Zuerst in die Wikipedia-Diskussion des Flusser-Artikels gesetzt. Hierher kopiert.
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Ein sehr seltsamer Fund, eben aus einem Podcast gefischt, ein O-Ton. Das Ms. dazu gibt es auch. Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Dass die Sache ihre Relevanz und Brisanz besitzt, scheint mir aber sicher.
Hier im Artikel also:
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Die zukünftige und „revolutionäre Gesellschaft“, bei der Dialoge überwiegen, welche ständig Informationen erzeugen. Bedingt durch die so entstehende Informationsflut zerbrechen die alten Diskurse. Dementsprechend gibt es in der telematischen Gesellschaft keine Autoritäten.
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In dem Podcast also, ohne dass darauf auch nur irgendwie eingegangen würde:
Erzählerin: Vilém Flusser hielt seine Vorträge und schrieb seine Bücher in mehreren Sprachen, hauptsächlich auf Deutsch und Portugiesisch. Er war lebenslang ein Mensch, der gegen jede Art von Diktatur Aufklärung betrieb. Das beste Mittel dazu war seines Erachtens der Dialog auf Augenhöhe und der Austausch von Argumenten. In seiner Eigenschaft als Universitätslehrer war er an dieser Stelle jedoch nicht besonders konsequent, wie sich Rainer Leschke, Medienwissenschaftler an der Universität Siegen, erinnert:
O-Ton Leschke: Mit Flusser konnten Sie nicht diskutieren. Das ging nicht. Flusser war ein autoritärer Sack, um das ganz deutlich zu sagen. Das ist der unangenehmste akademische Lehrer, den ich jemals gesehen habe (…) Er tolerierte praktisch keinen Widerspruch (…) konnte mit Widerspruch überhaupt nicht umgehen (…) Wenn Sie als Student einfach eine Frage hatten und sagten, Moment mal, das stimmt nicht, oder ich verstehe das so in diesem Zusammenhang nicht, dann war das ein Angriff gegen seine Person.
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Das ist schon ziemlich starker Tobak. Wieder mal einer das, was er propagiert, selbst nicht leben kann. Wieder mal ein Moses, der das Gelobte Land, hier der guten Kommunikation, selbst nicht betreten konnte?
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