Samstag, 31. Dezember 2016

A painter

No comment at all.

Jonathan: I agree completely. I would never ask an artist of any kind what they meant by their work. If you wanted to express yourself in words you would be writing text and not painting.

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Hinüber zu einem anderen Thema, bei dem nicht gemalt wurde. (15:00 weiter)

Freitag, 30. Dezember 2016

"Ich parshippe jetzt!"

Im Fernsehen rauf und runter: "Ich parshippe jetzt!" Plus vergleichbare Dienste. Ein Zeitungartikel, dass es niemals vorher in Deutschland mehr Singles gegeben hat, die auf der Suche sind. Und dann das hier:

"Doch nun wurde bekannt, dass die Beziehung der beiden längst vorbei ist. Der Anwalt des Schauspielers bestätigte gegenüber „Gala“ das Liebesaus – ohne darüber weitere konkrete Angaben machen zu wollen. Ein bisschen ließ sich das Erkalten der Liebe aber schon an Weihnachten erahnen. Dort postete Elyas M'Barek zwar fleißig Bilder – nie war da aber von seiner Freundin etwas zu sehen oder auch nur die Rede. Nun ist er also wieder zu haben, und das dürfte mit Sicherheit für einige Frauen keine schlechte Nachricht sein ..."

Egal wer das ist, es ist dies ein Zeichen für die Bindungsunfähigkeit heute. Wobei natürlich gilt: Bindung oder das Erhalten von Beziehungen ist kein Wert an sich. Aber man sollte nicht gleichzeitig ständig auf der Suche nach der großen Liebe sein und mit seinen Ansprüchen weit über dem Sinnvollen liegen. Mal in den Spiegel schauen und laut fragen: "Bist du wirklich der, der solche Ansprüche stellen kann?" Und wenn du ja sagst: "Machst du da nicht aus jeder Beziehung eine Marktbeziehung? Angebot und Nachfrage... Ist es das, was du willst?"

Wir können aber natürlich immer weiter relativieren: "Wer sagt denn, dass Schizophrenie kein guter, wertvoller, weil sehr kreativer Zustand ist?" Usw.

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Da wird immer mal gefordert, die Parteien dürften kein Einheitsbrei sein, und wenn dann eine Partei von der SPD-CDU-Linie abweicht, dann spaltet sie Deutschland?

"CSU trägt zur Spaltung Deutschlands bei" | | Die CSU nutzte den Anschlag in Berlin, um ihre Forderungen in der Flüchtlingspolitik zu untermauern. Für Ministerpräsidentin Malu Dreyer ein "Schauspiel". Politik sei in der Pflicht, besonnen zu reagieren. | Scharfe Kritik an der CSU: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und Bundesratsvorsitzende Malu Dreyer (SPD) wirft der Partei und ihrem Vorsitzenden Horst Seehofer vor, den Zusammenhalt in Deutschland aufs Spiel zu setzen. Konkret bezog sie sich im Interview mit dem "Tagesspiegel" auf eine Forderung der CSU nach einer Neujustierung der Flüchtlingspolitik, die Seehofer direkt nach dem Anschlag in Berlin äußerte."

"Im Zweifel für die Herkunft?"

Noch ohne Kommentar:

"Es stimmt natürlich, was der CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagt: Die Nichtnennung der Herkunft kann je nach Kontext zu "wilden Spekulationen" führen. Dazu ein Beispiel, das uns eine ostdeutsche Redaktion berichtet: Schreibe man in eine Diebstahlmeldung nicht die Herkunft des Tatverdächtigen, würden viele Leser stillschweigend davon ausgehen, dass er aus Osteuropa stamme. Man müsse also explizit erwähnen, ob es sich um einen Deutschen handele oder nicht, um im Sinne des Pressekodex Diskriminierung zu vermeiden." (zeit.de Glashaus)

Dienstag, 27. Dezember 2016

André Schubert

Also ich mochte und mag den Schubert! Und wer jetzt vom großen Favre schwärmt, der muss die Tabelle und den Platz von BMG von damals total vergessen haben. Ich fand es schon ziemlich blassiert, dass auch nach drei Siegen aus Gladbach die Nachricht kam, man müsse sich nach einem "richtigen" Trainer umsehen. Im Nachhinein wissen es natürlich die "Torfabriken" immer besser:

"Trotz der Erfolgsserie mit Glücks-Pulli und ‚Schubi-Du‘-Schlagzeilen wurde ein Großteil der Fans nie warm mit Schubert. Das lag zunächst sicherlich daran, dass im September 2015 eigentlich niemand einen neuen Trainer, egal ob nun André Schubert oder sonst wen, haben wollte. Alle standen unter Schock, weil Lucien Favre die Brocken hingeschmissen hatte. Klar, es musste irgendwie weitergehen und okay, Schubert löste ein paar Fesseln und die Mannschaft kam wieder in die Spur. Das, da waren sich alle sicher, hätte Favre auch geschafft, wenn er geblieben wäre. Die Realität zu akzeptieren, dass die Ära Favre wirklich vorbei sein sollte, fiel nach viereinhalb Jahren unfassbar schwer. | Doch es war nicht nur der übermenschliche Schatten von Lucien Favre, aus dem Schubert nie heraustreten konnte. Schubert ist einfach kein Menschenfänger, dem die Sympathien zufliegen. Ihm fehlt eine Aura, eine gewisse Natürlichkeit. Der Eindruck war, dass da jemand in die Rolle eines Trainers geschlüpft ist und diese in aller Professionalität und einem gewissen Hang zur Besserwisserei ausfüllt. Der echte Mensch hinter dem Trainer blieb der Öffentlichkeit jedoch verborgen. | Dieses Bild verfestigte sich auch im persönlichen Umgang mit André Schubert abseits der Kameras und Mikrofone. Er war aufgeschlossen und kommunikativ, verfiel aber immer wieder in einen etwas ‚oberlehrerhaften‘ Modus. Gleichzeitig blieb er stets in einer Art Lauerstellung, so als ob er selbst bei einem lockeren Plausch unmittelbar mit einem Angriff rechnen würde. | Am Ende wird André Schubert als ein ungelöstes Rätsel in die Gladbacher Geschichte eingehen. Er hat bewegende 15 Monate bei Borussia erlebt, sich ehrenhaft verhalten und hochanständig verabschiedet. Und doch ist er immer der Interimstrainer geblieben, der in Mönchengladbach nie wirklich angekommen ist."

Ich wünschte mir, André Schubert könnte es allen Kritikern noch einmal so richtig zeigen! Ich jedenfalls bin aus der Ferne jederzeit mit ihm "warm geworden".

Montag, 26. Dezember 2016

Die Rolle der Begriffe

Gefunden. Die BEGRIFFE der Wissenschaften wirken vertraut, verursachen aber am Ende den typischen Chaosnebel der Jetztzeit, der dann kaum noch zu durchdringen ist. Dunkle Materie? Schnell so dahingesagt. Bei den Laien eine irrwitze Ansammlung an vagen Assoziationen.

Die Tür zum Dunklen Universum ist verrammelt. Überall da draußen im All befinden sich riesige Mengen an Dunkler Materie, aber noch weiß niemand, woraus diese seltsame Materieform bestehen könnte. Sie leuchtet nicht, sie absorbiert auch kein Licht. Mit normaler Materie tritt sie praktisch nur über ihre Schwerkraft in Wechselwirkung. Die Existenz der Dunklen Materie gilt heute weitestgehend als gesichert. Alternative Erklärungen können nicht annähernd dieselbe Breite an wissenschaftlichen Befunden einfangen, die für die Dunkle Materie sprechen. | Angefangen hat das Rätsel um die Dunkle Materie bereits in den 1930er Jahren, als der Schweizer Astronom Fritz Zwicky den Coma-Galaxienhaufen untersuchte. Dabei stellte er fest, dass sich die Galaxien dort eigentlich viel zu schnell bewegten. Die sichtbare Materie in diesen Galaxien hätte niemals ausgereicht, um mit ihrer Schwerkraft die Galaxien aneinanderzubinden. Nach Zwickys Berechnungen wäre das 400-Fache der sichtbaren Masse nötig gewesen, um diese Dynamik zu erklären. Zwickys Kollegen konnten sich mit seinem Postulat einer unbekannten, dunklen Form der Materie damals aber nicht anfreunden. (spektrum.de)

Für die Wissenschaftler, eine Abfolge von mathematischen Konsequenzen. Zwischen den Laien und den Wissenschaftlern ein tiefer Marianengraben an Unverständnis. Und der denkende Laie sagt sich am Ende: Wenn in den mathematischen Modellen eine Fehlzündung auftaucht, dann wird die durch vage Ad-hoc-Größen geglättet. Die größe hier: dunkle Materie.

Samstag, 24. Dezember 2016

Weihnachtsbäume

Nein, bitte da nicht mit Lügenpresse kommen! Aber doch mal darüber nachdenken, dass man als Journalist eine solche Meldung nicht einfach weiterreichen sollte:

"In diesem Jahr sind in Deutschland Weihnachtsbäume gefragt wie noch nie. Insgesamt werden nach Daten des Hauptverbands der Deutschen Holzindustrie 29,5 Millionen Weihnachtsbäume verkauft, wie die "Bild"-Zeitung zu berichten weiß. Das seien 200.000 mehr als 2015. Als Grund dafür wurde der Zuwachs der Single-Haushalte genannt. Und nicht nur die Verkaufszahlen steigen - die durchschnittliche Weihnachtsbaumgröße beträgt 1,70 Meter und ist damit ebenfalls etwas höher als Vorjahr."

Die Verkaufszahl -- ok! Aber wie hat man das mit den 1,70 Metern ermittelt? Stichproben? Wie zuverlässig? Und wenn man sich diese Methodenfragen anschaut, dann hat man ein gutes Beispiel für die Frage: Sind die Höhe, sind die Verkaufszahlen nun Fakten? Oder ist das schon wieder postfaktisch?

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Der normale Bürger und das Gschwerl

Es gibt ein Hintergrundrauschen im politischen Unterbewusstsein der 'normalen Bürger'*, da bin ich mir sicher. Dieses Hintergrundrauschen wird nicht verbalisiert, weil es eben das Unterbewusstsein bestimmt. Wenn der normale Bürger das Folgende liest:

Staatsanwaltschafts-Sprecher Martin Steltner: 'Der Tatverdächtige wurde dem ermittelnden Fachkommissariat überstellt.' Noch am Abend wurde er vernommen. Am Sonntag soll der Haftbefehl verkündet werden. Ermittelt wird auch gegen zwei Brüder und einen Bekannten von S., die auch bei der Schock-Tat dabei gewesen sein sollen. Von ihnen fehlt jede Spur. S. jüngerer Bruder war Montag festgenommen, aber mangels Beweisen wieder freigelassen worden. (msn.com)

dann überlegt er, vage und ganz unbestimmt: a) Wie wohl die Sicherheitslage in diesem Land bestellt ist, wenn Leute durch die Gegend gehen, deren Namen und Herkunft man kennt, die bei Straftaten zumindest 'billigend dabei waren'** und von denen dann aber gesagt wird, dass von ihnen "jede Spur fehlt". b) Wie man denn das mit den mangelnden Beweisen im vorliegenden Fall verstehen soll. Was soll denn bewiesen werden? Sollten wir das mit dem 'billigend in Kauf nehmen' und das mit der 'unterlassenen Hilfeleistung' nicht einfach mal ernst nehmen und als Straftatbestand auffassen? Beides ist im vorliegenden Fall so augenfällig, dass es doch als bewiesen gelten darf, oder? c) Dass das bayerisch-ländliche Wort Gschwerl, das er, dessen Bedeutung er grob kennt, das ja auch was anti-wutbürgerliches hat, denn es konstatiert ja nur sanft -- dass dieses Wort einfach auf viele Leute zutrifft, die sich heutzutage im Land herumtreiben. Der normale Bürger überlegt in der Folge von c) auch, wie viel ruhiger, angstfreier, einfacher und auch billiger das alltägliche Leben wohl sein könnte, wenn kein Gschwerl gäbe, das von der Polizei überwacht, in den Gerichten hin und wieder angeklagt und in der Verwaltung sicherheitsverwaltet werden muss.


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* Bevor ein Fragen beginnt, was denn ein normaler Bürger sei, lege ich drei Kriterien fest: a) Der normale Bürger arbeitet oder ist in Rente, zahlt normal Steuern, und er gehört weder zu den unteren 20 noch zu den oberen 20% der Einkommens- und Besitzskala. b) Er interessiert sich im Rahmen seiner zeitlichen Möglichkeiten für Politik und diskutiert gelegentlich über Politik. c) Der normale Bürger hat einen Schul- und einen Berufsabschluss, er denkt in den Kategorien "Die da oben, wir da unten", und er formuliert dieses gesellschaftliche Bild auch immer wieder einmal.

** Hätten sie die Straftat, dieses "der Frau in den Rücken treten", nicht gebilligt, wären sie zur Polizei gegangen und hätten die Sache angezeigt und hätten ihre Zeugenaussage gemacht.

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Terroranschlag: Kommentare in der ZEIT

Ich notiere im Forum der ZEIT, eben:

BDLB #929  —  vor 1 Sekunde

[Die Sache in der Übersicht:

"19. Dezember 2016, 21:18 Uhr -- Aktualisiert am 21. Dezember 2016, 14:43 Uhr ... 3.145 Kommentare"

Viele der Kommentare sind offenbar so abgefasst, dass sie gelöscht werden mussten. Was ich mir wünsche: Im zeitlichen Abstand einmal eine Analyse dieser Nachricht und der Kommentare. Die gelöschten eingeschlossen. Es wäre ein wichtiges Thema für eine politologische oder kommunikationswissenschaftliche Masterarbeit.]

Wie tickt Deutschland? Es wäre natürlich nur ein Aspekt, aber kein unwichtiger.

Berlin zeigt es den Terroristen?

Berlin zeige es den Terroristen aber, habe ich irgendwo gelesen. Es lasse sich nicht beeindrucken, bleibe ruhig. Oder, so frage ich mich, ist das dieses Gefühl roher Unbeteiligtheit, das man, wie die Zeitungen schreiben, bei Verkehrsunfällen beobachten kann. Die Schwerverletzten liegen noch im Auto, und die Umstehenden machen Handyfilmchen vom Geschehen.

Und es gibt ja auch so viel, so unfassbar viel anderes! Auch das aus dem SPIEGEL:

Sex mit Maschinen | Der Roboter ist immer geil || Mehr als nur Spielzeug: Hersteller tüfteln an immer realistischeren Sexrobotern. Dürfen Menschen alle ihre Fantasien an den Maschinen ausleben?

Terror, Leben und Sex -- es geht immer weiter! Wir müssen nach vorne schauen!

Dienstag, 20. Dezember 2016

Terroristen. Ein Gedankenspiel

[ Achtung, das ist ein Gedankenspiel!
Ich sage nicht, dass es so war. ]

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Anschlag in Berlin | Warum Naved B. wieder auf freiem Fuß ist | Der nach dem Anschlag in Berlin festgenommene Naved B. war offenbar der falsche Verdächtige. Der Tatverdacht gegen den Pakistaner erwies sich als nicht stichhaltig. Die Gründe für seine Freilassung.

Jetzt also das Gedankenspiel: Sie, der A., wollen solch einen Anschlag wie den in Berlin verüben, und sie sind zu zweit oder zu dritt. Sie planen das durch und kommen auf die Idee, wie das bei der Verfolgung gehen könnte: Wenn der Laster steckenbleibt, dann steigen Sie aus und laufen los in Richtung Siegessäule. Unterwegs, an einer nicht gut einsehbaren Ecke, wartet, wie vorher vereinbart und gleich gekleidet wie Sie, Ihr Freund B. Im selben Moment, in dem Sie ihn erreichen, rennt er an Ihrer Stelle weiter. Die, die das beobachten, denken, das sei die Person, die sie vorher haben laufen sehen. Als Ihr Freund B. schließlich stehenbleibt und festgenommen wird, ist er ohne Schmauchspuren, er hat keine Spuren im Führerhaus hinterlassen. Er ist vollkommen clean. Und Sie laden in aller Ruhe Ihre Pistole* durch und schlendern im rechten Winkel zur Fluchtlinie davon.

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* Woher hatte der Täter eine Pistole, das wird irgendwann zu fragen sein. Gibt es nicht nur eingeschleuste Täter, sondern auch eingeschleuste Waffen in größerer Zahl?

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Wahrscheinlich verschwindet das Folgende gleich aus dem ZEIT-Forum, weil ja Anmerkungen zu Gelöschtem auch gelöscht werden. Also kopiere ich mal hierher, die Antwort der ZEIT-Kontrolle und meine Anmerkung dazu:

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BDLB #756  —  vor 14 Stunden || Entfernt. Bitte beachten Sie, dass wir auf diesen Beitrag nicht verlinken möchten. Und Sie können uns glauben, dass wir wissen, warum wir Spekulationen nicht zulassen möchten. Die Redaktion/dj

BDLB #756.1  —  vor 2 Sekunden || "... dass wir wissen, warum wir Spekulationen nicht zulassen möchten." || Schon in Ordnung. Ich lege allerdings Wert auf die Feststellung, dass das eine 'sehr sachliche Spekulation' war und dass ich geschrieben hatte: Bei jeder Ermittlung steht am Anfang die Spekulation, die Frage nach den Möglichkeiten: "Was könnte da gewesen sein? Wie war der Tathergang?"

Montag, 19. Dezember 2016

Denken hinter vorgehaltener Hand?


Aus dem Rückentext eines gerade erschienen Buches*:

"Über Studenten wird gerne geredet. Nicht immer positiv. Da passt den Hochschullehrern dieses oder jenes nicht. Sind die Vorwürfe berechtigt? In diesem Buch kommen Studenten von heute selbst zu Wort und erklären, warum sie so sind, wie sie sind. Die Texte entstanden als Reaktion auf ein Buch der Hochschuldozentin und Journalistin Christiane Florin, das den Titel trug: „Warum unsere Studenten so angepasst sind“ (2014). Die Autorin hatte ausgesprochen, was die Lehrenden an den deutschen Universitäten nur hinter vorgehaltener Hand zu denken wagten: Die Verwunderung darüber, dass die heutigen Studierenden anders sind als sie selbst. Und anders meint hier nicht unbedingt: besser."

Dafür, also für dieses Buch, mache ich jetzt erst mal ein wenig Werbung!

Und dann schließe ich ein kurzes Privatissimum an und denke 10 Minuten lang über die Frage nach, ob dieser Satz einfach etwas zu schnell und darum nachlässig oder im Gegenteil nach längerem Grübeln brillant formuliert ist: "Die Autorin hatte ausgesprochen, was die Lehrenden an den deutschen Universitäten nur hinter vorgehaltener Hand zu denken wagten: ..." Reden hinter vorgehaltener Hand, ok. Das ist ja inzwischen vor allem bei den Fußballprofis und Fußballtrainern in Anwesenheit von Fernsehkameras groß in Mode. Aber Denken hinter vorgehaltener Hand? Noch 9 Minuten ...

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* Volker Ladenthin / Mario Leis (Hgg.): Warum Studenten so sind, wie sie sind. Bonn: Verlag für Kultur und Wissenschaft Dr. Thomas Schirrmacher.

Druckfehler (mit Zeichencharakter)

Heute in der SZ, auf der Seite 16:



Myze,l? Gibt es das Wort Myze? Wie konnte das dem Korrektursystem entgehen?

Datenschutz - Täterschutz?

Manchmal weiß ich nicht -- die Frage kommt einfach: "Sind die denn noch bei Trost?"

Berlin - Der mutmaßliche U-Bahn-Treter von Neukölln sitzt seit Sonntag in Untersuchungshaft. Ein Richter erließ gegen den 27-jährigen Svetoslav S. einen Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung. Der schnelle Ermittlungserfolg lag vor allem an den Videoaufnahmen von der Tat, die vor anderthalb Wochen veröffentlicht worden waren. Das ist nicht unumstritten – und befeuert erneut die Debatte über mehr Videoüberwachung in Bahnen und auf Straßen. Im Internet wurde der Film millionenfach verbreitet. | Das veröffentlichte Video zeigt, wie eine Frau die Treppe zum U-Bahn-Steig heruntergeht, als ihr ein Mann unvermittelt in den Rücken tritt. Sie stürzt die Stufen hinunter. Der Täter und seine Begleiter gehen weiter. Die Tat, bei der die Frau einen Armbruch erlitt, ereignete sich bereits am 27. Oktober, die Aufnahme tauchten erst sechs Wochen später in der Öffentlichkeit auf. | Die Sequenz war wohl von einem Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe oder der Polizei weitergereicht worden, weshalb die Polizei Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz einleitete. Ein Richter sah sich schließlich gezwungen, die Aufnahmen verbunden mit einem Fahndungsaufruf offiziell freizugeben. (berliner-zeitung.de)

Kann ich auch die Polizei wegen erwiesener Untätigkeit bei der Verfolgung einer schwerwiegenden Straftat anzeigen?

Sonntag, 18. Dezember 2016

Der Preis einer Jacke

Manchmal kann ich halt nicht anders, ich muss eine Anmerkung schreiben. Hier: Jemand beklagt sich über den Preis einer Jacke bei Amazon:

"Als Low-Budget-Übergangsjacke für 50 - 60 € wäre die Jacke okay. Als Winterjacke für fast 100 € zu verkaufen, grenzt an Nepp."

Ich schreibe hin:

Wir müssten uns da mal die Gewinnspannen Hersteller > Container > ... > Händler hier vor Ort und dann die Löhne der Näherinnen in Bangladesh anschauen, um da ein vernünftiges Urteil zu fällen. -- Genauer hier.

blogbooker.com -- No!

Ein Programm, ein Online-Angebot, das sich als "free" bezeichnet, aber nach drei oder vier Aufrufen und nachdem ich mühsam alle´Werte eingegeben und dem Programm bei Arbeiten zugesehen  habe, den Dienst versagt, mit folgender Bemerkung ...

Oops... Something went wrong! Sorry but you have exceeded the FREE plan limit. Come back in 6 months or get a plan.

... nein, dieses Programm werde ich auf keinen Fall kaufen! Wäre da ein klar definierter Test gewesen und dann ein niedrigerer Preis, sagen wir: 20 statt 70 USD, dann wäre das vielleicht was geworden. So aber -- es bleibt der schale Geschmack, dass man von den Leuten von blogbooker.com angefixt werden sollte. Das Gefühl, dass da Bauernschlaue versuchen, anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Da nützt auch das schnuckelige, eh abgeschaute Oops nichts.

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Nachdem ich das mit den xml-file nach Word oder OpenOffice einen Sonntag lang versucht habe, lese ich bei epubli.de nun das:

"Den Inhalt des XMLs kann man dann mit Hilfe eines Texteditors einfach in ein Word-Dokument kopieren."

Da kann man nur kichern! Was man da liest ist vor allem der Formatierungscode. Von einem Word-Dokument keine Spur.

alternativesite.net

Ach, die Amis sind halt, was das Internet angeht, einfach kreativer als die Deutschen! So eine Seite muss einfach sein:

http://alternativesite.net

Ich suche eine alternative Website ... Eigentlich ein schlichter Gedanke. Man muss ihn halt nur umsetzen.

Aus deutschen Steuermitteln

Sprechen Dinge, sachlich dargestellt, für sich?

Istanbul: Türkische Behörden verbannen Weihnachten vom Lehrplan || In der Türkei ist ein Stück deutscher Kultur untersagt worden: Demnach dürfen deutsche Lehrer an einer Eliteschule in Istanbul das Thema Weihnachten nicht behandeln. || 18. Dezember 2016 | Quelle: ZEIT Online, dpa, sg

Un dann auch noch das, zu den Themen Kulturaustausch und Geld:

Das türkische Bildungsministerium und die Leitung der deutschen Abteilung des Istanbul Lisesi äußerten sich inhaltlich nicht zu der Anordnung. Das Weihnachtsverbot dürfte nur schwer in Einklang mit dem Kulturabkommen zu bringen sein. Der Vertrag besagt in Artikel 12: "Die Vertragsparteien werden bemüht sein, sich gegenseitig dabei zu unterstützen, ihren Völkern die Kenntnis der Kulturgüter des anderen Landes zu vermitteln." | Deutschland und die Türkei haben einen Zusatzvertrag zu dem Kulturabkommen geschlossen, der vorsieht, dass Deutschland bis zu 80 deutsche Lehrer an bestimmte türkische Schulen entsendet. Sie werden aus deutschen Steuermitteln bezahlt. Die finanzielle Förderung erreicht jährlich Millionenhöhe.

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In den vergangenen Wochen habe ich in Sachen "doppelte Staatsbürgerschaft" meine Meinung gefestigt: Ich bin dagegen. Im Grunde gekommen schon allein aus Fußballgründen. Diese Gründen sagen nämlich in nuce, worum es geht: Wenn Deutschland gegen die Türkei spielt, möchte ich, dass die Deutschen die deutsche Mannschaft anfeuern und nicht die türkische. (Wer das nicht versteht, versteht, glaube ich, nichts von Fußball und nichts von Politik. Er sollte sich weiter keine Gedanken machen. Oder, wenn er mag, doch.)

"Dunkle Sehnsüchte und ...

... knisternde Erotik bringen die Fantasie zum Kochen."

Und wieder mal: Surfen! Auf der Suche nach Möglichkeiten, diesen Blog hier formatiert und "wie mehrere Bücher" archivieren zu können, suche ich nach passenden Programmen. Irgendwann bin ich dann bei auch bei de.feedbooks.com gelandet, und ein paar Klicks weiter war ich bei denen, die da auch veröffentlichen. Abt. Erotica. Ein Beispiel:

Verlockende Versuchungen | von Inka Loreen Minden | Kaufen | für 8,82$ || Was geschah im Turmzimmer, bevor der Prinz Dornröschen wachküsste? Wie befriedigt man ein devotes Schneewittchen? Und wie reagiert eine Dämonenjägerin, die sich in ihr Opfer verliebt hat? Verlockende Vampire, dominante Prinzessinnen, devote Engel und lüsterne Dämonen entführen den Leser in eine märchenhaft-erotische Welt. Inka Loreen Minden lässt in ihrem Buch keine Träume unerfüllt und erzählt uns Märchen voller Lust, Verlangen und Leidenschaft. Dunkle Sehnsüchte und knisternde Erotik bringen die Fantasie zum Kochen.

Da bin ich also bei der Abteilung: "Ich schreibe mir meinen Schweinereien selbst und lasse andere am Ergebnis teilhaben!" Ein Teil der immer moderneren Welt.

Samstag, 17. Dezember 2016

Die Welt der Juristen ...

... ist einfach eine faszinierende! Und weil im Wikipedia-Café* jemand fragt: "Ist schon wieder Jura-Erstsemester-Tag?" fühle ich mich aufgerufen, ein Fortschrittenenbeispiel einzufügen:

"Der schwer gekränkte, gehörnte, aber geniale Elektronikingenieur A [das bitte in Juristen-Deutsch umformen] bringt eine Bombe im Haus seines Rivalen B an, wobei die Bombe so konstruiert ist, dass sie viel später, nämlich genau 1 Jahr nach Verjährung entsprechend dem Tatbestand Totschlag, zündet und sichergestellt ist, dass diese Bombe nur den B und keine Unbeteiligten tötet." Prüfen Sie die Sachlage entsprechend Mord, Totschlag, Verjährung und allfälliger möglicher weiterer Tatbestände!"

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* Wenn nicht mehr da, dann im Archiv nachschauen!

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Die Ornithologie als Bildspenderin

Im STANDARD ein Forumsbeitrag:

"Ganz nach Feynman: 'Philosophy of science is as useful to scientists as ornithology is to birds.'"

Und Marcel Reich-Ranicki hat das in seiner Autobiographie auf die -- na gut, auf manche Schriftsteller übertragen. Zufällig? Oder hatte er Feynman gelesen? Nicht zu erwarten.

Konkret geht es um Anna Seghers. Er meint, er, MRR, habe da herausgefunden, dass manche Schriftsteller von der Literatur so viel verstünden, wie die Vögel von der Ornithologie.

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Muslime in der Statistik

Was soll den "postfaktisch" nun bedeuten? Vielleicht unter anderem auch das: Es ist schwierig, an die "Fakten" zu kommen, zu einen, weil auch scheinbar einfache Fragen viel Aufwand für die Antwortfindung mit sich bringen. Zum anderen aber auch, weil, wenn man nicht einfach wissenschaftsgläubig ist und sich für das Procedere der Untersuchungen interessiert, die Methoden einfach auch in den schlichtesten Dingen nicht mitüberliefert werden. Nehmen wir zwei zumindest leicht gegenläufige Berichte, beide von der Web-Site der FAZ:

Neue Studie | Deutsche überschätzen Anteil muslimischer Bevölkerung enorm || Deutschland werde von muslimischen Zuwanderern überschwemmt, fürchten viele hierzulande – doch eine neue Studie zeigt: Zwischen Gefühl und Realität klafft nicht nur in Deutschland eine große Lücke. 14.12.2016 [...] Die Deutschen überschätzen den Anteil der muslimischen Bevölkerung und deren künftigen Anstieg enorm. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des britischen Meinungsforschungsinstituts Ipso Mori, in der die Einwohner von 40 Ländern weltweit befragt wurden. Einer von fünf Deutschen – 21 Prozent der einheimischen Bevölkerung – sei derzeit muslimischen Glaubens, schätzten die Befragten – in Wirklichkeit ist es laut einer Studie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) aber nur etwa einer von zwanzig. [...] In den Vereinigten Staaten schätzten die Befragten den Anteil der Muslime auf durchschnittlich 17 Prozent – tatsächlich liegt er nach Angaben des Pew Research Centers nur bei etwa einem Prozent. Besonders bei der Projektion in die Zukunft lagen die Amerikaner zudem daneben: Im Schnitt vermuteten sie den Anteil der Muslime im Jahr 2020 auf 23 Prozent – in der tatsächlichen Prognose sind es lediglich 1,1 Prozent. | Für die Umfrage wurden zwischen dem 22. September und dem 6. November insgesamt 27.250 Menschen in 40 Ländern befragt. (faz.net)

Migrationsbericht 2015 | Zahl der Muslime in Deutschland steigt || Das erste Mal seit 2009 liegen wieder gesicherte Daten über die Zahl der Muslime in Deutschland vor. Weniger als sechs Prozent der 81,4 Millionen Deutschen bekennen sich danach zum Islam. Deutlich mehr als vor sieben Jahren. | 14.12.2016, von ECKART LOHSE, BERLIN (faz.net)

Erst einmal: Ganz und gar widersprechen tun sich diese beiden Meldungen nicht. Allerdings, sie würden sich auch nicht widersprechen, wenn man sie in den offensichtlichen Nonsense treibt. 

Gedankenexperiment: Angenommen, es lebten 45 Prozent Muslime hier, die Leute würden schätzen, dass es 60 Prozent sind. Auch hier gewaltig überschätzt, um etwa den Betrag wie jetzt, in der Realität. Die Anzahl der Muslime hat sich in den vergangenen zwei Jahren um 15 Prozent erhöht. Eine Sache wird dann nicht gesagt: Dass die Menschen damit damit rechnen können, dass die Muslime bald in der Mehrheit sein werden.

Vor allem aber wird nicht erwähnt, wie gezählt wurde, ausgerechnet vom Bamf. Es gibt ja wohl keinen Eintrag in Personalakten oder bei den Einwohnermeldeämtern. Und wenn doch: Wenn es keine Kirchensteuer als formales Kriterium gibt, wie wird da die Wahrheit überprüft. Und der Bogen spannt sich von den Salafisten bis zu denen, die sich halt 'irgendwie muslimisch' fühlen, ohne ihren Glauben zu leben.




Karl Rössel vs. Philippa Ebéné

Ach herrjeh! Die Welt ist voller wichtiger Stellen, auf die man nur durch Zufall stößt. Im vorliegenden Fall heißt die Zufallsreihe: Albrecht Kieser (Journalist) > Rheinisches Journalistinnen-Büro > Zensur > Karl Rössel vs. Philippa Ebéné.

"Völlig unerwartet stellte Philippa Ebéné am Freitag, den 21. August (eine Woche vor der Berliner Vernissage!), mit Verweis auf ihr 'Hausrecht' das Ultimatum, der Ausstellungsteil über arabische NS-Kollaborateure dürfe in der Werkstatt der Kulturen in Neukölln nicht gezeigt werden. Zu diesem Zeitpunkt waren längst Tausende Plakate und Flyer gedruckt, Hunderte Ankündigungen und Pressemitteilungen verschickt und auch die Werkstatt hatte die Ausstellung und das umfangreiche Begleitprogramm dazu auf ihrer Internetseite angekündigt." (rjb-koeln.de)

"Der Zensurskandal fand in Berlin ein breites Medienecho, auch in der internationalen Presse. Davon aufgeschreckt lud der Integrationsbeauftragte des Berliner Senats vier Tage vor der Ausstellungseröffnung zum 'Vermittlungsgespräch', zu dem die Verantwortliche, Philippa Ebéné, jedoch nicht erschien. Bei dem Treffen im Senatsbüro wurde entschieden, eine kleinere Version der Ausstellung in A2, die das RJB zur Verfügung stellte, doch noch ungekürzt auch in der Werkstatt der Kulturen in Neukölln aufzuhängen. Und schließlich präsentierte die jüdische Gemeinde Berlins als Geste der Solidarität in ihrem Räumen in der Oranienburgerstraße auch noch die umstrittenen Kapitel der Ausstellung in der dritten verfügbaren Fassung der Ausstellung (in A1). Letztlich war die Ausstellung im September 2009 somit gleich dreimal unzensiert in Berlin zu sehen, womit sich einmal mehr erwies, dass ZensorInnen das öffentliche Interesse oft genau auf das lenken, was sie eigentlich unterbinden wollen." (tip-berlin.de)

In dem tip-Artikel dann auch eine Aufzählungen der vielfältigen Benachteiligungen von und der Angriffe auf Frau Ebéne´ in der Vergangenheit. Allerdings taucht da eine alte Schwierigkeit auf: Wenn schlimme persönliche Erfahrungen umgedeutet werden zu einem Anspruch auf sehr große Dünnhäutigkeit mit angeschlossenen interpretationsbegründeten Freiheiten, dann wird das 'Amt' das jemand innehat, halt doch zu einem Problemfall. Nicht rassistisch zu sein, heißt halt unterm Strich auch, dass auf die Hautfarbe so überhaupt keine Rücksicht genommen wird, dass mit der Hautfarbe, die man hat, auch nicht im Sinne der eigenen Interessen und Interpretationen herumgefuchtelt werden darf.

Die bestverdienenden Toten

Dem ist kaum etwas hinzufügen:

Forbes: Wo das Geld zum Himmel stinkt || David Bowie und Prince sind noch Anfänger in posthumen Geschäftsmodellen. Die neue "Forbes"-Liste der bestverdienenden Toten zeigt, wie sinnentleert der Kapitalismus ist. | Von Anna Kemper | 14. Dezember 2016 (zeit.de)

Und dieses Bild von der Seite ist da schon bemerkenswert:


(Übernommen von der ZEIT-Seite. Bitte melden,
wenn jemand dieses Bowie-Bild
wegen Copyright-Fragen hier nicht sehen möchte.)

Nur das: Ich habe tatsächlich, es war natürlich Zufall, bei einer Aufführung von Hugo von Hofmannsthals 'Jedermann' in Salzburg Ferdinand Piëch ganz weit vorne sitzend gesehen.

Dienstag, 13. Dezember 2016

Endlich ...

... hat die Sache einen Namen!

“Sudden Repulsion Syndrome”

Da fühlt man sich als von der Repulsion Betroffener doch gleich wie befreit. Man muss auch irgendwie Verständnis haben, für sie, die da ganz plötzlich angeekelt ist von einem. Halt irgendwas mit Psyche oder so. Außerdem -- nicht, dass man drüber reden müsste, aber nur zur Sicherheit: Die Schuld liegt klar auf der Seite des Mannes! Sollte das nicht ganz so klar sein, dann ist es eben die gefühlte Wahrheit. Und die zählt doch! Und auch ihre Freundin, der sie sich offenbart, kann da eigentlich nur Verständnis zeigen. Kann man denn was für seine Gefühle? Nein. Schon gar nicht kann man was für die sudden emotions. Ganz klar.

Bleibt nur, dass der Betroffene leise darauf hinweist, dass es demnächst vielleicht mal umgekehrt ist. Oder dass, wer sich das Recht nimmt, suddenly andere ekelig zu finden, demnächst vielleicht ein wenig allein sein wird und andere anekelt. Hm, liebe Frau Windmüller?

P. S. Jetzt muss ich aber erst noch rausfinden, ob das mit dem SRS eigentlich eine Frauenkrankheit ist, oder ob Männer das, in sehr seltenen Fällen natürlich nur, auch bekommen können.

4444 -- Schnapszahl!

Nun denn: PROST!


Montag, 12. Dezember 2016

Picasa? Nein.

Hiermit gebe ich kund und zu wissen, dass ich mich endgültig von Picasa verabschiede. Jedenfalls in der vorliegenden Form. Ich, der ich mich in alle Programm reingearbeitet habe und Google immer über den grünen Klee lobe, mit diesem Programm werde ich nicht warm. Eben mal wieder: Ich wollte eine schlichte Collage erstellen. Ich bekomme nur den Ordner, um den es geht, nicht in die Auswahl. Aber das ist nur eine Kleinigkeit. Insgesamt fehlt mir: Eine Strukturierung entlang den schlichten Aufgaben und Fragen. Statt dessen: blinkende, blitzende Sammelwut über die Festplatte hin. Und das, was ich dann machen will, das klappt nicht. Also bin ich auf der Suche nach einem Bilderverwaltungsprogramm, das näher an meinem normalen Verständnis der Abläufe ist ...

Freitag, 9. Dezember 2016

WELTPLUS

Nein, der WELT und anderen Zeitungen ist es nicht zu verdenken, dass sie versuchen, eine zusätzliche Einnahmequelle zu erschließen.

(Draufklicken vergrößert)

Auf der anderen Seite -- das ist sowohl unmittelbar wie auch auf mittlere Frist gesehen der total falsche Ansatz. Denn ich bin sicher: Wenn jemand etwas gerade lesen möchte und es kommt jemand daher, der sagt: "Jetzt habe ich dich neugierig gemacht, oder? Aber -- erst mal zahlen, wenn du weiterlesen willst!", dann ist dieser Leser einfach nur schwer verärgert. Und er wird auf keinen Fall irgend etwas zahlen oder abonnieren.

Von der anderen Seite her gesehen: Wir leben in einem Zeitalter der Informationsüberflutung. Während die Zeit, die für die Informationsaufnahme zur Verfügung steht, sich nicht vermehren lässt. Ein neues Geschäftsmodell muss her! Eines, das nicht abschreckt und das mit der Überflutung mit bedenkt.

In welche Richtung wird das gehen? Der "Informationsmarkt" -- Zeitungen, Fernsehen, Internet -- müssen zusammenrücken und ein Angebot zur Auswahl bereitstellen. Dass das zu einem Stellenabbau im Journalismus führt, scheint mir unvermeidlich. Ich selbst würde für ein Abo zahlen, bei dem ich eine Info-Flat bezahle. Wobei mir klar ist, dass das den Breitenjournalismus, bei dem auch ein Nischenthema zum Zug kommt, auslöscht. Aber für die Nischenthemen gibt es das Internet und die Direktvermarktung der Nischeninhaber.



Mittwoch, 7. Dezember 2016

"Diesel-Schummeleien"

Diesel-Schummeleien, das klingt nach harmloser Verfehlung. Nach "ein wenig Abschreiben in der Schule". Betrügereien wäre vielleicht das bessere Wort.

Deutsche Umwelthilfe| Mercedes, Renault, Fiat: Wieder Diesel-Schummeleien | Stefan Weinzierl am 23. November 2016 || Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft europäischen Autobauern vor, bei weiteren Diesel-Modellen die Grenzwerte für Stickoxide deutlich zu übertreten. Betroffen sind Fiat 500, Renault Captur und die Mercedes B-Klasse, wie die DUH mitteilte. [...] Bundesverkehrsminister Dobrindt und das Kraftfahrt-Bundesamt konspirieren mit den Autokonzernen und behindern aktiv die Aufklärung des Dieselabgasskandals", klagte Resch. Er warf dem CSU-Politiker sogar vor, Körperverletzungen mit Todesfolge bewusst in Kauf zu nehmen, weil Anwohner von giftigen Abgasen krank würden. Resch forderte Fahrverbote für Diesel in Städten, wenn die Außentemperatur unter 10 Grad Celsius falle.| Laut dem Verkehrsexperten Axel Friedrich, der die Messungen für die Umwelthilfe vorgenommen hat, seien die 3 Fahrzeugtypen regelrechte Dreckschleudern. "Es ist unglaublich, dass Autohersteller ihren Kunden in 2016 noch immer Autos verkaufen, die auf der Straße nicht einmal die Grenzwerte von Euro 1 einhalten", kritisierte der frühere Abteilungsleiter im Umweltbundesamt. (produktion.de)

Jetzt fragen wir doch mal beim Ministerium von Minister Dobrindt nach! Was das Bundesverkehrsministerium da wohl sagt?

Montag, 5. Dezember 2016

Trügerische Unsicherheit?

Nein, es ist nicht vernünftig, nach der Ermordnung der Freiburger Medizinstudentin wahrscheinlichst durch einen jungen Afghanen jetzt den Emotionen die Zügel schießen zu lassen. Vernunft ist geboten. Was allerdings auch nicht vernünftig ist, das ist: Wie meine drei Stammzeitungen, SPIEGEL, ZEIT und SÜDDEUTSCHE irgendwie in einer gemeinsamen seltsamen Faststille verharren. Bericht ja, aber nicht zu ausführlich. Einen Artikel zur Diskussion freigeben -- Fehlanzeige. Die Angst vor dem Volk als Mob mal wieder. Die Zeitungen kennen inzwischen "ihre Foristen".

Und dann auch noch das:

"Das Gefühl der Unsicherheit trügt | Durch Anschläge, Amoklauf und Mord wächst die Unsicherheit in Deutschland. Die Zahlen weisen in eine andere Richtung: Die Gewaltkriminalität sinkt seit Jahren, ebenso wie die Jugendkriminalität -- und die von Ausländern." (dw.com)

Normalerweise gibt es eine trügerische Sicherheit, keine trügerische Unsicherheit. Mit solcher Wortdreherei fängt es schon mal an. Und dann sollten endlich einmal drei Dinge greifen und bei den Journalisten greifen:

  • Die Einsicht, dass die Statistik, selbst wenn sie stimmt, angesichts einer konkreten Tat oder eines konkreten Ereignisses immer wie eine höhnende Stimme daherkommt. Will wirklich jemand den Eltern, Verwandten und Freunden der Studentin mit dieser Statistik kommen! Und wenn sie an die Allgemeinheit geht, diese Meldung -- die Allgemeinheit denkt an die und fühlte mit den Betroffenen. Das ist durchaus gut und menschlich.
  • Nie wird jemand verhindern können, dass es "normale Morde" gibt und solche mit Zeichencharakter, in ganz unterschiedliche Richtungen. Es ist immer Kokolores, einen Mord aus Eifersucht oder einen Raubmord mit dieser Tat in Freiburg gleichzusetzen. Es ist ein sehr natürliches Gefühl, das mit dem Ausdruck einhergeht: Da kommen Menschen ins Land, die vor Gewalt fliehen und hier Aufnahme und Schutz suchen. Und dann bringen sie ihre spezifische Kultur der Gewalt und der Frauenverachtung mit. 
  • Nicht alle Flüchtlinge sind gewalttägig? Natürlich nicht alle und sehr wahrscheinlich auch nur ganz wenige. Aber ein Axt-Täter, ein Bombenbauer, der sich selbst in die Luft sprengt, und jetzt dieser junge Mann aus Afghanistan, solche Fälle haben nun mal einen hohen Symbolwert, und es ist eine jämmerliche Nicht-Berichterstattung, die so etwas nicht kühl analysiert. Auf der anderen Seite: Das Gefühl verstärkt sich einfach, dass der Wahn, der in vielen Teilen der Welt den Krieg und den Bürgerkrieg anheizt, mit den Flüchtlingen auch zu uns kommt. Und was gewaltätigen Wahn angeht, da kennen sich die Deutschen nach der Nazi-Zeit gut aus. Auch heute noch.

Freitag, 2. Dezember 2016

François Hollande

Weil ich gerade bei Paris war! Das noch:

"François Hollande. Der einsame Versager. || Der Verzicht von Frankreichs Präsident François Hollande auf eine zweite Amtszeit zeugt von der Krise der europäischen Politik. Sein Scheitern ist auch unser Scheitern. | Von Georg Blume, Paris" (zeit.de)

Ist es falsch, wenn man sagt: Es gibt Länder, da ist der Präsident mit dem Land geschlagen und das Land mit dem Präsidenten. Die Franzosen erklären Hollande für unfähig? Weil sie selbst ... Aber Gott, was rede ich da die Wand an?

Enthoven junior

Ach, was wäre das Leben ohne den Klatsch aus Paris! Eben angekommen, ein Buch, antiquarisch, sehr gut erhalten: "Nicht so tragisch" (Nein, nicht bei Heyne, sondern beim Antje Kunstmann  Verlag erschienen. Hardcover.)

"Wangen hat er wohl schon öfter glühen sehen. Unter anderem die der Tochter des französischen Star-Philosophen Bernard- Henri Lévy, dessen Werk von Enthovens Vater, dem Verleger Jean-Paul Enthoven, betreut wird. Enthoven junior heiratete Justine Lévy 1996. Diese Ehe war das Produkt der Pariser Rive-Gauche-Intellektuellen. "Ein Milieu, das in seinem eigenen Mythos lebt", sagt Enthoven. "Dort bin ich nach Sartres Tod aufgewachsen. Ein Milieu, das nach und nach zu seinem eigenen Museum wurde." Justine Lévy ist an diesem Milieu beinahe zerbrochen. In ihrem Schlüsselroman "Nicht so tragisch" (Heyne, 2007) hat sie damit abgerechnet. Schonungslos schildert sie das Leben ihres Alter Egos, das mithilfe von Drogen versucht, ebenso brillant wie seine Umgebung zu sein. So brillant wie Enthoven zum Beispiel. Enthovens Romandouble ist ein ehrgeiziger Phrasendrescher, der während eines Sommerurlaubs in Bernard-Henri Lévys luxuriösem Palast in Marrakesch seinem Vater die Geliebte ausspannt: Carla Bruni. Ganz Frankreich hat Lévys Roman als Tatsachenroman gelesen. Der Erfolg war durchschlagend. | Für Enthoven ist die Sache klar: "Der Roman meiner Ex-Frau ist reine Fiktion." Wütend dreht er sich eine neue Zigarette. "Nichts von dem, was in diesem Buch beschrieben wird, ist wahr. Aber es wurde von einem skrupellosen Verleger als Kopie der Realität verkauft. Und das Erscheinungsdatum wurde auf das Veröffentlichungsdatum von Carla Brunis Album vorgelegt. Ergebnis: Das Buch hat sich waggonweise verkauft. So ist eine talentierte Autorin für die Literatur gestorben." Es gab also gar kein Ödipus-Drama? Enthoven junior hat Enthoven senior nicht die Geliebte ausgespannt? "Reine Fiktion. Wie alles andere. Reine Verleumdung." | Carla Bruni hat Enthoven zur öffentlichen Figur gemacht. Die Paparazzi haben ihn überallhin verfolgt. Neulich erst haben sie ihn zusammen mit Bruni nahe den Champs-Élysées abgeschossen. Danach die Spekulationen der Boulevardpresse: Enthoven habe ein Apartment in der Avenue Montaigne, wo er heimlich die Präsidentengattin empfange. Aber er hat kein Apartment in der Avenue Montaigne. Er wohnt gut versteckt in einem Labyrinth von ehemaligen Handwerkerateliers hinter dem Friedhof von Montparnasse. Dort, wo sich ein marmorner Geist des Bösen über das Grabmal des Dichters Charles Baudelaire beugt." (stern.de)

Google-Skript

Mal schauen, was daraus wird: Eben im Wikipedia-Café das hier reingesetzt:

Wer schreibt mir (und anderen) ein Google-Skript?

Also, das klingt jetzt vielleicht komisch, es hat aber einen ernsthaften Hintergrund: Ich habe mir immer mal wieder überlegt (Auslöser jetzt unmittelbar: ein Artikel in der heutigen SZ auf S. 14: "Manchmal behält der Schwachsinn die Oberhand. Der Tiroler Bibliothekar Helmuth Schönauer hat seit 1982 viertausend Rezensionen verfasst. Jetzt liegen sie gesammelt vor"), dass ich die (ja, ich weiß, das heißt: eine bestimmte Form der) Relevanz der vielen heute lebenden deutschen Schriftsteller gerne mal mit Google-Trefferzahlen belegen möchte. Also beispielsweise: Martin Walser, Schriftsteller: 115.000 Hits. Nora Gantenbrink, Schriftstellerin: 219 Hits. -- Das ist, wenn jeder Eintrag extra ermittelt wird, eine mühevolle Sache. Ich würde das gerne so machen, dass ich Listen mit SchriftstellerInnen-Namen erstelle, die dann über ein Skript automatisch abgearbeitet werden, sodass -- es muss ja nicht umweglos gleich in der Tabellenverarbeitung sein -- hinter dem Namen die Trefferzahlen stehen. Frage: Kennt jemand jemanden, der da (für Window 10, ein bekannter Browser, z. B. Chrome) ein Skript beisteuern könnte, das Google in dieser Weise ausfragt. (Ja, ich hab es selbst versucht. Hat nicht funktioniert. Ich bin offenbar zu doof dazu.)

Schon hier, damit es in diesen Punkten keine Diskussionen geben muss: (1) Ob die Sache mit den Hitlisten hier wie sonst sinnvoll ist, da kann man geteilter Meinung sein, ich weiß. Ich will da nichts Alleinseligmachendes schaffen, sondern nur eine "operationalisierbare Aussageform". (2) Ob solche automatisierten Abfragen mit Googles Geschäftsbedingungen kompatibel sind -- ich weiß es einfach nicht. An Google ist ja, aus begreiflichen Gründen, nicht ranzukommen. Ich hab es, ist schon eine Weile her, einmal versucht. Wenn die Jungs noch schlauer wären als sie eh schon sind, dann würden sie diese Möglichkeit selbst verticken. Liste mit 1.000 Abfragen für 49 Cents oder so. Wäre ein gutes Geschäft, glaube ich. Aber wer weiß, wer weiß: Vielleicht gibt es das und ich kenne es wieder mal nur nicht. Hinweise erbeten!

Wie gesagt -- mal schauen, was daraus wird.