Im Radio eine Sendung, die sagt, dass die Termiten und die Roten Waldameisen vorbildlich und intelligent ihren Staat organisieren: Jedes Individuum tut das, wofür es bestimmt ist und nix anderes. Vorbildlich, meint die Sendung.
Erstaunlich: Irgendwann war das Ameisenhafte beim Menschen doch was arg Negatives. Die Chinesen waren vor allem, emsig, emsig, unindividuell, Ameisen. Aber wir doch nicht! In Zeiten der Krise jedoch wünscht sich der Rundfunk und die Vertreter des volkhaft Intellektuellen wieder mehr menschliche, deutsche Ameisen. Und natürlich sollten dann die von Natur aus zur niederen Arbeit bestimmten Arbeiterkinder auch wieder Arbeiter werden. Damit die Journalistenkinder wieder Journalisten werden können.
Ach, und damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Sendung in Bayern2 ist sehr, sehr interessant!
Bitte halten wir auch fest: Natürlich meint die Sendung das anders, und die Gesprächspartner sagen auch, dass es einen Unterschied zwischen Industriebetrieben und Termitenvölkern gibt. Und doch am Ende: ... auch wieder nicht!
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Ordnung ohne Obrigkeit - Wie Ameisen ihr Zusammenleben organisieren. Von Konrad Lindner. (BR2, 23.04.2009 - 9:30 Uhr)
Dazu auch: Unmenschlich klug. Intelligenz und Sozialverhalten von Tieren. "Intelligenzbestien" - Von gerissenen Krähen und schlauen Kraken. Von Susanne Poelchau. (radioWissen am Vormittag. BR2, 23.04.2009 - 9:05 Uhr).
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