Mittwoch, 30. Mai 2018

Chronologie eines Wikipedia-Konflikts 1

Gestern mal wieder – ich sehe im Wikipedia-Café einen Eintrag unter der Überschrift „Roma“ (Sinti und Roma, nicht die Hauptstqadt Italiens), und ich habe gerade keine Zeit, das, was da steht, durchzulesen. Als ich später zurück bin, steht der Eintrag immer noch da, aber zwei Kommentare dazu waren offenbar gelöscht. Die Formulierung zur Begründung: Das, was da gestanden habe, sei „rassistischer Müll“.

Nun habe ich es gerne so, dass ich diese Entscheidung, ob ich etwas Geschriebenes für Müll halte oder oder eben auch nicht – dass ich diese Entscheidung gerne selbst treffe und also nicht von anderen in einer Art Vorzensur treffen lasse.

Jemand merkt also an, dass hier zensiert wurde, und ich schreibe dazu:

"Stimmt. Hab mal nachgesehen. Jemand schrieb von "rassistischem Müll" und hat dann ein paar Beiträge gelöscht. (Eine Formulierung, die ich wegen des Mülls auch nicht gerade für sehr vernünftig erachte. Aber je nun – wen der Furor des Gerechten anwandelt, der kennt da halt keine Gnade.)

Ich merke bei der Gelegenheit wieder, dass ich eher dem US-Meinungsfreiheit-Gedanken anhänge: Alles, wirklich alles darf gesagt und öffentlich gemacht werden. Die vernünftigen Bürger erkennen schon, was nicht geht oder nahe am Wahnsinn siedelt, und wer so redet, der stellt sich dann selbst ins abseits.

Also bei der Gelegenheit wieder mal die Frage: Wie halten wir es hier im Café mit solcher Zensur?"

Die Zensur-Diskussion koppelt sich schnell von der Roma-Frage ab, und ich schlage vor, daraus einen eigenen Thread zu machen, was tatsächlich wenig später jemand anders tut. Allerdings wird in einem Aufwasch der Roma-Eintrag gleich ganz gelöscht.

Die Sache zieht sich dann hin. Ein Wort ergibt das andere, wie man so sagt. Und kaum hat man sich's versehen, ist da ein veritabler schöner Streit im Gange. Ich werde also heute und morgen versuchen, diesen Streit -- den ich durchaus sportlich nehme -- hier zu dokumentieren. Und ich hoffe, dass ich es gleichzeitig hinbekomme, dass die Kommentarfunktion wirklich funktioniert. 

blogger.com - Kommentare

Und ich dachte immer, dieser Google-Blog, der sei ganz einfach zu handhaben. Gestern macht mich jemand bei der Wikipedia darauf aufmerksam, dass meine Einträge nicht kommentiert werden können.* Ich war ganz erstaunt. Denn ich hatte die Kommentarfunktion – die Möglichkeit zu kommentieren eingeschaltet, das wusste ich. Irgendwo stand auch ein Kommentar zu Werbezwecken, den ich nicht freigegeben hatte. Also war's doch grundsätzlich möglich!

Die Freigabe-Seite sieht so aus:


(Zum Vergrößern draufklicken)

Ich muss noch einmal ein wenig schauen, warum es mit dieser Kommentarfunktion nicht klappt.

Hier gibt es die Hilfe: "Kommentare Ihres Blogs verwalten".

--

* In dem ortsüblichen Ton: "So einfach kommst aus der Nummer nicht raus. Wenn die uneingeschränkte Redefreiheit gelten soll, dann doch auch auf deinem Blog. Öffne ihn für alle, dann können wir weiter reden. 𝔄𝔲𝔤𝔲𝔰𝔱𝔦𝔫 ~ ℜ𝔢𝔡 𝔪𝔦𝔱𝔪 𝔄 16:42, 29. Mai 2018" (Im Moment hier, später im Archiv.)

"DER WEG ZUM VERKAUF IHRER IMMOBILIE"

Auf den Websites, die ich aufschlage, erscheint in letzter Zeit zuverlässig ungefähr das (oder sowas ähnliches, nur als Beispiel):

--


Welche Immobilie möchten Sie verkaufen?

Grundstück
Haus
Wohnung
Gewerbe

weiter

--

Es sind da offenbar die Herren Deppen von der Makler-Zunft unterwegs. Und die können sich nicht vorstellen, dass sie einem gestohlen bleiben können, weil man kein Haus verkaufen will. Ändern entweder, weil man keine Zeit, oder weil man sich in dem, das man hat, wohlfühlt. Viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass die Herren so etwas überhaupt nicht interessiert. Sie schießen halt auf Verdacht einen Schrotschuss an Möglichkeiten in die Welt. Wenn jeder 2000. auch nur ungefähr daran denkt, dass er was zu verkaufen hat, dann ist das schon ausreichend.

Am 30. Mai ...

Notizbuch, zu Ehren des Tages

--

Am 30. Mai ist der Weltuntergang.
Wir leben nicht mehr lang!
Wir leben nicht mehr lang!
Am 30. Mai ist der Weltuntergang.
Wir leben nicht, wir leben nicht mehr lang.

Doch keiner weiß, in welchem Jahr.
Und das ist wunderbar.
Wir sind vielleicht noch lange hier
Und darauf trinken wir!

Dienstag, 29. Mai 2018

Καιρός

Ein WDR-Zeitzeichen über Inge Morath, geboren in Graz, viel herumgekommen in der Welt, Fotografin.

Die unter anderem bei den Dreharbeiten von Misfits fotografiert. Drehbuch Arthur Miller, verheiratet mit Marilyn Monroie.

Sie ergreift die Gelegenheit beim Schopf. Ist das die Bedeutung von Καιρός?

Arthur Miller fragt nach Fotos, die sie von ihm gemacht hat. Sie lernen sich genauer kennen und -- heiraten. Sie haben Kinder, auch einen behinderten Sohn, den Miller ablehnt und verleugnet.

Die Wikipedia fasst das so:

"Von 1962 bis zu deren Tod 2002 war Miller mit der österreichischen Fotografin Inge Morath verheiratet. Aus dieser Ehe stammen die Kinder Rebecca (* 1962) und Daniel Miller (* 1966). Erst 2007 wurde bekannt, dass Miller die Existenz seines in einem Heim lebenden Sohnes mit Down-Syndrom vor der Öffentlichkeit geheim gehalten hatte."

Ist das verständlich, das mit der Geheimhaltung des behinderten Sohns, oder ist es doch ein "menschlicher Makel" bei einem Schriftsteller?

--

Arthur Miller's life had its own lost act: A son placed out of sight | By JASON ZINOMANAUG. 30, 2007

NEW YORK — It had been something of an open secret for years, but most people did not learn the story of Daniel Miller until last week, when Vanity Fair published an article called "Arthur Miller's Missing Act."

As described in Suzanna Andrews's 5,000-word article, Arthur Miller, who died in February 2005, and his third wife, the photographer Inge Morath, had a son born with Down syndrome in 1966. Soon after, they made the painful decision to put the child, Miller's youngest, in an institution for the mentally retarded before Miller essentially cut him out of his life.

Andrews describes in detail how Miller rarely, if ever, accompanied his wife on weekly visits to see Daniel, almost never mentioned him to shocked friends and didn't mention him in his memoir, "Timebends."

(nytimes.com)

Montag, 28. Mai 2018

Antisemitismus und Muslime


"Zuwanderung. 'Antisemitismus ist kein allgemeines Merkmal von Muslimen'. Hat die Judenfeindlichkeit in Europa durch die Zuwanderung zugenommen? Einer Studie zufolge lässt sich diese verbreitete These nicht bestätigen. Von Sybille Klormann"

--


Immer wenn ein „gefühlter Befund“ gegen einen offiziellen statistischen steht, dann gibt es mehrere Möglichkeiten:
  • Erstens, mit dem gefühlten Befund liegt man wirklich falsch.
  • Zweitens, gefühlt und statistisch-real sind zwei verschiedene Kategorien mit gleicher Berechtigung. (Vgl. die "Thermometer-Temperatur" versus "gefühlte Temperatur“.)
  • Drittens, die Statistik hat wohlmeinend getrickst, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Fast geschenkt! Und portofrei!

Eben gefunden. Fast geschenkt:

--

Güde Damaststahlmesser Brotmesser 

Franz Güde 32 cm 300 Lagen
Artikel-ID527
ArtikelnummerDA7431/32
Inhalt1 Stück

4600,00 €

inkl. 19 % MwSt.

portofrei innerhalb Deutschland

--

Gibt es zum gleichen Preis auch bei Amazon. 4 Rezensionen. Allerdings keine einzige testiert mit "Verifizierter Kauf.

Die Formulierungskunst der Juristen

Aus unserem Fortbildungskurs für junge Juristen:

--

§ 328 StGB – Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, [wer]

...

3. eine nukleare Explosion verursacht

Eine Yucca-Palme vermehren

Das Internet als Universalratgeber!

Die Yucca-Palme* in der Ecke wird einfach zu hoch. Kann ich sie abschneiden und gleichzeitig vermehren? Das Internet weiß Rat:

--

"Zerteilen Sie den Stamm der Yucca mit einem scharfen Messer oder einer Säge in 20 bis 30 Zentimeter lange Stücke und merken Sie sich gut, wo oben und unten ist. Wenn Sie das anhand der Oberflächenstruktur nicht zuverlässig erkennen können, sollten Sie das obere Ende einfach mit einem Bindfaden oder einem Pfeil markieren. Den Pfeil können Sie mit einem dicken Filzstift auf die Rinde zeichnen.

Die Stammbasis mit dem Wurzelballen setzen Sie nach dem Abschneiden der langen Triebe am besten in frische Erde um und verstreichen die Schnittwunden anschließend mit Baumwachs. Es verhindert, dass das faserige, feuchte Gewebe zu stark austrocknet. An einem warmen und hellen, nicht zu sonnigen Platz auf der Fensterbank treibt die Yucca dann schnell wieder aus und bildet einen neuen grünen Blattschopf.

Die unbewurzelten Stamm- oder Triebstücke der Yucca werden ebenfalls oben mit Baumwachs verstrichen und mit etwa einem Drittel bis einem Viertel ihrer Länge in kleine Töpfe mit einem Gemisch aus Sand und humusreicher Anzuchterde gesetzt. Anschließend gießen Sie die Stammstecklinge gut an und decken sie inklusive Topf mit lichtdurchlässigen Folienbeuteln oder Plastikflaschen ab. Sie brauchen ebenfalls einen warmen und hellen, nicht zu sonnigen Platz auf der Fensterbank und müssen gleichmäßig feucht gehalten werden. In der Regel zeigen die Yucca-Stecklinge dann schon nach drei bis vier Wochen neue, zarte Austriebe. Ab diesem Stadium können Sie die Folie entfernen und die Pflanzen ein wenig düngen.

Sobald die Blattschöpfe gut ausgebildet sind, werden die neuen Yuccas dann in größere Töpfe mit normaler Blumenerde umgesetzt. Die beschriebene Vermehrungsmethode funktioniert übrigens auch beim Schraubenbaum (Pandanus) und beim Drachenbaum (Dracaena). Übrigens: Die oft verwendete Zeichnung Yuccapalme rührt daher, dass der Stamm der Pflanze dem der echten Palmen ähnelt. Es handelt sich bei der Yucca jedoch um eine sogenannte Palmlilie, die zur Familie der Spargelgewächse gehört. Mit den richtigen Palmen ist sie botanisch nicht verwandt." (mein-schoener-garten.de)

Ich werde das, auf meine eigene Verantwortung, einmal noch viel schlichter ausprobieren. Ich schneide, nein, säge, denn fürs Schneiden sind die Triebe zu dick – ich säge also die hohen Triebe ab und setze sie, so wie sie sind, einfach in die Erde. Ich glaube – sagt meine Intuition – ich kann da nicht viel falsch machen. Die Yucca-Palme ist ja der Löwenzahn unter den Wohnzimmerpflanzen. Lebensstark und einfach unverwüstlich. :-)

--

So ganz nebenbei erfährt man, dass man die Yucca-Palme nicht so nennen darf. "Die Yucca, fälschlicherweise auch Yuccapalme genannt ...". Ich sage da nur: Ach, es hat sich doch so schön eingebürgert, dass mit der Yucca-Palme. Warum denn im Namen und besserwisserischer kleiner Wissenschaft dem Volk seine Angewohnheiten nehmen? Dass das keine wirkliche Palme ist, ja Gott, das sieht doch jeder! Und wenn einer den Wal gerne Walfisch nennt, ja was ist denn schon dabei? – Das publizieren wir jetzt einmal unter „Das Internet der Besserwisser im Namen der Wissenschaft“.

Freitag, 25. Mai 2018

"Das mausarme Ruanda ...

... wird Arsenal-Sponsor"

Schweizer Entwicklungsgelder für Xhaka-Club

BERN - Die SVP will nicht mit Schweizer Entwicklungshilfeprojekten die Schuhbändel der Arsenal-Spieler vergolden. Aussenminister Cassis soll klarmachen, wie schnell die Schweiz aus Projekten in Ruanda aussteigen kann.

Ruanda ist neu Sponsor des englischen Fussballklubs Arsenal. Hier garnieren Stars wie der Schweizer Natispieler Granit Xhaka (25) und der Deutsche Mesut Özil (29) in einem Monat Summen, die die breite Bevölkerung Ruandas während ihres ganzen Lebens nicht verdient.

Denn obwohl Ruanda sich – auch dank Millionen an Entwicklungshilfe aus westlichen Ländern – seit dem Völkermord 1994 besonders gut entwickelt hat, sind grosse Teile der Bevölkerung nach wie vor arm.

...

Auf einen BLICK!

W., der ein Experte für afrikanische Fragen ist, hat mir erklärt, für Afrika funktioniere die westliche Demokratie nicht. Wenn man verallgemeinern wolle: das Prinzip "Palaver" sei das, worum es gehe.

Das sind jetzt natürlich viele Fragen offen. Wie kommt man vom Palaver auf der örtlichen Ebene zu einer Entscheidung, die einen ganzen Staat betrifft? Geht es um eine Art Rätedemokratie auf afrikanisch?

In diesem Zusammenhang auch: W. meint auch noch, dass Paul Kagame für Ruanda und eigentlich für ganz Zentralafrika ein Vorbild abgebe. Aber halt – es sei ein Diktator. Damit nicht voll anerkannt bis vollständig abzulehnen. (Meine Anmerkung: Diktatoren werden von den westlichen Demokratien das sehr oft hofiert, es wird mit Ihnen durchaus ernsthaft verhandelt, sie sind de facto anerkannt. Aber wehe sie schwächeln zuhause! Dann entdeckt der Westen plötzlich den Nur-Diktator und prangert ihn an. Das ewige Beispiel: Gaddafi.)

Ich konstatiere einmal: Es fehlt an einer ehrlichen und umfassenden politischen Theorie, was das Thema "Fremde Kulturen und ihre Diktatoren" anbelangt.

Ach so, ja! Ruanda, Kagame und der FC Arsenal mit den vergoldeten Schuhbändern. Ist das nicht irgendwie verlogen? Werden bei uns nicht auch allerlei vergoldete Schuhbänder unterstützt? Sehen wir das mal symbolisch: Die Alimentierung und Subventionierung der Oper, während Menschen von kleinen und kleinsten Renten leben müssen und insgesamt am unteren Rand der Gesellschaft wenig Geld übrig bleibt für die, denen es eben nicht gut geht. Sollte man nicht erst vor der eigenen Haustür kehren, auch in der Schweiz?



Mittwoch, 23. Mai 2018

Facebook: Kritik der Kritik

Eben im Wikipedia-Café wieder mal eine Diskussion angestoßen, zum Thema Facebook-Überwachung. Mal sehen, was dabei herauskommt. (Im Wikipedia-Café auch mit Links.)

--

Heute gibt es in der Süddeutschen Zeitung, Rubrik Wirtschaft, gleich drei Artikel zum Thema Datenschutz / Facebook / Zuckerberg. (Für Nicht-Abonnenten einer davon online.) Eine – wie ich finde: wohlfeile – Empörung mal drei. Vorweg jetzt: Ich besitze keine Facebook-Aktien und vertrete auch sonst nicht die Interessen von FB. Und auch noch vorweg: Ich habe 2014 einmal eine Diskussion zu Google angestoßen. Überschrift damals: „Kritik der Kritik“. These: Wenn die Europäer dauernd an den US-Großkonzernen des Internet herumkritisieren, dann sollen sie doch gefälligst und verdammt noch mal einfach selbst was Besseres auf die Beine stellen, mit 1A Datenschutz, statt ständig nur rumzunölen! Schon heute kann doch jeder, der will, die prima Suchmaschine metager.de verwenden. ("Beim Betrieb von MetaGer werden keinerlei personenbezogene Daten gespeichert, weder Session-Cookies noch IP-Adressen und keine Browser-Fingerprints." - Wikipedia -- Für METAGER will ich noch einmal ausdrücklich werben!) Warum zum Teufel tut's denn keiner? Damals gab es zu meinem Erstaunen kaum Widerspruch und die Diskussion war für Café-Verhältnisse ziemlich kurz. – Heute also noch einmal: Die Kritik der Kritik, ausgehend von den SZ-Artikeln. A) Dass Facebook persönliche Daten „gewinnorientiert verwendet“, ist allgemein bekannt. Keiner ist gezwungen, Facebook zu verwenden. Wer es doch tut, tut das auf eigene Verantwortung. B) die öffentliche Kritik an Facebook ähnelt dem bekannten Prinzip: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass! Man möchte die Vorteile genießen, aber die Nachteile mit großen Getue unter „Datenschutz“ stellen. C) Die Wiederholung meines Google-Arguments: Wenn ich mich auf Facebook einlasse, als der mündige Bürger, der ich bin, dann möchte ich nicht von irgendwelchen EU-Offiziellen und auch nicht von der SZ vorsorglich beschützt werden. Ich weiß schon, was ich tue. – Gegenargumente?

Montag, 21. Mai 2018

Jean-François Lefèbvre

So geht lesen, surfen, Wissen ansetzen. Ich lese einen ZEIT-Kommentar, in dem es heißt:

„Dass Voltaire sich wie viele andere Aufklärer nicht als Atheist sah, hat möglicherweise vor allem mit der damals brutalen Verfolgung von 'Gottesleugnern' und 'Ketzern' durch die Kirche zu tun. Voltaire setzte sich u.a. für den 19jährigen Chevalier La Barre ein, der 1766 gefoltert und enthauptet wurde (man verzichtete im letzten Moment darauf, ihm, wie im Urteil gefordert, vor der Enthauptung die Zunge herauszuschneiden). (zeit.de)

Dann schlage ich schnell in der Wikipedia nach:

"Jean-François Lefèbvre, chevalier de la Barre (* 12. September 1745 im Schloss von Férolles; † 1. Juli 1766 durch Hinrichtung in Abbeville/Somme) war ein französischer Adeliger, der Opfer eines religiös motivierten Justizmordes wurde. Sein Fall wurde in ganz Europa bekannt, weil sich Voltaire, wenn auch vergeblich, für seinen Freispruch eingesetzt hatte." (wikipedia.de)

Abteilung: Gewalt – extreme Gewalt im Namen des Christentums, ob direkt von der Kirche oder von Seiten des Staates angeordnet, dass bleibe einmal offen.

Sonntag, 20. Mai 2018

"Was ist Wahrheit?" (Pontius P.)

Das Folgende wollte ich eigentlich im Wikipedia-Café zur Diskussion bzw. an den Anfang einer Diskussion stellen. Dann war mir sofort klar, dass das nur zu einem weiteren Hickhack führt, und ich habe es dann doch bleiben lassen. Ich übernehme es besser in ein Buch, das endlich vorankommen sollte.

--

Weil ich immer wieder einmal über diese Frage stolpere und weil heute Pfingsten ist: Jetzt möchte ich es einmal wissen! 

(Unmittelbarer Anlass für meine Frage sind die schönen, von einiger lyrischer Qualität getragenen Feststellungen des Kollegen #Janka knapp drüber: „Deutsche brauchen sowas nicht, die wissen auch ohne Nation, wer sie sind und wie die deutschen Traditionen sind. Nämlich in jedem Kaff etwas anders, '''einig ist man sich allenfalls im Sadomaso-Verhältnis zur Wahrheit'''. Und in der Unverzichbarkeit des Dickichts. Hat miteinander zu tun.“)

Damit wir nicht die Wahrheitstheorien neu erfinden müssen liste ich mal ein paar Dinge auf, denen man sich anschließen oder den man widersprechen kann: ...

--

"Parks zu Müllhalden"

"Grillen im Park. "Auch Erwachsene lassen sich noch erziehen" -- Pappteller, Bierdosen, Reste – am Wochenende werden Parks zu Müllhalden. Warum Dreck eher auf der Wiese als im Müll landet, erklärt der Verhaltensökonom Matthias Sutter. Interview: Maria Mast 20. Mai 2018 -- 61 Kommentare" || Grillen im Park: Wir stellen unsere Abfälle besonders gerne dorthin, wo bereits etwas rumliegt: 

Rob Greenfield aus New York hat einen Monat lang den Müll im Union Square Park gesammelt und sich damit umhüllt. Wir stellen unsere Abfälle besonders gerne dorthin, wo bereits etwas rumliegt: Rob Greenfield aus New York hat einen Monat lang den Müll im Union Square Park gesammelt und sich damit umhüllt. © Timothy A. Clary/AFP/Getty Images"

Schönes Bild!


[ Vergrößern = Draufklicken ]

Eine Überlegung noch: Negativ-abweichendes Verhalten ist in Mode gekommen, als manche Leute angefangen haben, ihr schlechtes Benehmen als eine Art Mutprobe zu zelebrieren. Der, der im Stau auf dem Standstreifen an den anderen vorbeifährt, der sagt sich: „Heh, schaut mal! Ich trau mich was!"
.

""Die Leute schlachten ..."

Notiz. Was sagen die, die vom Sozialismus träumen?

--

"Deutsche Rentner verlassen Venezuela | "Die Leute schlachten Katzen und Hunde" | 20.05.2018 - Zwölf Jahre lang lebte das Hamburger Rentnerehepaar Franz und Gisela Holl in Venezuela. Diese Woche kamen sie zurück nach Deutschland - wegen der schweren Wirtschaftskrise. Sie schildern die Not der Menschen dort." (spiegel.de Video)

--

Selbst wenn man die Meinung vertritt, dass der Kapitalismus – nur eben nach einer längeren Frist – ebenfalls in die Katastrophe führt: Wie modifiziert man ihn? Wie schafft man ihn ab? Wenn doch die Leute kurzfristig denken und im Grunde genommen wirklich gilt: „Nach uns die Sintflut!“


Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE)

Notizbuch. Hochschule und Privatwirtschaft.

HOCHSCHULRANKING : OMA, ICH WEISS JETZT, WAS ICH NACH DEM ABI WILL SEMESTERBEGINN Von Sabine Hockling 8. Mai 2018 | 19 Kommentare | Irgendwas mit … Medien? Technik? Das neue Hochschulranking von ZEIT ONLINE und CHE hilft, Uni und Traumort zu finden. Damit Mama, Papa und Oma endlich zufrieden sind. (zeit.de)

--

Darf ich einmal eine Anmerkung zur Geschäftsordnung machen? 

"Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) wurde 1994 von der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz als gemeinnützige GmbH gegründet."

Das CHE sollte sich einfach nicht immer so aufspielen! Warum wurde und wird eine privatrechtliche Propagandainstitution ("Wir tun Gutes, und bitte beachten Sie, dass das nur dank Bertelsmann und Random House möglich ist!“) auf diese Weise mit den offiziellen Belangen der Universitäten verkuppelt? (Dem Duden hat man seinerzeit vorgeworfen,er maße sich gleichsam öffentliche Rechte an. Und der Duden hat sich nicht alle naselang in die öffentlichen Belange eingemischt.)

Freitag, 18. Mai 2018

Dieter Hanitzsch


Ich versuche mal, dass in der ZEIT bei den Kommentaren unterzubringen. Mal schauen, ob es klappt. Hier gibt es, wie manchmal, eine Vorabkontrolle.

--

Ich verfehle jetzt das Thema hier einmal, zumindest zur Hälfte. Aber ich finde, dass diese Nachricht irgendwo auftauchen sollte in der ZEIT.

"Die "Süddeutsche Zeitung" beendet ihre Zusammenarbeit mit dem Zeichner Dieter Hanitzsch. | Anlass ist eine Karikatur, die als antisemitisch kritisiert wurde. Chefredakteur Wolfgang Krach bestätigte nun der Nachrichtenagentur epd die Trennung von Hanitzsch. Die umstrittene Zeichnung war am Dienstag in der Printausgabe der Zeitung erschienen. Sie zeigt den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu in Gestalt der Siegerin des Eurovision Song Contest, der Israelin Netta. In einer Sprechblase heißt es "Nächstes Jahr in Jerusalem", dazu hält Netanjahu eine Rakete mit Davidstern in der Hand. (deutschlandfunk.de)

Ich habe als SZ-Abonnent die Zeichnung von Hanitzsch gleich gesehen, fand sie, sagen wir: etwas unpassend, aber nun gut – es herrscht Meinungsfreiheit. Hanitzsch habe ich immer für einen unserer besten politischen Karikaturisten gehalten. Was mich am meisten erstaunt: Die SZ tut so, als habe der Karikaturist die Zeichnung heimlich ins Blatt geschmuggelt. Hätte sie nicht selbst vor Drucklegung sagen können: „Lieber Dieter, das geht uns etwas zu weit, das drucken wir heute nicht.“ Ich glaube sogar, dass der Redakteur, der einen Blick auf die Zeichnung geworfen hatte, der Meinung war, das liege schon ganz prima auf SZ-Linie. Als dann das kleine Getöse losging, da hat der Herr Chefredakteur dann eine politisch erstaunlich korrekte Wende hingelegt. Aber noch einmal: Hat die SZ nicht eine Vorab-Verantwortung für das, was sie druckt?"

Donnerstag, 17. Mai 2018

Regierungssprecher & Ramadan

Doch mal, eher zufällig, bei Twitter vorbeigeschaut und gleich das gesehen! Regierungssprecher Seibert wünscht – eine gesegnete Fastenzeit. Wer jetzt glaubt, dass der Regierungssprecher mit dem Kalender durcheinander gekommen ist der irrt: 's is Ramadan!

Hier der Wunsch von Seibert und eine kleine Sammlung der ersten Kommentare.

--

@RegSprecher
Ich wünsche allen Muslimen eine gesegnete Fastenzeit! #Ramadan
Betende Hände eines Muslims sind zu sehen, dazu der Text: Allen muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern einen gesegneten und friedvollen Ramadan.
10:59 - 15. Mai 2018

Antwort an @RegSprecher
Kriecher!
Frohe Pfingsten & schönes Wochenende!

Hat er uns frohe und gesegnete Ostern.gewünscht?

Frau Hayali sprach über Ostern von einem „ Traditionsfest“......, bekommt das Bundesverdienstkreuz.. Sollte „ Satire“ sein.

Macht Mutti auch mit beim Ramadan. Müsste sie eigentlich als Muslfan. 🙋🤔
und warum werden dann Moslem verprügelt wen sie die Fastenzeit nicht einhalten , das ist ein Verbrechen am Leben , den das Leben steht über alles , alles andere ist nur Religiöser Schwachsinn . Denn es ist ein Grundrecht zu Leben wie man will nur das Gesetz des Lebens soll Achten

Also im Heiligen Koran heißt es:
“La ikraha fi-d-din“ Es soll kein Zwang sein im Glauben (2:257)
Wenn Muslime jemanden zum Fasten zwingen, so handeln sie entgegen der Lehre des Islam

Ja. Aber bitte nicht vergessen zu sagen, dass Kinder ausgeschlossen werden sollten. Auch Jugendliche sollten mindestens Wasser bekommen tagsüber. Das ist die Empfehlung der Kinder- und Jugendärzte.
Mein Wunsch: Wasser tagsüber für alle. Der Gesundheit zuliebe. Und ohne Druck.

Dir ist schon klar das Kinder unter 12 nicht am Ramadan teilnehmen müssen (wobei sie es natürlich versuchen dürfen, wogegen grundsätzlich nichts spricht) und die Gesundheit auch aus Sicht des Korans über dem durchziehen des Fastens steht?

Kinder unter 12 müssen nicht. So habe ich das vernommen. Indes: sie werden angehalten, solange es ihnen möglich ist, zu fasten. Und: welches Kind möchte den Eltern nicht eine "Freude" machen. Wenn Gesundheit über Koran steht, finde ich das gut. Es gibt aber oft Zusammenbrüche.

Wahrscheinlich fasten Sie weder nach jüdischer noch nach christlicher Tradition, aber den Muslimen wollen etwas vorschreiben. Unverständlich dieser Fundamentalismus der Nicht-Religiösen. Man muss nicht anti-religiös sein , um als ein aufgeklärter Zeitgenosse zu gelten.

Ich bin Katholisch. Und ich faste. Und ich schreibe niemanden irgendetwas vor. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Schöne Pfingsten

Wann wünschen sie und ihre Kanzlerin uns denn ein gesegnetes Pfingstfest ?? Ostern hatten sie ja schon vergessen, na ja vielleicht im nächsten Jahr !!

Ramadan ist ein Fest einer bösen Ideologie, des Islams. Der Islam ist (wie das Christentum) eine logisch konstruierte Irrlehre, in welcher der Machthaber den gutgläubigen Menschen ködert, führt, formt, tröstet, programmiert .... nutzt und schlussendlich verdummt.

Mögen sich #Schiiten und #Sunniten im #Frieden des #Ramadan versöhnen. Auf das #Friede und #Liebe die ganze Welt erleuchtet.

Am besten Sie machen gleich mit sind ja nicht weit davon.

Und ich wünsche dir Verstand, sodass du den gefährlichen Islam als das erkennst was er ist.

Gibt es hier überhaupt noch offene und tolerante Mitbürger*innen?

Danke! Friedvoll wäre er, wenn #Israel nicht mit einem Massaker begonnen hätte. 61 Zivilisten starben diese Woche. Kam dazu eine Stellungnahme von der Bundesregierung?

Vielen Dank

Antwort an @RegSprecher
#Seibert 🤮🤮🤮🤮

Vielen dank. 🌷🇩🇪🕊🌙

"Sexuelle Übergriffe an Schulen"

Die ZEIT bringt sich einmal wieder ein, mit einem denkwürdigen Thema. Und irgendwie will die Überschrift, die so stark und klar daherkommt, nicht zur Sache passen.

--

Sexuelle Übergriffe an Schulen. "Auch eine 18-jährige Schülerin ist eine Schutzbefohlene". || Ein Lehrer schläft mit seiner Schülerin. Eine Kollegin erfährt davon. Doch der Schulleiter will nichts davon hören – die Schulaufsicht auch nicht. Betroffene berichten. Von Karsten Polke-Majewski. 16. Mai 2018. 859 Kommentare

--

Eine Diskussion, in der ich ein wenig mitmische. Hier die korrigierte Fassung.

--

"Aber sexuelle Verhältnisse zu Abhängigen sind für Lehrer mit Recht tabu." Sagt jemand vorher.

Seien wir doch mal realistisch: Bei solchen Dingen beißt sich das öffentliche (juristische) Bewusstsein mit den intimen Gefühlen und oftmals mit einer Art Suchtverhalten. Vor Jahren hat eine junge Frau, Studentin, mich um Rat gefragt, was sie tun solle. Sie hatte, schon zu Schulzeiten, dann weiter im Studium, ein Verhältnis mit ihrem (verheirateten) Englischlehrer. Da war nicht einmal ansatzweise die Rede davon, dass der Lehrer sie ausbeutet oder unter Druck setzt. Die Initiative war offenbar von ihr, der Schülerin ausgegangen. Sie hatte es so gewollt und wollte nun aber doch wissen, wie sie, gegen ihre Sucht, wieder aus der Sache rauskommt.

--

Antwort auf #38 von BDLB | dominick #38.3 | Auch solche Fälle mag es geben. | Am besten wäre allen Betroffenen geholfen, wenn der Lehrer verpflichtet wäre, eine Annäherung von Seiten der Schülerin sofort bei einer zuständigen Stelle zu melden. Die würde dann mit der Schülerin bzw. ihren Eltern reden und die Regeln noch Mal klarstellen. Und spätestens wenn es noch mal passiert, würde ein Psychologe beauftragt, sich mal mit dem Mädel zu unterhalten. | Und der Lehrer müsste zwar auf die sexuelle Beziehung verzichten, könnte aber mit gutem Gewissen und gutem Ruf weiter seinen Job ausüben. Und wenn die Lust ihn überkommt, kann er ja in seiner Freizeit irgendwo eine erwachsene Frau kennenlernen.

--

BDLB #38.4 ... Ich glaube, so reden nur Menschen, die weit, weit von der Sache entfernt sind, vor allem altersmäßig weit entfernt. Verwaltungsbeamte vor allem. Da wo die Gefühle im Spiel sind, sieht die Sache vollkommen anders aus. Mal wieder der alte Goethe, in leichter Abwandlung: „Gefühle sind gemalte Fensterscheiben...“* Antwort auf #38.3 von dominick

--

* Weil man sich nicht darauf verlassen kann, dass solche Goethe-Anspielungen verstanden werden, hier das gesamte Gedicht:


Gedichte sind gemalte Fensterscheiben

Gedichte sind gemalte Fensterscheiben!
Sieht man vom Markt in die Kirche hinein,
Da ist alles dunkel und düster;
Und so siehts auch der Herr Philister.
Der mag denn wohl verdrießlich sein
Und lebenslang verdrießlich bleiben.

Kommt aber nur einmal herein!
Begrüßt die heilige Kapelle;
Da ists auf einmal farbig helle,
Geschicht und Zierat glänzt in Schnelle,
Bedeutend wirkt ein edler Schein,
Dies wird euch Kindern Gottes taugen,
Erbaut euch und ergetzt die Augen!

Heribert "Karlsson" Prantl?

[ Alles zu Heribert Prantl in diesem Blog. ]

--

Das ist aus unserer Reihe „Die vollkommen unqualifizierte Anmerkung“.

Solche Anmerkungen kommen zustande, wenn ich lange im Hinterkopf und im Hintergrund über eine Sache nachgrüble und genauso lange zu keinem Ergebnis komme. Und dann auf einmal ...

--

Hier also – ich habe lange nachgedacht, an wen mich Heribert Prantl, der große Journalist der Süddeutschen Zeitung, eigentlich erinnert. Und heute auf einmal wusste ich es! Kann es sein, dass Prantl in seiner Kindheit den Karlsson vom Dach gespielt hat? Und erst später ist er dann – er, also Prantl – von einem kindlichen Anarchisten zu einem abwägenden Rechtsgelehrten und dann meinungsstarken, nicht mehr so sehr abwägenden Journalisten geworden?





Dienstag, 15. Mai 2018

Buch: die Migrationsproblematik/Europa

Wieder mal ein ZEIT-Kommentar.

--

Wenn jemand gegenwärtig ein Buch schreibt, das die Migrationsproblematik/Europa so sachlich dargestellt, dass weder die ZEIT einen Rechtsruck oder rechte Ansichten wittert, noch der Antaios-Verlag sich zu einem sofortigen Gegen-Buch genötigt sieht, dann bitte ich um Information! Es ginge da also um so etwas wie ein Fakten-Buch, das unbestrittene Tatsachen auflistet, und den Lesern die Interpretation überlässt.

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht – aber dieses ewige Gezerre, bei dem man sofort weiß, dass jeder nur seine kleine Ansicht wiederfinden möchte, das geht mir zunehmend auf den Senkel! Um einmal emotional zu werden.

Buchpreisbindung

Auf der Suche nach Leo Perutz, ein Befund en passant:

--

Leo Perutz 1882-1957: Eine Ausstellung der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main.  24. Oktober 1989. Von Klaus Lehmann und Brita Eckert. Broschiert. EUR 17,72

Leo Perutz. 1882-1957. Eine Ausstellung der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main.1989. Von Frankfurt am Main (Herausgeber) Deutsche Bibliothek. Broschiert. EUR 10,00

Leo Perutz,1882 - 1957; eine Ausstellung der Deutschen Bibliothek, Frankfurt am Main, Ausstellung und Katalog: Hans-Harald Müller und Brita Eckert. Katalog 1989. Taschenbuch. EUR 112,00

--

Bei solchen Preis-Funden immer wieder die Frage: "Warten auf einen Dummen oder einen sehr Unkonzentrierten" oder "Versehentlich"?

Montag, 14. Mai 2018

Angele: Schirrmacher. Ein Porträt.

Ich schaue beim Lesen von Zeitungsartikeln meist erst am Schluss nach, wer der Verfasser des Artikels war. Und das auch nicht immer. Hier also am Ende: Adrian Kreye hat diese Rezension geschrieben. Erschienen heute in der SZ auf Seite 12. Und diese Besprechung reizt zu einer kleinen Rezension der Rezension. 

Biografie. Feuer und Tratsch. | Ein boshaftes Buch: Michael Angele porträtiert den FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher und vergisst über dem Anekdotischen das publizistische Projekt des Journalisten.

Ich stocke zum ersten Mal schon ziemlich am Anfang:

"Fast sämtliche Figuren sind nur Beweismittel für die These, dass es sich bei Frank Schirrmacher um einen Machtmenschen mit zweifelhaften Methoden und Motiven gehandelt habe."

Meine erste Frage ist: Könnte denn aber vielleicht an der These was dran sein? Das ist doch die Frage!

Ich kenne Schirrmacher nur von ein paar Auszugslektüren. Ach ja -- und von dem Tag, an dem ich seinen Namen zum ersten Mal in der Zeitung gelesen habe. Aus dem Gedächtnis: Reich-Ranicki hatte Schirrmacher Talent und eine große Zukunft bescheinigt. 

Ohne gute Gründe habe ich Schirrmacher nach seinem Tod in jene Gruppe von BRD-Kulturberühmtheiten gesteckt, die ihren frühen Tod nicht richtig verkraftet haben. So to say. Wenn sie noch Gelegenheit hatten, dann haben sie auch wortreich klargestellt, wie ungerecht es doch sei, dass ausgerechnet sie, die Hochbegabten und noch dazu Erfolgreichen, jetzt, wo es gerade angefangen habe, schön zu sein in dieser Welt, diese Welt auch schon wieder verlassen müssten. Wolfgang Herrndorf und Christoph Schlingensief fallen mir da immer spontan ein. Schirrmacher ist 2014 an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Da blieb, wie auch bei Peter Koslowski zwei Jahre vorher, keine Zeit mehr für derlei larmoyante Einlassungen.

Noch einmal zurück zu Reich-Ranickis Voraussage. Damals war Schirrmacher quasi aus dem Nichts aufgetaucht. Für mich jedenfalls, der ich in solchen Dingen vielleicht einfach nicht gut genug informiert war. Ein Jüngelchen mit dickem Gesicht. (Der Vergleich, den Kreye aus der Biographie von Angele überliefert, Karlsson vom Dach, will mir rückblickend eigentlich ganz passend für diesen Eindruck erscheinen.) 

Gestern habe ich in einem vollkommen anderen Zusammenhang am Kaffeetisch gesagt, dass ich im Lauf der Zeit zu der Überzeugung gekommen sei, die verschiedenen Menschengruppen erkännten die, die zu ihnen gehörten, quasi am Geruch. Vielleicht etwas eleganter: an der speziellen Ausstrahlung dieser Menschen. Die Verkäufer die Verkäufer, die Journalisten die Journalisten. Die Wissenschaftler die Wissenschaftler. Ein gewisses Können im jeweiligen Metier sei natürlich Voraussetzung. Aber eben nur Voraussetzung. Reich-Ranicki hat bei Schirrmacher offenbar erkannt: Das ist einer von uns! 

Und jetzt Kreye: Es will mir scheinen, dass er Schirrmacher als "einen von uns" verteidigt, gegen einen, der nur halb zu der eigenen Truppe gehört: Angele, "Journalist und Literaturwissenschaftler", wie er eingeführt wird.

Jedenfalls:

Michael Angele: Schirrmacher: Ein Porträt. Aufbau-Verlag, Berlin 2018. 222 Seiten, 20 Euro. Das Buch erscheint am 18. Mai.

Ich werde es lesen. Es kommt sehr selten vor, dass ich ein Buch wegen und gegen eine Rezension lese. Jetzt ist es mal wieder soweit. Ob gekauft oder aus der Stadtbibliothek entliehen, muss sich noch entscheiden. Nach der Lektüre von ein paar anderen Besprechungen.

--

In der Wikipedia nachgelesen. Das alles wusste ich nicht. Da sieht man's mal wieder. Schlecht informiert. Aber dennoch: sehr neugierig!

Promotion | Die Promotion wurde Gegenstand einer kritisch geführten öffentlichen Diskussion. Schirrmacher hat an der Universität-Gesamthochschule Siegen eine Dissertation eingereicht, deren Text sehr weitgehend mit dem einer im Februar 1987 von ihm publizierten Arbeit (Verteidigung der Schrift. Kafkas „Prozess“ (edition suhrkamp, ...) übereinstimmt. Ein Vergleich der beiden öffentlich verfügbaren Texte ergab, dass sich die insgesamt 180 Seiten umfassende Promotionsschrift von dem Suhrkamp-Aufsatz nur durch eine 10 Seiten starke Einleitung und einen ebenfalls neu formulierten sogenannten zweiten Teil, der noch einmal 22 Seiten ausmacht, unterscheidet. Der Text des bei Suhrkamp publizierten Buches wiederum war nach Auskunft der beiden an der Magisterprüfung beteiligten Gutachter der Germanistischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg weitgehend identisch mit dem von Schirrmachers Magisterarbeit aus dem Jahr 1984, die als verschwunden und nicht verfügbar gilt. [Schlampiges Dekanat!] | Die Universität-Gesamthochschule Siegen war über die Publikation des vorgelegten Textes bei Suhrkamp informiert und die Promotionsordnung dieser Universität ließ die Annahme bereits veröffentlichter Arbeiten in Ausnahmefällen zu. Kritiker führten an, dass die Doppelverwertung ein und derselben wissenschaftlichen Arbeit dem Ziel der guten wissenschaftlichen Praxis entgegenstehe, eine originäre Arbeit abzuverlangen, die wissenschaftlich Neues bietet. Siegfried Unseld kommentierte die Kritik, es sei damit „aus einem höchstmöglichen Nichts an Inhaltlichem die höchstmögliche Wirkung von Häme“ ermittelt worden.

Meine innere Stimme

Meine innere Stimme, die immer ganz zuverlässig richtige Ratschläge parat hat, sagt mir, dass ich mit dem Kommentieren bei der ZEIT aufhören sollte. Ich frage sie, also -- ich frage meine innere Stimme natürlich nach den Gründen für diese Aufforderung. Jeder rede da monomanisch nur mit sich selbst, sagt die Stimme. Außerdem könnten die allermeisten der Kommentatoren komplexe Überlegungen nicht verstehen, weshalb meine Versuche, sie zum Verstehen zu bewegen, vollkommen sinnlos seien. Man könne ein vierjähriges -- na gut, manchmal auch zehnjähriges Kind ja auch nicht gegen normale 18jährige im Hundertmeterlauf antreten lassen. Ob das denn nicht arg hochnäsig gedacht sei, frage ich. Meine innere Stimme verdreht da nur die Augen.

So geht es eine Weile weiter. Am Ende frage ich, ob ich denn auch monomanisch nur mit mir selbst spräche. Meine innere Stimme lächelt und sagt, ich hätte ja viele schlechte Eigenschaften; aber die mit den monomanischen Selbstgesprächen, die gehöre nicht dazu.


"Ich sehe den ESC immer gerne und von Anfang bis zum Ende. So auch gestern, mit meiner Tochter. Eigentlich nicht wegen der Lieder (?), sondern wegen der gedanklichen Anregung. Überlegungen, als da sind ...

A) Symbol / Metapher: ESC auf der Computertastatur oben links -- steht für was? Eben!

B) Gesellschaftspolitisch: Ein einheiltiches Wertesystem der Gesellschaft -- und also auch Geschmackskriterien -- gibt es nicht mehr. Von blödelnden Punknummern (-parodien?) bis hin zu reinem Ulk und dann auch politisch Engagiert-Melodiösem, alles vorhanden. Alle Mischungen auch. Wie entscheidet man da?

C) Gesellschaftskritisch, grundsätzlich: Ein wahnsinniger Aufwand für ein bisschen Tralala. Wie vielen Kindern in sehr armen Ländern hätte man für das Geld, das der gestrige Aben gekostet hat, wohl eine Schule bauen können, mitsamt Lohn für zwei Lehrer für fünf Jahre? (Aber ich weiß, so darf man nicht rechnen. Das hieße ja, den Wasserverbrauch in Deutschland gegen die Trockenheit in Ägypten und anderswo aufrechnen. Ergibt keinen Sinn. -- Wirklich nicht?)"

Sonntag, 13. Mai 2018

Dieses kleine Haus ...

Gefällt mir, dieses kleine Haus. Wohnt da jemand drin? Und was kostet es?

Erstaunlich Kleine Fertighäuser Kaufen Innenarchitektur Fertighaus in Kleine Fertighäuser Kaufen

Finde ich alles hier nicht.

Samstag, 12. Mai 2018

Sprechakt: BESCHREIBEN

Linguistisches Beispiel, Semantik:

Als der Einbrecher die Bewohnerin entdeckte, flüchtete er. Er soll zwischen 25 und 30 Jahren alt sein. Er war circa 1,70 Meter groß, braun gebrannt und schlank. Er hatte eine Glatze, sprach deutsch und trug einen blau-grauen Arbeitsanzug. Wenn du etwas mitbekommen hast, melde dich bitte bei der Polizei: 0251 2750. (bild.de)

Was heißt es, dass jemand "deutsch spricht"? Akzentfrei Münsterländisch? Mit einem Berliner Akzent? Oder "gebrochenes Deutsch"? War er durch die Sonnenbank, das viele Herumliegen am Aasee oder genetisch bedingt "braun gebrannt"? 30 Jahre? Wieviel ungefähr steckt in dieser Angabe?

Geladene Knarre in der Vagina

Sowas kann nur BILD! Diese Formulierung! Überhaupt diese Meldung auszugraben!

--

WAFFE HATTE EIN VOLLES MAGAZIN! Frau versteckte geladene Knarre in ihrer Vagina USA: Frau versteckt Waffe in Vagina Anika Witt transportierte eine Waffe in ihrer Vagina. Nach Herstellerangaben ist das Modell länger als 14 Zentimeter, wiegt mit leerem Magazin knapp 380 Gramm 28.04.2018 || Eine Frau aus dem US-Staat Missouri hat sich für ihre Pistole ein fragwürdiges Versteck ausgesucht: Sie ließ ihre illegale Waffe in ihrer Vagina verschwinden! Ja, Sie haben richtig gelesen! Dumm nur, dass der Knarren-Schmuggel aufflog: Schon im vergangenen September waren Anika Witt (27) und ihr Begleiter Clinton McDonald (29) in Bloomington (US-Staat Illinois) in eine Verkehrskontrolle geraten – und zunächst wegen illegalen Drogenbesitzes (Heroin, Ecstasy) eingelocht worden. Die eigentliche Ekel-Entdeckung machten die Beamten aber erst nach der Festnahme im Gefängnis: Im McLean County Jail unterzogen sie die Frau einer eingehenden Leibesvisitation – wahrscheinlich in Erwartung weiterer Drogenpäckchen. Doch zum Vorschein kam die geladene (!) Handfeuerwaffe (Kimber mit 380er Kaliber, länger als 14 Zentimeter). Nach Angaben der Polizei enthielt die Waffe ein volles Magazin! Vor Gericht musste sich Witt nun wegen illegalen Waffenbesitzes und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten – und bekannte sich schuldig. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Knast für den Waffenbesitz und 15 Jahre Gewahrsam für Heroinbesitz. Ihr wurde allerdings Strafmilderung in Aussicht gestellt – wenn sie im Prozess gegen ihren Begleiter aussagt. Vier weitere Anklagen gegen Witt (u.a. wegen Widerstands gegen Beamten) sollen dann fallengelassen werden.

Freitag, 11. Mai 2018

Wenn man in Sodom lebt ...

... ist das Lästern über die Zustände in Gomorra nur noch ein schaler Witz.

--

Sex im Präsiden­tenbüro Macht Unterricht mit Pornos, Affären mit Studenten, mutmaßlich Vergewaltigungen. Das Gebaren zweier Professoren der Münchner Musikhochschule sprengte viele Grenzen. Mu­sik­hoch­schu­le in Mün­chen: »So­dom und Go­mor­rha« Der 23-jäh­ri­ge Kom­po­si­ti­ons­stu­dent der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter Mün­chen fand es nicht un­ge­wöhn­lich, dass der Un­ter­richt im Schlaf­zim­mer sei­nes Pro­fes­sors statt­fand. Er wun­der­te sich auch nicht, dass zu Be­ginn der Ein­zel­stun­de ein Por­no lief. Nichts Neu­es, er kann­te das schon. || Er er­in­ner­te sich an die Wor­te des Pro­fes­sors, man kön­ne im Ver­hal­ten der Dar­stel­ler viel über die Oper ler­nen. Un­ge­wöhn­lich war dies­mal, dass die Freun­din des Pro­fes­sors auf­tauch­te, ihr Kleid ab­streif­te, dem Stu­den­ten die Hose auf­knöpf­te und ihn oral sti­mu­lier­te. Wäh­rend­des­sen saß der Pro­fes­sor am Schreib­tisch und kom­po­nier­te eine Oper. Mit Tex­ten von Franz Kaf­ka. Er habe sich un­wohl ge­fühlt, wird der Stu­dent 14 Jah­re spä­ter der Po­li­zei sa­gen. Die Por­no­fil­me habe er als wi­der­lich emp­fun­den, aber er habe sich nicht ge­wehrt, aus Angst, der Pro­fes­sor wer­de sei­ne Zu­kunft zer­stö­ren. Er wird von ei­nem Ner­ven­zu­sam­men­bruch be­rich­ten, von Alb­träu­men, Schuld­ge­füh­len und ei­nem Se­xu­al­le­ben, das ab die­sem Vor­fall von Ag­gres­si­vi­tät ge­prägt ge­we­sen sei. Der Stu­dent hat­te Spaß, wird die da­ma­li­ge Freun­din und heu­ti­ge Frau des Pro­fes­sors sa­gen, er sei der For­dern­de ge­we­sen. Er sei bei ih­nen ein- und aus­ge­gan­gen und habe ge­wusst, welch frei­zü­gi­ges Le­ben sie führ­ten. Er habe je­der­zeit ge­hen kön­nen, er sei ein er­wach­se­ner Mann ge­we­sen. Der Pro­fes­sor, Hans-Jür­gen von Bose, wird sa­gen, sich kei­ner Schuld be­wusst zu sein. Als Char­lot­te Wei­den­fels(*) an ei­nem Tag im Sep­tem­ber 2004 von Bam­berg nach Mün­chen fuhr, woll­te sie ei­nen Job. Die al­lein­er­zie­hen­de Mut­ter zwei­er Kin­der hat­te sich als As­sis­ten­tin ei­ner Re­fe­ren­tin an der Hoch­schu­le be­wor­ben. Die­se bat sie nach dem Vor­stel­lungs­ge­spräch, um 17 Uhr noch­mals zu er­schei­nen, um mit dem Prä­si­den­ten Sieg­fried Mau­ser zu spre­chen. Als sie dann durch die Hoch­schu­le lief, fand sie die Gän­ge still und ver­las­sen vor, das Se­mes­ter hat­te noch nicht be­gon­nen. Die Dop­pel­tür zum Prä­si­den­ten­zim­mer blieb ihr in Er­in­ne­rung, weil sie ge­pols­tert war, so­dass Ge­räu­sche nicht nach au­ßen dran­gen. Die Be­grü­ßung war freund­lich, ein Jahr zu­vor hat­te sie am Ran­de ei­nes Kon­zerts ein paar Wor­te mit Mau­ser ge­wech­selt. Dann küss­te der Prä­si­dent die Frau un­ver­mit­telt auf den Mund. Für ihn sei es ech­te Zu­nei­gung ge­we­sen, wird er spä­ter sa­gen, als er dem Ge­richt zu er­klä­ren ver­sucht, war­um er nicht von ihr ab­ließ, ob­wohl die Frau nach ih­ren Aus­sa­gen den Kuss nicht er­wi­der­te. Als Mau­ser anal in sie ein­drang, will er Lust­schreie ge­hört ha­ben. Die Frau sagt, es sei­en Äuße­run­gen von Schmerz und Angst ge­we­sen. Schließ­lich mach­te sich der Hoch­schul­pro­fes­sor die Hose zu: »Jetzt ist das Sofa ein­ge­weiht.« Der Sex sei ein­ver­nehm­lich ge­we­sen, wird er spä­ter sa­gen. Die Frau wol­le sich an ihm rä­chen, er sei sich kei­ner Schuld be­wusst. Über Schuld und Stra­fe der bei­den Pro­fes­so­ren ent­schei­den die Ge­rich­te. Sieg­fried Mau­ser ist vor dem Land­ge­richt Mün­chen an­ge­klagt, es ist sein zwei­ter Pro­zess. Er wur­de be­reits we­gen se­xu­el­ler Nö­ti­gung zu ei­ner neun­mo­na­ti­gen Be­wäh­rungs­stra­fe ver­ur­teilt. Das Ur­teil ist nicht rechts­kräf­tig. Nun geht es um den Ver­dacht der Ver­ge­wal­ti­gung der Be­wer­be­rin und der se­xu­el­len Nö­ti­gung ei­ner Sän­ge­rin. Sieht das Ge­richt die Ta­ten als er­wie­sen an, muss der lang­jäh­ri­ge Prä­si­dent ver­mut­lich ins Ge­fäng­nis. Zu­dem hat er dienst­recht­li­che Ver­fah­ren zu be­fürch­ten. Hans-Jür­gen von Bose wur­de im Juli 2016 von der Staats­an­walt­schaft Mün­chen I an­ge­klagt. Am stärks­ten wiegt der Vor­wurf, dass er zwi­schen 2006 und 2007 die Schwes­ter ei­nes sei­ner Stu­den­ten mehr­fach ver­ge­wal­tigt ha­ben soll, was er ve­he­ment be­strei­tet. Nach fast zwei Jah­ren hat das Land­ge­richt Mün­chen noch im­mer nicht ent­schie­den, ob es das Ver­fah­ren ge­gen ihn er­öff­nen wird. Die ju­ris­ti­sche Be­wer­tung ein­zel­ner Ta­ten, so sie denn statt­ge­fun­den ha­ben, ist das eine. Das an­de­re ist das Um­feld, in dem die­se Vor­wür­fe er­ho­ben wer­den und das se­xu­el­le Überg­rif­fe er­heb­lich er­leich­tert. In ei­ner Mu­sik­hoch­schu­le ist die Ab­hän­gig­keit der Stu­den­ten von ih­ren Leh­rern be­son­ders groß. Der Pro­fes­sor ent­schei­det maß­geb­lich mit, ob es mit der künst­le­ri­schen Kar­rie­re et­was wird oder nicht. Man be­sucht ge­mein­sam Kon­zer­te, un­ter­nimmt Rei­sen. Im Un­ter­richt kom­men Stu­dent und Pro­fes­sor ein­an­der oft sehr nahe, beim ge­mein­sa­men Üben am In­stru­ment, beim Trai­nie­ren der rich­ti­gen Kör­per­hal­tung und At­mung. Sich da­bei an­zu­fas­sen ist nor­mal. Der Schritt, die Nähe und die Ab­hän­gig­keit zu miss­brau­chen, ist nicht groß. Noch dazu, da der Un­ter­richt oft in klei­nem Kreis statt­fin­det: nur Leh­rer und Schü­ler, meist bei ge­schlos­se­ner Tür. Eine At­mo­sphä­re, die in Mün­chen zu ei­nem Zu­stand führ­te, den ein Ver­tei­di­ger im ers­ten Mau­ser-Pro­zess als »So­dom und Go­mor­rha« be­schrieb. Der Professor habe den Studenten aufgefordert, »das wilde Tier« in sich herauszulassen. Eine in­ter­ne Er­he­bung, die dem SPIEGEL vor­liegt, er­fasst die Aus­sa­gen von rund 800 Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen. 115 ha­ben wäh­rend ih­rer Zeit an der Münch­ner Mu­sik­hoch­schu­le »an­züg­li­che Be­mer­kun­gen« ge­hört, 56 »an­züg­li­che Ges­ten« wahr­ge­nom­men, 34 mel­de­ten, »an­ge­grapscht oder ab­sicht­lich be­rührt« wor­den zu sein. 9 Be­frag­te be­rich­te­ten, ih­nen sei­en Ge­ni­ta­li­en ge­zeigt wor­den. 8 sag­ten aus, zu se­xu­el­len Hand­lun­gen ge­zwun­gen wor­den zu sein. 7 wur­den dem­nach von ih­rem Ge­gen­über Nach­tei­le an­ge­droht, weil sie ei­nen An­nä­he­rungs­ver­such ab­ge­lehnt hat­ten. Auch eine Ver­ge­wal­ti­gung wur­de ge­mel­det. Die Hoch­schu­le hat die Er­geb­nis­se der Um­fra­ge bis­lang nicht ver­öf­fent­licht. Ein Ge­spräch mit dem SPIEGEL zu den Vor­fäl­len lehn­te das Prä­si­di­um ab. Auch schrift­li­che Fra­gen – etwa, wie die #Me­Too­De­bat­te in­ner­halb der Hoch­schul­lei­tung ge­führt wer­de – be­ant­wor­te­te sie nicht. Ei­ni­ge der Fra­gen hät­ten un­wah­re Be­haup­tun­gen ent­hal­ten, hieß es zur Be­grün­dung. Doch nicht alle Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen sind so ver­schlos­sen. »Es kann nicht sein, dass un­se­re Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten mit ih­rem Pro­fes­sor schla­fen müs­sen, um Er­folg in ih­rem Be­ruf zu ha­ben«, sagt der Pia­nist Mo­ritz Eg­gert, 52. Er lehrt Kom­po­si­ti­on an der Hoch­schu­le und be­gann vor Jah­ren, die Vor­wür­fe ge­gen sei­ne Kol­le­gen zu the­ma­ti­sie­ren. Als Zeu­ge vor Ge­richt sag­te er ge­gen sei­nen ehe­ma­li­gen Vor­ge­setz­ten aus und mach­te sich da­mit vie­le Fein­de. Ei­ner die­ser Fein­de sitzt in ei­nem Rei­hen­haus in Zorne­ding, gut 20 Ki­lo­me­ter von der Münch­ner Stadt­mit­te ent­fernt, zieht an ei­ner fil­ter­lo­sen Zi­ga­ret­te und re­det of­fen über all die Vor­wür­fe ge­gen ihn. Hans-Jür­gen von Bose war ein Shoo­ting­star in der Kom­po­nis­ten­sze­ne. Sei­ne Oper »Schlacht­hof 5«, 1996 am Münch­ner Na­tio­nal­thea­ter ur­auf­ge­führt, po­la­ri­sier­te, die mu­si­ka­li­sche In­sze­nie­rung wur­de ge­fei­ert. »Das könn­te sie sein: die Oper der Zu­kunft«, schrieb der Re­zen­sent des SPIEGEL. Dann, sagt Bose, hät­ten die Kri­ti­ker da­mit be­gon­nen, ihn zu ver­nich­ten. Er sei mit sei­ner kon­ser­va­ti­ven Hal­tung an­ge­eckt. Er sei ge­mobbt wor­den und er­krankt. Der da­ma­li­ge Prä­si­dent, Sieg­fried Mau­ser, er­laub­te dem Do­zen­ten aus­nahms­wei­se, ein­zel­ne Stu­den­ten zu Hau­se zu un­ter­rich­ten. Im­mer wie­der muss­te Bose den Un­ter­richt ab­sa­gen und war für man­che Stu­den­ten lan­ge nicht er­reich­bar. Bei der Hoch­schul­lei­tung gin­gen Be­schwer­den ein. Im De­zem­ber 2007 wur­de der Kom­po­nist als dienst­un­fä­hig in den Ru­he­stand ver­setzt, vier Jah­re spä­ter be­an­trag­te er die Wie­der­ein­stel­lung. Sie wur­de ihm zum Ok­to­ber 2012 ge­neh­migt, nach­dem er ein amts­ärzt­li­ches At­test be­kom­men hat­te. Da die Po­li­zei nun ge­gen ihn er­mit­telt, ist er vom Dienst vor­läu­fig frei­ge­stellt. Er be­zieht Ge­halt, freie Auf­trä­ge be­kom­me er aber nicht mehr. Er be­klagt eine »mas­si­ve Zer­stö­rung« sei­nes Na­mens. Als er 2008 ein Kla­vier­kon­zert sei­nes Freun­des Sieg­fried Mau­ser be­such­te, hat­te je­mand eine To­des­an­zei­ge mit sei­nem Na­men im Pro­gramm­heft plat­ziert. Bose macht Men­schen wie Mo­ritz Eg­gert für sei­ne Kri­se ver­ant­wort­lich. Sie hät­ten es auf sei­ne Stel­le ab­ge­se­hen. Sie wür­den sei­ne Art des Um­gangs mit an­de­ren nicht ak­zep­tie­ren, sei­nen kleist­schen Le­bens­stil, wie er ihn nennt. In die­sem Le­bens­stil ver­mi­schen sich Leh­re und Pri­va­tes, Gren­zen gibt es in die­sem Kon­zept kei­ne mehr, auch kei­ne Dis­tanz. Für ihn sei Kom­po­nie­ren eine pri­va­te und in­ti­me An­ge­le­gen­heit, des­halb habe er auch mit sei­nen Stu­den­ten über Pri­va­tes und In­ti­mes ge­spro­chen. Wer ihm zu »starr und vier­eckig« vor­kam, dem brach­te er die Kul­tur­ge­schich­te des Por­nos nahe, weil er dar­in Par­al­le­len zur Mu­sik­ge­schich­te sah. Er war als Leh­rer mit die­ser ta­bu­lo­sen Of­fen­heit und sei­ner Streit­lust auch be­liebt. 21 Stu­den­ten pro­tes­tier­ten im März 2015 mit ei­ner Pe­ti­ti­on da­ge­gen, dass er nicht wie­der die Ge­neh­mi­gung er­hielt, zu Hau­se zu un­ter­rich­ten. An­ge­klag­ter Mau­ser Kei­ner Schuld be­wusst Bose sagt, er sei stän­dig auf der Su­che nach ei­nem Kick, beim Au­to­fah­ren und auch im Bett. Er be­rich­tet von ei­nem se­xu­el­len Er­leb­nis mit ei­nem 20-Jäh­ri­gen, den er aus ei­ner Mu­sik­aka­de­mie kann­te. Der jun­ge Mu­si­ker wur­de sein Stu­dent. Es müs­se 1988 oder 1989 ge­we­sen sein, als der jun­ge Mann nach ei­nem Kon­zert in Mün­chen bei ihm über­nach­tet habe. Es kam zu ei­ner ana­len Pe­ne­tra­ti­on, wie es in den Be­rich­ten der Po­li­zei spä­ter heißt. Bose sagt, er habe das »psy­chisch wie phy­sisch ex­trem vor­sich­tig voll­zo­gen«. Er habe das Ge­fühl ge­habt, für den Stu­den­ten sei es wich­tig ge­we­sen, die­se Er­fah­rung zu ma­chen. Es blieb bei ei­nem Mal. Der da­ma­li­ge Stu­dent sagt, auch wenn kei­ne Ge­walt im Spiel ge­we­sen sei, sehe er den Akt heu­te als eine Art Miss­brauch an. »Herr von Bose hat mei­ne da­ma­li­ge Si­tua­ti­on wohl für sei­ne Zwe­cke aus­ge­nutzt.« Bis heu­te fühlt Bose sich un­schul­dig. Der Staat aber schick­te ein Son­der­ein­satz­kom­man­do zu ihm. Es ging um die mut­maß­li­chen Ver­ge­wal­ti­gun­gen der Schwes­ter sei­nes Stu­den­ten. 28. April 2015, 6.40 Uhr mor­gens: Im Flut­licht bra­chen schwer be­waff­ne­te Män­ner die Tür zum Gar­ten auf. Eine da­mals 23-jäh­ri­ge Stu­den­tin wohn­te im Haus des Pro­fes­sors, in ei­nem Zim­mer im Kel­ler. Die Po­li­zis­ten hät­ten sie hart ge­gen ein Kla­vier, dann auf den Bo­den ge­drückt, er­zählt Ir­va­na Po­powa(*). Ta­ge­lang habe sie die Hä­ma­to­me ge­spürt. Der zweit­jüngs­te Sohn des Pro­fes­sors sagt, er habe ein Trau­ma er­lit­ten und sei nach dem Ein­satz ein Jahr lang nicht zur Schu­le ge­gan­gen. Als die Po­li­zis­ten das Haus durch­such­ten, fan­den sie il­le­ga­le Sub­stan­zen. »Müll­tü­ten­wei­se« hät­ten sie Me­di­ka­men­te und Dro­gen aus dem Haus ge­tra­gen, wird der er­mit­teln­de Staats­an­walt spä­ter sa­gen. Dar­un­ter wa­ren 5,1 Gramm ei­nes Ko­ka­in­ge­mischs. Hans-Jür­gen von Bose sagt, die Rausch­mit­tel hät­ten ihm beim Kom­po­nie­ren ge­hol­fen. Und, of­fen wie er sei, habe er sei­nen Stu­den­ten von die­sen Dro­gen­er­fah­run­gen er­zählt. Er ver­weist auf gro­ße Schrift­stel­ler, Gott­fried Benn, Al­dous Hux­ley, die nur un­ter Dro­gen Ge­nia­les voll­bracht hät­ten. Auch Me­di­ka­men­te habe er in gro­ßen Men­gen kon­su­miert, um die Schmer­zen nach ei­nem vier­fa­chen Band­schei­ben­vor­fall zu lin­dern. 400 Trop­fen des Schmerz­mit­tels Va­lo­ron habe er am Tag ge­schluckt, emp­foh­len sind höchs­tens 240. Als sich die jun­ge Rus­sin Ir­va­na Po­powa an der Mu­sik­hoch­schu­le vor­ge­stellt hat­te, hat­te sie auf die Pro­fes­so­ren keck, aber auch zer­brech­lich ge­wirkt. Das könn­te er­klä­ren, war­um sie nicht der Klas­se von Hans-Jür­gen von Bose zu­ge­teilt wur­de. Die Frau­en­be­auf­trag­te kann­te Ge­rüch­te, dass man auf­pas­sen sol­le. Wenn das der Ver­such war, die jun­ge Frau und den Pro­fes­sor von­ein­an­der fern­zu­hal­ten, muss er als ge­schei­tert be­zeich­net wer­den. Im Hoch­schul­wohn­heim ver­such­te sie, An­schluss zu fin­den, der Kum­mer über den Tod ih­rer Schwes­ter nag­te schwer. Das Geld fehl­te, um zum Be­gräb­nis zu rei­sen. Die Zeit dräng­te, um ei­nen Kom­po­si­ti­ons­auf­trag ab­zu­schlie­ßen. Sie ver­trau­te sich Pro­fes­sor Bose an. Er war fas­zi­niert von ihr und lud sie nach Hau­se ein. Der Pro­zess von der ers­ten Über­nach­tung, weil die letz­te S-Bahn weg war, bis zu ers­ten flüch­ti­gen Be­rüh­run­gen war flie­ßend. Im De­zem­ber 2013 wur­den der Pro­fes­sor und sei­ne Stu­den­tin ein Paar, Jah­re spä­ter so­gar El­tern ei­nes Sohns. Die zwei leb­ten ge­mein­sam mit Bo­ses Ehe­frau und den Kin­dern zu­sam­men. Ir­ri­tie­rend ist ein Stun­den­plan, den die Po­li­zei bei der Haus­durch­su­chung fand: Die Stu­den­tin hat­te no­tiert, wie oft und wann sie etwa mit ih­rem Pro­fes­sor in der Wo­che Sex ha­ben soll­te und wann an­de­re Se­xu­al­part­ner da­zu­kom­men wür­den. Da­ne­ben wa­ren die Stun­den für die Haus­ar­beit no­tiert und die für das Kom­po­nie­ren. Pro­fes­sor Bose »Von mei­nen Kri­ti­kern ver­nich­tet« Do­zen­ten der Hoch­schu­le mach­ten sich Sor­gen, dass der Pro­fes­sor sei­ne Stu­den­tin ge­fü­gig ge­macht ha­ben könn­te. Ihre Kom­mi­li­to­nen wol­len be­merkt ha­ben, wie Po­powa dün­ner und blass wur­de. Die Uni­ver­si­tät be­such­te sie im­mer sel­te­ner. Im In­ter­net fan­den sich An­zei­gen: Sex für 200 Euro die Stun­de. Das Geld spar­te sie und un­ter­stütz­te da­mit ihre Fa­mi­lie. Ir­va­na Po­powa re­det un­gern dar­über. Sie sagt, dass sie nicht mehr kom­po­nie­re, und be­grün­det es mit der an­ge­spann­ten Si­tua­ti­on nach dem Po­li­zei­ein­satz und dem Klei­nen, der ihre Auf­merk­sam­keit for­de­re. Im ver­gan­ge­nen No­vem­ber al­ler­dings hielt sie es nicht mehr aus. Sie buch­te für den fol­gen­den Tag ein Ti­cket ohne Rück­flug nach Sankt Pe­ters­burg zu ih­ren El­tern, den Klei­nen nahm sie mit. Erst sechs Wo­chen spä­ter kehr­te Po­powa zu­rück. Sie sagt, sie kön­ne es sich nicht er­klä­ren, war­um sie ab­ge­hau­en sei. »Ein Kurz­schluss.« Das al­les ist nicht an­ge­klagt, das al­les ist er­laubt. Aber es ist be­deut­sam, um das Um­feld zu ver­ste­hen, in dem eine an­de­re Frau schwer­wie­gen­de Vor­wür­fe ge­gen den Hoch­schul­pro­fes­sor er­hebt, eine 34-jäh­ri­ge Aka­de­mi­ke­rin. Sie sagt laut An­kla­ge­schrift, Hans-Jür­gen von Bose habe sie wäh­rend ih­rer mehr­mo­na­ti­gen Be­zie­hung drei­mal ver­ge­wal­tigt. Er habe sei­ne Po­si­ti­on als Pro­fes­sor aus­ge­nutzt, um sie un­ter Druck zu set­zen. Ley­la Ab­as­si(*) lern­te den Pro­fes­sor über ih­ren Bru­der ken­nen, der bei ihm stu­dier­te. Sie war 22 Jah­re alt, er 53. Sie war be­ein­druckt von sei­ner »Un­bor­niert­heit und Le­ben­dig­keit«, er von ih­rer »ori­en­ta­li­schen Schön­heit«. Mit sei­nen Mo­no­lo­gen zog er sie in sei­nen Bann. Ging es an­fangs noch um The­men der Kunst und Mu­sik, sprach der Pro­fes­sor ir­gend­wann von sei­nen se­xu­el­len Be­dürf­nis­sen. Sie über­nach­te­te in sei­ner Woh­nung, sie ka­men sich auch se­xu­ell nä­her. Im Nach­hin­ein kann man schwer sa­gen, wer den Im­puls zu se­xu­el­len Ex­pe­ri­men­ten gab. Die bei­den be­such­ten nun re­gel­mä­ßig Swin­ger­klubs, manch­mal ka­men an­de­re Män­ner nach Hau­se. Es war sein Wunsch, ihr beim Sex mit ih­nen zu­zu­se­hen. Bose habe sich ir­gend­wann nicht mehr an­ge­strengt, sei­ne Ag­gres­sio­nen und Per­ver­sio­nen zu kon­trol­lie­ren, sag­te Ab­as­si der er­mit­teln­den Be­am­tin. Bose sagt, sei­ne Ge­lieb­te habe sicht­lich Ver­gnü­gen beim Sex mit an­de­ren Män­nern ge­habt. Hin­ter­her habe sie das nicht ein­ge­stan­den, »da war ich rich­tig böse«. Da sei mal ein Aschen­be­cher ge­flo­gen, da habe er viel­leicht den Satz ge­sagt, den Ley­la Ab­as­si in ih­rer Ver­neh­mung zi­tier­te: Er brau­che nur hin­zu­lan­gen, dann kle­be ihr Ge­hirn schon an der Wand. Er sei ein Cho­le­ri­ker, ernst mei­ne er das nicht. In nüch­ter­nen Wor­ten be­schreibt Ab­as­si acht Jah­re spä­ter der Po­li­zei, wie Bose drei­mal in sie ein­ge­drun­gen sei, ohne dass sie es ge­wollt habe. Manch­mal sei sie apa­thisch ge­we­sen, de­hy­driert und aus­ge­hun­gert. Sie habe ge­weint, etwa wenn sie von der Flucht aus ih­rer Hei­mat im Na­hen Os­ten er­zähl­te. Die­se Mo­men­te to­ta­ler Er­schöp­fung habe Bose aus­ge­nutzt. An die Wein­krämp­fe kön­ne er sich zwar er­in­nern, sagt Bose. Aus ei­ner trös­ten­den Um­ar­mung sei dann aber ein­ver­nehm­li­cher Sex ge­wor­den. Ley­la habe je­der­zeit ge­hen kön­nen, eine Flucht­tür zur Feu­er­trep­pe sei gleich ne­ben dem Schlaf­zim­mer ge­we­sen. »Die Vor­wür­fe sind ab­surd.« Die Staats­an­walt­schaft Mün­chen sieht sich nach in­ten­si­ven Er­mitt­lun­gen in ih­rer Ein­schät­zung be­stä­tigt: Sie wirft Hans-Jür­gen von Bose vor, er habe ge­zielt ein Kli­ma der Ge­walt und der Aus­weg­lo­sig­keit für die Be­trof­fe­ne ge­schaf­fen. Die­se habe um ihr Le­ben ge­fürch­tet, weil er ne­ben sei­nem Bett eine Waf­fe auf­be­wahr­te. Im Haus fand die Po­li­zei eine Schreck­schuss­pis­to­le. Kom­po­nist Eg­gert Ge­gen den Vor­ge­setz­ten aus­ge­sagt Wich­ti­ger aber ist ein an­de­res Druck­mit­tel, das die Staats­an­wäl­te an­füh­ren: Bose habe sei­ne Macht als Pro­fes­sor des Bru­ders an der Mu­sik­hoch­schu­le und als ein­fluss­rei­che Per­sön­lich­keit in der Mu­sik­sze­ne ge­zielt aus­ge­nutzt, um sei­ne Be­dürf­nis­se zu be­frie­di­gen. Er habe der Ge­schä­dig­ten an­ge­droht, er kön­ne ih­ren Bru­der rui­nie­ren. Bose sagt, es sei eine »glat­te und ex­trem bös­ar­ti­ge Lüge«. Eine re­nom­mier­te Psy­cho­lo­gin, die im Auf­trag des Land­ge­richts ein aus­sa­ge­psy­cho­lo­gi­sches Gut­ach­ten er­stellt hat, hält ge­ne­rell eine ab­sicht­li­che Falsch­be­zich­ti­gung der Frau für un­wahr­schein­lich. Al­ler­dings könn­ten sich de­ren Schil­de­run­gen in der Er­in­ne­rung teil­wei­se ver­zerrt ha­ben. Auch auf Grund­la­ge des Gut­ach­tens prüft das Land­ge­richt Mün­chen, ob es die An­kla­ge ge­gen Hans-Jür­gen von Bose zu­lässt. Drei Jah­re sind seit der Haus­durch­su­chung ver­gan­gen, ohne dass das Ge­richt ent­schie­den hät­te, was die Si­tua­ti­on für bei­de Sei­ten un­er­träg­lich macht: für die be­trof­fe­ne Frau, die auf Ge­rech­tig­keit hofft. Für den Be­schul­dig­ten, der sei­ne Un­schuld be­wei­sen will. Auch Sieg­fried Mau­ser tut sich schwer, Schuld bei sich zu fin­den. Er habe es ver­sucht, sagt der Ex-Prä­si­dent, als er sich An­fang Mai in ei­nem sel­te­nen Mo­ment bei ei­ner Ver­an­stal­tung bli­cken lässt, bei der Ver­lei­hung des Ernst von Sie­mens Mu­sik­prei­ses im Münch­ner Prinz­re­gen­ten­thea­ter. »Mir ist es bis­lang nicht ge­lun­gen.« Mau­ser ist ein an­ge­se­he­ner Kon­zert­pia­nist, Kam­mer­mu­si­ker und Lied­be­glei­ter. Als Mu­sik­wis­sen­schaft­ler und Prä­si­dent ei­ner der bes­ten Mu­sik­hoch­schu­len Deutsch­lands ge­noss er bald ei­nen Ruf, der über Bay­ern hin­aus­ging. Für die Staats­an­wäl­te aber ist er ein Mann, der eine un­be­kann­te Frau wie ne­ben­bei ver­ge­wal­tig­te. Ge­rüch­te über den ba­ro­cken Frau­en­hel­den gab es schon lan­ge, am 13. Mai 2016 kam es erst­mals zu ei­ner Ver­ur­tei­lung. Im April 2009 soll der Pro­fes­sor eine Kol­le­gin ge­gen ih­ren Wil­len ge­küsst und se­xu­ell ge­nö­tigt ha­ben. Ein Schöf­fen­ge­richt ver­ur­teil­te ihn zu 15 Mo­na­ten Frei­heits­stra­fe auf Be­wäh­rung und Zah­lung von 25 000 Euro, in der Be­ru­fung wur­de die Stra­fe auf neun Mo­na­te re­du­ziert. Über die Re­vi­si­on muss noch ent­schie­den wer­den. Von ei­nem an­de­ren Vor­wurf sprach ihn das Ge­richt frei: 2012 hat­te Mau­ser ei­ner re­nom­mier­ten Kon­zert­gi­tar­ris­tin meh­re­re Zun­gen­küs­se auf­ge­nö­tigt und sie in den Dienst­räu­men wäh­rend ei­ner Pro­be an den Ge­ni­ta­li­en be­rührt. Die Frau habe sich nicht er­kenn­bar ge­gen ihn zur Wehr ge­setzt, stell­te das Ge­richt fest. Ein Ar­gu­ment, das Mau­sers An­wäl­te im lau­fen­den Ver­fah­ren an­brin­gen: Die Frau, die sagt, sie sei im Prä­si­den­ten­zim­mer ver­ge­wal­tigt wor­den, habe spä­ter mit Mau­ser ein­mal ein­ver­nehm­lich Sex ge­habt. Die drei Ver­tei­di­ger glau­ben, dar­in ei­nen Wi­der­spruch ent­deckt zu ha­ben. Für den Ham­bur­ger Se­xu­al­wis­sen­schaft­ler Peer Bri­ken ist es al­ler­dings nicht un­ge­wöhn­lich, dass sich die Vor­stel­lun­gen über das, was je­mand als ein­ver­nehm­lich er­lebt, auch kurz­fris­tig än­dern kön­nen. »Man kann bei aus­ge­präg­ter ei­ge­ner se­xu­el­ler Er­re­gung, Ver­liebt­heit, Sti­mu­liert­heit den Schmerz beim Anal­ver­kehr ge­nie­ßen und un­ter den Um­stän­den des ge­walt­tä­ti­gen Aus­nut­zens von Macht und Ab­hän­gig­keit das ein­deu­tig als er­zwun­ge­ne Er­nied­ri­gung er­ken­nen«, sagt Bri­ken. Bei strit­ti­gen Er­fah­run­gen und Tat­sa­chen zwi­schen zwei Men­schen müs­se die­se nor­ma­ti­ve Ent­schei­dung ein Rich­ter tref­fen. Kon­zert­saal in der Hoch­schu­le: Gro­ße Ab­hän­gig­keit vom Do­zen­ten Die An­wäl­tin Ant­je Bran­des, die be­trof­fe­ne Frau­en ver­tritt, sagt: »Wir wis­sen in­zwi­schen von vie­len Frau­en, de­rer der An­ge­klag­te sich ein­fach be­dient hat, er hat sei­ne Macht­stel­lung ri­go­ros aus­ge­nutzt.« Auch die Rek­to­ren­kon­fe­renz der Mu­sik­hoch­schu­len hat sich mit den Vor­gän­gen be­fasst. »Die Zei­ten von Don Gio­van­ni und Fi­ga­ro sind Ver­gan­gen­heit«, sagt die Vor­sit­zen­de Su­san­ne Rode-Brey­mann. Sie be­grü­ße es, dass sich wis­sen­schaft­li­che In­sti­tu­tio­nen zum The­ma der se­xu­el­len Überg­rif­fe klar po­si­tio­nier­ten und Maß­nah­men so­wie Stan­dards ent­wi­ckel­ten. In der Rek­to­ren­kon­fe­renz habe man schon vor zwei Jah­ren da­mit an­ge­fan­gen. »Al­ler­dings ob­liegt die Um­set­zung den ein­zel­nen Hoch­schu­len.« An der Münch­ner Hoch­schu­le wan­deln sich die Struk­tu­ren nur lang­sam. Zu sta­bil wa­ren sie, so­dass macht- und selbst­be­wuss­te Prot­ago­nis­ten wie Mau­ser und Bose über Jah­re un­ge­hin­dert agie­ren konn­ten. Bei­de Pro­fes­so­ren wa­ren be­freun­det und hal­fen ein­an­der. Sie tran­ken Bier zu­sam­men und schwärm­ten zeit­wei­lig für die­sel­be Frau. Es führ­te dazu, dass Sieg­fried Mau­ser sich am 8. Mai 2007 von der Auf­sichts­pflicht als Rek­tor dis­tan­zie­ren woll­te – aus per­sön­li­cher Be­fan­gen­heit. In die­sem Um­feld kam es vor, dass Do­zen­ten mit ih­ren Stu­den­tin­nen Af­fä­ren ein­gin­gen und Kin­der mit ih­nen zeug­ten. Es war auch kei­ne Sel­ten­heit, dass of­fen se­xu­el­le For­de­run­gen ge­stellt wur­den, wie meh­re­re Zeu­gen vor Ge­richt aus­sag­ten. Man­cher Do­zent tarn­te sei­ne se­xu­el­le Gier of­fen­bar als Übung für die Büh­ne. Eine Stu­den­tin er­in­nert sich an eine Ver­ge­wal­ti­gungs­sze­ne, die ein Pro­fes­sor wie­der und wie­der ein­stu­die­ren ließ. »Ich stand an der Säu­le, und mein männ­li­cher Kom­mi­li­to­ne soll­te mich ›na­geln‹, so nann­te es der Do­zent«, er­zählt sie. »Nach Mei­nung des Pro­fes­sors hat sein Be­cken aber nicht au­then­tisch ge­nug ge­gen meins ge­knallt. Also stell­te sich der Pro­fes­sor hin­ter den jun­gen Mann und zeig­te, wie man es rich­tig macht.« Die Stu­den­tin möch­te ih­ren Na­men nicht ver­öf­fent­licht se­hen. Die Angst, of­fen zu spre­chen, ist bei vie­len noch im­mer groß. Die Hoch­schul­lei­tung be­teu­ert in in­ter­nen Run­den, sie tue al­les, um die At­mo­sphä­re zu ver­bes­sern. Sie ver­weist auf ei­nen Fly­er, den je­der Stu­dent in die Hand ge­drückt be­kommt, mit dem Mot­to »Nein heißt Nein«. Als die ehe­ma­li­ge Frau­en­be­auf­trag­te vor Ge­richt zu die­sem Fly­er be­fragt wur­de, sag­te sie: »Da gab es ei­nen, ja. Mehr weiß ich nicht.« Die Rich­te­rin hak­te nach: »Aber Sie müs­sen es doch wis­sen! Sie wa­ren die Frau­en­be­auf­trag­te!« Die Ge­fahr sol­cher Struk­tu­ren war der Hoch­schul­lei­tung schon lan­ge be­kannt, spä­tes­tens seit 1995. Der 16-jäh­ri­ge Jung­stu­dent Hein­rich Et­ten­ho­fer(*) be­rich­te­te da­mals, Pro­fes­sor Bose habe ihm se­xu­el­le Avan­cen ge­macht. Sei­ne El­tern hät­ten sich wahr­schein­lich ge­wun­dert, wenn sie ge­wusst hät­ten, dass der Pro­fes­sor den ta­len­tier­ten Jun­gen gleich bei der ers­ten Be­geg­nung zum Eis­es­sen aus­führ­te und spä­ter an­bot, er kön­ne nach ei­nem Kon­zert bei ihm über­nach­ten. Zu­nächst ver­trau­te sich der Jung­stu­dent sei­nem Leh­rer am In­ter­nats­gym­na­si­um an. Er er­zähl­te ihm auch, dass der Pro­fes­sor ihn auf­ge­for­dert habe, »das wil­de Tier« in sich her­aus­zu­las­sen. Der Gym­na­si­al­leh­rer un­ter­nahm nichts, erst Et­ten­ho­fers Kla­vier­leh­re­rin sah Hand­lungs­be­darf. Sie kann sich noch heu­te an al­les er­in­nern. Sie rief den Pro­fes­sor an und ver­wi­ckel­te ihn in ein Ge­spräch, das sie mit ei­nem al­ten An­ruf­be­ant­wor­ter mit­schnitt. Aus­ge­stat­tet mit die­sem Ma­te­ri­al, be­schwer­te sie sich bei der Mu­sik­hoch­schu­le: Bose habe sei­ne Stel­lung als Lehr­per­son sträf­lich aus­ge­nutzt. Er habe den Schü­ler be­drängt zu­zu­ge­ben, schwul zu sein. In der Hoch­schu­le lös­te der Mit­schnitt Un­ru­he aus. Der Kanz­ler in­for­mier­te das baye­ri­sche Kul­tus­mi­nis­te­ri­um, ein Re­gie­rungs­di­rek­tor bat dar­um, die Er­mitt­lun­gen dis­kret ab­lau­fen zu las­sen, der Mi­nis­ter wur­de ein­ge­weiht. Schließ­lich er­fuhr auch der Va­ter des Jun­gen von den Vor­wür­fen. Er ging zur nächs­ten Po­li­zei und woll­te An­zei­ge er­stat­ten. Die Po­li­zis­ten rie­ten ihm ab: Es sei ja nichts Hand­fes­tes vor­ge­fal­len. Ohne El­tern und An­walt wur­de der Jung­stu­dent in die Hoch­schu­le ge­la­den und zwei Stun­den lang be­fragt, spä­ter folg­te eine An­hö­rung im Mi­nis­te­ri­um. Er woll­te un­be­dingt Kom­po­si­ti­on stu­die­ren und war dank­bar, dass die Hoch­schu­le ihm we­nig spä­ter ge­stat­te­te, den Leh­rer zu wech­seln. Im Ge­gen­zug un­ter­schrieb er ein Pro­to­koll, das nach sei­ner heu­ti­gen Ein­schät­zung mehr als be­schwich­ti­gend war. Hans-Jür­gen von Bose sagt, die In­itia­ti­ve sei von dem Jun­gen aus­ge­gan­gen, der ihn bei der Auf­nah­me­prü­fung stän­dig an­ge­starrt habe. Er habe sich mit ihm ge­trof­fen, Eis ge­ges­sen und ihn ein paar­mal un­ter­rich­tet, da­nach habe es kein Tref­fen ge­ge­ben. Er sei dann ins Mi­nis­te­ri­um zi­tiert wor­den, weil sich der Jun­ge be­schwert habe. Dort habe man ihn vor »ei­nem Skan­dal« ge­warnt, das Mi­nis­te­ri­um hat­te sei­ne Oper »Schlacht­hof 5« nach Bo­ses An­ga­ben mit 100 000 Mark fi­nan­ziert. Kur­ze Zeit spä­ter habe er den Jun­gen auf der Stra­ße ge­trof­fen und in sei­ne Woh­nung ge­be­ten. Erst da habe er ihn da­mit kon­fron­tiert, dass er wohl mit sei­ner Ho­mo­se­xua­li­tät nicht zu­recht­kom­me. Das wis­se er, weil es ihm in sei­ner Ju­gend ge­nau­so ge­gan­gen sei. Der Stu­dent hat noch den Ab­schluss ge­macht, aber da­nach auf­ge­hört zu kom­po­nie­ren. Er sagt, dass er mit die­sen Men­schen nichts mehr zu tun ha­ben wol­le. * Na­men ge­än­dert. Martin Knobbe, Jan-Philipp Möller

Datenschützer und Journalisten


--

"In China ist der Kunde gläsern. 800 Millionen Kunden, Nutzerprofile, Gesichtserkennung: Alibaba überwacht den Alltag der Chinesen. Wie genau, zeigt ein Besuch im Supermarkt der Zukunft. Von Felix Lee, Peking"

Das Folgende sage ich in solchen Zusammenhängen immer, und ich habe es auch hier im Kommentarbereich, wenn ich mich recht erinnere, schon zweimal gesagt. Also – das mit dem gläsernen Menschen / Kunden bleibt so lange eine völlige Schimäre, als man nicht sagt, was daraus folgt. Für viele Leute steht im Hintergrund offenbar: „Da gibt es jemanden, der mich persönlich, mich, Franz Meyer, überwacht und alles über mich weiß!“ Das ist aber weder bei Amazon noch bei Alibaba irgendwie das Ziel, schon allein, weil es nicht die Kapazität gibt, auf irgendjemanden als Einzelperson zu schauen. Einzelpersonen interessieren nicht, soweit sie nicht Verbraucher sind, die man – als Gruppe oder Cluster – halten kann und bei denen man noch mehr Geld herausholen kann. Das geht subtil und, was Amazon angeht, tatsächlich vor allem ÜBER DAS GROSSE SCHLAGWORT "KUNDENFREUNDLICHKEIT". (Warum ist Amazon so groß geworden? Weil es in Sachen Kundenfreundlichkeit überzeugend auftritt!)

Also – ich sehe hier vor allem Journalisten und Datenschützer unterwegs, die Schimären aufbauen, die bei den Leuten in den Köpfen wirken sollen. Die meisten Menschen sind aber durchaus imstande, ihre eigenen Interessen und auch irgendwelche Bedrohungen zu überblicken. Sie brauchen da keine Gouvernanten, die sie ständig ermahnen und auf irgendetwas aufmerksam machen.

Mittwoch, 9. Mai 2018

Die Programm-Macher können kein Deutsch!

Hier geht es um CorelPaint. Es könnte auch ein anderes Programm sein. Also -- ein Beispiel nur.

--

Ich arbeite an einer Grafik und kriege wieder mal den Föhn! Die Programm-Macher, denen ich ja wegen ihres tollen Programmierkönnens auf ewig dankbar bin -- sie können einfach kein Deutsch oder Englisch oder irgend eine andere normale Sprache. Sie können nicht aus ihrer Programmierer-Rolle raus!

Ich will eine Farbe transparent machen. Das geht, ich weiß. Aber wie bei CorelPaint? Nach langem Suchen eine Hilfe:

--

Ausgewählte Farben in Objekten transparent machen

Sie können alle Pixel einer bestimmten Farbe oder eines Farbbereichs im aktiven Objekt transparent machen. Wenn Sie einen oder alle der Farbauswahlknoten entfernen, werden die Pixel einer bestimmten Farbe wieder deckend.

So machen Sie ausgewählte Farben in einem Objekt transparent

1. Wählen Sie ein Objekt aus.

2. Klicken Sie in der Hilfsmittelpalette auf das Hilfsmittel Farbtransparenz .

3. Geben Sie in der Eigenschaftsleiste im Feld Toleranz einen Wert ein, um den Farbbereich festzulegen, der transparent werden soll.

Wenn Sie die umgebenden Farben mit den transparenten Pixeln überblenden möchten, geben Sie im Feld Transparenzglättung einen Wert ein. Je höher der Wert ist, desto glatter ist der Übergang.

4. Klicken Sie auf eine Farbe im Bildfenster.

Einige der in dieser Hilfe beschriebenen Funktionen sind in der CorelDRAW Home & Student Suite X8 nicht enthalten, sondern nur in der CorelDRAW Graphics Suite X8 verfügbar.

Copyright 2016 Corel Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

--

Verschenkt die Rechte! Da ist nichts, was wert wäre, aufgehoben oder eingeklagt zu werden!

Ich könnte jetzt eine ganze Abhandlung schreiben, warum diese Formulierungen sowas an den sprachlichen Möglichkeiten vorbeigehen! 

Ich nehme nur etwas extrem Schlichtes heraus:

"Einige der in dieser Hilfe beschriebenen Funktionen sind in der CorelDRAW Home & Student Suite X8 nicht enthalten, sondern nur in der CorelDRAW Graphics Suite X8 verfügbar."

Ja, Leute, wollt ihr mich in den Wahnsinn treiben? "Einige Funktionen"?! Die Frage ist doch schlicht: 
  • Welche Funktionen? 
Soll ich denn nach Indien reisen, um herauszufinden, welche Funktionen gemeint sind, oder was?

Und jetzt auch das noch:

"Wenn Sie einen oder alle der Farbauswahlknoten entfernen, werden die Pixel einer bestimmten Farbe wieder deckend."

Das ist sowas von beknackt formuliert! Wer ruft mich an und gibt mir 5 Euro, damit ich einen vernünftigen, verständlichen Satz draus mache?!