Freitag, 18. Januar 2019

Werbung für die Süddeutsche

Heute mal wieder ein wenig Werbung für die Süddeutsche Zeitung, in der Reihenfolge des Gelesenen, in der Papierausgabe. Dann aus dem Internet-Abo gefischt.

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Streiflicht

Die sogenannte Aufklärung war im Grunde ein einziges Massaker. Man hat uns die Greife und Zyklopen genommen. Meerjungfrauen, Einhörner, Zentauren - all diese wunderbaren Wesen wurden ins Schlachthaus der Fantasie gebracht, wo ihre Kadaver am dürren Haken der Vernunft baumeln. Die Welt ist dadurch nicht wirklich bunter geworden; was bleibt, sind Hunde und Katzen, Steuererklärungen und die Tagesthemen. Und Reinhold Messner. Der Südtiroler ist soeben aus Nepal zurückgekehrt und gibt jetzt Interviews, in denen er behauptet, der Yeti habe nie existiert. Das seien immer nur Bären gewesen, die ab und zu von der Nordseite des Himalaja aus über die Pässe kämen, etwa wenn sie auf Weibchensuche seien. 99,9 Prozent der Wissenschaftler seien mittlerweile seiner, also Messners, Meinung.

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... Natürlich würzt er sein Essen mit den Dingern, aber Chili­schoten bedeuten für Ed Currie weit mehr: Sie sichern seine Existenz, mit Chilis hat er das Herz seiner Frau erobert, und sie haben ihm das Leben gerettet. »Sie sind ein Gottesgeschenk«, sagt Currie, der in der Kleinstadt Fort Mill, South Carolina, amerikanischer Bibelgürtel, einen kleinen Laden betreibt. Dort verkauft er scharfe Saucen auf Chili-Basis, in Fläschchen abgefüllt mit Totenköpfen und Sensenmännern auf den Etiketten, scharfen Senf, scharfe Erdnüsse, scharfen Honig. ... Seit 2013 hält Currie den in seiner Branche sehr begehrten Rekord, die schärfste Chilischote der Welt gezüchtet zu haben, den »Carolina Reaper«. Die Einheit für Schärfe heißt Scoville. Ein Peperoncino bringt es auf 300, Tabasco auf etwa 2500 Scoville. Der Carolina Reaper: durchschnittlich 1,64 Millionen Scoville. Ed Currie sagt, man müsse »schon ziemlich bescheuert sein«, um ihn pur zu essen. 

(17. JANUAR 2019: Ed Currie baut die schärfsten Chilis der Welt an. Viele Menschen sind auf den Geschmack gekommen – der Schmerz macht sie glücklich. AUS SZ-Magazin HEFT 3/2019, ESSEN UND TRINKEN. Feuer frei. Online.)

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