Sonntag, 30. November 2014

Google: Kritik der Kritik

Das kopiere ich aus dem Wikipedia-Café hierher. Ich hab es heute gegen 1 Uhr gepostet. Auf der Wikipedia-Seite alles mit Links, die ich hier weglasse.

Eigentlich ist es ja Google ein Dauerthema. Im Moment geht die Kritik an Google so: "Pro Google-Entflechtung: Internet statt Google-Net // Das Europaparlament fordert eine Entflechtung von Google. Das ist ein notwendiger Schritt. // Zerschlagungsstreit: Google spendet für EU-kritische US-Abgeordnete. // Das EU-Parlament will eine Zerschlagung von Google prüfen. US-Abgeordnete mahnen: Lasst unseren Konzern in Ruhe. // Google-Befürworter kassierten Spenden von Google." (Alles: Erste Artikel bei Google News (!) von heute)

Zunächst mal: Nein, ich werde für das Folgende nicht bezahlt. Ich stehe auch in keinem näheren Kontakt zu Google, außer dass ich die Suchmaschine und ein paar Dienste benutze und für 100 GB G-Drive bezahle. (Na gut, ich habe mit einem gewissen Jacob in den USA drei Mails getauscht, der mich in Sachen Google Drive sehr nett beraten hat. Das war aber rein technisch.) Es geht mir darum, dass ich ein paar Punkte in der Google-Kritik sehe, die mir blödsinnig -- ok, vorsichtiger: wenig durchdacht vorkommen. Ich gehe mal von eine paar Voraussetzungen aus, die ich für selbstverständlich richtig halte.

  • Google ist eine von vielen Suchmaschinen. Es ist den Kritikern wie auch überhaupt allen unbenommen, eine andere Suchmaschine zu benutzen. Es gibt ja genügend andere. (Vgl. "So entkommen Sie dem Google-Monopol" (DIE WELT))
  • Es ist auch allen Kritikern unbenommen, sich zusammenzutun und eine Suchmaschine nach ihren eigenen Vorstellungen einzuführen und zum Erfolg zu führen. So schwierig ist das nicht, wie die Berichte über eine neue Google-Alternative namens Qwant zeigen. ("Mit Qwant geht eine neue Google-Alternative in Deutschland an den Start. Die französische Suchmaschine will sich vor allem durch besseren Datenschutz von der Konkurrenz aus Mountain View abheben." Na also!)
  • Ich nehme an, dass das so oft kritisierte Google ("Monopolist", "Krake") einfach deshalb so viel Erfolg hat, weil es -- Achtung jetzt! -- ziemlich gute, grafisch gut aufbereitete Suchergebnisse liefert
  • den Leuten mit Werbung usw. viel weniger auf die Nerven geht als die Konkurrenz (Ergebnisse eines Selbstversuchs mit den Google-Alternativen. Wer anderes zu berichten weiß: Nur her damit!)
Unterm Strich: Ich würde Berichte von Kritikern begrüßen, die skizzieren, wie sie es persönlich in Sachen Suchmaschine halten = Welche Alternative sie benutzen. Das mit dem Berichte-Wunsch gilt für die kritischen Politiker, die Medien und für Kritiker hier. Bis ich in dieser Hinsicht Überzeugendes gelesen habe, gehe ich davon aus, dass

  • die große Anzahl der Internet-Benutzer keine allzu große Angst vor Google hat und, wiewohl durchaus informiert, das Google-Kritikastern für wohlfeil und irrelevant hält (Warum sollten diese User denn nicht zu den Alternativen gehen?!)
  • hier das alte Spiel gespielt wird: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!" (Für die Jüngeren, die diese Redensart nicht mehr kennen: Ich möchte zwei unvereinbare Dinge gleichzeitig haben. Hier: Eine tolle Suchmaschine, die aber nichts verdient (ergo: keine Inhalte abgreift und damit Werbung und geldwertes Wissen generiert, und sowieso genau so ist, wie ich sie haben möchte.)
Zusammenfassung zur Google-Kritik: Hier passt der alte Brecht-Spruch in leichter Abwandlung: "Wäre es nicht doch einfacher, die Google-Kritiker lösten das doofe Google-User-Volk auf und wählten ein anderes?"

[Falls sich jemand fragt, warum ich so ausführlich werde: Ich bin dabei, Material zusammenzutragen. Thema: "Die Grundlagen des Argumentierens". Das hier ist dennoch kein Spiel. Ich vertrete hier ganz ernsthaft meine Meinung in der Sache. Und aus Erfahrung noch das: Bitte beim Thema bleiben!]

-- Erste Antwort --

Ich halte nichts von dieser Regulierung eines "unbezahlten" Dienstes. Wenn andere SuMas besser (was heisst das?) werden, werden sie sich durchsetzen. // Also das gleiche wie bei Facebook aktuell: Einige Hundertausende wandern ab und schreiben sich bei Alternativen ein. // Wenn Google eines Tages "den Leuten wirklich weh tun wird", werden sie mit den Füssen abstimmen. Bis dahin möchte ich es nicht missen. Ja ihr Google-Bastarde! Ich gebs zu! Aber ohne mich ...? Was wärt ihr ohne Leute wie mich...? Na!! Bastarde!!! GEEZER… nil nisi bene 30. Nov. 2014

Freitag, 28. November 2014

Tuğçe Albayrak

Wäre ich nicht -- zum allerersten Mal und aus einem Grund, der hier nichts zur Sache tut -- auf die Seite der EMMA gegangen, ich hätte nie etwas von Tuğçe Albayrak gehört. Dabei entgehen mir solche Meldungen nicht. Sie standen nur nicht in den Zeitungen, die ich normalerweise lese. Warum eigentlich nicht?

Nun gut, die Sache ist recht neu, und vielleicht habe ich die Meldung übersehen.

"... Inzwischen ist diese junge Frau tot. Sie hat den Beistand für euch mit dem Leben bezahlt. Einer von den drei Typen hat, als sie das Lokal verließ, so auf sie eingeschlagen, dass sie stürzte und ins Koma fiel. Es war anscheinend ein 18-Jähriger mit dem Spitznamen „Jugo“ und einer langen Vorstrafen-Latte. / Die Frau, die euch zur Hilfe eilte, war Tuğçe Albayrak, 23 Jahre alt und studierte in Gießen. Sie war an diesem Abend mit ihren Freundinnen in einer Frankfurter Disco gewesen, hatte übermütig gefeiert und war zum Abschluss noch zu McDonald gegangen."

Der Mädels-Stil von EMMA ist nicht meiner, aber die Sache -- die Sache verdient doch, dass man sie öffentlich macht, diskutiert und darauf drängt, dass so etwas nicht passieren darf.

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Ich habe nachgesehen: die Süddeutsche bringt eine kleine Meldung. Der SPIEGEL, online, sogar etwas mehr. 

Und dann natürlich das fein ziselierte deutsche Recht: "Der 18-Jährige sitzt in U-Haft und schweigt. Er sei der Justiz zwar bereits bekannt, aber kein Intensivtäter. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Für eine Tötungsabsicht gebe es keinen Anhaltspunkt." Was fehlt: Das war keine Schlägerei zwischen jungen Männern. Ein junger Mann schlägt eine junge Frau ... Wird die zu vermutende relative Wehrlosigkeit des Mädchens auch juristisch gewertet, so wie die nicht vorhandene 'Tötungsabsicht'? Vielleicht muss ich doch öfter mal EMMA lesen, trotz des Mädels-Stils.

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Nachtrag (30.11.2014): Nein, das mit dem "es wäre mir entgangen" da oben, stimmt nicht. Ich war nur zufällig sehr früh dran und auf der EMMA-Site. -- Noch das -- Meinung: Der Tatbestand "Körperverletzung mit Todesfolge", der ein relativ mildes Urteil nach sich zieht, sollte überdacht werden. Es  ist ja klar und muss klar gemacht werden, dass beinahe jedes Zuschlagen unter bestimmten Umständen (X fällt und schlägt mit dem Kopf auf eine Kante, usw.) zum Tod führen kann. Körperliche Gewalt muss in Zukunft generell viel härter bestraft werden als heute!

Politische Denkmuster in D

Das Wikipedia-Café ist ein Ort, in dem Fragen aufkommen und Antworten provoziert werden. Dafür sei das Café gelobt. Heute: Die IP 112.198.77.244 fragt am 28.11.2014:

Homophobie in Afrika als Ergebnis / Folge der Kolonialpolitik? // Ist diese weit verbreitete Homophobie in Afrika eigentlich nichts anderes als Ergebnis der Indoktrination der europäischen Kolonialherren?

Ich komme dazu, das, was ich schon lange mal notieren wollte, zu notieren:

Eine benachbarte und mindestens ebenso interessante Frage lautet: Wie kommt es, dass eine gewisse, medial durchaus einflussreiche Schicht in Deutschland (und manchmal, wenn auch seltener: in Europa) für alle Ungerechtigkeiten und Blödsinnigkeiten, die es in der Dritten oder Vierten Welt gibt, die zurückliegenden Untaten der Großväter, Urgroßväter und noch weiter zurückliegenden Altvorderen verantwortlich macht? Als ob das Böse nicht einfach aus einer Traditionsgemengelage heraus entstehen könnte. Und als ob 50 Jahre nicht ausreichend sein könnten, um importierte oder oktroyierte falsche Muster aus eigener Kraft zu überwinden. Überhaupt der Zwang, Fehlentwicklungen im Kulturellen und Politischen immer, damit es schlicht bleibt, monokausal irgendwo vom Kolonialismus, Imperialismus usw. herzuleiten, das hat doch auch was von einer Zwanghaftigkeit. Weiterführende Frage: Wo kommt diese Zwanghaftigkeit eigentlich her? -- Wer zu solchen Denkmustern neigt, sollte die Kausalitäten mal weitertreiben: Woher kommt der Kolonialismus und Imperialismus? Von den alten Römern? Und woher hatten die es? -- Vielleicht kommt dann der eine oder die andere auf die vernünftige Schlussfolgerung: Das Böse und Blöde und den menschliche Irrsinn gibt es, und wenn die "Verhältnisse" unglücklich sind und die Abwehrkräfte schwach -- siehe unsere NS-Vergangenheit, aber auch die anderen Mörder-Regime, die wir vor kurzem hier hatten --, dann kommt das Böse und Blöde und der Wahnsinn so richtig offiziell an die Macht.

Donnerstag, 27. November 2014

Mona Lisa. Wie groß ist das Bild denn nun?

Man ahnt es ja nicht, worauf man so kommen kann. Ich bin ein Verehrer der Mona Lisa, fast so, als wäre sie eine lebendige Frau. Heute kommt mit die Frage: Wie groß ist die Mona Lisa wirklich? Und wie sind die exakten Proportionen des Bildes?

Ich schaue in der Wikipedia nach, hole mir das Bild von dort, und dann? Ich schreibe auf:

Ich habe mal spaßeshalber die Abbildung oben rechts in Irfanview geladen. Da kommt, wenn man das Bild vergrößern lässt, (a) bei einer Höhe von 77 cm eine Breite von 51,67 cm, nicht von 53 cm raus. Wobei es ja ohnehin, wie ich finde, (b) eigenartig wäre, wenn die Mona Lisa in glatten Zentimeter-Angaben zu fassen wäre. Irgendein Hinweis / eine Erklärung zu (a) und / oder (b)?

Die Userin (?) Alinea antwortet wenig später:

Die offizielle Angabe, die ich gefunden habe, befindet sich hier und entspricht den angegebenen Maßen.

Und ich sage:

Dank für den sehr schnelle Hinweis, Alinea! Ja, da stehen die 77 x 53 cm, die auch die Wikipedia übernimmt. Aber wie gesagt -- Entstehungszeit: "1er quart 16e siècle". Meter und Zentimeter sind ja später erfunden worden. Also könnte man wohl auf die Millimeterebene gehen. Was das Foto angeht: Die Erklärung könnte nur sein, dass links / rechts ca. 1,5 cm abgeschnitten worden sind oder dass die Proportionen Länge : Breite nicht stimmen.

Jetzt wieder Alinea:

Mag sein, Delabarquera, aber eine weitere Recherche lohnt nicht. Die offiziellen Maßangaben sind für uns verbindlich. Und eine Anfrage dort möchtest Du sicher nicht starten ... :-o VG Alinea

Jetzt bin ich natürlich angefixt. Ich suche ein wenig, und es kommt heraus:

Ok, ich will es nicht zu weit treiben, Alinea. ;-) Nur das noch: "What size is the Mona Lisa painting by Leonardo da Vinci? ... It is 31x21 inches = 77x53 cm. The recent thorough examination of Mona Lisa in 2004, documented in the book 'Mona Lisa, Inside the Painting' (Abrams) has revealed many fascinating new bits of data never before known or revealed. The exact size of the painting on a poplar wood panel is 79.4 cm by 53.4 cm by 1.4 cm thick in inches that is 31.25" x 21.02 x 0.55 thick." Das ist natürlich keine seriöse Quelle. Man müsste mal in "the book" nachschlagen.

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Aus der Diskussionsseite: Schön der Tonfall, mit dem versucht wird, wie selbstverständlich und etwas gönnerhaft, eine Rangordnungen einzführen:

Das kannst Du ja tun. [Gemeint ist: die Maße nachzutragen.] Mehr als eine Fußnote zu den herausgefundenen Daten ist aber nicht drin, die offiziellen müssen bleiben. Es gibt schon genug Spekulationen zur ML ;-) VG -- Alinea 27. Nov. 2014

Nun sind Größenangaben eine der ganz wenigen Dinge, über die es eigentlich keine "Spekulationen" geben sollte. Und das ist natürlich schon vor den Angaben klar. -- Nun also, ich bin gespannt, ob das so stehen bleibt:

Ok, gemacht. (Mit ein wenig Verwunderung darüber, dass dieses Buch 'Im Herzen der Mona Lisa' zwar in der Literaturliste vorhanden war, dass da aber offenbar nie jemand reingesehen hat.) --Delabarquera 6. Dez. 2014

Die neue Pariser Pyramide

Wie wird die neue Pyramide in Paris denn nun aussehen, wenn sie denn je gebaut wird? Design: Herzog & de Meuron architects.

Die Bilder, die man hier sieht, zeigen ja höchst Unterschiedliches. 



Aber faszinieren kann die Sache schon. Zumindest, wenn man Pyramidologe ist.

Jaguar (Auto)

Ein eingehefteter Teil im neuesten SPIEGEL. "Wie lange dauert es, Sie zu begeistern?" Ein neuer Jaguar, geheimnisvoll-verschattet fotografiert. Wem gehört eigentlich gegenwärtig die traditionreiche Autofirma Jaguar? Dass die Marke noch selbständig ist, kann man ja nicht annehmen. BMW vielleicht? Nein. Die Wikipedia weiß es natürlich.

"Nachdem Anfang 2007 Aston Martin aus der PAG herausgelöst und verkauft worden war, gelang in der ersten Jahreshälfte der Verkauf der Marken Jaguar und Land Rover an die indische Tata. Tata erwarb damit auch die Namensrechte an Daimler, Lanchester und Rover."

Tata. Da staunt der Laie.

Mittwoch, 26. November 2014

Mord München - Köln?

"Wie bereits mehrfach berichtet, wurde am Dienstag, 28.05.2013, gegen 22.05 Uhr, in München, Erhardtstraße ein italienischer Radfahrer von einem bislang unbekannten Mann getötet."

War dieser Mario F. am 28. Mai 2013 in Müchen, in der Muffathalle? Wer hat denn damals ein Konzert gegeben? Ich meine, es gibt wohl nicht so viele Männer, die wegen Lappalien mit dem Messer zustechen.

Köln – Mario F. (27) bestellte am Freitagnachmittag bei „Pizza Hut“ im Hauptbahnhof etwas zu essen. Kurz darauf erstach er den Verkäufer – weil ihm die Pizza nicht schmeckte! ... Danach wird er ins Präsidium gebracht. Die Mordkommission ermittelt. Dazu werden auch die Aufzeichnungen der Video-Überwachung ausgewertet. / Heute wird Mario F. dem Haftrichter vorgeführt. Der 27-Jährige, der auf Techno und die „Böhsen Onkelz“ steht, ist Fan von Borussia Dortmund. Möglicherweise war er von Saarburg aus auf dem Weg nach Paderborn. (BILD)


Erschossen: Michael Brown

Polizist: Darren Wilson, Diese Sache in der Stadt St. Louis, Stadteil Ferguson / USA:

Wie man das Rechtssystem der USA einschätzt, ist eine komplexe Frage. Grob kann man sagen: Es setzt, via Jury, oft auf Volkes Stimme. Das kann man gut finden (wegen der direkten Beteiligung normaler Bürger) oder schlecht (wegen des möglicherweise juristisch wenig fundierten Urteils).

Wie war die Jury zusammengesetzt? // Die Jury bestand aus zwölf Geschworenen - sieben Männern und fünf Frauen, neun Weißen und drei Schwarzen. Dies entspricht zwar der Zusammensetzung in St. Louis, nicht aber dem des Stadtteils Ferguson, wo zwei Drittel der Einwohner Schwarze sind. Geheim blieb, ob die Jury einstimmig für den "Freispruch" entschieden hat. Laut der "New York Times" sollen mindestens neun Geschworene der Überzeugung gewesen sein, dass die Indizien nicht für eine Anklage ausreichten. (Stern Online)

Jetzt frage ich mich aber doch, ob die Schwarzen-Anteil, in dem -- ja, was und wie? -- bestimmen soll. Proporz des Viertels, in dem das Opfer wohnte, die Tat geschah, beides kombiniert? Anteil in der Stadt, im Land? Da ist es nicht mehr weit zu der Frage, ob dann auch nur schwarze Polizisten in Schwarzenvierteln Dienst tun sollten. Wäre ja mal eine Idee. Und ob die dann weniger oft schießen würden. Und dann würden natürlich endgültig Parallelgesellschaften entstehen, am Ende mit Mauthäuschen und Ausweiskontrolle am Eingang zum Viertel. Wie es das bei den Reichenvierteln manchmal ja schon gibt. 

Unterm Strich: Die, die in Deutschland, weitab vom Geschehen, ihre klaren Urteile fällen, meist gegen den Polizisten und das System der USA -- wie würden die denn reagieren, wenn sie Polizisten wären? Es bleibt der Eindruck, wie auch sonst: die Arbeit delegiert wird, und dann wird besserwisserisch mit der eigenen Meinung draufgehalten.

Sonntag, 23. November 2014

Die "Berliner Verteididung"

Erst als ich das rüberkopiere, um nach der "Berliner Verteidigung" zu suchen, fällt mir der Tippfehler von der Tagesschau-Seite auf. Ein schönes Zeichen! Es sitzen doch Menschen am anderen Ende der Leitung.


Samstag, 22. November 2014

Trichter-Windrad?

Das Folgende kopiere ich mal hierher, aus der Wikipedia-Diskussion zu Windkraftanlagen. Eine Anfrage von mir zuerst, und ein paar Anmerkungen zum Schluss.

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Ich meine mich zu erinnern, dass ich vor vielen Jahren, lange vor dem heutigen "Windenergie-Boom", von einer Form der WKA gelesen habe, die einigermaßen eigenartig war. Ich versuche zu beschreiben: Das Prinzip war eine Art senkrecht aufgestellter Trichter, bei dem der Wind oben und unten vorbeiströmte. Durch die unterschiedlich großen Öffnungen oben / unten entstand ein Sog, der ein liegendes Windrad = Rad mit vertikaler Achse angetrieben hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Gerät eine vernünftige Energieeffizienz hat; ich würde nur gerne wissen, ob es so etwas vom Prinzp her gibt. Dann könnte man immer noch hinzufügen: (sehr) wenig Effizienz. 21. Nov. 2014

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Mag sein, ist aber mangels Sekundärliteratur irrelevant. Es gibt viele solch eigenartiger Konstruktionen, deren Erfinder irrig annehmen, der Aufwand für den feststehenden Teil einer Konstruktion wäre im Vergleich zu den beweglichen Teilen unerheblich, oder irreführend die Effizienz auf die womöglich viel kleinere Rotorfläche beziehen. Rainald62 21. Nov. 2014

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Gesehen habe ich solche Konzeptstudien auch schon. In der Praxis spielen solche Anlagen aber keine Rolle, wenn überhaupt welche errichtet wurden. Ich halte es für diesen Artikel ebenfalls für irrelevant. Andol 21. Nov. 2014

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Einspruch, Euer Ehren! Am gegebenen Beispiel mal das Grundsätzliche, als Variante der Exklusionismus- / Inklusionismus-Debatte: Da ich glaube, dass die WP nicht nur das wirtschaftlich und technisch Erfolgreiche darstellen sollte, sondern einen Überblick geben muss über Denkansätze, bin ich schon dafür, dass auch abseitige Konzepte zumindest erwähnt werden. Es muss ja nicht sehr umfangreich sein. Die WP ist ja kein Ableger eines Wirtschafts- und Technik-Darwinismus. -- Um mal ein technisches Beispiel zu nehmen: der Wankel-Motor. Konzept bekannt, dann endlich aufgegriffen (Ro 80 etc.), wieder fast ganz verschwunden. Das will ich doch in der WP alles nachlesen können! So geht es mir auch bei den WKA. Wer weiß, vielleicht wird aus einer abseitigen Idee ja noch mal was? Wenn einer eine Variante mit hereinnimmt und die Sache neu denkt. Schließlich waren die Windmühlen in unseren Breiten auch einmal nahezu ganz verschwunden. Und dann ... -- In diesem Sinne also! -- Nachtrag: "... ist aber mangels Sekundärliteratur irrelevant". Was es an wiss.-technischer Literatur so alles 'gibt' ist immer eine Frage, der Grabenstiefe. Wenn es ein Konzept gibt, hat irgendwann schon mal jemand was dazu publiziert. Ich dachte halt, dass die Fachleute hier das eher wissen als ich, der ich mich nur informieren wollte. (Heute)

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Und was soll ich sagen? Es geht da in der WP-Diskussion interessant weiter!

Swift - Regener - Urlaub - Grönemeyer

Das habe ich im Auge, das behalte ich im Auge: Wohin sind die Zeiten, in denen angesagte Bands, Sänger, auch Klassik-CD-Produzenten etwas herausbrachten, um dann über CD-Verkauf zu kassieren? Ja, auch das so eine Lizenz zum Gelddrucken. Wenn denn die Menschen die CD haben wollten. 

Die Veränderung begann mit dem alten Napster. Das es heute noch gibt, doch mit dem alten Verschalten von Festplatten "zum gegenseitigen Nutzen" hat das Bertelsmann-Napster ja nichts mehr zu tun. (Gehört in die Rubrik "Was eingeführte, bekannte Namen doch so wert sind".) Also heute -- das Stichwort Spotify. Natürlich gibt es auch andere Dienste. Und dann aber: Das Imperium der Angesagten und Erfolgreichen schlägt zurück. Versucht zurückzuschlagen!

Taylor Swift und die Folgen // Die Musikindustrie kommt ins Grübeln // Streaming-Dienste wie Spotify seien die Zukunft, hieß es lange. Aber Taylor Swift macht da nicht mit, Sven Regener, Farin Urlaub und Herbert Grönemeyer auch nicht mehr. Kippt die Stimmung? // 18.11.2014, von UWE EBBINGHAUS (FAZ Online)

Was heißt da: 'Kippt die Stimmung?' Wessen Stimmung? Und wie spielen die vielen Komponenten zusammen, die am "Kippen" beteiligt sein müssen, damit etwas kippt?

Klar ist, dass selbstbewusste Schüsse nach hinten losgehen können. Die entscheidende Frage: Wollen die "Fans" (alle in Anführungszeichen ist jetzt ein Terminus) den "Künstler" in den Graden "unbedingt und unter allen Umständen" ... "na ja, vielleicht, vielleicht auch nicht" hören. Also, es kann sein, dass Taylor Swift für einige Zeit den "Direktverkauf" durchdrücken kann. Warum nicht direkt von ihrer Homepage aus? Aber irgendwann hat sowas etwas von "Selbstverlag". Das gilt als -- auch ich weiß nicht. Sven Regener -- der durchaus toll ist, je nun: war -- wird das schon nicht mehr durchsetzen können. Die ewige Jugend ist niemandem gegeben.

Trotz ihres Ausstiegs bei Spotify hat die junge Frau mit ihrem neuen Album „1989“ in wenigen Tagen mehr als eine Million Platten verkauft und anschließend eine überfällige Debatte zum Thema Online-Musikhören befeuert. Im Interview mit Yahoo Music sagte sie: „Ich möchte mit meinem Lebenswerk nicht zu einem Experiment beitragen, das nach meinem Gefühl Autoren, Produzenten und Künstler nicht fair entschädigt.“ Und Sven Regener setzt mit der tiefen Stimme eines Hafenmeisters, der auf die Pirate Bays dieser Welt mit väterlicher Strenge blickt, noch einen drauf: „Der Sound bei Spotify ist schlecht, und niemand verdient daran: Das Unternehmen macht Verlust, und für die Künstler gibt es quasi nichts.“

Jaja, der Sound bei Spotify. Vielleicht sind aber weniger Goldöhrchen unter den Musik-Hörern als Sven denkt? Und es ist ja durchaus die Frage, die sich mancher stellt: Willst du gerne diesen Künstler zum Millionär machen? Viele wollen wohl mit ihren Normalohren einfach das mal eben hören. Nicht für die Ewigkeit, nicht um jemanden reich zu machen. Denn klar ist: Die da unten, drei Ligen unter Regener und 10 unter Taylor Swift, die wären schon froh, wenn sie gehört werden und ab und an einen Euro als Aufwandsentschädigung sehen. Da sind wir dann beim Thema: Die Liga-Millionäre möchten ihren Status nicht verlieren. Für die 3. Bundesliga der Künstler ist Spotify wahrscheinlich ganz interessant.

Behalten wir die Sache mal im Auge, wie gesagt.

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P. S. Im Moment wird wirklich viel für Spliff bei Spotify geworben. Was einem da so durch den Kopf geht! Joint. Diese 80er-Jahre-Band. Und das jetzt?

Mittwoch, 19. November 2014

Sebastian Vettel -- Nix Gwies ...

... waos ma net!


Eine ganz unklare Lage:

Spiegel: Vettel wechselt
Focus: Korrektur / Fälschung
Welt: Vettel wechselt
DiePresse: doch noch nicht fix (Hervorhebung von mir. :-)

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Und wo sind wir jetzt, einen Tag später?! Mein knapper Hinweis: Was will Vettel? Er will ein Schumacher werden. Verständlich!

Der spektakulärste Wechsel in der Formel 1 seit Jahren ist perfekt: Sebastian Vettel fährt ab 2015 für Ferrari. Warum verlässt er Red Bull? Und kann Vettel mit der Scuderia um den Titel mitfahren? Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Die kurze Voraussicht der Fachleute

Was haben der Absturz von MH 370 und dier "Tür-Klau" am KZ Dachau miteinander zu tun? In beiden Fällen fasst man sich an den Kopf und fragt sich, warum die Fachleute da nicht vorher über das mögliche Gefährliche nachgedacht haben. Im Falle des Flugzeugs ein unabhängiges Teil, das nur stündlich sendet, aber dafür lange. Das beim Aufbrall abfällt, aufschwimmt, sogar sichtbar ist. Ein Lichtblitz zusammen mit dem Signal im Wasser würde genügen. Und bei dem Dachauer Eisentor? Eine winzige handelübliche Alarmanlage hätte es ja getan. Warum nicht?!

"Mittwoch, 19. November 2014 | Tür-Klau in Dachau | Führen die ersten Spuren zum Täter? || Die historische Tür aus dem ehemaligen Konzentrationslager Dachau ist seit über zwei Wochen spurlos verschwunden. Für Beweise, die zum Fund der Tür beitragen, sind 3000 Euro Belohnung ausgesetzt. Zigarettenstummel und Zeugen liefern jetzt erste Hinweise."

O ihr Sicherheitsfachleute! Und eh: O ihr Fachleute!

Samstag, 15. November 2014

Kabarett: Die Spitze der Kritikette?

Ich höre Kabarett im WDR. Es ist gerade nicht ganz so spannend, aber natürlich -- kritisch! Das auf jeden Fall. Da kommt mir die Frage: Steht das Kabarett und die Comedy an der Spitze der Ironie- und Kritikkette? Heißt: Sind Kabarettisten und Comedians (KC) qua Stand und Würde selbst nicht mehr angreifbar? Vergleichbar den großen Haien in der Tierwelt und in der Nahrungskette, wenn der Mensch und Flossenabschneider nicht grade in der Nähe ist natürlich.

Gut, dann will ich mich mal zum Flossenabschneider machen und lasse es auf einen Versuch ankommen.
  • Vorab: KC sind generell besserwisserisch, arrogant, verschlagen und verbal draufhauend. Alles Eigenschaften, die man im normalen Umgang mit anderen nicht so schätzt. Können sie überhaupt irgendwas anderes als andere Leute, vorzugsweise Politiker runterzumachen, die KC? Was wäre, wenn wir mal Pispers zum Bundeskanzler machen? Wo würde er seine Hände nach vier Wochen lassen? Welche seiner stimmlichen Gewohnheiten würden wir da, auch als Laien, gerne nachäffen? Und was würde er in Sachen Wirtschaftspolitik schnellstens ändern? Wie lange würde es dann, wenn er geändert hat, dauern, ehe Pispers-Notverordnungen in Kraft treten? Um beim Namen zu bleiben ...
  • Volker Pispers: Wird auch immer dicker. Gefällt sich, wie die meisten im Nachäffen, von Angela Merkel. Seine Wirtschaftsanalysen sind Legende. Aber -- warum ist er nicht in die Politik gegangen? Weil er sich die Hände und das Maul nicht schmutzig machen will?
  • Jürgen von der Lippe: Riskiert immer die große Lippe - Nomen est Omen. Wird auch immer dicker und versucht das, indem er es thematisiert, zu überspielen. Seine Zoten werden immer zotiger.
  • Harald Schmidt: Wird kaum dicker während er altert. Immerhin. Macht -- vor allem wenn Jürgen von der Lippe bei ihm zu Gast ist -- die Zoten und das Altern, sogar das Sterben zum Thema. Nimmt wahrscheinlich an, dass ihm das etwas von seiner Peinlichkeit nimmt. Der Hauptverteter der Peinlichkeiten-Überwinder. Technik, wie bei den anderen auch: lautes Aussprechen von Peinlichkeiten. Macht die Dinge aber nicht weniger peinlich. 
  • Oliver Welke (stellvertrend für seine WiedergängerInnen Alexander Schubert, Alexis Kara, Bettina Lamprecht, undundund): Ist immer gleich dick. Versucht das zu überspielen, indem er es -- aber nur kurz -- zum Thema macht. Stellt sich gerne naiv. Was er aber auch ist. ...

CO2 + H2O = Benzin?

Wahrscheinlich doch ein wenig zu sehr Huffington, oder?

"Eine deutsche Firma hat eine Anlage entwickelt, die aus CO2 und Wasser Benzin macht, das nur einen Euro kosten soll | Die Forschungsministerin höchstpersönlich schaut an diesem Freitag in Dresden vorbei. Johanna Wanka ist zu Besuch bei der Firma Sunfire. Mit einer millionenschweren Pilotanlage will das Unternehmen aus Wasser und Kohlendioxid einen Erdöl-Ersatz herstellen."

Sensationell, wenn es denn stimmt. Da suchen wir doch mal gleich nach mehr!

Und ich stelle die Sache mal in der Wikipedia zur Diskussion.

Donnerstag, 13. November 2014

Wikipedia-Orden!

Die Wikipedia ist so groß -- man weiß nie alles. Aber man erfährt es dann schon, wenn man nur nachfragt. Zum Beispiel -- "Hätten Sie's gewusst?" --, dass es Wikipedia-Orden längst gibt! Der IP-User -217.84.120.159 hat mich informiert. Ich wollte dem WP-User Geezer einen solchen Orden wegen treffender Formulierungen verleihen. Nun mach ich es halt hier:

Kritik an der Firma Abelsoft (Stellvertretend)

Es gibt so vieles, worüber man sich sehr wundern kann. Ein Punkt unter den vielen: dass Firmen das 17. Programm zur gleichen Sache herausbringen. 5 Programm-Updater sind ok. Aber 17?! Es gibt noch viele Dinge, die man tun könnte. Warum werden so viele Dinge, die nach 5 Versuchen ganz gut funktionieren, anschließend noch 12 mal programmiert?

Heute also die Firma Abelsoft. Ein Fenster ploppt auf, als ich den PC hochfahre. Nur das, was in dem Kasten mit dem Schloss zu sehen ist. Das andere, die AGB, habe ich anschließend angeschaut. Ich wusste durch den Kasten einfach nicht, um welches Programm es gehen soll. Das müsste hier dabeistehen, damit man sich orientieren kann! Vielleicht erfahre ich das ja, wenn ich mir die AGBs anschaue. (Wie komme ich überhaupt zu diesem Fenster? Irgendwann habe ich wahrscheinlich übersehen, dass ich bei einer Programminstallation, wahrscheinlich von der CHIP-Seite her, ein Häkchen hätte wegnehmen müssen, und schon war ein Abelsoft-Programm zusätzlich installiert.)


Nun kommt unweigerlich die folgende Überlegung daher: Da geben Firmen viel Geld aus für Image-Werbung. Und dann zerstören sie ihr Image leichtfertig, indem sie auf dem Weg zum erhofften Mehr-Umsatz wenig nachdenken. Natürlich werde ich Abelsoft negativ im Gedächtnis behalten. Ich werde wahrscheinlich kein Programm bei der Firma Abelsoft kaufen. Anderen wird es ähnlich ergehen, auch wenn die keinen Eintrag in einen Blog schreiben. Wie also sind da wohl die internen Zusammenhänge? Ich sollte das, als Experiment, mal die Firma fragen...

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Nachtrag gleich: Warum ist Google groß geworden und groß geblieben? Nicht weil sie bei Google den besten Such-Algorithmus haben. BING ist wahrscheinlich nicht schlechter. Sondern weil sie bei Google über die Frage nachgedacht haben und ständig weiter nachdenken: "Wie schaffen wir es, Geld zu verdienen, ohne den Usern auf die Nerven zu gehen?" Die Überlegungen der zentralen Google-Marketing-Abteilung, ausbuchstabiert: "Nur wenn wir Werbung so schalten, dass sie diskret wirkt, bleiben wir an der Spitze." Wie hier schon mal gesagt:

Von Google lernen heißt SIEGEN LERNEN!

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15.11.2014 - Das Einzelfenster geht immer wieder mal auf. Es steht da nicht, welcher Hersteller auffordert und wie das Programm heißt, das dieses Fenster aufmacht. Das wenigstens müsste da zu lesen sein. Eigentlich nur eine Frage des Mitdenkens. Ist nicht sonderlich schwierig, auf diese Kleinigkeiten zu kommen. Der User will halt informiert sein, mehr nicht.

Mittwoch, 12. November 2014

Blog: Anzahl der Aufrufe

Na ja -- wirkliche Bestseller-Seiten gibt es in diesem Blog nicht. Aber weit unterhalb der Bestseller-Grenze gibt es dennoch Interessantes. Nämlich genau drei oft aufgerufene Einzel-Postings. Als da sind:
  • Eine Seite über Monica Lierhaus. (Stand lange unangefochten an der Spitze.)
  • Dann zog die Seite über das spezifische Gewischt von Granit schnell vorbei. (Was ist daran so interessant?)
  • Und jetzt, seit ein paar Tagen: "2001 -- Maße des Monolithen?". (Ein Eintrag, der schon seit dem 15.05.2011 in diesem Blog steht, wird, auf einmal sehr gerne gelesen. Wie erklärt sich das nur? Wegen Insurgent, Chappie, Project Almanac, Edge of tomorrow?)
Ja, blogger.com ist klasse! Diese Statistiken im Hintergrund. Einfach prima.




Sprachmöglichkeiten: "Schüttelschorsch"

Ich habe mich für den CSU-Politiker Georg Schmid nie wirklich interessiert. Den Spitznamen Schüttelschorsch fand ich nicht sonderlich angenehm, habe das Wort aber nie dechiffriert. Ich dachte an Parkinson und fand die Bezeichnung schlicht blöd. Heute erst lese ich das:

"In seinen besten Jahren als Politiker hatte Georg Schmid eine Gabe, um die er von vielen beneidet wurde. Er konnte die Menschen für sich gewinnen. Bis an die Grenze des Lächerlichen begab er sich dann. Eine seiner liebsten Geschichten, die er mal in einem ungezwungenen Moment erzählte, die Beine lässig auf den Tisch gelegt, ist jene, als er im Wahlkampf den Rosenkavalier gab. Im besten Anzug lief er in Donauwörth den Frauen mit Blumen in der Hand hinterher, um ihre Stimme zu bekommen. Schmid investierte in Beliebtheit. Das war sein politisches Kapital. Er war bald eine Marke in der CSU, der immer Hände drückende "Schüttelschorsch" eben." (Süddeutsche Zeitung, heute)

Vom Hände-schütteln kommt der Spitzname. Ich bleibe aber dabei: So groß der Fehler von Schmid auch gewesen sein mag -- eine solch immer noch blöde Namenverhunzung hat kein Mensch verdient, und die, die diesen Namen erfunden haben, gehören im Gruselkabinet, Abt. Kommunikation, ausgestellt, ein Schild mit 'Erfinder von SCHÜTTELSCHORSCH' am Wachspuppen-Revers.

Montag, 10. November 2014

Wikipedia: POV und Theoriefindung

Da hab ich also am Sonntag im Wikipedia-Café eine Diskussion angeleiert, und ich dachte einen Tag lang, dass das wohl zu abstrakt war. Aber siehe da, es ist doch was draus geworden!

[...] Angeregt durch die Diktatoren da oben und die "menschengemachten Missstände (!Jesses, drei s mal wieder!) [habe ich mir] Folgendes überlegt: Wir brauchen doch ein Wikipedia-Derivat, das a) die Theoriefindung ermöglicht (wie viele kreative Beiträge landen im Café und werden hier eher witzelnd behandelt, weil bei den Artikeln der Hinweis auf "Theoriefindung" droht! Und das schöne, gerne angeführte Kürzel POV gerät ständig in Widerspruch mit Erkenntnissen wie "Die Toleranz, die sich selbst abschafft, weil sie die Intoleranz toleriert" oder "Standpunktlosigkeit, weil sonst POV". Konkret eben, am Beispiel: Weil es unterschiedliche Meinungen gibt, nicht nur unter den extremen Muslimen, ob die westlichen Menschenrechte wirklich universell sind, wird die Idee der universellen Menschenrechte aufgegeben. -- Also, her mit einem Wiki, bei dem Theoriefindung nicht nur zugelassen, sondern als Tugend gefordert ist, und POV ständig ein Thema der theoretisch fundierten Auseinandersetzung ist!

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Es ist tatsächlich eine sehr lange Diskussion geworden. Die am Schluss ein wenig vom Thema abkam. -- Heute (09:49, 13. Nov. 2014) dann meine wahrscheinlich letzte Bemerkung in dieser Sache:

"Ich hab viel gelernt aus dieser Unterhaltung. Dafür erst mal ein Dank! ("Die allmähliche Verfertigung der = meiner Gedanken bei der Unterhaltung im Café.") Dann: Mir sind zwei Punkte klargeworden: a) Natürlich kann eine Wikipedia-Theoriefindung-Seite keine Fachzeitschriften ersetzen. Aber es könnten gewisse "Laienfragen", die in den Artikeln nicht beantwortet werden und wegen 'Theoriefindung' da auch keinen Platz haben, zwischen Laien und Fachleuten mal ernsthaft 'theoriefindend' erörtert werden. Beispiel: Als die Sache mit dem Flug MH 370 richtig heiß diskutiert wurde, da war immer die Frage: Wie kann es sein, dass in unserer Welt, in der alles und jedes beobachtet wird, die Phantasie der Fachleute nicht ausreicht, einen Fall wie den dieses Verschwindens eines ganzen Flugzeugs vorauszusehen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu installieren? Eine, wie ich finde, sehr naheliegende und vernünftige Laienfrage. (Ich selbst habe mir überlegt, dass ein winziges Modul, das bei Aufprall von einem Flugzeug abgesprengt wird oder auch nur abfällt -- Airbag-Prinzip --, im Wasser aufschwimmt und im Stundenrhythmus ein hinreichend starkes Signal sendet, diese ewige Suchaktion, an die schon keiner mehr denkt und die demnächst vielleicht abgebrochen wird, überflüssig gemacht hätte. Warum ist so etwas nicht seit 50 Jahren Standard im Flugzeugbau?) b) Die Überlegung, die ich da in Sachen Theoriefindungs- = Laien-Fachleute-Seite angestellt habe, trifft auf wenig Zustimmung bzw. so viel Kritik, dass klar ist: Hierfür ist knapp neben der Wikipedia kein Platz. Man muss einsehen, wenn die eigenen Ideen auf keine Resonanz stoßen. Ich sehe das im vorliegenden Fall.

Der sportmedizinische Laie ...

... staunt da doch sehr. Wie lange ist ein Fußballer wohl nicht einsatzfähig, bei dem Folgendes diagnostiziert wird:

"Unverschobener, belastungsstabiler Wadenbeinbruch rechts."

Nun, ich hätte geschätzt, mit aufbauendem Traing: zwei Monate. Aber was lese ich nun:

"Nach Angaben des Vereins fällt der Grieche mindestens zweieinhalb Wochen aus."

Wunder der Sportmedizin?

Na gut: mindestens. Vielleicht also doch zwei Monate. Aber die Fachmann-Schätzung wird ja wohl mehr Gewicht haben.

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Ach, und hier läuft Kramers Eigentor in einer bösen Endlosschleife. Und bei 11-Freunde, wahrscheinlich ein wenig länger online, eine schöne Zusammenstellung dieses "unterschätzte[n] Traumtor-Genre[s]".


Nicht-ausgrenzende Religionen

Es ist ein Kennzeichen der bekannten drei Buch-Religionen, dass sie sich im Besitz der einzigen Wahrheit wähnen. Islam, Christentum, Judentum, in der Reihenfolge. Tolerant und modern sind allein die nicht-ausgrenzenden Religionen: Römischen Götter (Tempel: "Dem unbekannten Gott"), Voodoo.

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And Jesus was a sailor / when he walked upon the water ... (Leonard Cohen)

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In dieser Sache: Eine lesenswerte Predigt der Pfarrerin Heike Seidel-Hoffmann vom 13. April 2008.

Sonntag, 9. November 2014

Grundwortschatz


Veronika Haderlein: Das Konzept zentraler Wortschätze. Bestandsaufnahme, theoretisch-methodische Weiterführung und praktische Untersuchung.

RAF-Schillys vs. Innenminister-Schillys

In der Wikipedia, Menschenrechte / Kritik lese ich gerade:

"Als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 sind im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Terrorismus in vielen Ländern der westlichen Welt viele Antiterrormaßnahmen beschlossen worden, die von Kritikern als unzulässiger Eingriff in die Privatsphäre und die Vorstufe zu einem Überwachungsstaat angesehen werden."

Schön. Aber warum wird nicht schlicht klargemacht, dass man nicht alles haben kann, die Freiheit und die Sicherheit zu gleichen und extrem großen Teilen? Wenn Kriminelle (Wirtschaftskrimininelle, einfach Kriminelle (Kinderpornografen, Internet-Räuber usw.) und Terroristen die Freiheit nutzen, wo positionieren wir uns dann? Die Sorte von Politik-Kritikern, die mit dem Motto "Wir wollen alles und noch viel mehr!" bzw. "Wasch mir den Sicherheitspelz, aber mach' meine Freiheit nicht nass!" auftreten, die sind doch fein raus, weil sie nicht für die Sicherheit verantwortlich sind. Wären sie es, dann würden wahrschein auch hier die RAF-Schillys ganz schnell zu Innenminister-Schillys.
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Da hat der Gorbatschow wieder mal recht ...*

Interessant, wenn ein Großer oder doch zumindest Berühmter einem eigenen diffusen Gefühl Worte verleiht. Im vorliegenden Fall, zum 25. Jahrestag des Mauerfalls also Gorbatschow:

"... Bereits in den 1990er Jahren habe der Westen begonnen, im Verhältnis zu Russland das Vertrauen zu untergraben, das die friedliche Revolution in Deutschland und in Mittel-Osteuropa möglich gemacht habe. »Die NATO-Erweiterung, Jugoslawien und vor allem das Kosovo, Raketenabwehrpläne, Irak, Libyen, Syrien«, nannte Gorbatschow als Beispiele. »Und wer leidet am meisten unter der Entwicklung? Es ist Europa, unser gemeinsames Haus.« Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt sagte er am Samstag: »Die Welt ist an der Schwelle zu einem neuen Kalten Krieg. Manche sagen, er hat schon begonnen.« In den letzten Monaten habe sich ein »Zusammenbruch des Vertrauens« vollzogen."

Wenn also viele ehemalige "Ostblockstaaten", weil "Werte", aber doch vor allem wohl die wirtschaftliche Anbindung dafür sprechen, sich der Nato und der EU an den Hals schmeißen -- muss dann nicht ein wenig Fingerspitzengefühl und Geschichtsbewusstsein auf der Seite er Umworbenen walten?

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* In Sachen Intertextualität: Link zum Vorbild.

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Nachtrag 07.12.2014, eine kleine, aber wichtige Erweiterung.

Samstag, 8. November 2014

Diktatoren-Eigenschaften

Im Wikipedia-Café hat ein IP-User die Frage aufgeworfen:

Entwicklung zum Bösewicht: Was machte eigentlich diese Leute zu solchen bösen Wesen? Was sind psychologische Erklärungen dafür?

Diese Ausgangsfrage nach den Eigenschaften der Diktoren hat mir keine Ruhe gelassen. Also hab ich nachgeschaut. Das ist jetzt erst mal, weil es da halt mehr gibt, auf Englisch. Es gibt aber auch so Einiges auf Deutsch. -- Wer mitlesen will, um dann ins populäre Kaffeehausdeutsch zu übersetzen, ist dann mal eingeladen mitzutun.

Freitag, 7. November 2014

Olympia? In Paris?

Olympia? Paris? Ich hab da mal so eine Idee ...

Ok, da frage ich aber erst mal an höherer Stelle an, was die Herren und Damen so von dieser Idee halten. Dann weiter hier.

Internet Explorer 11, MSN und Bing

Warum ist Microsoft da nicht wirklich erfolgreich, gegen Avira, Chrome und Google Search?

Gemeinsam sicher | Vielen Dank, dass Sie Microsoft Security Essentials installiert haben. Wir empfehlen Ihnen, den sichereren Internet Explorer 11 zu verwenden – jetzt auch mit MSN und Bing. | Kostenlos herunterladen | Durch Klicken auf „Kostenlos herunterladen“ stimmen Sie den Internet Explorer Softwarelizenzbedingungen | Datenschutzbestimmungen | Systemanforderungen zu. || Internet Explorer 11 | Version ohne Erweiterungen herunterladen

Ja, warum denn nicht?

Waren exportieren

Eine Meldung, nicht die Meldung des Tages:

NEUER HÖCHSTWERT BEI AUSFUHREN | Polen und Briten führen deutschen Export zum Rekord | 07.11.2014 | Die Ausfuhren erreichen einen neuen Rekordwert: Noch nie haben deutsche Unternehmen so viele Waren exportiert wie im September. Besonders gefragt sind die Produkte in EU-Ländern ohne Euro.

Sind die Deutschen tüchtiger als die Franzosen? Nur so als Beispiel. Fleißiger, kreativer, disziplinierter? Und die Engländer mit ihrem Finanzplatz London? Gibt es noch eine britische Automarke? Wem gehört Rolls Royce, Aston Martin, der Mini Cooper? Fragen über Fragen ...

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Nachtrag: Nachdem ich mir diese rhetorisch gewiss brillante Rede von Nigel Farage angehört habe, bleibe ich bei dem Gedankenexperiment hängen: Wir schreiben das Jahr 20.. Die EU ist aufgelöst. Die Nationalstaaten sind  endlich wiederhergestellt. Wie geht es den europäischen Ländern? Wie geht es vor allem Großbritannien? 

Mittwoch, 5. November 2014

MVV-Watch

Gilt auch für die S-Bahn in München.

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Zum einen: die Baustelle setzt nun doch schon viel Laub an. Die Treppe wann rausgerissen? Vor 10 Tagen? Oder doch schon vor drei Wochen? Ich hätte es notieren sollen. Seitdem gehen manche der Herrschaften, die in die Stadt fahren wollen,  halt 40 Meter um die Ecke. Ist ja nicht viel.

Wann ist Reparaturbeginn? Oder mal anders gefragt: Kann man rausreißen und reparieren nicht zusammenlegen? Ist das so schwierig, logistisch gesehen?


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Günstige Fahrtzeiten? Di 9:30 ungefähr, S 3, stadteinwärts.


Deutsche Wörter: ziemlich

Woran denken deutsche Menschen, wenn sie das isolierte Wort ziemlich hören? An so Sätze wie Ich war ziemlich spät dran gestern. Nun aber:

"Ist es ziemlich, dass der „Spiegel“ vorab aus Schwans Buch zitierte?" (Oliver Georgi, FAZ

Hier geht es also in Richtung Ziemt es sich / Ist es geziemend, dass ... ?

Jaja, es stimmt schon: Wir überblicken den Gebrauch unserer Sprache nicht!

Obama und das Volk der USA

O du Volksmeinung! O ihr Journalisten!

"Die Republikaner haben nicht nur spielerisch leicht die Mehrheit im Senat erobert. Sie haben auch mehrere Überraschungserfolge gelandet; kaum jemand hätte vermutet, dass die demokratisch dominierten Staaten Maine, Massachussetts, Illinois und Maryland konservative Gouverneure erhalten. / Präsident Barack Obama hat nun in seiner Heimat Illinois einen Republikaner im höchsten Staatsamt: ein treffendes Sinnbild für den Absturz des einstigen Hoffnungsträgers." (Die Presse)

Der Absturz des einstigen Hoffnungsträgers... Wie man die klammheimliche Freude spürt! Hat wieder mal so ein Idealist eins von der Wirklichkeit auf die Schnauze bekommen. So muss es sein. Die Realität besiegt uns alle, warum nicht auch die einstigen Hoffnungsträger. Das tröstet doch den Populus.

Was soll ich sagen: Ich habe in George Double U schon nicht den Schaitan gesehen. Sondern einen Amerikaner schlichten Gemüts, mit ich wahrscheinlich gut ein Bier trinken könnte. An dem sich die Deutschen und andere aber mal so richtig kritisch aufgeilen konnten. Und, nun ja: Ich mag Obama noch immer. 

Vielleicht muss man den schönen Brecht-Kalauer doch mal ernst und unironisch nehmen: Ja, es wäre gut, wenn der Präsident bliebe und sich ein anderes Volk wählte. Ich würde dann gerne nach Washinton fahren und ihm gratulieren.

Dienstag, 4. November 2014

Japanischer Whisky -- ウイスキー

04.11.2014 | Japanischer Whisky erstmals zu bestem der Welt gekürt | London - Schock für Schottland: Erstmals ist ein Whisky aus Japan von einem führenden Experten zum besten der Welt gekürt worden. Aus Schottland schaffte es überraschenderweise keine Spirituose auf die ersten fünf Plätze von «Jim Murray's Whisky Bible», wie britische Zeitungen berichteten. Experte Murray sprach von einem «Weckruf» für die schottische Whisky-Industrie. Dem Sieger Yamazaki Single Malt Sherry Cask 2013 von der Destillerie Beam Suntory Inc attestierte Murray hingegen «fast unbeschreibliche Genialität».

Wow!