Aus der Reihe: Alle meine Vorurteile ...
Mir ist klar, dass die Vorurteile, die bei einzelnen Stichworten aufgerufen werden, komplex und von Mensch zu Mensch äußerst gegensätzlich sein können. Vor Jahren habe ich einmal eine Nebenbemerkung im Fernsehen aufgeschnappt, die hängengeblieben ist: Würde die EU und die Länder der EU ihre Zahlungen an die Palästinenser einstellen, wäre die aufgeblähte Verwaltung Im Gaza-Streifen und im Westjordanland von jetzt auf gleich pleite. Heißt: Es könnten die vielen Angestellten nicht mehr bezahlt werden.
Meine Vorurteile, weil diese Meldung in meine vorhandenen Vorteile prima reinpasste, waren ungefähr: Ja, die Palästinenser! Immer nur klagen und wimmern. Dabei bis hin zur totalen Lächerlichkeit verliebt in die Gewalt, obwohl sie eins ums andere Mal eine aufs Dach kriegen, wenn sie aufmucken. Und natürlich -- sich jammernd von anderen Ländern aushalten lassen! Selbst einfach nichts auf die Beine stellen. Dagegen die Israelis -- das landgewordene Startup für die großen Wirtschaftsnationen der Welt, vor allem für die USA, deren Ideenlieferanten in Israel sitzen.
Klar auch, dass die andere Vorurteilsseite heißt: "Den Palästinensern wurde unrechtmäßig ihr Gebiet weggenommen. Sie werden von Israel und den USA unterdrückt und haben deshalb keine Chance, ein vernünftiges Gemeinwesen aufzubauen."
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In der SZ heute:
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Palästina-Problem. Der eigene Staat in weiter Ferne. Palästina-Problem. Hanan Ashrawi sagt, den Europäern fehle es am Willen, mehr zu tun. Palästinenser-Politikerin Ashrawi erhebt Vorwurf gegen Israel und die USA und sieht ihr Volk in einer der schwierigsten Phasen seiner Geschichte. || Von Alexandra Föderl-Schmid, Ramallah. || Das Projekt eines eigenen Palästinenserstaates befindet sich nach Ansicht von Hanan Ashrawi "in einer der schlimmsten Perioden" des Nahostkonflikts. Die 72-jährige Politikerin kämpft seit den 70er-Jahren für eine Lösung des Palästinaproblems und gilt als eine der wichtigen Stimmen ihres Volks. Sie warf Israels derzeitiger Regierung im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung in Ramallah vor, dass diese "das zionistische Projekt implementiert. Nicht nur durch Siedlungen, sondern auch durch den Raub von Ressourcen, durch die Dominanz der Sprache. Es werden Fakten am Boden geschaffen."
Und dann auch noch, die allfällige Drohung von Hanan Ashrawi, eine Drohung, die im Moment nicht fehlen darf: die möglichen Flüchtlinge!
"Die Europäer könnten mehr tun, aber es gibt keinen Willen dazu", so die Politikerin. "Sie scheinen zu glauben, alles, was sie tun müssen, ist, Erklärungen abzugeben: Wir sind für die Zweistaatenlösung, gegen Siedlungen, Jerusalem soll die Hauptstadt beider Staaten sein. Aber das sind keine Aktionen." Europa sei Nachbar des Nahen Ostens. Wenn die Gewalt eskaliere, würden die Europäer das zu spüren bekommen, etwa durch Flüchtlingsströme.
Datum 03.01.2018. Autorin: Kersten Knipp. Schlagwörter: Europäische Union, Israel, Vereinigte Staaten von Amerika (USA), Palästinensergebiete, Donald Trump Donald Trump, Israel, Palästinensische Autonomiegebiete, Hilfszahlungen, EU, USA, UNRWA.
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Und ich schaue, auf der Grundlage meiner unverändert bestehenden Vorurteile wieder einmal nach. Dieser Artikel von der Deutschen Welle sagt am meisten aus, glaube ich. Zumindest in Richtung meiner Vorurteile.
NAHOSTKONFLIKT. Geld als Mittel der Politik? Die Hilfszahlungen an die Palästinenser. US-Präsident Donald Trump droht, die Hilfszahlungen für die palästinensischen Autonomiegebiete einzustellen. International geht die Unterstützung seit Jahren zurück. Die Entwicklung ist eng mit der Politik verknüpft. (dw.com)
Und da ist da noch die Grafik mit den gezahlten Summen, das ich einmal hierher verpflanze. (Zum Vergrößern draufklicken!)
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