Sonntag, 4. Februar 2007

Bürokratieabbau

Vor mir liegt -- ich hatte es erst mal zur Seite getan -- ein Formular: "Angaben zur Feststellung der Familienversicherung". Mit Namen und einer 9stelligen Nummer. Muss ja sein. Aus alter Tradition. In der Verwaltung muss der Mensch zur Nummer werden. Sonst ist das keine rechte Verwaltung. Auch wenn man heute, im Zeitalter der Datenbanken, aus dem Namen und, sagen wir, dem Geburtsdatum locker eine eindeutige Identifikation machen könnte. Aber die Bürokratie muss den Menschen vernummern. Aus Tradition.

Es fällt mir der alte Gedanke ein, den ich endlich aus dem Kopf bekommen möchte: Wenn es eine Abteilung zur Verwaltung gibt, muss diese Abteilung ihre Daseinsberechtigung nachweisen. Nicht nur, indem sie intern etwas funktionieren lässt, sondern indem sie denen, die von der Verwaltung betroffen sind, regelmäßig ein Formular zum Ausfüllen oder einen Ausdruck zur Kontrolle und zur "sorgfältigen Aufbewahrung" übergibt. Wenn die Richtung stimmen, können auch noch jede Menge Erlasse und Hinweise und Memos dazukommen. Auch ja, und übrigens: Beamte müssen da nicht sein. Eine Hierarchie mit vielen Sachbearbeitern auf der unteren Ebene genügt vollauf.

Dann fangen wir an, in den Bürokratiefluten nach Luft zu schnappen. So wie ich jetzt.

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