Mittwoch, 8. November 2006

Rechtschreibreform

Normalerweise versuche ich mich aus dem Gezänk um die sogenannte Rechtschreibreform vollständig herauszuhalten. Mit der Überzeugung, daß durch diese blödsinnige "Reform" die Besserwisser auf beiden Seite an die Oberfläche gespült worden sind. (Die Mangan-Knollen der Sprache! Wehe, wenn sie auftauen oder zum Auftauen gebracht werden. Sie sind eine Umweltkatastrophe!)

Doch ab und an bricht dann doch die Wut durch.

"Das ist ein ausgesprochen süßes sowie widerlich klebriges Getränk."

Welcher Gelehrte hat sich denn diesen Satz ausgedacht?! Ein Schüler, der diesen widerlichen Satz verzapft, bekommt sinnvollerweise eins um die symbolischen Ohren. ("Weil Prügelstrafe isse jetzt abegeschafft in neue Deutschland mit neue Sprache!")

Dann lese nich noch: "die platonischen Schriften". So muß / muss / musz / mussz usw. es nun heißen. Sagt man und auch Frau.

Ihr lieben Experten von der Reform der Reform der Reform ...! So hat hat noch nie einer gesagt. Ihr führt Blödsinn per wahnsinnigem Beispiel ein. Da geht es nicht um die Groß- und Kleinschreibung. Nur ein Mensch ohne Sprachgefühl wird da "platonisch" verwenden. Das ist für die gleichnamige Liebe reserviert. Ein für allemal! Ist halt so! So entwickelt sich das Denken und die Sprache. Und nur komplett sprach-indolente Menschen kriegen das nicht mit.

Was zu einer neuen Definition des deutschen Sprachexperten führt: "Einer, der Germanistik studiert hat, aber trotzdem über Null Sprachgefühl verfügt". "Deutsches Sprachgefühl", selbstverständlich. Isse so gemeint, Herr Nachbar!

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