Dienstag, 27. Februar 2018

Egon Schiele



Feuilleton der SZ heute

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Ich bin der ganz andere


Dieses Jahr gehört Egon Schiele. Sein 100. Todestag ist Anlass einer Schau im Leopold-Museum in Wien, bei der auch Skizzen und Zeichnungen des früh verstorbenen Genies gezeigt werden, die noch nie zuvor öffentlich zu sehen waren

Von Gottfried Knapp

Ich bin durch Klimt gegangen bis März. Heute glaube ich bin ich der ganz andere.“ Diese kühl resümierenden, das Vorbild präzise benennenden, dann aber selbstbewusst Neues ankündigenden Sätze schrieb der damals gerade zwanzig Jahre alte Maler Egon Schiele im November 1910 in einem Brief an einen Bekannten. Sieht man sich nach Lektüre dieser Sätze an, was der junge Mann, der sich als der „ganz andere“ empfand, in den Wochen nach dem erwähnten Neuanfang an Aufregendem geschaffen hat, dann muss man zu hohen Worten greifen: Selten dürfte ein Künstler über sein eigenes Schaffen Treffenderes gesagt haben.

Zwei Jahre zuvor hatte der von Gustav Klimt, dem vergötterten Großmeister des Wiener Jugendstils, geschätzte und geförderte Kunststudent Egon Schiele noch im dekorativ flächigen Stil seines Vorbilds brilliert. In seinem Blumenbukett von 1908 kontrastieren lappig zerknüllte, violett-blaue Riesenblätter mit fadendünnen Zweigen, an denen orangegelb leuchtende Blüten wie Juwelen hängen. Dieses in jugendstiligen Zwischentönen inszenierte, auffällig flache Kompositionsschauspiel ereignet sich vor einem tapetenartig geschlossenen Hintergrund. Grünliche Silberbronzefarbe verschließt den Blick in die Tiefe, im unteren Drittel aber schiebt sich Goldbronze so hinter die Blumen, dass das Ganze aussieht, als werde das morbide Farben-Gesteck auf einem Altar feierlich zelebriert. Mit diesem Gemälde hat Schiele sich und der Welt gezeigt, dass er Klimt kann, dass er im neuesten Stil malt.

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Egon Schiele: Die Jubiläumsschau. Leopold-Museum Wien. Bis 4. November.

Verlag Süddeutsche Zeitung
Datum Dienstag, den 27. Februar 2018
Seite 9

Montag, 26. Februar 2018

Vergleiche und Analogien

Druck im Meer, 50 Jumbo-Jets. Vergleich unglücklich. Die Jets fliegen! Leicht.

Leuchtende Tiefsee, ARD

Wenn Goldene Bären ...

... am Nasenring durch die Manege geführt werden.

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Man sucht ja immer nach Vergleichen, wenn es darum geht, die Welt zu verstehen. In besonderem Maße gilt das für die Welt der Kunst. Nun denn...

"Berlinale 2018: Goldener Bär für umstrittenen Film "Touch me Not" | Selten waren die Wettbewerbsbeiträge des deutschen Films so stark wie 2018 – und doch verbleibt keiner der Hauptpreise hierzulande. Bevorzugt wurde ein experimentelles Filmprojekt. Von Martin Schwickert"

Wenn experimentelle Filme bei Festivals prämiert werden – welcher Vergleich ist da der richtige? Ich denke der: Die sogenannte , die anspruchsvolle Schneiderei, die Alta Moda – das ist das, was frau nicht tragen kann, was aber auf geheimnisvolle Weise die Richtung bestimmt. Die Richtung in der Mode. Und die Haute Coutur genießt natürlich höchstes Ansehen! Lagerfeld und so.

Ist aus auch so bei Experimentalfilmen? Jetzt beginnt das Problem. Oder eben auch nicht. Denn der Weg von der Haute Couture über Prêt-à-porter zu Valentino, Boss und dann C&A ist lang und unübersichtlich. Dennoch wird kaum jemand bestreiten, dass die extreme Mode, der Laufsteg in Paris oder Mailand und das Kleiderkaufhaus in Ingolstadt irgendwie in Verbindung stehen.

Nun zur Auflösung, was die Kino-Frage angeht:

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"Mit dem Goldenen Bären für den rumänischen Beitrag „Touch Me Not“ von Adina Pintilie hat die Jury ein unmissverständliches Statement gesetzt, das darauf verweist, dass Kino nicht nur ein Unterhaltungsinstrument, sondern auch ein Erlebnisraum ist, in dem Grenzen immer wieder neu bestimmt und erweitert werden können und sollen. Pintilies halbdokumentarisches Filmexperiment beginnt mit einer Kamerafahrt, die in extremer Nahaufnahme an einem behaarten Männerbein entlang gleitet und sich gemächlich über den entspannten Penis bis zum Oberkörper hin vorarbeitet. Damit ist nach 15 Filmsekunden das Thema bestimmt und klar, dass der Film nie im Leben einen US-Verleih finden wird – was allerdings auch keine Schande sein muss. | „Touch Me Not“ begreift sich als filmischen Laborversuch, der sich mit dem Wesen der Intimität befasst. Im Zentrum steht eine Frau um die fünfzig, für die jegliche körperliche Berührung eine Qual darstellt. Aber sie ist gewillt, sich ihrer Angst in einigen therapeutischen Selbstexperimenten zu stellen: Sie schaut einem Callboy beim Duschen und Onanieren zu, engagiert eine transsexuelle Prostituierte, die sich als einfühlsame Gesprächspartnerin erweist, sowie einen Sadomaso-Spezialisten, der mit ihr an der Überwindung ihrer Berührungsängste arbeitet. | Weiterhin führt der Film in ein Therapie-Seminar, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen gegenseitige körperliche Barrieren erkunden, sowie in einen Swinger-Club, wo die sexuelle Entgrenzung zum orgiastischen Programm gehört. Von vielen Kritikern als „pornografisch“ denunziert bzw. als „Sexfilm“ gehypt, führt Pentilis Erzählprinzip das Publikum – genau wie die Protagonistin – an ihre Grenzen."


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Sex im weitesten Sinne gilt immer als Avantgarde. Schon komisch nach Jahrzehnten mit allen Stufen des Pornografischen. Von Softestporno bis Hardcore. Ob man dann vor Langeweile einschläft, ist zweitrangig. Ich jedenfalls werde mir diesen Laborversuch im Kino auf keinen Fall antun. Da gibt es vielleicht ein paar Ratten, die das gegen Entgelt auf sich nehmen. Das Entgeld ist oft auch das gute Gefühl, über den anderen zu stehen.

Mit geheuchelter* Demut: "Nun ja, ich bin halt Cineast!"

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Ich hätte da noch so eine Idee: mit gehäuchelelter Demut > kommt ja von Hauch!

Donnerstag, 22. Februar 2018

Argumentation 2: Der syrische Bürgerkrieg

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Es folgte: Eine so schöne wie seltsame Auseinandersetzung. Ich nehme zunächst ein paar Zeilen aus dem ZEIT-Text und kommentiere.

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#97 -- "Zugleich ist die Botschaft, die schon von Aleppo ausging, nun in Ostghuta und absehbar in Idlib mit Nachdruck bestätigt wird, im Grunde schlicht: Assad gewinnt, seine Vernichtungs- und Vertreibungsstrategie zusammen mit Russland und dem Iran geht auf."

Warum um alles in der Welt wird die Fragen aller Fragen nie hart gestellt?

Was wäre, wenn Assad = der Diktator X entmachtet wird?

Wieso kann die Masse der Menschen im Westen nicht erkennen, dass dann nichts, aber auch gar nichts gewonnen wäre? Wenn es in einem Land keine "politische Reife" gibt, folgt entweder der nächste Diktator oder das noch viel schlimmere Chaos. Muss ich Beispiele nennen? Saddam H.? Libyen? Überhaupt dieser "Arabische Frühling". Was ist denn da geworden?

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Cerouac #97.1 -- Woher wissen sie wue wir als “Masse“ denken. Normalerweise kommt doch von ihrer Seite immer dass wir so uneinig sind ...

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Ok, hier lasse ich alles mal zeichengenau so stehen, wie es da stand. Korrekt wäre: 

"Woher wissen Sie, wie wir als 'Masse' denken? Normalerweise kommt doch von Ihrer Seite immer, dass wir so uneinig sind ..."

Das mit dem Korrigieren mache ich 1 x, nur hier. Natürlich ist so etwas kleinlich und oberlehrerhaft. Ich möchte aber einfach das Formale nicht vollständig außer acht lassen.

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Jetzt wieder ich:

#97.2 Ich korrigiere das so sehr aufgeladene Masse in "Mehrzahl der Menschen". Mein Befund stützt auf das Mitlesen auf vielen Kommentar- und papierenen Leserbriefseiten. | Dann: "Normalerweise kommt doch von Ihrer Seite immer, dass wir so uneinig sind ..." | Da hätte ich gerne a) ein Beispiel. b) Da kommt es entscheidend darauf an zu sagen, 1. in welcher Sache 2. wir (= ? die Kommentatoren hier, die CSU-Wähler, usw.) uns einig / uneinig sind.

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Es mischt sich kurz der_joerg ein, der ein wenig kryptisch in Richtung Cerouac sagt: 

Antwort auf #97.1 von Cerouac | der_joerg #97.3 || Hauptsache frei! Auch wenn der Kopf ab ist.

Und dann auch noch ein Jaegervonderalm:

Antwort auf #97 von BDLB Jaegervonderalm #97.4 sie gehören garantiert nicht zur Masse

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Von mir: 

Antwort auf #97.1 von Cerouac BDLB #97.5 Und noch eine Bitte, die alles abkürzen würde: Was sagen Sie denn zu Frage, die ich gestellt habe: Was wäre [denn voraussichtlich], wenn Assad = der Diktator X entmachtet wird?

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Argumentation 1: Der syrische Bürgerkrieg

Wer hätte das gedacht? Eine Diskussion bei den ZEIT-Kommentaren bringt mich dazu, das Argumentationsthorie-Buch, das ich seit zwei Jahren vor mir herschiebe, neu zu beginnen und zu einem Ende zu bringen.

Hintergrund: 
  • Ich habe mich längere Zeit in verschiedenen Foren herumgetrieben, um eine Art Selbsterfahrungskurs zu machen. 
  • Ziel dieses Selbsterfahrungstrips war es auch, heute gängige Argumentationsmuster 'am eigenen Leibe' zu erfahren. Heißt: Ich wollte wissen, wie ich reagiere, wenn Angriffe auf mich zu kommen. Auch solche Angriffe haben mich interessiert, die ich aus einer gewissen akademischen Hochmütigkeit -- auch tatsächlich mit Blick auf Rechtschreib- und Grammatikfehler im Text -- zunächst nicht ernst nehme. 
  • Es ging mir auch darum, festzustellen, wie das ist, wenn man anonym unterwegs ist und nicht mit dem bürgerlichen Namen für das einstehen muss, was man so sagt. Wie ist das bei den anderen, wie bei mir selbst?
Fragen in der Summe: 
  • Wie geht es in der heutigen Foren-Kultur argumentativ ganz allgemein so zu?
  • Wie kann man das Argumentieren, für das Dank Internet reichlich Material vorhanden ist, besser als in einer 'syllogistischen Theorie' fassen? (Was eine syllogistische Theorie ist, werde ich dann schon erklären.)


Begonnen hat die Sache, die mich jetzt zu dem Buch hinführt, hier:

Krieg in Syrien. Sie können nur noch auf das Sterben warten. Ostghuta ist der nächste Schritt im Vernichtungs- und Vertreibungskrieg des syrischen Assad-Regimes und seiner Waffenbrüder. Wie in Aleppo wird niemand das Töten stoppen. Ein Kommentar von Carsten Luther. (zeit.de)

Meine erste Anmerkung, direkt dazu, war:

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Solange es politisch nicht durchsetzbar ist, dass Staaten nach 1 Jahr Bürgerkrieg unter UN-Kuratel gestellt werden und die UNO auch eine eigene, wirklich schlagkräftige Armee hat, die Widerstand zwecklos macht, solange ist jede Diskussion über Schuld und Alternativen vollkommen sinnlos.

Es ist wie im 30jährigen Krieg: Schluss ist erst, wenn alle Seiten hinreichend ausgeblutet sind. Und um menschliches Leid und den Tod hat sich im Verlauf der Geschichte noch kein Mächtiger je gekümmert.

Bis dahin gilt auch: In 9 von 10 Fällen ist ein grausamer Diktator viel weniger schlimm als der Krieg und der Bürgerkrieg.

-- Fortsetzung --

"AfD Volkspartei"

"Ab wie viel Prozent wäre die AfD Volkspartei?" [jetzt im Archiv], fragt im Wikipedia-Café die IP 110.54.140.102 am 21. Februar 2018, also gestern. 

Ich dokumentiere die beiden bisherigen Antworten. Die zweite ist von mir.

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Eine Volkspartei (Parteityp) macht sich nicht an einer bestimmten Prozentzahl fest. Offen ist, ob es in Zukunft überhaupt noch Volksparteien gibt, nachdem Union und SPD derzeit „erstmals in der Nachkriegsgeschichte nicht nur keine Stimmen-, sondern auch keine Parlamentsmehrheit mehr“ hätten. Und da ist noch deutlich Luft nach unten, wenn das aktuelle Führungspersonal im Amt bleibt. --Anti Esoteric Taijitu.svg ad utrumque paratus 16:32, 21. Feb. 2018

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Hier sind die poltischen Theoretiker mit Phantasie gefordert! Was macht man, wenn die "gesellschaftlichen Kräfte" sich so zersplittern und gleichzeitig ihre Haltung so absolut sehen, dass es keine Koalitionen mit einer Mehrheit mehr gibt? - Meine ersten beiden Ideen:


  • Man schaut nach, wie die Italiener ihr Parlament gestaltet haben. (Ich würde mal sagen: Mit viel unterschwelligem Humor! -- Also, wo ist der deutsche Pepe Grillo? Hätte Moritz Hürtgen das Zeug dazu? Oder will der nur, wie BILD auch, seine Auflage steigern?)
  • Deutschland erkennt als erstes Land der Welt, dass es gar keine Regierung im bisherigen Sinn mehr braucht. Alle vier Jahre wird die Regierungsverantwortung ausgeschrieben, und es können sich alle Beratungsfirmen und neu gegründeten "Bewegungen" wie z. B. die Liga der schönen Männer und Frauen beim Wähler bewerben. In die Stichwahl kommen dann die LSMF und Roland Berger Europe. Das Parlament wird entsprechend dem Anteil der Endausscheidung besetzt. Man stelle sich vor: Immer eine klare Regierungsmehrheit und eine mehr oder weniger starke Opposition! Der Rest wartet die nächsten vier Jahre ab.


Die übernächste Wahl gewinnt dann, wenn sich der zweite Vorschlag durchsetzt, in einer spannenden Ausscheidung das WMNG (Wikipedia Movement for a New Germany). Chef? Sagen wir mal: Janka. Janka. Oder doch Bluemel1?! --Delabarquera 09:02, 22. Feb. 2018

Ich heiße zwar ab jetzt A.A.B., aber sollte mich diese Wahl treffen, dann mache ich dich zum Bildungsminister. :) Grundsätzlich ist ein Wechsel zum Mehrheitswahlrecht ein gangbarer Ausweg für das eingangs von dir skizzierte Szenario.--The Artist formerly known as Bluemel1 (Petitionen) 12:42, 22. Feb. 2018


Wieso komme ich eigentlich immer bei dir vor? Ich habe doch gar keine Visionen wie ein Röntgengerät, nicht einmal Super-Ideen. Und die braucht man doch angeblich als größenwahnsinnger Oberhäuptling. -- Janka 16:52, 23. Feb. 2018 (CET)


Es gibt ja schon Die PARTEI mit Martin Sonneborn. --AlternativesLebensglück 07:27, 25. Feb. 2018

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Mittwoch, 21. Februar 2018

So bleibt man im Gespräch!

Jedenfalls kurzfristig. Also: Jetzt + 5 Tage.

Lena M.-L. Mit einem solchen Ausschnitt!


Zu dem BILD fachmännisch kommentierend sagt:

"So ein Kleid kann nicht jede tragen – Lena Meyer-Landrut kann | Die Kälte (etwa null Grad) ließ sich die Sängerin nicht anmerken, sie stöckelte ganz professionell mit blauen Schuhen, Haaren bis zum Po (Extensions) und langer Kette über den roten Teppich. | Ihre Brüste blieben dank Klebeband im Kleid, was ansonsten bei so einem Ausschnitt ja fast unmöglich wäre. Wow, mehr geht nicht, Lena …"

Dienstag, 20. Februar 2018

Auto > Premium-Segment > Tesla

Ja, ja, sprach der alter Oberförster...

Die deutschen Premium-Schwindler, so to say, bekommen wahrscheinlich kalte Füße.

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US-Elektroautobauer Tesla Börsen-Chart zeigen hat in Europa erstmals den Spitzenplatz beim Autoabsatz in der Oberklasse erklommen. Im vergangenen Jahr verkauften die Kalifornier 16.132 Luxuslimousinen des Typs Model S auf dem Kontinent und damit 30 Prozent mehr als 2016, wie die Fachzeitschrift "Automotive News Europe" berichtet. || Dahinter folgen die S-Klasse von Mercedes mit 13.359 Fahrzeugen (plus 3 Prozent) und der BMW 7er mit 11.735 Wagen (minus 13 Prozent). Auch Audis A8 kommt demnach auf weniger verkaufte Exemplare als das Model S. Die Zeitschrift beruft sich auf Zahlen des Marktforschungs-Unternehmens Jato Dynamics. || Damit ist Tesla ein äußerst schmerzhafter Vorstoß in den Heimatmarkt der deutschen Premium-Autobauer gelungen. Diese wähnten sich lange relativ sicher vor den Attacken der Amerikaner. Elektroautos seien zu teuer und noch nicht reif für die Langstrecke, argumentierten hiesige Top-Manager unter anderem. (manager-magazin.de)

Mein Modeblog: HAPPY. 100% Cashmere

Das Bekleidungshaus Konen, München, legt der Süddeutschen heute einen Prospekt bei. Irgendwie passen die drei Dinge auf dem Frontbild nicht zusammen: Der Gesichtsausdruck des jungen Models, die Pulli-Aufschrift HAPPY und 100% Cashmere.


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Vielleicht hätte man doch bei der Dame hier unten anfragen sollen? Da würden die drei Dinge perfekt harmonieren.


Heribert Prantl 2: Die Wikipedia-Diskussion

[ Die Artikel zu oder mit Heribert Prantl in diesem Blog ]

Dass die Diskussionen hinter Wikipedia-Artikeln manchmal wichtiger – und auch sowohl erhellender wie auch lustiger –  als die Artikel selbst sind, wissen die Wikipedia-Kenner natürlich. Auch beim Artikel Heribert Prantl ist das so. Es geht da hin und her, ob die Kritik an P. im Artikel in angemessener Weise dargestellt sei. 

Einen wirklichen Höhepunkt stellt dieser Diskussionsbeitrag dar:

Jetzt muss ich mich doch mal in die Diskussion einschalten: Der Satz

„Sein besonderes Augenmerk richtet sich auf die Schnittlinien von Recht, Moral und Politik“

stammt von mir. Ich habe ihn am 7. Juli 2015, exakt um 9:12 Uhr, wie Wikipedia sicher zutreffend protokolliert, in die deutschsprachige Wikipedia eingefügt. Die schlechte Nachricht für Wikipedia: Der Satz war von Anfang an ein Witz. Mein Satz fand also zwischenzeitlich, lese ich hier, eine besondere Adelung dadurch, dass er von einem Herrn Stiltz (der Name sagt mir, ehrlich gesagt, gar nichts) aufgegriffen und zum Zwecke der Ehrerbietung gegenüber unserem Protagonisten (ich hätte schon fast "Kotau" gesagt) in einer hochmögenden Publikation zitiert wurde. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich allerdings den Satz seinerzeit eigentlich nur deswegen zurechtgedrechselt, um damit den ausgeprägt schwülstigen Stil unseres Protagonisten zu karikieren. Der Satz war, wie gesagt, wenn ich ganz ehrlich bin, von mir seinerzeit eigentlich nur als Scherz gedacht. Jetzt macht mein Satz also so richtig Karriere bis hinein in die hochintellektuellen Feuilletonspalten, sieh an, sieh an. -- ErwinLindemann, 28. November 2016

Hinter dem Pseudonym Erwin Lindemann steckt erst mal ein schöner Querverweis, den man sich immer mal wieder anschauen kann. Dann: Jemand, der den Ausdruck "in einer hochmögenden Publikation zitiert" verwendet ist jedenfalls Deutschlehrer oder Journalist – beide Male mit besonderen sprachlichen Fähigkeiten – oder Redakteur bei der SZ. Schön wäre es natürlich, wenn sich Heribert P. selbst hinter diesem Namen verstecken würde, aber da sagen wir mit unserem English-Teacher: "No chance!"

Und man kann sich, was die Übernahme dieser Schnittlinien angeht, mal umsehen.

P. S. Der Schnittlinien-Satz steht, Stand heute, immer noch im Artikel!

Montag, 19. Februar 2018

SSD-Pflege, Todesselfies und schöne Brüste

Mit welchem Programm kann ich kontrollieren, ob sich meine SSD demnächst verabschiedet. netzwelt.de verspricht Rat. Und da ist dann auch eine Anzeige, sie will zu Selfies führen, deren Macher wenig später tot waren. 

YOU MAY LIKE!

Auch dieses Mädchen mit dem kess-herausfordernden Blick und den großen Brüsten? Das ist auch ein Todesselfie?!


Mal doch spaßeshalber nachgesehen. Die junge Dame taucht auf der verlinkten Seite gar nicht auf. Die Google-Bildersuche weiß dann aber Bescheid.

"Vermutung für dieses Bild: oksana neveselaya"

Und das Bild gibt es oft, mal so, mal gespiegelt. Und das Mädel heißt doch wohl eher Claire Abbott. Ein Instagram-Star.

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Weiter aber dann hier.

Oksana Neveselaya: Heißeste "Mathe-Lehrerin" in Wahrheit 17-jährige Schülerin | 11.04.2017 14:52 | von Sven Schulz || Als heiße Mathe-Lehrerin hat Oksana Neveselaya das Internet in Atem gehalten. Mehrere Clips gingen bei YouTube viral, doch inzwischen ist die Wahrheit über die vermeintlich heißeste Lehrerin herausgekommen - zwar besucht Frau Neveselaya durchaus die Schule, hat aber mit dem Beruf "Lehrer" nichts zu tun.

Dass das Internet Betrug, Hoax, Fälschung, dann aber auch Spaß, Trickserei, Reinlegen usw. auf ganz neue Stufen hebt, kann man also wieder mal sehen. Je nach Temperament wird der eine da tiefsinnig, der andere findet so etwas sehr lustig.

Da passt es auch gut, dass hier davon ausgegangen wird, das Mädchen da auf dem Bild sei doch Oksana. Und in 10 Jahren? Alles eine kleine, unbedeutende Lawine von vor 10 Jahren.

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Und hier geht es zur Mutter aller Hoaxes, zum lauten Lachen im Angesicht des unmittelbar vorausgegangenen Schrecklichen.

Schlichte Fahrpreise

In der ZEIT geht die Diskussion um die zukünftige Verkehrspolitik für den öffentlichen Raum weiter. Irgendwann ist sogar von einer Flatrate für ganz Deutschland die Rede.

Nahverkehr. "Ich bräuchte drei- bis viermal länger als mit dem Auto" | Wir hatten Sie gefragt: Wie müsste der Nahverkehr aussehen, damit Sie Ihr Auto stehen lassen? Ihre Antworten zeigen: Kostenlos muss er nicht werden. Aber verlässlicher. Von Matthias Breitinger und Tobias Dorfer 18. Februar 2018 || 485 Kommentare



Hab ich in Rom erlebt. Schlichte Fahrpreise: 1 Fahrt, 1 Tag, 3 Tage, 1 Woche, 1 Monat, 1 Jahr.

Das mit der Flatrate Deutschland klingt erst mal vernünftig. Nur: Dann beginnt wieder das Rechnen. Wie oft fahre ich überhaupt? Lohnt sich das denn für mich?

Und weil wir schon dabei sind: Vernünftig wäre ein Konzept, das Bahn und Leihwagen in einer bestimmten, einfachen Weise koppelt. Beispiel: München - Hamburg mit der Bahn, in Hamburg steht ein Leihwagen bereit. Geht heute schon? Klar. Nur müsste es noch die neue grundsätzliche VORGABE geben: Die Fahrt darf insgesamt nicht teurer sein als die Fahrt mit dem eigenen Pkw. (Wobei natürlich Anschaffung + Unterhalt / Wertverlust verteilt werden müssten.)

Überhaupt müsste die Leihwagen-Nutzung deutlich verbessert werden. So, dass man daran denken kann, ohne eigenes Auto auszukommen. So etwas wird sich aber wahrscheinlich nur ergeben, wenn eines Tages die Autos selbstständig fahren und des Nachts sich selbst über die Stadt und in die Straßen hinein verteilen.

Heribert Prantl 1: Goldene Hoftrompete?

[ Die Artikel zu oder mit Heribert Prantl in diesem Blog ]


Ist das nun witzig, aberwitzig oder witzlos? Ist es AfD-nah? Aufklärerisch? Oder alles zusammen?

"Pressemitteilung Einladung zur Verleihung des Medienpreises. Seien Sie mit dabei, wenn der 2. Medienpreis verliehen wird! Wann: Dienstag, 11. April 2017, 12.00 Uhr Wo: Süddeutsche-Zeitung, Hultschiner Straße 8, 81677 München

Heribert Prantl, Kolumnist und Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, ist der zweite Preisträger der »Goldenen Hoftrompete für besonders willfährige Regierungsberichterstattung«. ...

»Heribert Prantl ist die Inkarnation der stillschweigenden Kumpanei von Politikern und Journalisten, die sich als Teil einer ›politisch-medialen Klasse‹ verstehen und gemeinsam die Bürger bevormunden und belehren wollen«, kritisiert Vereinssprecher David Bendels. Damit sei Prantl zugleich der Inbegriff des Versagens weiter Teile der Medienlandschaft, die ihrer Rolle als »vierte Gewalt« und als Kontrolleure und Kritiker der Macht nicht mehr gerecht würden. Um ein Gegengewicht zu dieser ernsthaften Bedrohung für das Funktionieren der Demokratie in Deutschland zu setzen, verleiht der »Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten« die »Goldene Hoftrompete« monatlich an Journalisten und Medien, die diese Fehlentwicklung eklatant verkörpern. Im Vormonat ging der Preis an die Feuilleton-Redaktion der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« für einen Beitrag, der die als »Fake News«-Bekämpfung getarnten Zensurbestrebungen der Großen Koalition rechtfertigt. Für die aktuelle Auszeichnung waren neben dem Süddeutsche-Autor Prantl auch Sebastian Dalkowski von der Wochenzeitung Die Zeit für seinen Pro-Nannystaat-Artikel »Ich will Verbote!« und die Focus-Online-Autorin Uschi Jonas für ihren Kommentar »Ihr macht mir Angst« nominiert, der die von den Mächtigen verschuldete Kriminalitäts- und Terrorgefahr verharmlost und Bürger dämonisiert, die sich selbst schützen wollen. In einer Online-Abstimmung haben sich die Unterstützer des Vereins mit 55 Prozent für den endgültigen Preisträger Heribert Prantl entschieden."

Michael Schumacher

Über lange Zeit hin waren die am häufigsten aufgerufenen Beiträge in diesem Blog die über Monica Lierhaus. Dann ließ das nach. Meine Meinung war: Wer in guten Zeiten vom Ruhm gut lebt, der sollte auch in schlechten Zeite der Öffentlichkeit sagen, wie es um ihn steht. Die Geheimniskrämerei hilft auch der Prominenten nicht, die jetzt schwer krank ist.

Nun das andere Beispiel, so wie es im FOCUS steht:

Vier Jahre nach Ski-Unfall Michael Schumacher: Warum wir wohl nie erfahren, wie es ihm geht ... Freitag, 29.12.2017 || Vier Jahre ist er her. Der Unfall, der das Leben von Michael Schumacher gravierend veränderte. Die Familie bleibt sich treu. Infos zum Zustand der Formel-1-Legende gibt es schon lange nicht mehr. Das wird wohl auch so bleiben.

Mich hat der Fall Monica Lierhaus etwas gelehrt, er hat mich dazu gebracht, meine Meinung zu ändern. Was hätten wir davon, wenn wir explizit gesagt bekämen, was wir uns leicht zusammereimen können: Der strahlende Formel-1-Held Michael Schumacher ist nach seinem Skiunfall jemand, der rund um die Uhr gepflegt werden muss und weder gehen noch sprechen kann. Was hätten wir davon, wenn wir das vielleicht sogar durch Bilder oder Filmaufnahmen vorgeführt bekämen. Nein, erinnern wir uns an die Bilder: So sah er in seinen guten Zeiten aus. So ist er gefahren. So hat er gefeiert, damals.

Eine Anmerkung zu: reimageplus.com

Nervig -- sehr nervig sind Online-Angebote, die den PC auf Probleme hin scannen -- das kann dann schon mal 10 Minuten dauern. Dann finden sie natürlich Fehler, die sie, angeblich oder wirklich, beheben könnten. Wenn -- ja, wenn man das Programm kauft. Wäre es nicht anständiger, es würde gleich am Anfang heißen: 

  • "Wir könnten jetzt Ihren Computer überprüfen, und am Ende werden wir Ihnen den Kauf unseres Programms XYZ vorschlagen. Das Programm kostet 45 Euro pro Jahr."

Aber nein, mich erst mal an der Nase zum Markt führen und dort dann: "Kohle her! Oder du kannst sehen wo du bleibst. Wir haben dich jedenfalls gewarnt!"

Ach so, ja! Das Beispiel ... (Draufklicken, dann wird das Bild groß.)

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Mein Modeblog: Die schöne Metzgerin...

... mit der bodenlangen Metzgerschürze. (Sonst eher spärlich bekleidet.)


Bildbetrachtung vom Wochenende. 
Es ist ja Berlinale-Zeit. Darf -- soll man lästern? 
Man muss, finde ich.

Links daneben übrigens, teilweise abgeschnitten:

Der Knabe ohne Hündchen.

Sonntag, 18. Februar 2018

Ein Buch für 156,49 €

Wieder mal ein Amazon-Phantasiepreis-Fund!


Das Büchlein wird extra aus Argentinien geschickt! Ja dann! Es ist überall, gut erhalten, antiquarisch vorrätig. Für unter 10 Euro. Hier aber: 156,49.

Und natürlich: Wie neu ist ein Buch, das 2002 erschienen und 2018 geliefert wird? Selbst wenn es "als Original eingeschweißt" vorliegt.

Ja, die Welt der Bücher. Begreife sie einer!

Werbung: Der STERN ...

... macht vor, wie man eine Web-Seite kaputtmacht.


Die Kärcher-Werbung lässt sich auch nicht entfernen. Und dann noch die Münzen ... Ergebnis: Nix wie weg von dieser Seite!

Wiederholung: "Von Google lernen, heißt siegen lernen!" 

In diesem Fall heißt das: Wie man dezent wirbt, den Menschen nicht auf die Nerven geht. Dann kann man es sich sogar leisten -- Google macht es vor -- manchmal auf Werbung ganz zu verzichten. Bzw. sie so geschickt zu verstecken, dass sie nicht auffällt. Wenn auf Bücher zu einem Thema verwiesen wird -- ja, da will ich doch tatsächlich wissen, welche Bücher es gibt.

Samstag, 17. Februar 2018

Petra Schürmann und Marianne Koch

Wie ich ausgerechnet heute wieder mal auf diese Geschichte komme -- egal. Pikant ist sie allemal auch heute noch.

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AZ-Kolumnist: Michael Graeter

Petra Schürmann liebt den Ehemann von Marianne Koch: Im prüden Deutschland der 60er ist das ein Dreiecks-Drama. Michael Graeter enthüllte es damals in der AZ - und erinnert sich

Es war die Zeit, als der Name Freund noch ein Skandal war, unverheiratete Paare nicht in Hotel-Doppelzimmern nächtigen durften und Scheidung ein gesellschaftlicher Makel war. Dr. Gerhard Freund, schon früh graumeliert, musste aber irgendetwas haben, dass die beiden schönen Damen auf ihn flogen, Marianne Koch und Petra Schürmann.

Er war ein Feingeist, stilvoll und äußerst schlagfertig, ein bisschen Pascha. Eine übliche Arzt-Praxis hat er nie geführt, er behandelte mehr als ein Geheimarzt, dem entweder schon früher ein Vermögen zugefallen war, oder das Einkommen der Herzdame verwaltete und nicht wirklich durch eigenes Fleisch und Blut ein tägliches Leben hätte bestreiten können. Stress war ihm fremd, ein lebendes Denkmal für die Erkenntnis, dass in der Ruhe die Kraft liege. Mir verschrieb der samte Doktor mal Pillen gegen Vergesslichkeit. Bevor ich den Bonvivant näher kennen lernte, war ich auf der Jagd nach ihm.

Er stand für lange Zeit im Mittelpunkt eines der spektakulärsten Dreiecks-Dramen Deutschlands. Gerhard war hin- und hergerissen zwischen seiner Gattin, einer erfahrenen Traumfrau, und seiner jungen Geliebten, Deutschlands einziger „Miss World“, einem Fräuleinwunder, von Gott mit gutem Aussehen geküsst. Die Gratwanderung des Ladykillers brachte mir bei der Enthüllung das eigenwillige Prädikat „Baum-Journalist“ ein. Die Zeitungen überschlugen sich, als das tolldreiste Treiben am Starnberger See herauskam. Seitensprung war damals noch Sünde, wenn man so will. (abendzeitung-muenchen.de)

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Jetzt könnte der eigentliche Klatsch und Tratsch von jenseits 2000 kommen, das mit dem "'Es rächt sich alles auf Erden', sagt meine Tante Anna immer." Aber das schenke ich mir. Die Eingeweihten wissen eh Bescheid.


Compoundbogen

Wer interessiert sich schon für sowas? Für Compound-Bogen ... 

Na ja, ich zum Beispiel. Und ich bemerke, dass mir die Form wichtig ist. Ein Compound-Bogen, wenngleich wegen der Umlenkrollen natürlich "technischer" als ein normaler Langbogen oder ein Recurve-Bogen -- den möchte ich dennoch möglichst einfach. Beispiele, weil wieder mal Bilder mehr als Worte sagen:





Der obere Bogen ist mir einfach zu sehr Maschine. Der untere -- ja, der ist schon besser!

Donnerstag, 15. Februar 2018

OpenOffice: Guillemets

Wie oft habe ich diese Dinger schon bei OpenOffice eingestellt! Jedesmal, wenn ich das Programm neu installiert habe. Und das war oft. Und heute finde ich auf einmal nicht die einfachen französischen Anführungszeichen, Guillemets genannt. Die doppelten, ja die stehen gleich am Anfang der Auswahlliste, unter Latein-1. Aber die einfachen?!

Ich gehe die Liste durch, suche im Internet. Liste, Internet. Warum schreibt das denn keiner auf? Mit Alt+Ziffern geht das doch hier gar nicht!

Endlich -- einer hat es aufgeschrieben, auf der Seite marlomarbach.wordpress.com, im Jahr 2014 schon! Es sei ihm gedankt.

Ich kopiere das hierher. Doppelt-gemoppelt hilft besser.

Man geht folgendermaßen vor: 

  • Extras → Autokorrektur-Optionen → Reiter: Gebietsschemaabhängige Optionen 
  • Dort bei einfachen und doppelten Anführungszeichen die Haken bei »Ersetzen« setzen und dann 
  • auf die Felder klicken und die entsprechenden Zeichen »xxx« (Bereich: Latein 1) bzw. ›xxx‹ (Bereich: Allgemeine Interpunktion) für Wortanfang bzw. -ende aus der Liste auswählen! Tada!

Mittwoch, 14. Februar 2018

Irfan View: Batch zuschneiden

Mal wieder eine kleine Hilfe, die ich mir selbst zurechtgeschneidert habe, weitergeben.

Ich fotografiere alte Bücher ab, mit dem kleinen IPEVO Ziggy. Sieht nach nichts aus, hilft aber sehr. Die Seiten passen nicht exakt ins Format. Beim letzten Mal habe ich 180 Bilder händisch zurechgeschnitten und einzeln abgespeichert. Macht einen kirre!

Heute gesucht und den Hinweis gefunden: Irfan kann batch-zuschneiden. Das wusste ich schon, aber ich hatte vergessen, wie das geht. Dann bin ich an der Stelle hängengeblieben, die mir furchtbar umständlich vorkam:

"Jetzt ist die Checkbox "Zuschneiden" anzuhaken und unter X und Y tragt ihr die Korrdinaten eures ersten Bezugspunktes ein und unter Breite und Höhe die Anzahl Pixel die ihr von diesem Bezugspunkt aus zurechtschneiden möchtet. | Am besten öffnet ihr hierzu einfach eines eurer Bilder mit Paint und navigiert mit der Maus auf den Punkt, von wo an ihr euer Auswahlrechteck anfangt zu ziehen. Jetzt solltet ihr in Paint (getestet unter Windows 7) in der Statuszeile eure Koordinaten sehen. Zieht nun das Auswahlrechteck so, wie das Bild nachher tatsächlich zurechtgeschnitten werden soll. In der Statuszeile solltet ihr nun auch die Anzahl Pixel in Breite und Höhe angezeigt bekommen, die ihr mit dem Auswahlrechteck markiert habt."

Das war 2012. Schon wieder eine Weile her. Das muss doch heute einfacher gehen! Vielleicht ging das auch schon immer einfacher...?

Genau hingesehen. Ja, es geht einfacher! Man kann über das erste Bild einen Rahmen legen, wie man das macht, wenn man händisch etwas freistellen will. Den Rahmen lässt man stehen und geht dann in das in das Batch-Menu, zum Punkt "Spezial-optionen aktiv". Da könnte man jetzt Werte aus Paint eintragen. ODER eben: Man macht das Häkchen da, wo man sagen kann, dass die Einstellung des vorher gesetzten Rahmens übernommen werden soll. Et voilà!

Ich hab es ausprobiert. Es funktioniert prächtig!

congstar u. a. > homespot

Ich lese auf dem Handy diese Werkung, hier unformatiert rauskopiert:

congstar homespot Super schnelles Internet – egal ob zuhause oder an einem festen Ort deiner Wahl Mit dem congstar Homespot hast du die Möglichkeit einen Highspeed Internetanschluss mit bis zu supercongstar homespot schnellen 40 Mbit/s Geschwindigkeit zu bestellen. Das Beste: du kannst den Standort deines Surfbereichs selbst bestimmen. Genauso einfach ist auch der Anschluss des WLAN Routers für die Steckdose – einfach auspacken, einschalten, sofort lossurfen.

Wer überprüft das mal? Immer dieses verdammte "bis zu"! Das zu gar nichts verpflichtet. Wann führt der Gesetzgeber endlich mal die Pflicht zu nachprüfbaren Zahlen ein? Durchschnitt eines Messzyklus halt, über Tag und Wochen verteilt, wie sonst auch?

Also, wer hat solche Homespots wirklich mal getestet?

Dienstag, 13. Februar 2018

Wo ist er, der CDU-Ronaldo?

Wieder ein Kommentar von mir, diesmal zu einem ZEIT-Interview (Tilman Steffen) mit dem Politologen Jürgen W. Falter.

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"Die CDU hat es sichtlich versäumt, konsequent Nachwuchs zu fördern. Da hat die Partei und damit auch Angela Merkel strategisch versagt. Andererseits: Junge Leute in einer überalterten Partei durchzusetzen, ist auch nicht einfach." (Falter)


Was wenig bedacht wird, auch von den Politologen offenbar nicht: Politiker brauchen, neben einem halbwegs intakten Verstand, ein paar Eigenschaften, die die wenigsten Menschen in ausreichendem Maße haben. Sie müssen Beschimpfungen und Anfeindungen wegstecken, mit Menschen, die immer alles besser wissen, auch wenn sie keine Ahnung haben, immer noch freundlich umgehen. Nach all dem Ruhe und Selbstsicherheit ausstrahlen.

Herr Falter tut so -- wie viele hier im Forum auch --, als sei der Job des Politikers der ersten Reihe halt so was Ähnliches wie ein großer Posten in der Wirtschaft. Gutes BWL-Studium oder Vergleichbares Studium. Erfahrung sammeln. An die Spitze des Unternehmens wandern. 

So geht es aber in der großen Politik eben nicht! Insofern ist die schöne Empfehlung / Kritik mit der Nachwuchsförderung ungefähr so, als ob man dem 1. FC Nürnberg sagt, er müsse viel mehr für seine Nachwuchsförderung tun. Ein Satz, der immer passt. Woher der Club / die CDU aber ihren Messi oder Ronaldo als "Ausgangsmaterial" bekommen soll, ist damit noch nicht gesagt.

Montag, 12. Februar 2018

Theorie der Argumentation

Zur Einordnung vorgeschaltet:

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Im Buch „Argumentationstheorie – zur Einführung“ präsentiert Josef Kopperschmidt seine Argumentationstheorie. Dabei erwähnt Kopperschmidt Theorien von Autoren wie Apel, Aristoteles, Habermas, Horkheimer, Luhmann, Nietzsche, Perelman und Toulmin. Für die Strukturierung seiner Einführung orientiert Kopperschmidt sich an grundlegenden W-Frage, wie z.B. „Warum argumentiert man?“ und „Wie kann Argumentationstheorie praktisch werden?“.

Josef Kopperschmidt wurde 1937 in Warburg geboren. Er studierte Klassische Philologie, Philosophie, Theologie und Rhetorik in Bonn, Wien, Berlin und Tübingen. Kopperschmidt arbeitete als Dozent für Verbale Kommunikation an der Universität Stuttgart und ist seit 2003 als Professor für Sprache und Kommunikationstheorie an der Hochschule Niederrhein tätig. Einzelne Veröffentlichungen: Rhetorica (1985); (zus. mit H. Schanze:) Argumente – Argumentation (1985); Methodik der Argumentationsanalyse (1989); Nietzsche oder „Die Sprache ist Rhetorik“ (1994). (socialnet.de)
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Und jetzt, herüberkopiert aus dem ZEIT-Forum.

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Mal wieder was in Sachen 'Argumentation', Abteilung 'Theorie derselben'.

Oben schreibt jemand:

"Super! Sie treffen den Nagel auf den Kopf! Und, wie gewohnt, werden die eng und unhistorisch provinziell denkenden Nationalisten aufheulen."

Das ist ein wunderbares Beispiel von Peergroup-Argumentation. Eine Argumentation, die in Anführungszeichen gehört, weil sie eigentlich keine ist. Sondern eine lautstarke Unterstützung derer, die so denken wie man selbst. Da muss dann in der Regel eine gute Portion Herabsetzung Andersdenkender dazu, so als der Schlagobers auf die eigene Emotionalität. Wer nicht so denkt, wie der, der sich da zu Wort meldet und sein Unterstützer, der ist natürlich ein "eng und unhistorisch provinziell denkenden Nationalist" der dann auch noch "aufheult".

Möchte ich mit jemandem, der so denkt und schreibt, ein Zugabteil teilen? Ganz unabhängig davon, wo er politisch-ideologisch steht. Nein, eher nicht.

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Dann kommt eine Antwort von panchoVilladelacasa -- auch ein hübscher Nickname --, ziemlich aggressiv, wie ich finde. Und ich antworte grinsend zurück. (Hier ein paar unbedeutende Veränderungen gegenüber dem Ausgangstext. Ich habe kleinere Fehler weggenommen.)


panchoVilladelacasa #818.1 

Klassische Diskursnötigung Ihrerseits: Sie versuchen zu belegen, warum ein Kommentar kein Argument im klassischen Sinne sein könne, ohne dabei zu bemerken, dass man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass das Zitierte nie als Argument gedacht worden ist. Warum schauen Sie nicht gleich Farbe an der Wand beim Trocknen zu?

"Nun ja, möchte ich mit jemandem, der so denkt und schreibt, ein Zugabteil teilen? Ganz unabhängig davon, wo er politisch-ideologisch steht. Nein, eher nicht." 

Apropos, hätten Sie diesen Satz am Anfang Ihres Kommentars zitiert, hätten Sie fast den gesamten Rest bis dahin auch stehen lassen können. Schön, wenn jemand Qualität einfordert, die er selber nicht liefern möchte. Sie können übrigens ruhig mit mir in einem Zugabteil sitzen. Es wäre mir so egal. 

--

Meine Antwort auf #818

Na prima. So hat eben jeder seine Sicht auf die Welt. Aber gut, dass wir drüber gesprochen haben.

Etwas später noch dazu:

Da fällt mir noch ein: Kopperschmidt -- das ist ja der Vater der "Diskursnötigung" -- sieht diese Nötigung doch als was Positives. Wenn es nicht anders geht, dann eben: Diskursnötigung. 

Oder sind Sie im realen Leben gar Josef Kopperschmidt und haben diesen Begriff inzwischen, neben ein paar anderen auch noch, vollständig umgewertet?! 

Grüße vom Islam-Rat des Iran

"So sollte sie aussehen, die korrekt gekleidete muslimische Frau in Deutschland. Das Kopftuch fest gebunden und das Gewehr fest in der Hand."


Wir grüßen zurück!

Samstag, 10. Februar 2018

Anfang der dekadenten Totalverblödung ...

... oder die große Freiheit?

"Erotische Hörbücher im Peitschentest || Silvia Jonas 07.02.2018 -- Ob zuhause im Bett oder einfach in der U-Bahn: Erotische Hörbücher kann man (frau) auf dem Smartphone überall hören. Wir haben sie für euch getestet."

Freitag, 9. Februar 2018

Olympische Spiele

Ich weiß nicht, wie es den anderen Bürgern dieses Landes geht; aber: Ich habe mich noch vor ein paar Jahren, sommers wie winters, sehr für die Olympischen Spiele interessiert. Und heute: Sie sind mir egal. Ich schaue nur ein wenig TV, wenn ich versehentlich in eine Sendung reinzappe und für eine Viertelstunde hängenbleibe. Das Desinteresse hat mit Geld- und Machtspielen und natürlich mit Doping zu tun. Und wahrscheinlich auch damit, dass es so unglaublich viele Alternativen gibt, mit denen man seine Freizeit zubringen kann.

Donnerstag, 8. Februar 2018

Sex mit „Big Brother“-Leiche

Das ist endlich mal wieder ein BILD-Satz alter Schule:

--

OKSANA APLEKAEVA (†31)
Totengräber hatte Sex mit „Big Brother“-Leiche

Und weiter:

Nur gefunden haben die Ermittler denjenigen, der Oksana umbrachte, nicht. Allerdings haben sie neue Hinweise, die sie auf die richtige Spur bringen könnten, und ließen für eine erneute Untersuchung die Leiche exhumieren, also wieder ausgraben.

Dabei stellten sie fest, dass die Leiche von Oksana sexuell geschändet worden war. Ein DNS-Test ergab: Es war ihr Totengräber! Der bestreitet die Tat nicht. „Ich kann nicht gegen die Wissenschaft argumentieren“, sagt er und erzählt, dass er seitdem keinen Job mehr findet.

--

Auch wenn der bürglich-feine Teil der Gesellschaft es nicht wahrhaben will: Die voll Übersicht über die conditio humana -- frei übersetzt: das, was 'der Mensch' in seiner Ausformung die Menschen so alles anstellt, auch eben, wozu manche ihr Sexualtrieb treibt --, das findet man nicht in der ZEIT und in der SÜDDEUTSCHEN. Da muss man auch schon mal BILD lesen.

Mittwoch, 7. Februar 2018

Ein PC der Firma Snogard in Frechen

Am Anfang nur Positives. Und jetzt ...

Das ist eine Kopie eine Amazon-Rezension eines PCs der Firma Snogard.

Homepage von Snogard in Frechen.

-- Teil 1, vom 20.11.2017 --

Die technischen Daten gehen aus der Beschreibung hinreichend hervor. Hier nur das Persönliche, das Zusätzliche:

+ Lieferung: unspektakulär und schnell.

+ Einrichtung: schnell und unproblematisch

+ Leistung: für meine Zwecke* sehr gut

* Auf das Lautlose wollte ich und will ich nie mehr verzichten! -- Ich hatte mir den neuen Lautlos-Mini nach 3 Jahren mit einem äußerlich extrem ähnlichen Gerät gekauft, weil ich mehr Leistung brauchte. In erster Linie für das Diktierprogramm Dragon NaturallySpeaking. Das hat wirklich hervorragend geklappt. Das Diktieren geht jetzt sehr flüssig.

- Bis jetzt: nichts Negatives. Ich hoffe, dass dieser PC wieder 3-5 Jahre seinen Dienst tut.

---

-- Teil 2, Nachtrag (07.02.2018) ... --

... ziemlich genau 1/4 Jahr nach dem Kauf.

Hier standen einmal 5 glänzende Sterne. Vor ca. 2 Wochen ließ sich der PC auf einmal nicht mehr aufrufen. Heißt: Ich konnte mich am Morgen nicht mehr bei Windows einloggen. Lange herumprobiert, weil zunächst alles ganz normal aussah, nur eben: das Passwort wurde nicht akzeptiert. Dann war auffällig, dass die Login-Begrüßungsseite ohne Vorwarnung wegkippte und der PC neu startete. Nach allerlei Versuchen, das System zu retten ...

Eingeschickt vor einer guten Woche, heute zurückbekommen. Also relativ schnell, das muss man sagen. Eine zwischenzeitliche Nachfrage wurde allerdings nicht beantwortet. Rückgabe mit der lapidaren Bemerkung von SNOGARD: "SSD wurde ausgetauscht." Keine einzige Bemerkung zum konkreten Fall, auch keine wie immer geartete Entschuldigung. Ob da ganz allgemein nicht ganz koschere SSD verbaut werden oder ob das ein Einzelfall war, kann ich nicht beurteilen.

Das bedeutet: Die Daten waren auf einer externen Platte und im Netz gesichert. Aber: Ich beginne mit dem Aufsetzen aller Programme -- es waren viele, teilweise mit Lizenzrückfragen und mit individuellen Einstellungen u. ä. -- von vorne. Arbeitzeit geschätzt: ca. 3 Arbeitstage à 8 Stunden, verteilt.

Hinweis: Ich werde von jetzt an -- natürlich hätte ich das vorher machen sollen -- die Platte 1 mal pro Woche spiegeln. Wie Windows und die anderen Programme mit den Rechten in einem solchen Fall umgehen, beim Zurückschreiben des externen Inhalts, muss ich noch herausfinden. Ich hoffe, dass die Dateien die Lizenzen mit enthalten.

--

Noch ein allgemeines Wort zur Kommunkation mit dem Verkäufer: Mir ist jederzeit klar, dass jeder Verkäufer aus Kostengründen versucht, die Kunden-Nachfrage-Seite extrem windschlüpfrig zu halten. Weil es da auch viele nervige Nachfragen geben kann. Das bedeutet: Möglichst nur Standard-Mails. Kein Eingehen auf Nachfragen im konkreten Einzelfall. Auf der anderen Seite sollten alle Verkäufer bedenken, dass sie sich damit auf Dauer ein sehr negatives Image einhandeln. Im vorliegenden Fall: Die Geschäftsführung von SNOGARD sollte sich mal ein paar Gedanken machen, ob man nicht ein paar Formulierungen mehr einbauen könnte, die Kunden zumindest das Gefühl geben, sie seien als Einzelne noch existent.

--

Dass eine SSD nicht ganz unproblematisch ist, erfahre ich, durch Schaden langsam klüger, in diesem Beitrag:

  • "SSD-Lebensdauer verlängern, von Oliver Ketterer. Wir klären, wie sich der SSD-Tod bemerkbar macht und wie Sie die SSD-Lebendauer verlängern."

"Karrierewunsch: Serienkiller"

Wieder so ein Fund, der einen sprachlos macht. Auf der anderen Seite -- wenn man sich in der Psychiatrie kennenlernt, ist das natürlich schon mal eine schlimme Voraussetzung.

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Sie ließen sich von einer TV-Serie inspirieren – und brauchten nach eigener Einschätzung Geld: Ein Paar aus Südhessen steht seit Mittwoch wegen Mordes vor dem Landgericht Darmstadt, weil es sich dazu entschlossen haben soll, zu Serienmördern zu werden. Erst töten, dann die Opfer ausrauben, so offenbar der Plan. Es blieb zwar "nur" bei einem Mord – aber der löste wegen seiner Grausamkeit und der Hilflosigkeit des Opfers bundesweit Entsetzen aus.

Karrierewunsch: Serienkiller

In der hessischen Heimat der Beschuldigten war vor allem die krude Vorgeschichte der Tat und der seltsame "Karrierewunsch" des beschuldigten Pärchens ein Thema in der Lokalpresse: Kennengelernt und ineinander verliebt hätten sich die heute 38-jährige Frau und der zehn Jahre jüngere Mann in einem psychiatrischen Krankenhaus, berichtet das Darmstädter "Echo". Nachdem beide die Klinik verlassen hatten, sahen sich die beiden regelmäßig Horrorfilme und die Serie "Killer-Paare" an – bis sie sich, am Nachmittag des Tattages, schließlich dazu entschlossen hätten, selbst Serienmörder zu werden.

Die auch auf dem deutschen Sender Sixx ausgestrahlte Serie "Killer-Paare – Tödliches Verlangen" dokumentiert Morde, die von Paaren begangen wurden. Dabei wurde pro Folge jeweils ein Fall vorgestellt – von den Taten der Mörder bis hin zur Verhaftung der Schuldigen. (stern.de)

Die Fast-Groko ist da!

Das Sahra-Bild hat was! Wenn es auch nicht in allen Punkten stimmig ist. Aber wir wollen auch nicht zu viel verlangen.

Die ersten - erwartbaren - Reaktionen gibt es nun auch schon. Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sagte der "Rheinischen Post": "Damit hat die SPD ihr eigenes Grab geschaufelt. Ob das Begräbnis stattfindet, werden die Mitglieder der SPD entscheiden."

Wenn die SPD-Mitglieder jetzt die Groko verhindern -- ist die SPD dann trotzdem tot und wird nur nicht begraben? Oder geht es um eine anschließende SPD-Auferstehung? ("Das Grab ist leer. Halleluja!")

T. H. über den Sinn des Schreibens

T. H.: "Nur Laien und Nicht-Literatur-Versteher kommen auf die unsinnige Frage: 'Wird das denn auch gelesen?' Oder gar: 'Wie viele Leute haben wohl dieses Buch gelesen?' In Erwartung, dass es sehr wenige Leser gibt. Am allerschlimmsten, vor der Bücherwand: 'Haben Sie das alles gelesen?!'"

Ich: "Und warum sind das Ihrer Meinung nach unsinnige Fragen?"

T. H. "Weil der Wert und der Sinn eines Buches, ja überhaupt der Wert von schriftlichen Aufzeichnungen nicht der ist, von vielen und jetzt gleich gelesen zu werden. Der Wert der schriftlichen Aufzeichnung besteht darin, einfach da zu sein, für potentielle Leser. Weder die Menge der Leser ist entscheidend, noch die Gegenwart der Leser. Wenn diese zwei Seiten, die ich gestern geschrieben habe, in dem Buch, in dem sie stehen werden, in den nächsten hundert Jahren drei Leser lesen werden, die mich verstehen, dann habe ich mein Ziel mehr als erreicht."

Montag, 5. Februar 2018

Ja, diese Quellen!

Mal schauen, ob das bei den Kommentaren der ZEIT stehenbleibt:

[ "Entfernt, bitte belegen Sie Ihre Behauptungen mit Quellen. Die Redaktion/dg"

Liebe Redaktion, bitte diskutieren Sie diese Floskel mit dem "Belegen von Behauptungen durch Quellen" und den Nicht-Sinn dieser Floskel doch einmal gründlich intern. Als Voraussetzung sollte das Folgende in die Diskussion eingehen:

  • Viele Behauptungen setzen auf komplexen Interpretationen auf, für die es keine Quellen, sondern höchstens Gleichgesinnte, die diese Interpretationen teilen, gibt. Beispiel: Deutschland geht es nur vorgeblich wirtschaftlich gut. In Wahrheit geht die soziale Schere immer weiter auseinander. -- Natürlich gibt es da "Quellen"; aber die sind nicht das Entscheidende. So etwas fühlt jemand. Oder eben auch nicht. -- Eine Quasi-Quelle hätte ich auch, wenn auch keine wissenschaftliche: https://www.youtube.com/watch?v=-67V7nCmho0
  • Es gibt Quellen für alles und jedes. Im Zweifelsfall ist ja auch Hitlers "Mein Kampf" eine Quelle. Es muss also entschieden werden, was eine zulässige, gültige, akzeptable (manche bei der Wikipedia sagen da immer: eine "reputable") Quelle ist. Wer entscheidet das dann, was eine zulässige und was eine nicht zulässige Quelle ist? Na ja, die Gemeinde derer, die das Sagen haben. Die, die juristisch denken, nennen so etwas einen "unbestimmten Rechtsbegriff". Vereinfacht: Unter einer reputablen Quelle kann man verstehen, was man will; es kommt drauf an, dass man die institutionelle Macht hat, die eigene Ansicht durchzusetzen. ]

"Refugee and Migrant Crime Map"

Seit langem mal wieder zu Twitter geschaut. Im Vorübergehen der Stäbe -- Tweets einer, der ins Auge springt:

Luduan hat retweetet Refugee and Migrant Crime Map ‏ @RefugeeCrimeMap | Vor 2 Stunden | Mehr Migrantenkriminalität | #Augsburg #Blaulicht #Polizei #Schauhin #Kriminalität #Zeugen https://www.refcrime.info/de/Crime/Show/81040?tkn=EA075CE2080B10A0 …

Eine RefugeeCrimeMap gibt es da, gehegt und gepflegt bei Google Maps. Erstaunlich!

Ist es verwerflich, ist es gar unethisch, so etwas überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, gar es zu verbreiten? Nein, ich glaube nicht. Fakten, sagt der Aufklärer, sind Fakten. Oder etwa nicht? Natürlich würde nur ein Schuh draus, wenn man die Vergehen und Verbrechen der Ur-Deutschen daneben stellt. Aber da sagen die Vertreter der RCM wahrscheinlich: "Die eigenen Idioten und Verbrecher haben wir eh.* Müssen wir da auch noch die massenhafte Verstärkung aus den fremden Kulturen zulassen?"

--

* Warum muss ich da an Eisenhower und seinen -- tatsächlichen oder gut erfundenen -- Spruch in Sachen Schweinehunde denken?

"Eines der bekanntesten Zitate von ihm ist dieses über den dominikanischen Diktator und Tyrann von US-Gnaden, bekennenden Franco- und heimlichen Hitler-Bewunderer Leónides Trujillo: 'Er ist zwar ein Schweinehund, aber er ist unser Schweinehund.'"

Über Robert Schneider

Aufruf, über Robert Schneider nachzudenken! Und vorher den klugen kleinen Essay von Andrea Spiegl zu lesen.* Hat es nicht etwas Schönes, ja nachgerade Anheimelndes, wenn ein lang verkannter Autor mit dem ersten Erfolg in den -- vorübergehenden? -- Wahnsinn kippt? Ist es nicht so, dass die meisten anderen Autoren in vergleichbarer Lage sich da nur mit Mühe am Riemen reißen? Loben wir also den Offenen und den Ehrlichen, vereint in der Person des Robert Schneider!

--

"Robert Schneider scheint sich nach dem Erscheinen von Schlafes Bruder am Erfolg seines Erstlings geradezu berauscht zu haben. Was von manchen Befürwortern als ironisches Spiel mit der eigenen Person bezeichnet wird, wirkt nur allzu oft schlicht überheblich. So schreibt er [Schneider] beispielsweise ein Telegramm an Jochen Jung, an einen der vielen Lektoren, die Schlafes Bruder ablehnten: „Jochen Jung, Sie großartiger Verlierer, ich küsse Ihnen Ihre enge Stirn.“

Der versprochene zweite Roman ließ dann jedoch auf sich warten. Erst 1998 erscheint Die Luftgängerin im Blessing Verlag. Kurz zuvor tauchen plötzlich Gerüchte um die Rahmenbedingungen dieses Werkes auf: Es heißt, Schneider bekomme einen unerhörten Vorschuss vom Verlag. Sogar von einem Chauffeur und 5-Sterne-Hotels auf Lesereisen ist die Rede. Die Garantiesumme stellt sich schließlich, zumindest nach der Behauptung des Autors selbst, als reine Erfindung heraus.

Dennoch, nach Schneiders eitlem Posieren schürt dies den Unmut der Rezensenten: Zur Luftgängerin erscheinen 85 Rezensionen, 83 davon sind Verrisse. Plötzlich wird nun der bei Schlafes Bruder wenn schon nicht gelobte, dann zumindest tolerierte Unterhaltungswert negativ gesehen: Das Werk 'bedient die sogenannte Klugheit der Herzen, die tiefen Gefühle, die Dummköpfe mit Matura'. Schneider wird ein 'präpotentes Unvermögen' vorgeworfen. Die Luftgängerin sei 'eine Enttäuschung', 'zu mehr als Kitsch und Gestammel hat es leider nicht gereicht'. Auch auf das Spiel mit Formtraditionen wird, wie bei Schlafes Bruder, eingegangen, hier jedoch mehr mit Gehässigkeit als mit Bewunderung: 'Dieses Buch mutet an, als habe ein betrunkener Peter Handke versucht, Hermann Hesse zu parodieren.'" (Homepage Uni Innsbruck / Literaturkritik. -- Zeilenumbrüche von mir. BDLB)


Und dann auch noch vielleicht den Artikel von Thomas Mießgang in der ZEIT von 2014, 'Nach der Offenbarung'. Darin kommt am Schluss RS zu Wort, und er sagt:

"Aber ich glaube ohnehin, dass es mit der Literatur vorbei ist. Weil das Buch einfach ein Medium des 19. Jahrhunderts ist und heute nicht mehr funktioniert. Wenn ich meine Kollegen sehe, die es immer noch wagen, einen Roman zu schreiben – und ich bewundere sie ganz tief –, ist das so ein Ferngefühl, ein Wehmutsgefühl: Sie kämpfen auf so heillos verlorenem Posten."

Was ich nicht wusste und erst da erfahren habe:

"2007 beendet Schneider, der immer mehr in Vergessenheit geraten ist, seine Schriftstellerkarriere. Er wird Hausmann, versorgt seine Kinderschar und widmet sich einem neuen Betätigungsfeld: Dokumentarfilmen."

Sonntag, 4. Februar 2018

Erfahrungen mit ...

Das Auto-Händler-Syndrom. -- AHS nenne ich ein Verhalten, wie ich es immer wieder bei Autohändlern erlebt habe. Man sagt, dass man ein Auto kaufen möchte, und die Augen des Gegenüber leuchten! Er ist höflich, gesprächig, erkundigt sich nach diesem und jenen. Ein vorbildlicher Gesprächspartner. Dann kauft man das Auto. Eine Woche später muss man kurz zu dem Autohaus. Der Verkäufer geht an einem vorbei und grüßt nicht, geschweige, dass er einen begrüßt.

Wenn man sich für etwas entscheiden will, suchen möchte, dann heißt der Schlüsselsatz für die Suchmaschine: 

  • "Erfahrungen mit XY"


Also denn - Erfahrungen mit Kabel Deutschland. Soll ich mir nicht vielleicht doch den Glasfaser-Anschluss mit dazubuchen? Dann lese ich mich hier fest. Und sage: Na dann doch lieber nicht!

The UATD (Ultimate Anti-Thief-Device)

Hier wird das beste Cellphone-Finde-System gezeigt.

So etwas möchte ich unbedingt in Roma Termini gegen die Taschendiebe einsetzen!

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I would like to use this device against pickpockets in Roma Termini!

Mirakulös: WD Elements Portable, ...

... externe Festplatte - 2 TB - USB 3.0.

Bei Amazon am 25.11.2017 gekauft, dann lag sie erst mal ein wenig herum, diese Festplatte. Am 9. Januar 2018 habe ich sie dann ausgepackt und angeschlossen. Wichtig: Die Platte war bis zu diesem Zeitpunkt noch originalverpackt!

Mein Bericht, ganz sachlich:

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  • An den PC gesteckt. Die Festplatte wurde einfach nicht erkannt. Gibt es so etwas noch, in Windows-10-Zeiten? -- Dann sehe ich: Das Internet ist voll von entsprechenden Berichten und Fragen!
  • Jetzt aber kommt das eigentliche Wunder. Ich stecke die Platte an mein Notebook und arbeite erst mal am PC weiter.
  • Nach 20 Minuten sehe ich nach. Und staune: Die Platte hat jetzt als Namen den Namen meiner Frau, für die ich sie tatsächlich auch gekauft hatte! 
  • Sagen wir die Platte heißt jetzt: F:\MEIER. 
  • Nein, mein Notebook heißt nicht MEIER, meine Frau und ich, wir haben unterschiedliche Namen. Der Name kommt auch im Heimnetz nicht vor. Woher um alles in der Welt kennt die frisch ausgepackte Platte meine Frau?!
  • Wieder zurück mit der Festplatte an meinen PC. Die Platte ist wieder ein schwarzes Loch. Heißt: Auch über die bekannten Tipps der "Datenträgerverwaltung" lässt sie sich nicht finden. Es gibt sie einfach nicht.
  • Noch einmal zurück aufs Notebook: Da ist sie wieder. Und sie hat sogar schon ein paar Dateien gesichert! Ein Unterverzeichnis. Woher auch immer. Von meinem PC oder Notebook jedenfalls nicht.
  • Wer ist da in Sachen Datenschutz und übernatürliche Ereignisse zuständig? Der liebe Gott?

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Alles kein Scherz, ich schwöre! Der echte Ablauf.

Im Cafe immer das gleiche Thema

Bei einem kleinen Besuch im Wikipedia-Café, beim Thema "Die jetzige Zuwanderung bringt den Migranten nichts"* formuliert:

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Der Besucher Invasion vom Mars hat am 31.01.2018 um 23:15 Uhr geschrieben:

Langsam wird es langweilig hier im Cafe immer das gleiche Thema durchzunudeln. Wie wäre es mal mit dem Thema: "Ist es moralisch ok, während der Arbeit an Wikipediaartikel zu schreiben"? 

Ich antworte heute um 12:50 Uhr:

1. Zu der Frage: "Ist es moralisch..." Die Moral ist mir da als Begriff zu groß. "Arbeitsrechtlich zulässig" wäre vielleicht der korrekte Ausdruck. So wie es gemeint ist, ist die Antwort natürlich einfach: Nein. Da gibt es nichts zu diskutieren. (Aber immer die Variationen mitbedenken! Was anderes ist es natürlich, wenn der Mitarbeiter im Marketing den Artikel, der sein Unternehmen betrifft, zum Guten oder Euphorischen hin frisiert. Da ist die Sache womöglich sogar eine Auftragsarbeit des Chefs.) -- 2. Die Verteilung der Häufigkeit von Themen und des anschließenden Umfangs von Diskussionen im Café ist erst einmal Ausdruck des Interesses der Leute und ein Hinweis, dass den Café-Besuchern eine Sache wichtig ist. Das, dieses Interesse, kann man natürlich auch kritisieren, aber: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich! Wer kann da was machen, ohne sich zum kleinen Besserwisser aufzuwerfen? -- 3. Weil ich das da oben irgendwo gelesen habe und so ähnlich immer lese: "... dann erkläre mir mal, weshalb die AfD ihre Hochburgen in Dörfern und kleinen Städtchen hat, in denen evtl. 1-2mal im Jahr ein Ausländer durchfährt und wo absolut keine Anzeichen einer Erschütterung des gesamten sozialen Lebens zu erkennen sind?" Das ist in meinen Augen, hier wie sonst, ein höchst merkwürdiges Verständnis der Sachlage. Sagen wir mal so: Wenn es in meinem Dorf und meiner Region keinerlei Stromausfall gibt, ich aber im Fernsehen sehe, in den Zeitungen lese, dass es da und dort in meiner ferneren Umgebung häufig zu Stromausfall kommt, dann habe ich doch jedes Recht zu sagen: "Ich möchte auf keinen Fall, dass es in meinem Dorf demnächst auch Stromausfall gibt! Und gut wäre es im Interesse des Großen und Ganzen, wenn das gesamte System so umgestaltet würde, dass es landesweit keinen Stromausfall mehr gibt."

--

* Später ist das dann im Archiv zu finden.

Migration - Calais - Konkret bitte!

Auf einen Kommentar zu meinem Kommentar. Ich weiß dabei nicht so recht, worauf der Ko-Kommentator eigentlich hinauswill.

--

Für mich bleibt immer die gleiche Forderung:

  • * Bitte KONKRET benennen, was richtig wäre!

Es ist immer leicht zu sagen, dass das und das nicht korrekt ist, weil... Nur enthält jede Maßnahme eben viele Implikationen, von denen man sagen muss: Will ich diese Implikationen in Kauf nehmen? Wo führt das kurz- mittel- und langfristig hin?

Mal ein Beispiel: Gut wäre es, weil sehr menschlich und ethisch einwandfrei, wenn jeder Mensch, der mit den Zuständen in seinem angestammten Land unzufrieden ist, auswandern könnte. In ein Land seiner Wahl. Dort kann er sich niederlassen, von diesem Land versehen mit einem finanziellen und kulturellen Begrüßungsbonus. (So ungefähr müssen sich deutsche Refugees-Welcome!-Vertreter in Deutschland die Sache doch vorstellen.)

Ohne jetzt in die Einzelheiten zu gehen: Sind nicht die Konsequenzen, dass die Favoriten-Länder, also zum Beispiel Deutschland, rasch innenpolitisch destabilisiert werden? Dass die Fragen nach Finanzierung und Integration gestellt und mit Beispielen abgeglichen werden. Vor allem, wenn sich zeigt, dass die Flüchtlinge ihre Gewohnheiten in Sachen körperliche Gewalt und noch sonst viel Negativ-Neues aus ihren Herkunftsländern mitbringen. Vergleiche Calais. 

[ Fundstelle zu Refugees Welcome! ]

Freitag, 2. Februar 2018

"... die zunehmende Verschanzung des Westens"

Bericht in der ZEIT, mein Kommentar:


Unter einem der Bilder: "Wie auch die Grenze zwischen Mexiko und den USA ist diese Mauer eine Art Monument für die zunehmende Verschanzung des Westens vor globalen Migrationsbewegungen."

Was soll uns das sagen? Bzw. Was wird suggeriert? Was ist die Alternative? Richtig wäre es, wenn jeder darf auf der Erde hingehen kann, wo er will?

Ich finde inzwischen Journalisten verantwortungslos, die solche Sätze formulieren, weil sie, die Journalisten, ohne weiteres Nachdenken davon ausgehen, dass die Frage, welche Alternativen es gibt und was die Folgen der Alternativen wären, von Journalisten nicht bedacht werden muss.

"Erleben Sittenverfall im Fußball"

Mein erster Kommentar in der WELT! Thema "Fußball". Ein Bericht über ein Statement des "Sportphilosophen Gebauer":

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Wenn der Fall Auba ein Aspekt von Sittenverfall im Fußball unter vielen "Sittenverfällen" ist -- es bleibt wie so oft die Leninsche Frage: Was tun? Gründung einer "Europäischen Liga der Anständigen"? Gedeckelte Einnahmen für alle -- Spieler, Trainer, Funktionäre. Die Einkommen und Transfersummen dürfen ruhig sehr hoch sein, aber es gibt -- Achtung, Schlagwort -- ein Maximaleinkommen und die Vereine verpflichten sich, bei den Spielergehältern einen gewissen Schlüssel nach der Gaußschen Verteilung einzuhalten. Und ich als Bayern-Fan sage: Wir brauchen auch eine Regelung, die verhindert, dass es eine Ein-Verein-immer-Meister-Liga gibt. | Ich würde bei einem solchen Zusammenschluss der ELD (European League of the Decent) zahlendes Mitglied werden. Wir treiben im Profi-Fußball nämlich inzwischen auf die spätrömische Dekadenz -- wer hat das noch mal gesagt? -- von "Brot und Spiele" zu, mit allen Zeichen der schrittweisen Verblödung.

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P. S. Was Aubameyang angeht -- mein Gott, was war der mal für ein strahlender, netter Kerl! Und dann das! Nein, ich wünsche ihm gar nichts, auch nichts Schlechtes. Aber ich sehe die Gefahr, dass er in seinem neuen Verein einbricht. Auf die eine oder andere Weise.