Mittwoch, 12. Oktober 2011

Fußball und Logik

Ein Rundfunk-Redakteur fragt einen Kollegen, ob diese deutsche Mannschaft, die jetzt spielt, die beste Nationalmannschaft aller Zeiten sei. Sich-Winden des Interviewten. Dabei ist die Sache klar: Die Frage ist nicht klar. Zwei mögliche Verständnisweisen: Die jetzige Mannschaft

a) hätte, transportierte man sie andere Zeiten, jede andere da- malige Nationalmannschaft der Welt geschlagen.

b) würde, könnte sie gegen die deutschen Nationalmannschaften der Vergangenheit spielen, diese alle schlagen

Natürlich hängt a) mit b) zusammen, es haben diese beiden Interpretationen aber nicht den gleichen Inhalt.

Und, auch natürlich: eine Frage und ein Beispiel zum Thema operationale Definition.  Wie definieren wir jenseits der bloßen Herumredens -- da ist natürlich alles erlaubt -- den Begriff  'beste Mannschaft', wenn wir die Mannschaften nicht einfach gegeneinander spielen lassen können? Wenn es nicht anders geht, dann eben: Platz in der Liga bzw. im Turnier = Qualität.

Aber wer weiß: Vielleicht sind die Computersimulationen bald so weit, und dann spielt Herbergers 1954 Elf mal gegen die von Jogi Löw. Meine Voraussage: 5:0 für Schweinsteiger und Kameraden. Nur -- was sagt uns das dann?! Dass es einen Fortschritt im Fußball gibt? Bezweifelt das jemand?

--

b) Verändert. Ursprünglich: Die jetzige Mannschaft würde, könnte sie gegen die zurückliegenden Nationalmannschaften spielen, diese alle schlagen.

Und ich korrigiere: 7:0 für die heutige Nationalmannschaft, wenn sie gegen die 1954er Elf spielten könnte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen