Montag, 12. Februar 2018

Theorie der Argumentation

Zur Einordnung vorgeschaltet:

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Im Buch „Argumentationstheorie – zur Einführung“ präsentiert Josef Kopperschmidt seine Argumentationstheorie. Dabei erwähnt Kopperschmidt Theorien von Autoren wie Apel, Aristoteles, Habermas, Horkheimer, Luhmann, Nietzsche, Perelman und Toulmin. Für die Strukturierung seiner Einführung orientiert Kopperschmidt sich an grundlegenden W-Frage, wie z.B. „Warum argumentiert man?“ und „Wie kann Argumentationstheorie praktisch werden?“.

Josef Kopperschmidt wurde 1937 in Warburg geboren. Er studierte Klassische Philologie, Philosophie, Theologie und Rhetorik in Bonn, Wien, Berlin und Tübingen. Kopperschmidt arbeitete als Dozent für Verbale Kommunikation an der Universität Stuttgart und ist seit 2003 als Professor für Sprache und Kommunikationstheorie an der Hochschule Niederrhein tätig. Einzelne Veröffentlichungen: Rhetorica (1985); (zus. mit H. Schanze:) Argumente – Argumentation (1985); Methodik der Argumentationsanalyse (1989); Nietzsche oder „Die Sprache ist Rhetorik“ (1994). (socialnet.de)
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Und jetzt, herüberkopiert aus dem ZEIT-Forum.

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Mal wieder was in Sachen 'Argumentation', Abteilung 'Theorie derselben'.

Oben schreibt jemand:

"Super! Sie treffen den Nagel auf den Kopf! Und, wie gewohnt, werden die eng und unhistorisch provinziell denkenden Nationalisten aufheulen."

Das ist ein wunderbares Beispiel von Peergroup-Argumentation. Eine Argumentation, die in Anführungszeichen gehört, weil sie eigentlich keine ist. Sondern eine lautstarke Unterstützung derer, die so denken wie man selbst. Da muss dann in der Regel eine gute Portion Herabsetzung Andersdenkender dazu, so als der Schlagobers auf die eigene Emotionalität. Wer nicht so denkt, wie der, der sich da zu Wort meldet und sein Unterstützer, der ist natürlich ein "eng und unhistorisch provinziell denkenden Nationalist" der dann auch noch "aufheult".

Möchte ich mit jemandem, der so denkt und schreibt, ein Zugabteil teilen? Ganz unabhängig davon, wo er politisch-ideologisch steht. Nein, eher nicht.

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Dann kommt eine Antwort von panchoVilladelacasa -- auch ein hübscher Nickname --, ziemlich aggressiv, wie ich finde. Und ich antworte grinsend zurück. (Hier ein paar unbedeutende Veränderungen gegenüber dem Ausgangstext. Ich habe kleinere Fehler weggenommen.)


panchoVilladelacasa #818.1 

Klassische Diskursnötigung Ihrerseits: Sie versuchen zu belegen, warum ein Kommentar kein Argument im klassischen Sinne sein könne, ohne dabei zu bemerken, dass man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass das Zitierte nie als Argument gedacht worden ist. Warum schauen Sie nicht gleich Farbe an der Wand beim Trocknen zu?

"Nun ja, möchte ich mit jemandem, der so denkt und schreibt, ein Zugabteil teilen? Ganz unabhängig davon, wo er politisch-ideologisch steht. Nein, eher nicht." 

Apropos, hätten Sie diesen Satz am Anfang Ihres Kommentars zitiert, hätten Sie fast den gesamten Rest bis dahin auch stehen lassen können. Schön, wenn jemand Qualität einfordert, die er selber nicht liefern möchte. Sie können übrigens ruhig mit mir in einem Zugabteil sitzen. Es wäre mir so egal. 

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Meine Antwort auf #818

Na prima. So hat eben jeder seine Sicht auf die Welt. Aber gut, dass wir drüber gesprochen haben.

Etwas später noch dazu:

Da fällt mir noch ein: Kopperschmidt -- das ist ja der Vater der "Diskursnötigung" -- sieht diese Nötigung doch als was Positives. Wenn es nicht anders geht, dann eben: Diskursnötigung. 

Oder sind Sie im realen Leben gar Josef Kopperschmidt und haben diesen Begriff inzwischen, neben ein paar anderen auch noch, vollständig umgewertet?!