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Montag, 26. August 2019

"Eine mathematische Gesetzmäßigkeit"

Im SPIEGEL.

Mathe-Nachhilfe: Wie einem Rentner gelingt, woran Heerscharen von Lehrern scheitern: -- Vor Kurzem entdeckte ich, zum ersten Mal in meinem Leben, so etwas wie eine mathematische Gesetzmäßigkeit. Meine beiden ältesten Söhne brachten mich darauf, vermutlich gilt es für fast alle Schüler. Von Hauke Goos 01. Februar 2019 (spiegel.de)

Und Hauke Goos hat, wie es scheint, noch nichts von Stavros Louca gehört, den ich hier im Blog schon einige Male habe hochleben lassen.

Samstag, 15. Dezember 2018

"Was sol­len wir ler­nen, gilets jaunes?"

Notizbuch

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Un­ter-Freun­den-Abend | Die ZEIT-Bil­dungs­werk­statt: Was sol­len wir ler­nen? || Über kaum ein Thema gibt es so viele unterschiedliche Ansichten wie über die Frage, welche Kenntnisse und Fähigkeiten unsere Kinder heute brauchen. Bei der ZEIT-Bildungswerkstatt wollen wir gemeinsam mit Ihnen darüber ins Gespräch kommen: Wie kann die Bildung der Zukunft aussehen, was meinen Sie? (zeit.de)

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Selten erkannt: Dass die, die in der ZEIT und in der gesamten bürgerlichen Zusammenkunft nicht zum Zuge kommen, irgendwann aufbegehren. Sie haben auch etwas zu sagen!

"Gauche et droite renvoyées dos à dos, refus des cadres sociaux et politiques, « dégagisme »... Pierre Serna inscrit le mouvement des gilets jaunes dans l’histoire et montre comment il est aussi une « créature » du macronisme." (humanite.fr)

Freitag, 14. Dezember 2018

"Lehrpersonen haben in Singapur ...

... ein hohes Ansehen, entsprechende Aufstiegschancen und verdienen gut.

Wertschätzung des Lehrerberufs – was Singapur anders macht

In Singapur haben nur die besten Absolventinnen und Absolventen eine Chance auf den Lehrerberuf. Ihre Professionalität wird gefördert – sie genießen eine hoch qualifizierte Ausbildung. Zudem erhält jede junge Lehrkraft einen Computer. Singapurs Lehrerinnen und Lehrer werden aber auch gefordert: Sie müssen 100 Stunden Fortbildung pro Jahr absolvieren und darüber Rechenschaft ablegen – nicht über die formale Teilnahmebestätigung, sondern über den Mehrwert, den die Fortbildung gebracht hat." (deutsches-schulportal.de)

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Notizbuch

Im Vorbeisurfen gelesen: Singapur und sein PISA-erfolgreiches Bildungssystem. 

Was man, hier wie so oft, anders hätte: Nicht "Aufstiegschancen" und "verdienen gut", sondern genau welche Aufstiegschancen und wieviel genau, relativ zum durchschnittlichen Einkommen von Singapur?

Überlegungen

  • Ist das System auf andere Länder übertragbar?
  • Wenn ja: Wie?
  • Wenn nein: Warum nicht?
  • Ist es, von Deutschland aus besehen, überhaupt wünschenswert, dieses System zu übertragen? Sind damit nicht auch Menschenbilder = "Bildungsergebnisse" verbunden, die gar nicht gewünscht sind. Richtung: nur funktionierende Individuen.
  • Ist die Frage geklärt, was einen guten Lehrer ausmacht? -- Mögliche Richtungen:
  • Bringt mit seinen Klassen sehr gute PISA-Ergebnisse
  • Ist bei Schülern beliebt
  • Wird von Kollegen als gut eingeschätzt*
  • ...
  • Wie verändert man Wertschätzung von Lehrern?
  • Durch bessere Bezahlung
  • Durch valide Zugangskontrollen, a) fachlich, b) sozial / menschlich
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* Interessant meine Erfahrungen mit Lehrern, die von Kollegen als hoch kompetent eingeschätzt wurden, während Schüler sagten: "Bei dem / der haben wir im vergangenen Schuljahr überhaupt nichts gelernt!"

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Und immer wieder geht der Blick auf Stavros Louca, den schwedischen Superlehrer ...

Montag, 26. Februar 2018

Wenn Goldene Bären ...

... am Nasenring durch die Manege geführt werden.

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Man sucht ja immer nach Vergleichen, wenn es darum geht, die Welt zu verstehen. In besonderem Maße gilt das für die Welt der Kunst. Nun denn...

"Berlinale 2018: Goldener Bär für umstrittenen Film "Touch me Not" | Selten waren die Wettbewerbsbeiträge des deutschen Films so stark wie 2018 – und doch verbleibt keiner der Hauptpreise hierzulande. Bevorzugt wurde ein experimentelles Filmprojekt. Von Martin Schwickert"

Wenn experimentelle Filme bei Festivals prämiert werden – welcher Vergleich ist da der richtige? Ich denke der: Die sogenannte , die anspruchsvolle Schneiderei, die Alta Moda – das ist das, was frau nicht tragen kann, was aber auf geheimnisvolle Weise die Richtung bestimmt. Die Richtung in der Mode. Und die Haute Coutur genießt natürlich höchstes Ansehen! Lagerfeld und so.

Ist aus auch so bei Experimentalfilmen? Jetzt beginnt das Problem. Oder eben auch nicht. Denn der Weg von der Haute Couture über Prêt-à-porter zu Valentino, Boss und dann C&A ist lang und unübersichtlich. Dennoch wird kaum jemand bestreiten, dass die extreme Mode, der Laufsteg in Paris oder Mailand und das Kleiderkaufhaus in Ingolstadt irgendwie in Verbindung stehen.

Nun zur Auflösung, was die Kino-Frage angeht:

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"Mit dem Goldenen Bären für den rumänischen Beitrag „Touch Me Not“ von Adina Pintilie hat die Jury ein unmissverständliches Statement gesetzt, das darauf verweist, dass Kino nicht nur ein Unterhaltungsinstrument, sondern auch ein Erlebnisraum ist, in dem Grenzen immer wieder neu bestimmt und erweitert werden können und sollen. Pintilies halbdokumentarisches Filmexperiment beginnt mit einer Kamerafahrt, die in extremer Nahaufnahme an einem behaarten Männerbein entlang gleitet und sich gemächlich über den entspannten Penis bis zum Oberkörper hin vorarbeitet. Damit ist nach 15 Filmsekunden das Thema bestimmt und klar, dass der Film nie im Leben einen US-Verleih finden wird – was allerdings auch keine Schande sein muss. | „Touch Me Not“ begreift sich als filmischen Laborversuch, der sich mit dem Wesen der Intimität befasst. Im Zentrum steht eine Frau um die fünfzig, für die jegliche körperliche Berührung eine Qual darstellt. Aber sie ist gewillt, sich ihrer Angst in einigen therapeutischen Selbstexperimenten zu stellen: Sie schaut einem Callboy beim Duschen und Onanieren zu, engagiert eine transsexuelle Prostituierte, die sich als einfühlsame Gesprächspartnerin erweist, sowie einen Sadomaso-Spezialisten, der mit ihr an der Überwindung ihrer Berührungsängste arbeitet. | Weiterhin führt der Film in ein Therapie-Seminar, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen gegenseitige körperliche Barrieren erkunden, sowie in einen Swinger-Club, wo die sexuelle Entgrenzung zum orgiastischen Programm gehört. Von vielen Kritikern als „pornografisch“ denunziert bzw. als „Sexfilm“ gehypt, führt Pentilis Erzählprinzip das Publikum – genau wie die Protagonistin – an ihre Grenzen."


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Sex im weitesten Sinne gilt immer als Avantgarde. Schon komisch nach Jahrzehnten mit allen Stufen des Pornografischen. Von Softestporno bis Hardcore. Ob man dann vor Langeweile einschläft, ist zweitrangig. Ich jedenfalls werde mir diesen Laborversuch im Kino auf keinen Fall antun. Da gibt es vielleicht ein paar Ratten, die das gegen Entgelt auf sich nehmen. Das Entgeld ist oft auch das gute Gefühl, über den anderen zu stehen.

Mit geheuchelter* Demut: "Nun ja, ich bin halt Cineast!"

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Ich hätte da noch so eine Idee: mit gehäuchelelter Demut > kommt ja von Hauch!

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Lebenstrieb

Die Älteren kennen noch den kontemplativen Satz: "Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben." Heute ist die Devise: "Mitten im Tod sind wir lebenssüchtig wie nie!" Und seltsamerweise mutet beides barock an. Warum also Sylvie van der Vaart und BILD nicht bewundern ob ihres Lebenstriebes?

Sonntag, 6. April 2008

Kriminellen-Lehrplan

Mathematik und IT in der Praxis. Eine Überlegung für die Überarbeitung der Lehrpläne? Wie schaffe ich es, eine EC-Karte zu knacken? Andere können das schon.

"Die Täter stammen alle aus dem kleinen rumänischen Dorf Bacao. Insgesamt kennt die Polizei Namen von 30 weiteren Tatverdächtigen von dort. 'Langsam haben wir das Gefühl, dass in dem Dorf im Matheunterricht nicht das Einmaleins, sondern das Kopieren von EC-Karten gelehrt wird', so [Ermittler] Halin."

Mittwoch, 23. Januar 2008

Päda-go-go!

Nehmen wir mal an, Sie sind von Beruf -- nun ja: Psychologe mit Spezialsierung "Lehrerpsyche". Oder so ähnlich. Und sie haben heute eine Lehrerfortbildungsveranstaltung hinter sich. Als Clou ist Ihnen für diese Veranstaltung Folgendes eingefallen: Sie haben gleich am Anfang die These aufgestellt, dass wir alle, also auch Lehrer, von Vourteilen gesteuert sind. Das haben Sie dann ausgetestet. In einem Quasi-Selbstversuch. Sie haben gesagt: "Also, stellen Sie sich einmal vor, ich wäre Lehrer. Für Deutsch und Englisch. Versetzen Sie sich für einen Moment in die Schülerrolle. Wie gut wäre ich wohl als Lehrer? Benotet mit einer Schulnote. Wenn Sie wollem mit Plus oder Minus."

An Selbstbewusstsein mangelt es Ihnen nicht. Sich selbst würden Sie, von wegen Bescheidenheit, keine glatte 1 geben. Sondern eine 1-. Wegen Ihrer angeborenen Bescheidenheit.

Dann in der ersten Pause blättern Sie die Zettel durch, die Sie eingesammelt haben. 3, 4, 3-, 2-, 4, 4, 3+, ... Einer hat dazugeschrieben, ein Mann, da sind Sie sicher, wahrscheinlich der aus der zweiten Reihe links am Gang: "Übrigens: Ich bin eine Lehrerin!" Eine andere, ziemlich sicher eine Frau, hat einen dicken Strich gemacht und angemerkt: "Diese Frage ist ohne Kenntnis der Schulsituation unsinnig!"

Und was ist da mit Ihren Vourteilen?

Sie schauen in das Publikum vor sich. Diese allzeit zur Kritik bereiten Gesichter. Was wird uns von dem wohl geboten? Die gute alte 'Erziehung zur Kritikfähigkeit', hier ist sie an ihr zum Selbstzweck gewordenes Ziel gelangt. In den Köpfen, die Sie vor sich sehen ist eine stumpfe Kritikfähigkeit am Werkeln. Beständing lauernd. So wenig Denkfähigkeit war nie...

Die Lehrer? Ja, klar, die sind immer noch da. Und Ihre eigenen Vorurteile? Auch. Und sie sind jetzt verstärkt, Ihre Vorurteile. Lehrer sind, erstens, Besserwisser, zweitens unkreativ, was, drittens, das Prädikat denkfaul nach sich zieht. Kein Wunder. Immer sind Lehrer mit per definitionem Unterlegenen konfrontiert, denen sie die Welt erklären dürfen. Immer in der überlegenen Position. Wissenschaft auf Sparflamme. Bis zum 65. Lebensjahr vor sich hinköchelnd. Und viertens? Noch einmal: Besserwisser. Für den Lehrer gibt es das Faktum und die Sicherheit des Faktischen, wo es für vernünftige Menschen erst einmal die Besinnung, das Nachdenken, das Überlegen und die Unsicherheit des Nachdenkens gibt.

Dann sagen Sie sich, dass Jürgen von der Lippe, selbst wohl als Lehrer ausgebildet, zwar vielen Schmarrn gemacht, aber eben auch ein paar Perlen aus der Schale geholt hat. Beispielsweise jenes Lied "Päda-go-go!"

"Wer bringt sich ein, wer macht nie zu,
wer sieht im Ich auch stets das Du?
Wer ist politisch und als Mensch ein Gewinn?
Der Lehrer und die Lehrerin!"

Ach ja! Wie ist Ihre Fortbildungsveranstaltung eigentlich gelaufen?

Dacht ich's mir doch. Beschissen. Ein Haufen besserwissererischer, motzender Pädaogen war am Nachmittag vor Ihnen. Im Ton und in der leerlaufenden Kritikfähigkeit schlimmer als jede von der Leine gelassene Mittelstufenklasse.

Na gut, es ist Abend, und Sie haben es hinter sich. In Zukunft werden Sie dieser Klientel einfach aus dem Weg gehen. Ein Psychologe hat so viele Zielgruppen wie er will.

Und leicht schaudernd erkennen Sie jetzt nach dem zweiten Bier: In allen Zielgruppen ist was von den Lehrern! Und Sie sagen sich: Kein Wunder. Es kann gar nicht anders sein. Schließlich sind alle Menschen in diesem Land mal zur Schule gegangen.

Schu-hu-ule! Schub-schubi-du!