Lustig klingt, was die Süddeutsche gestern aus Peking, der zukünftigen Olympia-Stadt vermeldet:
Hinweisschilder sollen bis dahin in korrektem Englisch verfasst sein und nicht mehr so unfreiwillig komisch klingen wie der Hinweis in einem Fitness-Studio: "Verstauchen Sie sich den Knöchel vorsichtig." Computer sollen Computer heißen und nicht mehr "electric brain machines", und auf Speisekarten soll der Krebs "crab" heißen und nicht "crap", denn das könnte den englischsprachigen Olympia- touristen abschrecken, weil crap nämlich "Scheiße" heißt. Überhaupt die Speisen: Es gibt bekanntlich eine Vielzahl davon in China, 6000, sagt Chen Lin, und die bekanntesten und populärsten will man ebenfalls übersetzen. Das wird sicherlich hilfreich sein, aber vielleicht nicht in jedem Fall. Denn auch wenn das beliebte vegetarische Gericht mit dem Namen "Buddha springt über die Mauer" in makellosem Oxfordenglisch daherkommt - den kulinarisch uneingeweihten Besucher könnte es trotzdem verwirren.
Süddeutsche Zeitung 178 / 4. August 2007, Seite 3.
Quelle (für SZ-e-Paper-Abonnenten)
Gar nicht lustig klingt, was Bayern 5 heute morgen mitteilt. Die Kritik von Amnesty International an China, die man auch andernorts nachlesen kann:
Gut ein Jahr vor den Olympischen Spielen von Peking gibt es in China laut Amnesty International noch immer gravierende Menschen- rechtsverletzungen. Die Regierung habe ihre Zusagen gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht eingehalten, beklagt die Menschenrechtsorganisation. Bürgerrechtsaktivisten würden verfolgt, Menschen ohne Gerichtsverhandlung inhaftiert, inländische Medien kontrolliert und das Internet zensiert, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht.
Ja nun -- jetzt fragt sich wieder mal, ob man in einem solchen Fall durch internationales Ächten oder Umarmen die Situation verbessert. Muss sich Peking jetzt verändern, weil die Welt hinschaut, oder sitzt eine stolze kommunistisch-kapitalistische Regierung so was einfach aus?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen