Freitag, 17. April 2020

Corona und Sylt und -- Menschen

Wieder mein ZEIT-Kommentar. Die Ausgangsfrage war: "Warum, glauben Sie, fällt es den Menschen so schwer, sich an die Regelungen zu halten?"

Der Zusammenhang dieser Frage: "'Die Leute denken, sie seien sicher auf Sylt' | Sylt ist der Sehnsuchtsort vieler Deutschen. Ferien in Westerland, wie schön wäre das jetzt! Bürgermeister Nikolas Häckel muss in diesen Tagen dafür sorgen, dass sich niemand diesen Wunsch erfüllt. Das ist nicht leicht, denn Urlauber finden Wege, um auf die Insel zu kommen – teilweise mithilfe der Einheimischen. Im Gespräch mit unserer Autorin Myriam Salome Apke erzählt Häckel, wie Touristen auf die Insel kommen und warum er das Einreiseverbot so wichtig findet.

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Der erste Kommentar

Es ist der Reiz des Verbotenen. Deshalb z.B. wollen auch Frauen so gerne durch die Herbertstraße gehen. Auch das Argument sie würden dort nichts anderes als zuhause sehen, wenn sie sich nackt vor den Spiegel stellen würden, überzeugt nicht. Das Austesten von Grenzen und verstoßen gegen Spielregeln ist doch Alltag. Und zum kindischen Verhalten gehört danach dann Gejammer und Unverständnis...


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... und mein Kommentar zu diesem Kommentar:

"Deshalb z. B. wollen auch Frauen so gerne durch die Herbertstraße gehen."

Das nenn' ich mal einen kühnen Vergleich! Und einen ziemlich unpassenden dazu.

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Meine Annahmen gehen in eine andere Richtung: Wir haben 70 Jahre Wohlstand und Frieden hinter uns. Das Anspruchsdenken vieler Zeitgenossen ist in dieser Zeit extrem geworden. Der Staat muss alles richten, die Wissenschaft alles heilen können! Für einige Menschen ist ihr eigenes kleines Wohlergehen so selbstverständlich geworden, dass sie sich das Recht nehmen, Einschränkungen ihrer "Freiheiten" zu ignorieren. Die Fahrt durch die Rettungsgasse wäre mein zentrales Beispiel.

Mich würde wirklich interessieren, wie diese Menschen reagieren, wenn wirklich der ganz reale Weltuntergang gesichert bevorstünde ...*

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* Schöne Bebilderung, natürlich aus der großen Traumfabrik: "Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt". Mit Keira Knightley. -- Kein großer Film, aber die Sache mit dem Weltuntergang wird hier einmal zu Ende gedacht und zu Ende gebracht.

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