Internet erfunden, um Leute in den Wahnsinn zu treiben. Das scheint nur so. An sich ist das Internet gut! 

Nun denn -- blogspot.de funktioniert nicht. Warum? Weil Avira ungefragt meinen Browser sicherer machen will!* Ganz offen sind die Avira-Leute da aber von Beginn an nicht. Man muss schon ein wenig schauen, um zu sehen, wer oder was dahintersteckt.

Also, ich kann bei blogspot.de keine neuen Postings mehr einstellen. Es klappt da ganz unverlangt und uninstalliert etwas nach unten. Wie ich diese "Klappdinger an sich" hasse! Und dann lässt sich das mit dem Neuen Post nicht mehr aufrufen. Es ist einfach nicht mehr da. 


Die lapidare Anleitung zum Wegnehmen, sie funktioniert nicht unter Chrome.** Es ist zum Davonlaufen! Wie Frage ist also: Wie bekomme ich die Avira Browser Safety unter Chrome wieder weg?

KORREKTUR UND ERGÄNZUNG: Man kann diesen gutgemeinten Schutz doch normal unter den Add-ons außer Kraft setzen oder entfernen. Dann funktioniert auch die Erstellen-Funktion wieder. 

--

* "Das ist die Avira Browser Safety, die unter anderem Tracking blockiert. Tracking wird von Firmen genutzt um dein Surfverhalten zu protokollieren um dir anschließend maßgeschneiderte Werbung einzublenden bzw. diese Infomrationen anderweitig zu nutzen (z.Bsp.: Verkauf dieser Informationen)."

** "Wenn du diesen Schutz nicht mehr haben möchtest, deinstallie einfach dieses Add-On im Browser. Bei Firefox beispielsweise oben links auf "Firefox" und dann "Add-Ons" klicken." "

Donnerstag, 19. Juni 2014

Die neuen Filmkritiker

Jeder und jede kann heute Autor, Kritiker oder sonstwas im Internet werden. Meist geht es aber, hormonbedingt, um "jeden". Das mit dem Internet eröffnet völlig neue Felder für die Sprach- und Kulturforschung.

Ein Beispiel ist das hier, von der schönen Seite zukunftia.de.

"Gab es im letzten Jahr eigentlich gute SF-Filme abseits von „Avatar“ und „Star Tr…“ – noch mal „Avatar“? Auf der Suche nach Geheimtipps, die ich mir selber geben könnte, stieß ich auf dieses Werk. Einige begeisterte Fans hat der Film sogar bereits gefunden, nur leider sind die alle – bei aller Objektivität – wohl beim Kacken mit den Füßen auf der Klobrille ausgerutscht und haben sich beim Fallen das Hirn zermalmt. An dieser Stelle ein ernst gemeintes „Tut mir leid“ an Sparkiller, den ich überredet hatte, sich ebenfalls diesen verf… Film anzusehen."

Das ist doch mal eine Kritik neuen Stils! Lebendig, anschaulich, proletarisch eingesäumt.

Dienstag, 17. Juni 2014

Radikale Kehrtwendungen

Ich dachte immer, Horst Mahler sei die große Ausnahme. Von der RAF zur NPD. Nun lese ich einen Artikel über Michael Glatze, geb. 1975 in Olympia, Washington, USA, vom Young Gay America zum Homosexuellen-Bekehrer. Je nach Einstellung des Einzelnen gilt:

Vom Saulus zum Paulus
Vom Paulus zum Saulus

Nun ja, ganz trifft das die Sache auch nicht. Diese Wendung setzt ja an die zweite Stelle das als positiv Erachtete. Das geht weder bei Mahler noch bei Glatze.

Eher schon:

Von einem Extrem ins andere fallen
Erst Manisch / Dann Depressiv sein

Gibt es eigentich Beispiele, für das erneute Zurückkehren zum Ausgangsextrem? -- Das quasi Normale ist ja: 
Linksradikale Jugend - Bürgerliche Erwachsenenleben

Nach dem alten Spruch:

»Wer mit zwanzig kein Sozialist ist, hat kein Herz – wer mit vierzig immer noch Sozialist ist, hat keinen Verstand.«


"I have not found any evidence that this is a Winston Churchill quotation. It appears that this particular quotation is often mistakenly attributed to Winston Churchill."

Ronaldo meets Mueller

Jack User macht im Wikipedia-Café auf die Times aufmerksam, die da vermeldet:

Germany 4 Portugal 0 || Cristiano Ronaldo looks like a superstar. Thomas Müller does not. Ronaldo is a diamond-studded, 24-carat icon, a perfectly groomed, exquisitely conditioned Adonis. Müller looks like he has just woken up. Ronaldo moves with a grace, an elegance, a leonine power. Müller is ungainly, awkward, with his socks around his ankles.

Ich lass es mal englisch da stehen. Klingt ja gleich viel feierlicher so.

FDP-Freiheit und Freiheit an sich

Eine Notiz: Jürgen Ponto, Mut zur Freiheit. 1977.

Dieses Buch muss ich mir mal anschauen! Bevor ich den Freheitsbegriff der FDF näher bestimme.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Ein Arztroman

Es gibt so vieles in der Welt. Und von den allermeisten Dingen erfährt man nur durch Zufall.


Klaus-Dieter Sprössel: Wende in Weiß. Arztroman. Über die Schattenseiten der Wende 1989.

Kann es sein, dass der Ansatz falsch ist? Wer würde erwarten, dass große Veränderungen keine Schattenseiten zeitigten? Aber lesen müsste man's. Natürlich. Nur -- wer hat die Zeit alles zu lesen?

Die große Frage: Wie sind die Filter beschaffen, die wir so leicht übersehen. Sodass wir glauben, was wir sehen, sei die Wirklichkeit.

Dienstag, 10. Juni 2014

Rechtschreibung: zart besaitet ?

Es ist schon ein wenig lächerlich. Überall schreibt der Duden nach der Rechtschreibreform auseinander, komme was wolle. Die Aussprache ist schnurzegal. Und dann auf einmal, da wo man wirklich mal auseinanderschreiben könnte, weil auseinander gesprochen, da auf einmal wird zusammengeschrieben. Immerhin, alternative Schreibung: zart besaitet.

  • ein zartbesaitetes Gemüt 
  • Ich wusste gar nicht, dass du so zartbesaitet bist!
Das "Ich" habe ich großgeschrieben [sic].

Gooogle Suche:

  • zartbesaitet: Ungefähr 8.080
  • zart besaitet: Ungefähr 14.100

Johari-Adjektive

Ich schaue seit langem mal wieder beim Johari-Fenster vorbei, das mich vor Jahren einmal sehr beeindruckt hat. Hier also und diesmal: bei der Wikipedia. Dabei gleich mal ein Fund, 57 vs. 56 Adjektive. Und dann auch noch das Übersetzungsproblem. Ich nehme mir die Zeit, es ist schließlich akademisch relevant, die Liste mal kritisch zu sichten. Als Nebeneffekt auch ein Hinweis auf die Probleme der kontextfreien Wörter, mit der Google Translate zurechtkommen muss, wenn man eine solche Liste hinwirft. Immerhin -- dass GT bemerkt, dass es hier um eine Adjektiv-Liste geht und also im Zweifelsfall Substantive nicht so gut passen, dass könnte man in Zukunft noch implementieren.

Johari Adjektive

Ich habe das Experiment im Unterricht verwendet und brauchte eine deutsche Übersetzung der Adjektive, die ich auf der englischen Wikipedia-Seite gefunden habe. Nachdem ich sie im www nirgends fand, habe ich sie selber übersetzt. Ecoprof (Diskussion) 15:33, 27. Aug. 2013
Schon wieder einige Zeit vergangen, aber dennoch: Dank für die Liste! ...
  • "A Johari window consists of the following 57 adjectives used as possible descriptions of the participant."
  • "Bei der Durchführung des Experiments erhalten die Teilnehmer eine Liste mit den folgenden 56 Adjektiven, von denen ..."
Ich fände es im Übrigen sogar gut, wenn die englischen Adjektive hinter den deutschen stünden. Dann sieht man die Einordungs- und Übersetzungsprobleme, die da ja immer eine Rolle spielen. Werde das ggf. mal übernehmen. --Delabarquera 10. Jun. 2014

Adjektive des Johari-Fensters, Wikipedia Englisch und Deutsch

?
WP englisch Google Translate WP Deutsch Engl. Zuordnung?

able fähig akzeptierend accepting

accepting Annahme angespannt tense

adaptable anpassungsfähig anpassungsfähig adaptable

aggressive aggressiv scheu shy

ambivert ambivert [a person having characteristics of both extrovert and introvert (Miriam Webster)] albern silly

bold fett aufmerksam observant

calm Ruhe bescheiden ? modest
?
caring Pflege bestimmt


cheerful heiter energievoll energetic

clever clever entspannt relaxed

complex Komplex fähig able

confident zuversichtlich freundlich friendly
?
congenial kongenial extrovertiert extrovert

dependable zuverlässig fürsorglich caring

dignified würdig geduldig patient

energetic energisch geschickt ? smart

extrovert extravertiert genial ? ingenious

friendly freundlich glücklich happy

giving Angabe grosszügig giving

happy glücklich heiter cheerful

helpful hilfreich hilfreich ? helpful

idealistic idealistisch idealistisch idealistic

independent unabhängig intelligent intelligent

ingenious genial introvertiert introvert

intelligent intelligent kompetent ? knowledgeable

introvert introvertierte komplex ? complex

kind Art kühn bold
?
knowledgeable kenntnisreich liebevoll loving

logical logisch logisch logical

loving liebevoll mächtig powerful

mature reifen mitfühlend sympathetic

modest bescheiden nachdenklich reflective

nervous nervös nervös nervous

observant aufmerksam nett kind

optimistic optimistisch organisiert organized

organized organisiert reaktionsschnell


patient Patient reif mature

powerful mächtig religiös religious

proud stolz ruhig calm

reflective reflektierende schlau clever

relaxed entspannt selbstbewusst self-assertive

religious religiös selbstsicher confident
?
responsive ansprechbar sentimental sentimental

searching Suche spontan spontaneous

self-assertive selbstbewusste still


self-conscious selbstbewusst (auch: gehemmt!) stolz proud

sensible vernünftig suchend searching

sentimental sentimental tapfer


shy schüchtern unabhängig independent

silly albern verlässlich dependable
?
smart intelligent vernünftig sensible

spontaneous spontan vertrauenswürdig trustworthy
?
sympathetic sympathisch warmherzig warm

tense angespannt weise wise

trustworthy vertrauenswürdig witzig


warm warm würdevoll dignified

wise weise



Mal schauen, was daraus wird.

"Ich bin Frau JESSICA BÉATRICE ..."

Ich frage mal im Wikipedia-Café nach. Eine ganz verlässlich Stelle in solchen Fragen des allgemeinen modernen Lebens.

---

Mark Simpson 14:07 (vor 18 Stunden)

[ Hier steht eine Liste von E-Mail-Adressen bzw. Namen. Auch meine E-Mail-Adresse. Woher hat Mark Simpson die? Oder Béatrice? In welchem Verhältnis stehen die beiden? Und der Notar? Geht da eigentlich auch mal die Polizei hinterher, mit einer Mail erst mal? ]

---

Meine Grüße

Ich bin Frau JESSICA BÉATRICE, alt Zoll- hat Mauritius. Während meiner Zollkarriere habe ich gehabt, einen illegalen Verkehr in den Bereichen der Droge und der Waffen durchzuführen. Mein oncologue hat soeben mir einen metastatischen Krebs diagnostiziert, und den meine Tage Konten wegen meines Gesundheitszustandes war abstufen, war er mich berät durch den Vater meiner Kirche und geistige Führer nach Zugeständnis, und eine Barmherzigkeit mit einem großen Teil dieser Fonds zu machen, über die ich nahe wie in allen Banken afrikanisch an verschiedenen Personen in fast allen Ländern der Welt verfüge, damit der Herr meine Sünden verzeiht. Sie werden eine Spende von 180.000 Euro erhalten. Im Namen vom kreativen Herrn des Himmels und von der Erde. Ich gehe für die USA und das Vereinigte Königreich des dieses Abends weg, um meine Pflege fortzusetzen. Hochachtungsvoll Ich bitte Sie, Kontakt durch E - Mail zuerst mit diesem Notar aufzunehmen, um Ihre Schenkung zu fordern

Notar: GBEDOLO
Email: notairegbedolo@gmail.com

Montag, 9. Juni 2014

Auf der Festplatte finden ...

Alle Programme ausprobiert. Nichts -- keine einzige funktioniert. Wenn es eine Suche nach Dateinamen, Zeit, Größe, Typ wäre, wie in XP-Zeiten, ich wäre schon froh. Und so? Alles ausprobiert: Windows-Suche, Copernic, DocFetcher, Everything. Usw. manchmal ein wenig, dann gar nicht. Das Stichwort "Schottland" ist nirgendwo zu finden, obwohl ich es vor den Augen habe. Es ist zum Davonlaufen.

Sonntag, 8. Juni 2014

Die Seele

Eine Assoziation, als ich an Sven Regener denke. Multitalent. Malt der eigentlich auch?

Das Werk ist die Suspension, in der sich die Seele überliefert. Wir können von unterschiedlichen Auflösungen sprechen, so wie bei den Pixeln von Computergrafiken. Wer explizite Werke hinterlässt, der hat eine hohe Auflösung. Wer nur über das Gedächtnis anderer Spuren hinterlässt, der hat eine niedrige Auflösung. Dieser Gedanke lässt sich nun weiterspinnen.

Sven Regener (Redner)

Aus der Reihe "Begnadete Redner" erinnern wir heute an Sven Regeners Rundfunk-Emotionen-Ausbruch:



Wir reimen noch schnell im Stil der Neuen Frankfurter Schule:

Und Regener, so nebenbei,
Kein Freund der Piratie-Partei!

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Wann war diese Ansprache wohl? Kleiner Selbsttest, ich hab es ja zufällig im Original gehört. 18.03.2012 ? -- Nachgesehen. Kein Fake! Schwör! "Debatte ums Urheberrecht | Herr Regener mischt auf || Eigentlich wollte Zündfunk-Autor Erich Renz von Sven Regener nur ein kurzes Statement zum Thema Urheberrecht. Daraus ist dann ein Instant-Pamphlet geworden, das ein extremes Echo im Netz wie in den traditionellen Medien gefunden hat. | Erich Renz / Valerie Trebeljahr | Stand: 22.03.2012"

Samstag, 7. Juni 2014

Oh, Roxnie Woxd!

Erstaunliche Meldung. Und nun -- finden Sie die drei Fehler in der folgenden Meldung:

Mick Jagger, 70 und wissbegierig, hat sich ein paar Brocken Hebräisch angeeignet für diesen in Israel schon am Tag danach als "historisch" bewerteten Aufritt der "Ha'evanim Hamitgalgelot", der Rolling Stones. Mit britischem Akzent machte er sich in der Landessprache lustig über Roxnie Woxd und seine "Schuhe vom Shuk". Nur über Politik fiel kein einziges Wort. Um es mit den Rolling Stones zu sagen: "It's only ISRAEL, but I like it."

Na?

Freitag, 6. Juni 2014

Autographen und Ruhm (eine Vorüberlegung)

Noch ein Wort zu den Autographen. Ich will dazu ja noch etwas schreiben. Nicht zu Autographen, sondern -- nun ja, zu einem anderen Thema, bei dem die Autographen eine Rolle spielen könnten. Mehr wird nicht verraten.

Was ergibt sich da nun? Vorausgeschickt: Wer überhaupt auf dieser Liste ist, ist in diesem oder jenem Sinn schon eine Berühmtheit. Lieschen Müller wird im Autographenhandel nicht berücksichtigt. Unter diesen Umständen zwei Bilder, die teuersten und die preisgünstigsten Autographen in der Sammlung des Autographenhauses Kotte, von mir in liebevoller Kleinarbeit aufbereitet:




Noch einmal: Auch Horst Winter, Jazzmusiker, für 25 Euro zu haben, ist eine Berühmtheit. Und Catarina Valente, ebenfalls für 25 Euro, für die älteren Mitbürger sowieso. Wobei hier natürlich nicht berücksichtigt ist, dass die Autographen vielleicht von einer Autogrammkarte bis zu einem Brief reichen. Bei Richard Wagner, Komponist, geht die Preisspanne darum wohl auch von 4.800 bis 8.500 Euro. Wobei auch andere Gründe hereinspielen können. Eine Postkarte mit einem Gruß von Wagner ist wahrscheinlich anders zu bewerten als eine Postkarte von ihm mit einer Notenzeile aus dem Tannhäuser.

Jaja, so kompliziert kann die Interpretation von Geldbeträgen sein.

Fritz Werner (1871–1940), Sänger

Wohin einen doch die unendlichen Tiefen des Internet so führen! Wer kennt ihn noch? Ich finde einen "Autographen", also hier: eine handgeschriebene Postkarte bei autographensammlung.de, liebevoll aufbereitet und angeboten:

Fritz Werner (1871–1940), Sänger. E. Bildpostkarte mit U. [Berlin, 30. Januar 1906]. 1 Seite 8°. Mit e. Adresse. – An Leopold Jacobsohn[!],Schriftsteller und Redakteur des „Neuen Wiener Journals“: „Habe nach 3tägigem Gastspiel in Meiningen von S. H. Herzog Georg die gold. Medaille für K[unst] u. W[issenschaft] erhalten; erbitte höflichst Veröffentlichung in Ihrem geschätzten Blatte [...]“. – Werner gab 1892 sein Debüt am Rudolfsheimer Volkstheater und sang von 1893 bis 96 als erster Tenor-Buffo an den Theatern in Köln und Bonn. Anschließend wandte er sich der Operette zu, wurde 1896 an das Theater an der Wien engagiert und nahm 1898 an der Rußland-Tournee eines Wiener Operettenensembles teil. „Am Wiener Carltheater war er dann über zweihundert Mal in seiner Glanzrolle als Niki in der Operette ‚Ein Walzertraum’ von Oscar Straus zu hören, gastierte in München, Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe und spielte 1900–02 und 1904–06 am Münchner Gärtnerplatztheater. Später gastierte er am Metropoltheater in Berlin, am Operettentheater in Hamburg und am Corso-Theater in Zürich“ (DBE). – Leopold Jacobson (1878–1942) war Journalist für die „Deutsche Zeitung“, wechselte dann zum „Neuen Wiener Journal“ und ging als dessen Korrespondent nach Berlin. Später als erster Redakteur der „Berliner Morgenpost“ tätig, kehrte er als Theaterkritiker des „Neuen Wiener Journals“ nach Wien zurück, wo er zum Chefredakteur des Blatts aufstieg. Sein Werk besteht aus Theaterstücken und Libretti wie etwa zu Oscar Straus’ „Nachtfalter“. – Die Bildseite mit einem halbfigürlichem Portrait im ¾-Profil.

80 Euro soll die Postkarte kosten. Das ist für mich nicht drin. Ich bin schließlich kein Autographen-Sammler. Und wenn ich einer wäre, dann würde ich Philosophen, Schriftsteller, vielleicht noch ausgewählte Schauspieler, aber bestimmt nicht Sänger sammeln.

Donnerstag, 5. Juni 2014

http://einschlafen-podcast.de/

So geht das mit dem modernen Leben und den Zufällen: Auf einem morgendlichen Spaziergang mit dem Hund wähle ich auf der Smartphone-App einen Blog zum Einschlafen. Und bin wirklich fasziniert. Die herausstechenden Merkmale:

  • Das Thema und der zeitliche Umfang: Eine Stunde lang -- die Dauer kenne ich jetzt erst -- vor dem Einschlafen hören, das ist doch lang.
  • Der Sprecher / Erzähler: Er assoziiert halbgesteuert vor sich hin. Alles mit gekonnten Versprechern, total -- wirklich: vollkommen total ungeschnitten. ("AOL hat unfassbar viele Werbe-CDs verteilt." Jou, das ist richtig. "... als Vogelschreck in den Kirschbaum." )
  • Das Private: Erzählt von Mama, Frau, der Kindheit, Waffelbacken, Computerspielen, dem Haus das demnächst verkauft wird (mit wirklich vielen Details zum Haus), die Mutter, die ins betreute Wohnen geht. Usw. Usf.

EP 288 – Flohmarkt, Hörertreffen und Immanuel Kant || Dies ist eine Sonderepisode, in der ich Euch zu einem Hörertreffen am 19.07.2014 ab 10 Uhr nach 21255 Wistedt, Am Sportplatz 29 einlade, aus dem Anlass dass meine Mutter an dem Tag einen privaten Flohmarkt zur Haushaltsauflösung unseres Hauses dort veranstaltet. Ihr habt also sowohl die Möglichkeit mich und andere Einschlafen Podcast Hörer mal nicht nur in Schrift und Stimme kennenzulernen, sondern außerdem noch mein Elternhaus zu besuchen und meine Mutter dabei zu unterstützen, den Auszug besser zu wuppen, indem Ihr ihr ein bisschen was auf dem Flohmarkt abkauft. Entsprechend habe ich auch "Flohmarkt" zum Thema der Episode gemacht, sowohl den großen Tostedter Flohmarkt erwähnt auf dem wir früher immer Waffeln gebacken haben, als auch den "Flohmarkt" in EverQuest und World of Warcraft erwähnt, den ich gestern vergessen hatte. Und Factions, die hatte ich auch vergessen. Gute Nacht!

Was folgt daraus: Das ist eine wirklich innovative Kunstform, dieses Podcasten. Und wann wird schon mal Rilke zwischen Alltagsepisoden.

"Rosa Hortensie

Wer nahm das Rosa an? Wer wusste auch,
dass es sich sammelte in diesen Dolden?
Wie Dinge unter Gold, die sich entgolden,
entröten sie sich sanft, wie im Gebrauch.

Dass sie für solches Rosa nichts verlangen.
Bleibt es für sie und lächelt aus der Luft?
Sind Engel da, es zärtlich zu empfangen,
wenn es vergeht, großmütig wie ein Duft?

Oder vielleicht auch geben sie es preis,
damit es nie erführe vom Verblühn.
Doch unter diesem Rosa hat ein Grün
gehorcht, das jetzt verwelkt und alles weiß.

Rainer Maria Rilke, Herbst 1907, Paris, oder Frühling 1908, Capri"

Und dann liest der -- na, wie heißt er noch gleich -- tatsächlich auch noch Kant vor. Es ist hörbar eine Aneinanderreihung unverstandener Sätze. Aber mehr ist ja wohl auch nicht gemeint.

"Daß diese Auflösung des berühmten Arguments in einem Paralogism so ganz richtig sei, erhellet deutlich, wenn man die allgemeine Anmerkung zur systematischen Vorstellung der Grundsätze und den Abschnitt von den Noumenen hiebei nachsehen will, da bewiesen worden, daß der Begriff eines Dinges, was für sich selbst als Subjekt, nicht aber als bloßes Prädikat existieren kann, noch gar keine objektive Realität bei sich führe, d.i. daß man nicht wissen könne, ob ihm überall ein Gegenstand zukommen könne, indem man die Möglichkeit einer solchen Art zu existieren nicht einsieht, folglich daß es schlechterdings keine Erkenntnis abgebe."

Linguistisch ein äußerst wertvolles Material. Assoziatives Vor-sich-hin-reden. So funktioniert, als Fallstudie zu sehen, Denken und Reden.

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Entdecke die Welt der Amateur-Podcasts! Weiter mit der Episode Wadenfreude, dialogisch jetzt. www.wrint.de. Auch mit Toby. Ja, so heißt er. Jetzt haben wir's.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Das Schreiben erfolgreicher Bücher

Die Sache lässt sich von drei Seiten betrachten.

Die Autorenseite: Jemand möchte Schriftsteller werden. Jung oder schon älter oder alt -- egal. Er sollte prüfen lassen, ob er Phantasie hat, im ganz handwerklichen Sinn 'schreiben kann' und ob er Durchhaltevermögen hat. Letzteres ist sehr wichtig. Schauen wir uns das an:

* "Carrie ist Kings sechster Roman, allerdings der erste veröffentlichte. Zuvor schrieb er das unveröffentlichte Buch The Aftermath, Todesmarsch, das unveröffentlichte Sword in the Darkness, Amok und Menschenjagd. Drei davon wurden unter dem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht."

* "1995 vollendete sie [Joanne Rowling] Band 1, Harry Potter und der Stein der Weisen. Ein Jahr später schloss sie einen Vertrag mit dem Literaturagenten Christopher Little ab. Nachdem die Agentur das Werk mehreren Verlagen angeboten hatte und immer wieder Absagen bekam, nahm der Verlag Bloomsbury Publishing 1996 das Manuskript an. Auch dieser hatte es zuvor schon abgewiesen, besann sich dann aber auf Empfehlung seines Jugendbuchverantwortlichen Barry Cunningham noch einmal. Cunningham riet Rowling dennoch, sich wieder eine Stelle zu suchen, da man von Kinderbüchern allein nicht den Lebensunterhalt bestreiten könne. Rowling begann einen Fortbildungskurs, um wieder als Lehrerin zu arbeiten, und war für einige Monate an einer Universität in Edinburgh tätig. Das Buch sollte nicht unter Rowlings vollständigem Vornamen Joanne erscheinen, da der Verlag fürchtete, dass Jungen ungern von einer Frau verfasste Bücher lesen würden. Rowling entschied sich daher für die Initialen „J. K.“. Bis heute werden die Harry-Potter-Bände in Großbritannien unter dem Autorennamen „J. K. Rowling“ verlegt. Am 26. Juni 1997 wurde Harry Potter und der Stein der Weisen mit einer Startauflage von 500 Exemplaren veröffentlicht."

Kleine Anmerkung: Was macht eigentlich ein Verlag, dessen Lektor Harry Potter abgelehnt hat? Feuert er den Lektor? I wo! Der Verleger weiß, dass sich der Erfolg eines Schriftstellers, eines Buches oder einer Buchreihe nur sehr bedingt, nein -- gar nicht voraussehen lässt. Glück muss er haben, der Verlag!

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(Fortgesetzt am 2. Januar 2018)

Die Leserseite: Die Leser nehmen erfolgreiche Bücher immer sozusagen aus zweiter Hand war. Das Schlichteste ist wohl die Empfehlung von einem Freund oder einem Bekannten. „Dieses Buch musst du unbedingt lesen!“ Oder, was angenehmer ist, das entsprechende Buch wird als Geschenk gleich mitgebracht. Sonst schaut der Leser eben gelegentlich auf die Bestsellerlisten der Zeitungen und des Internets und weist dann Bescheid. Manchmal staunt er und fragt sich, warum ausgerechnet dieses Buch es unter die meistverkauften 10 Bücher des Buchmarkts geschafft hat. Aber auch hier gilt einfach: Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg. Dass ein Buch einer jungen – im übrigen durchaus hübschen und angenehmen – Autorin, das den Titel Darm mit Charme trägt, sogar ein internationaler Bestseller wird, hätten die meisten Leser wahrscheinlich nicht vorhergesehen. Allein der Titel schon wäre ihnen lächerlich vorgekommen. Aber was soll's: Nichts ist erfolgreicher…

Die gegenwärtige Buchmarkt-Seite: Nun gut, Buchmarkt-Seite ist natürlich weitgehend identisch mit der Autorenseite. Mit dem einen Unterschied: Der Verlag hofft, wenn er ein Buch herausbringt, dass dieses Buch ein Erfolg wird. Bis zur Explosion der Buchherstellung war der Erfolg, so nehme ich einmal an, eine durchaus komplizierte Sache. Manche heute wichtigen Bücher wurden in ihren ersten Jahren oftmals kaum wahrgenommen und verkauften sich schlecht. Später dann hatten sie den Ruf zum Allerheiligsten der Kultur zu gehören und der Verkauf stieg entsprechend an. Und dann ist da noch jenes andere Phänomen: Ein Autor und seine Bücher waren einmal berühmt und erfolgreich, alle beide. Und dann auf einmal fielen sie dem Vergessen anheim. Mein Standardbeispiel ist hier immer Richard Dehmel: „Als 'größten deutschen Dichter' seiner Zeit bezeichnete ihn Frank Wedekind."  Irgendwo habe ich auch einmal gelesen, dass Dehmel zu seiner Zeit mit Goethe verglichen worden ist. Wer kennt heute noch Richard Dehmel? Und vor allem: Wer liest ihn noch? -- Eines meiner wichtigen Bücher in diesem Zusammenhang im Bücherschrank: Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen. Allein schon die klingende Poesie des Titels hat mich seinerzeit neugierig gemacht. Das ist kein Buch zum Durchlesen, sondern zum Nachschauen. Wie viele Autoren doch einstmals vom Buchmarkt großgemacht und anschließend auch wieder fallen gelassen wurden. Man reiht sich verwundert die Augen. Irgendwo tönt das alte Sic transit gloria mundi. (Was man dazu auch noch alles sagen kann! Das Leben als immerwährendes Staunen. Und irgendwo die Bücher.)

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Jetzt ist er zu Ende geschrieben, dieser Beitrag.

Extrem langsames Thunderbird?

Ich habe jetzt ein paar Wochen lang unter widrigen Umständen Mails geschrieben: Die Tastatur-Anschläge und überhaupt jeder Ablauf wurden unter Thunderbird extrem verzögert. Heute endlich mal ein wenig herumgelesen und das Naheliegende gemacht: Avira Antivir abgeschaltet. Und siehe da -- es läuft wieder alles. Schluss: Du kannst nicht alles haben ...! Schutz und Schnelligkeit. Jetzt hoffe ich, dass die Viren-Idioten nicht erbarmungslos zuschlagen. Auf der anderen Seite: Wenn sich das mit dem "unter Quarantäne stellen" immer so auswirkt, dann man diesen Punkt getrost weglassen. So, wenn Buchstaben 10 Sekunden nach dem Tastenanschlag erscheinen, kann man nicht schreiben. Besser wäre es ja, wenn die Software sucht, wenn 10 Sekunden lang nicht geschrieben wurde und während des Schreibens automatisch paussiert.


Mehr dazu: Hier.

Montag, 2. Juni 2014

"Glaubst du an Gott?"

Vor 50, ja vielleicht vor 20 Jahren konnte man, wenn man jemand einigermaßen gut kannte, diese Frage stellen. Sie hatte einen Sinn. Antwortmöglichkeiten: "Ja / Nein / Schwer zu sagen. / Als ich ein Kind war, da habe ich an den lieben Gott geglaubt. / Ich bin Agnostiker. / ..."

Heute hat diese Frage einen anderen Wert und Inhalt. Es ist ungefähr so: Es gibt Profis. Bischöfe, Kardinäle, der Papst an ihrer Spitze. Die Profis glauben von berufswegen. Wie sie das machen, was da der Inhalt ist, bleibt weitgehend unklar. Ist es ein großes Gefühl? Ein vages Spüren, ummantel von den Möglichkeiten und den Pflichten des Amtes? Eine These mit einem jeweils gesonderten Gottesbild?

Für die Nicht-Amtsträger der Kirchen, die Laien also, und für die Menschen überhaupt und allüberall hat die Frage ungefähr den gleichen Stellenwert und Sinn wie die Frage an einen, der leibhaftig vor einem sitzt: "Schwimmst du im Amazonas?" Eine solche Frage verwirrt den Gesprächspartner nachhaltig.

Erwartbare Gegenfrage, nach einer verlegenen Nachdenkenspause: "Äh, meinst du -- ob ich oft bei Amazon was bestelle?"

Wissend um diese Zusammenhänge: Was würden die Menschen, die man kennt, wohl so sagen, wenn man sich heute noch traute, sie zu fragen?

Sonntag, 1. Juni 2014

Amazon -- witzisch!

Manchmal gibt es bei Amazon Angebote, die werfen die Frage auf: 14 Jahre alte und vergessen worden? Oder: Doch der Versuch, Dumme zu finden? -- Mein Kommentar, den ich mir im Vorbeigehen einfach nicht verkneifen konnte:

""2 neu ab EUR 80,72 // schnell, zuverlässig, kompatibel, robust // Daten bleiben auch ohne Stromzufuhr gesichert"

Ich bin gerade auf der Suche nach einer Typ-I-CF für eine alte Nikon Coolpix.* Da sehe ich das! Das kommt in meine Sammlung vergessener Angebote mir "Witzischkeitsfaktor Sehr Hoch". Die Daten auch ohne Stromzufuhr -- in welchem Jahr war das mal erstaunlich? 1990? Und 80,72 Euro! Das isn Ding!"

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* Die Kamera hat gebraucht so 20 Euro gekostet.