Donnerstag, 18. November 2010

Ein Lob aus der Wikipedia

Beschließe ich also den Tag mal versöhnlich und erfreut. Der Wikipedianer Neun-x gibt mir auf eine Bemerkung in der Diskussion des Artikels Innovation eine gute Note. Der Zusammehang:

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Ich lese das hier vollkommen zufällig, weil ich durch den "Innovationszyklus" drauf gekommen bin, mal hierher zu sehen. (s. meinen Eintrag unten) Ein paar Bemerkungen grundsätzlicher Art zum "akademischen Geschwurbel". Selbstverständlich wird jeder rational gesinnte Mensch für größtmögliche Klarheit sein, in WP-Artikeln wie auch sonst im Leben. Auf der anderen Seite: Nicht alles, was der "normale Mensch" nicht versteht, ist "akademisches G.". Ich pflege gerne auf die Verständnismöglichkeiten bei Artikel wie "Heisenbergsche Unschärferelation" zu verweisen. Und es ist ein Irrtum, dass in Mathematik und Physik, überhaupt Naturwissenschaften, manches für den Laien eben unverständlich ist, dass aber die Literaturwissenschaft, zum Beispiel, alles so formulieren kann, dass es auch nur der "normale Deutschlehrer" versteht. Wenn etwas unverständlich ist, dann kann das halt immer a) an der Unfähigkeit des Autors liegen, sich verständlich auszudrücken, oder b) an der Unfähigkeit des Lesers, das Entsprechende zu verstehen. Wie das Verhältnis von a) und b) ist, lässt sich nur in einer -- von allen Vorurteilen mitgeprägten -- Diskussion feststellen, und da nie endgültig. Vorsichtig zusammengefasst: Das Wort Geschwurbel allzu schnell und mit allzu großem Selbstbewusstsein zu verwenden zeugt nie von allzu großer Reflexionstiefe. 25. Apr. 2010 (CEST)

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+1 so isses ! Siehe auch Hermeneutik - "eine Theorie über die Auslegung von Werken und über das Verstehen". Neun-x 17. Nov. 2010

PS: frei nach Einstein: "Formuliere die Dinge so einfach wie möglich - aber nicht einfacher."

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... ich bin allergisch gegen den Begriff. Nach meiner Meinung wird er zu 90 Prozent als Schlagwort ohne wissenschaftlichen Hintergrund verwendet. Die Beschreibung, die ich hierher verschoben habe ist leider auch nicht sehr erhellend. Das eine Prozessverbesserung zu höherer Produktivität führt ist seit Henry Ford, ich meine seit Beginn der Industrialisierung, ich korrigiere, seit der Erfindung des Faustkeils bekannt. Es wäre schön, wenn einer die wissenschaftliche Bedeutung so erläutern könnte, dass es über Allgemeinplätze hinausgeht und für jedermann verständlich ist.18. Feb 2005

Meine Anmerkung dazu, am 25. April 2010: "Können wir eigentlich nicht Einverständnis erzielen in diesem Punkt: Wer "allergisch gegen einen Begriff" ist, sollte an dem entsprechenden Begriff nicht mitarbeiten. Genau so wenig wie der, der der allergrößte Fan ohne jede Distanz ist. Also -- echte Voodoo-Anhänger haben vielleicht viel Ahnung von dem Innenleben dieser Bewegung, aber sie können nicht sachlich-kritisch sein. Und extreme Aberglauben-Kritiker werden bei einer ruhigen, sachlichen Darstellung von Voodoo immer scheitern. Eine gewisse emotionale Distanz zum Analysierten gehört zur wissenschaftlichen Grundhaltung ebenso dazu wie ein gewisses Interesse an der Sache. Wer da nicht balancieren kann, sollte sich bei einer Sache raushalten." 

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