Wie der Modemacher-Kritiker Charles T. Willamoviz (nicht verwandt mit dem -- ja auch anders zu schreibenden -- Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff ) hat bereits 1939 gesagt: "Sie leben, als seien sie den unsterblichen Göttern gleich, und sie sterben wie jeder Bauer und der gewöhnliche Landedelmann." Es scheint gewiss, dass Willamoviz bei diesem Satz an Yves Saint-Laurent gedacht, ja den Inhalt nachgerade auf diesen Fürst der Modewelt zugeschnitten (sic) hat. Solche Kritiker können ja in die Zukunft schauen. Das qualifiziert sie für ihren Beruf.
Jetzt also ist YSL tot. Seit dem 1. Juni schon. Er, der sich so hart konturiert nackt fotografieren ließ, dass es nur beschnittene Bilder zu geben scheint. (Alles SIC! Und die ganz nackte Nachahmung gibt es natürlich auch.) Wobei diesem Fürsten zugute gehalten werden soll: Er war im Alter menschlich. Obgleich er zuletzt schlurfend daherkam, wie eine Fata Morgana, die einen uralten Pharao daherbringt.
Und die undankbare Nachwelt wird seiner gedenken, wie sie noch immer jedes Großen gedacht hat: Routiniert nach außen, mit wohlwollenden Gedenkworten. Und nach innen, tief unten im Unbewussten? Da tönt es: "Jetzt ist der hin, hin -- hin! Schaugts ean an, er ist hin!"
Die auch nicht mehr ganz jungen Postpubertären werden es sein, die seinen Stil imitieren.
YSL
STGM
(Ein Leichtes, das weitere Kürzel aufzulösen, nicht wahr?)
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