Dienstag, 24. März 2020

Döblin, Berlin-Alexanderplatz | Khrzhanovskiy

Es ist doch einfach schön, wenn jemand nicht viel Ehrfurcht vor den klassischen Bildungskanon hat! Das liest man dann gerne. Und auch die Besprechung des Films - sehr lesenwert!

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Berlinale ǀ Aber das ist KUNST!!! | Ich kann das auch inhaltlich begründen: „Berlin-Alexanderplatz“ hat mich schon als Buch nicht gecatcht: Nachgemachter Ulysses, (War Döblin eigentlich mal in Dublin?) ohne Jokes, Schweinereien und Wortspiele, aber mit den nervigen Perspektivwechseln, innerem Monolog und Überlänge. Also im Grunde ein Buch, wie ein typischer Berlinalefilm. (freitag.de)

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Aber wenn man „Laien improvisieren lässt“ kommt selten was Profundes bei heraus. Die meisten Regiestudent*innen merken das relativ bald, geben ihren Allmachtsanspruch auf und freuen sich dann doch über die Existenz von Schauspieler*innen und Drehbüchern. Manche bemerken im Laufe der Zeit, dass Geschichten auch über Bilder und Montage erzählt werden können, oder sogar, das Filmkunst ein Zusammenspiel von allen Gewerken sein kann. | ... | Khrzhanovskiy aber nicht. Der hat ja auch einen Dachschaden. Deswegen fand ich Dau auch energetisch sehr unangenehm. Ich konnte sein geiles Lauern spüren, seine Gier nach „Echtheit“ und “echten Emotionen”. Manchmal schien mir, als hörte ich ihn flüstern: „Ja los, fasst euch an, zieh ihr an den Haaren, schrei mal, kreisch mal, lach hysterisch, lach hysterischer! noch hysterischer! küsst euch, jaaa geil, fickt euch, ja.“

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