Sonntag, 10. Dezember 2006

Sex und die Rechtschreibung

Bemerkenswert! Ich suche während des Aufsatz-Korrigierens Rechtschreibvarianten bei Google. Mein neues Hobby, damit das Korrigieren nicht ganz so eintönig wird. Jetzt also: Wie oft kommt pinibel statt penibel vor?* Da werde ich unter anderem auf eine Seite verwiesen, auf der eine Lady83 von "Sex mit Verwandten" berichtet. Diese Lady wird, nehme ich mal an, nicht 83 Jahre alt sein und an ihre Jugend zurückdenken. Wahrscheinlich ist sie Jahrgang 1983. Anyway.

Lady83 beschreibt also im Umfang knapp, doch in der Sache detailliert von einer sexuellen Begegnung mit ihrem Cousin. Und was bricht los? Nicht eine Berichtsflut: 'So was hab ich auch schon mal gemacht.' Oder: 'Pervers!' Oder: 'Die Gelegenheit hatte ich leider noch nie.' Nein, nichts dergleichen. Sondern eine lang hingezogene Diskussion über die Rechtschreib- und Formulierschwächen von Lady83. Die tatsächlich mit ihrem holpernden Schreiben die Geduld arg strapaziert. Aber ich dachte eben: 'Wer ständig so nahe am Orgasmus lebt wie diese Dame, der kann einfach nicht besser schreiben! Wie denn auch. Wenn sie doch beständig nur an das andere denkt?!'

Einer der "User" stellt dann penibel [sic] die Rechtschreibfehler der anderen "User" zusammen. Es ist eine Freude!

Summa: Deutschland hat die Rechtschreibreform wahrlich verdient.

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311.000 Seiten auf Deutsch für penibel
1.250 Seiten auf Deutsch für pinibel
1.290 Seiten auf Deutsch für peniebel
188 Seiten auf Deutsch für piniebel

So, und jetzt kommt es:

6 Seiten auf Deutsch für penisibel (!)

Wie man leicht sieht: Nicht nur in der Quantenphysik ist die Welt ein Wolkengebilde aus unfassbarer Statistik. Das gilt auch und vor allem für die Sprache und am Ende gar -- für das gesamte Sein.

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