Die Süddeutsche von heute, 17. Oktober 20006, meldet in der Rubrik "München" daß ein Marco Z. seine Ex-Partnerin und auch gleich deren Freundin erstochen habe. Erkennbar wird der soziale und der familiäre Hintergrund von Marco Z. ausgeblendet, obwohl der Vater bei der Zerstückelung der Leichen mitgeholfen hat. (Dafür, für das Mit-Zerstückeln, kann der Vater nicht verurteilt werden. Das ist nur eine Ordnungswidrigkeit. Das wußte ich offen gestanden bis heute auch nicht.) Überhaupt: extrem bizarr. Nach der Tat geht Marco, die Leichen in der Wohnung zurücklassend, und macht die Theorie-Prüfung für den Motorrad-Führerschein. Besteht die Prüfung. Das mit dem politisch-korrekt ausgeblendeten Hintergrund finde ich ärgerlich und schaue im Internet mit den Such-Worten "marco münchen erstochen" nach.
Wieder erstaunlich: die erste Meldung betrifft nicht Marco Z. Das ist ein anderer, ein Marco R.
Chat-Partnerin erstochen: 33jähriger kommt in die Psychiatrie Nürnberg - Es war ein Flirt mit dem Tod: Im April 2002 verabredete sich die Köchin Giuseppina di L. (21) mit ihrem Chat-Partner Marco R. (33) zum Spaziergang in einem Nürnberger Park. Dort wurde der arbeitslose Schlosser zudringlich. Er zückte ein Messer, wollte mit der hübschen Italienerin schlafen - als sie sich jedoch weigerte, tötete er sie mit mindestens 83 Messerstichen.
Könnte es denn sein, daß die Menschen, die von ihren Eltern vor 30 bis 40 Jahren auf den Namen "Marco" getauft -- jedenfalls so eingetragen worden sind, ein erhöhtes Risiko für derartige Straftaten aufweisen? Wird so etwas jemals erforscht werden, die Regelmäßigkeiten in den Namen und Vornamen von Gewalt-Straftätern? Wahrscheinlich nicht. Warum eigentlich nicht?
Ein paar Klicks weiter dann ein Bericht mit einem Foto eines fremdländisch, doch gut aussehenden jungen Mannes. Und dazu der Kommentar der Leser:
Werner : Selber schuld wenn man sich mit solchen Typen einlässt. Die Mädels hätten sich ja gleich einen Ayatollah nehmen können, wie man sieht, sind die schnell dabei, die Hände abzutrennen, und wohl nicht nur das... (27.06.05 14:11)
Wieder erstaunlich: die erste Meldung betrifft nicht Marco Z. Das ist ein anderer, ein Marco R.
Chat-Partnerin erstochen: 33jähriger kommt in die Psychiatrie Nürnberg - Es war ein Flirt mit dem Tod: Im April 2002 verabredete sich die Köchin Giuseppina di L. (21) mit ihrem Chat-Partner Marco R. (33) zum Spaziergang in einem Nürnberger Park. Dort wurde der arbeitslose Schlosser zudringlich. Er zückte ein Messer, wollte mit der hübschen Italienerin schlafen - als sie sich jedoch weigerte, tötete er sie mit mindestens 83 Messerstichen.
Könnte es denn sein, daß die Menschen, die von ihren Eltern vor 30 bis 40 Jahren auf den Namen "Marco" getauft -- jedenfalls so eingetragen worden sind, ein erhöhtes Risiko für derartige Straftaten aufweisen? Wird so etwas jemals erforscht werden, die Regelmäßigkeiten in den Namen und Vornamen von Gewalt-Straftätern? Wahrscheinlich nicht. Warum eigentlich nicht?
Ein paar Klicks weiter dann ein Bericht mit einem Foto eines fremdländisch, doch gut aussehenden jungen Mannes. Und dazu der Kommentar der Leser:
Werner : Selber schuld wenn man sich mit solchen Typen einlässt. Die Mädels hätten sich ja gleich einen Ayatollah nehmen können, wie man sieht, sind die schnell dabei, die Hände abzutrennen, und wohl nicht nur das... (27.06.05 14:11)
Patrick Gruban : Ich finde er sieht besser aus als unsere Kanzlerkandidatin, aber das ist ja Geschmackssache... (27.06.05 14:45)
drsno : @Werner: Was für ein Glück dass man den Menschen das kriminelle Potential immer gleich ansieht, gell? mann mann mann ... wenigstens scheint das medial geprägte Weltbild zu funktionieren. (27.06.05 18:04)
Von einem solchen Mord kommt die Leserschaft darauf, daß der Mörder da besser aussieht als... Und darauf der aufgeklärte, medienkritische Mensch, der vermerkt, daß man dem Mörder sein Mörder-sein nicht ansieht. Auch nicht besser.
Man glaubt, man ist im Wahnsinns- und Deppenland. Es ist zum Auswandern!
Von einem solchen Mord kommt die Leserschaft darauf, daß der Mörder da besser aussieht als... Und darauf der aufgeklärte, medienkritische Mensch, der vermerkt, daß man dem Mörder sein Mörder-sein nicht ansieht. Auch nicht besser.
Man glaubt, man ist im Wahnsinns- und Deppenland. Es ist zum Auswandern!