Sonntag, 5. April 2020

Soziale Marktwirtschaft - "eine kurze, sachliche Diskussion"?

Ein Kommentar, den ich soeben bei der ZEIT eingerückt habe. Auf dass er sich noch ein wenig erhalte und verbreite.

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Corona-Krise. Her mit dem Corona-Soli. In der Corona-Krise haben viele Menschen ihr Einkommen verloren. Andere erhalten weiter Gehalt. Sie sollten zehn Prozent abgeben, fordert unsere Autorin. Von Ines Schipperges.  4. April 2020

Dazu gibt es dann, Stand jetzt, 1.420 Kommentare

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BDLB #407

Ich habe jetzt viele Kommentare hier gelesen und fühle mich wie auf einer Argumentationsachterbahn.

Was für mich bleibt: Wenn diese Corona-Krise geschafft ist, sollte eine lange Diskussion ansetzen, was denn heute "soziale Marktwirtschaft" und soziale Gerechtigkeit bedeuten. Und dann sollten Gesetze und Gesetzesänderungen folgen.

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s062012 #407.1
natürlich... äh nein. Noch mehr Steuern bezahlen? Dass der Soli bleibt ist klar. Die Rechnung der Großzügigkeit bezahlt wieder mal derjenige, der schuften geht. Da sind wir wieder gut genug. Steuerliche Entlastung dagegen ist beim deutschen Neidbürger völlig indiskutabel. Eigenartigerweise fordern immer nur diejenigen, die profitieren.

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Demokratieversuch #407.2
Keine lange, eine kurze sachliche, damit die Ergebnisse bei der nächsten Krise verwertbar sind. Wie immer sind, die Schönredner sind gefordert

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"Keine lange, eine kurze sachliche, damit die Ergebnisse bei der nächsten Krise verwertbar sind. Wie immer sind die Schönredner gefordert."

Nun denn - die Schönredner. Es ist immer die Frage, wie man eine Diskussion angeht und aufzieht. Da müssen halt Regeln her. Ohne die geht es nun mal nicht. Wenn zunächst alle mitmachen dürfen - dann erst mal vorgeschaltet ein Stimmungsbild via Internet vielleicht.

Aber wie auch immer - die Häßlichredner werden den "Schönrednern" wahrscheinlich in politischen Diskussionen immer unterlegen sein. Gut formulieren zu können, ist ja nicht per se ein Manko. Man vergibt beim Eiskunstlauf ja auch keine Sonderpunkte für die, die am häufigsten hinfallen.

Lange / kurze Diskussion?

Übers Knie brechen kann man eine solche Sache nicht. Es braucht seine Zeit. Und wir leben nicht mehr in Grundgesetz-Zeiten, wo alles auch kontrovers war, aber halt - 14 Tage Konvent und 9 Monate Rat - ein GG her musste. Die deutsche Gesellschaft heute, das sollte man sich durch die Lektüre der Kommentare hier wie anderswo immer mal wieder klarmachen, ist extrem aufgespalten und die Interessengruppen, einmal von der Leine gelassen, sind kaum noch kompromissfähig. Wie könnte es da eine kurze, sachliche Diskussion geben? (zeit.de)

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