Montag, 24. April 2017

Flexible Salafisten

Da sage einer, der strenge Islam sei nicht flexibel, wenn es darauf ankommt!

Nur wenige Anti-Terror-Einheiten können mit der französischen „National Gendarmerie Intervention Group“, oder GIGN, mithalten. ... Eine der außergewöhnlichsten Einsätze in der Geschichte der GIGN war ... die Besetzung der Großen Moschee 1979 [in Mekka]. Weil es Nicht-Muslimen untersagt war, die heilige Stadt zu betreten, konvertierten drei GIGN-Kommandos kurzzeitig zum Islam, bevor sie den saudischen Streitkräften dabei halfen, die Moschee wieder zurückzuerobern. (businessinsider.de)

In dem oben verlinkten Wikipedia-Artikel liest sich die ganze Sache ein wenig anders:

Die saudische Regierung erwirkte eine Fatwa der obersten Theologen, die die Anwendung von Gewalt in der heiligen Stadt erlaubte. Erst nach langwierigen und verlustreichen Kämpfen im labyrinthischen Gebäude gelang es nach mehr als zweiwöchiger Besetzung, unter Mitwirkung der Anti-Terroreinheit der französischen Gendarmerie GIGN, die überlebenden Aufständischen zur Aufgabe zu zwingen. Dass der saudische König „Ungläubige“ in die heilige Stadt Mekka rief, war für das Empfinden vieler Muslime eine nicht wieder gut zu machende Schande, auch wenn im Nachhinein behauptet wurde, die französischen Gendarmen seien vor ihrem Einsatz noch schnell zum Islam konvertiert. | Die Besetzung forderte nach offiziellen Zahlen 330 Todesopfer unter den Geiselnehmern, den Geiseln und den Sicherheitskräften, andere Schätzungen sprechen sogar von tausend Opfern. 63 Aufständische, darunter al-Utaibi, wurden am 8. Januar 1980 in einer Massenexekution in acht verschiedenen Städten Saudi-Arabiens enthauptet. |  Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini verbreitete in einer Radiobotschaft, dass US-Amerikaner für die Besetzung verantwortlich seien. Daraufhin wurde schon am 21. November in Islamabad die amerikanische Botschaft von einem Mob niedergebrannt. Weitere antiamerikanische Proteste gab es auf den Philippinen, in der Türkei, Bangladesch, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Libyen. | Für die Fatwa sollen die saudi-arabischen Religionsgelehrten Milliarden gefordert haben, um damit die wahhabitische Missionierung im Ausland zu intensivieren. Diese Bemühungen werden später Grundlage für die Radikalisierung der Muslime in einigen Nachbarländern.