Dienstag, 19. Dezember 2006

Political Correctness

In einem Forum des Wiener 'Standard' schreibe ich: "Mir geht das ganze Political-Correctness-Gerede samt sämtlicher PC-Citronen [sic] langsam aber sicher (und auch unglaublich) auf die Nerven!" Worauf dann a) eine Leserin gratuliert, weil solcherlei Ansichten meist zensiert würden und ich es geschafft hätte, diesen Satz durch die Zensur zu bringen. Zwei Leser -- vermutlich Männer -- sagen, dass das, was ich da gesagt habe, meine Privatbefindlichkeit sei, die niemanden interessiere. Gönnerhaft fügt der zweite Kritiker hinzu, ich dürfe aber da immerhin "posten, was das Zeug hält".

Seltsam, diese selbstverliebte Scheinselbstsicherheit der allzeit Korrekten, denke ich. Und dann schreibe ich auch noch das:

"Weil ich grad mal wieder vorbeigeschaut habe, summarisch nach oben: Ich bin immer davon ausgegangen, dass dieses Forum dazu da ist, damit Menschen ihre Meinung sagen. Eine Meinung zu einer 'Privatbefindlichkeit' umzuetikettieren ist nicht sonderlich einfalls- reich. Vorsichtig und höflich formuliert. Ich nehme einmal an, dass die Privatbefindlichkeit-Richtung ungefähr die ist: 'Wer nicht das annimmt und vertritt, was ich selbst annehme und vertrete, der äußert hier seine niemanden (= nicht mich) interessierenden privaten Gefühle.' Nun ja..."

Das kopiere ich hierher für den Fall, dass doch noch gestrichen wird. Ich würde es gerne erhalten. Und eine Vorstufe ist ohnehin schon erreicht. Der rüberkopierte Link funktioniert nicht. Da steht immer die neueste Zitrone. Man muss also händisch das "Sündenziegen-Monster" suchen. Dann ist man vor Ort.

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