Am Morgen in BR2 zwei Sendungen nacheinander. Die eine, als ich einschalte: "Von der Endlichkeit der Ehe und der Unendlichkeit der Liebe". Nun gut. Bemerkenswert dabei: Ein hasserfülltes Liebesgedicht nach der Liebe, an die Verflossene. Von Brentano, glaube ich. Die andere Sendung: Über die Indianer. Wie gut die doch waren. Kein Tier haben sie getötet, das sie nicht zum Essen oder für die Fellkleidung brauchten. Das Reh haben sie um Entschuldigung gegeten, nachdem sie es erledigt hatten. Die edlen Wilden eben.
Was lässt sich sagen? Zwischen dem, was ist, und dem, was wir glauben und sagen, schieben sich die sinnerzeugenden Interpretationen. Amor omnia vincit auf der einen, Endlich bin ich dich los auf der anderen Seite. Die guten Indianer haben auch in einer unendlich grausamen Weise andere gemartert. Geblieben ist davon die witzige Annahme des Marterpfahls bei Bully Herbig und dem Schuh des Manitu. Dabei war das bei den Indianern doch die reine Bestialität, ob diese edlen Menschen nun die Rehlein, nachdem sie sie getötet hatten, um Entschuldigung gebeten haben oder nicht. Gesichert ist: die denkenden Menschen machen gerne glatte Geschichten, die keine Widersprüche haben. Aber die Geschichte ist ein einziger Widersprch in sich.